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Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

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    Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

    Hallo zusammen

    In den letzten Monaten ist es zweimal vorgekommen, dass ein Pilot vom Drachen weggeschleudert wurde. Nach anschliessendem Wurf der Rettung trennte sich diese dann vom GZ. Ich frage mich nun ob bei der Herstellung eines Drachen-GZ die Belastungen, welche bei einer Oeffnung aus dem Freien Fall auftreten könnten ebenfalls berücksichtigt werden.

    Da wir in der Schweiz keine Gütesiegelpflicht für Gurtzeuge haben interessiert es mich zudem ob beim DHV-Test für Drachengurtzeuge eine Oeffnung aus freiem Fall ebenfalls geprüft wird damit kontrolliert werden kann ob das GZ dem Oeffnungsstoss standhält und ob das gewählte Konzept für die Anbringung des Notschirmes überhaupt funktioniert.

    Diese Fragen tauchten auf als wir letzthin ein ganz neues Gurtzeug auch unter diesem Aspekt genauer angeschaut haben und es schien mir, dass die Gurten sehr schmal gewählt wurden und auch die vernähten Stellen waren nur ca 5 cm lang. Dies aber nur nebenbei, denn ich mute mir nicht zu die korrekt zu wählende Breite und Länge des zu verwendenden Gurtbandes und der zu erstellenden Naht zu definieren.

    Gruss
    Bruno

    #2
    AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

    Testvorschriften für Gurtzeuge habe ich auf der DHV Website nicht gefunden.

    Soweit ich weiß wird nach DHV das Gurtzeug nur auf statische Lasten getestet, nicht auf dynamische. Daß heißt es kommt eher auf Materialstärke an als auf Elastizität.
    Eine Rettungsschirmöffnung ist aber so ziemlich die dynamischste Last die man sich vorstellen kann denke ich.

    Was wohl auch ein wichtiger Punkt wäre ist Ermüdung des Materials durch Bewegung, Scheuern etc. Keine Ahnung ob Gurtzeuge auf so etwas untersucht werden, wäre sicherlich nicht einfach.

    Kommentar


      #3
      AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

      Ich habe mal beim DHV-Test der Rettungsgeräte zugesehen. Die müssen 3 Öffnungen mit einer Mindestgeschwindigkeit con 150 KM/h überstehen bei voller Einhängelast. Wenn ein Schirm kaputt geht, dann meist nicht bei der ersten Öffnung, da kann das Material sich noch strecken und Beschleunigungsspitzen abfangen.

      Der freie Fall ist sehr unwahrscheinlich und deswegen nicht vorgesehen. Irgendwas vom Gerät zieht der Verunglückte in der Regel noch hinter sich her und deswegen die 150.

      Carsten, es gibt keinen Unterschied zwischen statischer und dynamischer Belastung. Was wäre denn dynamisch? Wenn eine Schlaufe 10000 N aushält und die Belastung ständig zwischen 7000 und 9000 N schwankt, dann hält sie. Nur wenn die 10 000 überschritten wird, geht sie kaputt. Es kommt auch dabei nicht darauf an, wie lange die Belastung auftritt.

      Wenn Du unter dynamisch verstehst, dass dabei höhere Kraftspitzen auftreten können oder die Kraftrichtung sich ändert, dann ist der statische Test eben entsprechend anzupassen. Testen kann man halt am einfachsten statisch.

      Das Problem ist die Belastung, die beim Öffnen des Schirms auftritt. Kein Mensch kann eine exakte g-Angabe machen. Es hängt auch davon ab, wie schnell der SChirm öffnet, ist die Luft feucht, der SChirm frisch gepackt und liegt der Schwerpunkt des Systems beim Öffnen exakt in der Symmetrieachse des SChirms, dann wirds ne sehr schnelle = harte Öffnung.
      Helfen würden sogenannte Bremsen, die den Stoß etwas abmildern. Die Slider wie bei den Fallschirmspringern kommen nicht in Frage, weil wir die schnelle Öffnung brauchen (geringe Höhe).

      Die Tests bei den Gurtzeugen kenne ich nicht im Detail.

      Andreas

      Kommentar


        #4
        AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

        Hallo Bruno,
        um welche zwei Unfälle handelt es sich denn?
        Deine Frage wurde schon ausführlich behandelt in

        Hier ist die Rede vom Slider, es sind zwei verschiedene Sachen gemeint!
        Falls du 'keine Berechtigung' hast, sag Bescheid.
        Georg
        Zuletzt geändert von georgweb; 11.03.2007, 11:18.

        Kommentar


          #5
          AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

          Hallo Georg

          Diese Berichte habe ich schon gesehen. Mir ging es aber generell nur um Gurtzeuge und deren Befestigungsmechanismen für den Notschirm. Der zweite Unfall ereignete sich im Unterwallis und dort handelte es sich um einen Konzeptionsfehler.

          Offizielle Seite des Schweizerischen Hängegleiter-Verbandes. Gleitschirmfliegen und Deltafliegen. Flugschulen, Clubs, Biplace-Piloten und Rettungsschirmpacker. Kurse und Prüfungen.



          Gruss und Danke
          Bruno

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            #6
            AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

            Zitat von AndreasR Beitrag anzeigen
            Der freie Fall ist sehr unwahrscheinlich und deswegen nicht vorgesehen.

            Carsten, es gibt keinen Unterschied zwischen statischer und dynamischer Belastung. Was wäre denn dynamisch? Wenn eine Schlaufe 10000 N aushält und die Belastung ständig zwischen 7000 und 9000 N schwankt, dann hält sie. Nur wenn die 10 000 überschritten wird, geht sie kaputt. Es kommt auch dabei nicht darauf an, wie lange die Belastung auftritt.

            ich greif mein altes thema gerne wieder auf:


            warum lassen wir (als konsumenten und risikoträger) zu, dass die gurtzeuge/rettungsgeräte nicht wirklich praxisgerecht überprüft werden?

            @wahrscheinlichkeit: das kann doch kein argument gegen eine prüfung sein! wie man sieht passiert es, in der regulären luftfahrt wird jeder einzelne unfall als anlass genommen prinzipielle dinge zu überdenken - hier wird verdrängt

            @statisch/dynamisch: naja, deshalb gibt es ja auch die dauerschwingungsgeschichten. weil das eben nicht so ist. im konkreten fall geht es aber um die spitze bei der öffnung. aber ist ja egal, ist ja unwahrscheinlich...

            immer noch genauso kopfschüttelnd wie vor ein paar wochen...

            cu
            thomas

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              #7
              AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

              Hallo Kameraden,

              als ehemaliger Fallschirmspringer sind mir die Entfaltungsstöße bei der Schirmöffnung aus dem Freifall nicht fremd. Um die Entfaltungsstöße zu vermindern werden beim Sprungfallschirm Verzögerungsmaßnahmen eingebaut und/oder eingepackt. Das können wir, die wir eine schnelle Öffnung evtl. aus geringer Fahrt benötigen, nicht brauchen. Mir ist auch klar, dass immer das schwächste Glied in einer Kette reißt. Wenn man ein Glied verstärkt, reißt eben das nächste. Die Rettungskette ist ein komplexes System mit Gewebe, Leinen Gurten und Nähten.
              Was mir allerdings nicht in den Schädel will ist, dass das schwächste Glied wenige Zentimeter Gurt oder Naht sein können. Es kostet nix und wiegt nix wenn man diese wesentlich stärker auslegt. Unsere Gurte werden halt über mehrere Jahre benutzt und die Festigkeit nimmt mit der Zeit ab.
              Wenn es die Kappe zerfetzt oder die Fangleinen einen Serienriss erleiden, würde ich sagen, da kann man nix machen. Aber dass ein paar Zentimeter Gurt oder Naht reißt ist unnötig.
              Wenn heute Weihnachten wäre, würde ich mir wünschen, dass unsere Verbände an dieser Stelle sofort tätig werden.
              Mir persönlich wird Angst in der Erkenntnis, dass ich ein Gurtzeug habe, dessen Typ das Versagen schon mal "nachgewiesen" hat. Zumal es auch noch ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
              Ich spar jedenfalls schon mal für ein anderes.

              Günter Porath
              Zuletzt geändert von Volador; 14.03.2007, 18:16.

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                #8
                AW: Wurf des Rettungsschirmes aus freiem Fall

                Zitat von musicman Beitrag anzeigen
                Der zweite Unfall ereignete sich im Unterwallis und dort handelte es sich um einen Konzeptionsfehler.
                Offizielle Seite des Schweizerischen Hängegleiter-Verbandes. Gleitschirmfliegen und Deltafliegen. Flugschulen, Clubs, Biplace-Piloten und Rettungsschirmpacker. Kurse und Prüfungen.

                Bruno
                Wenn ich mir das Foto vom SHV ansehe, habe ich den Eindruck, dass hier definitiv die Naht durch den querlaufenden Gurt aufgetrennt wird.

                Wenn ich mich hier nicht täusche kann man leider nur sagen, dass auch kapitale Konstruktionsfehler leider vorkommen und dies nur sehr bedingt mit einer Freifallöffnung zu tun hat.
                (Zum Durchreissen der Naht mit dem querlaufenden Gurt braucht es sicher keine Kräfte, die nur mit Freifallöffnungen zu erreichen sind.)

                Zitat von musicman
                ....... und ob das gewählte Konzept für die Anbringung des Notschirmes überhaupt funktioniert....
                was man im dargestellten Fall dann leider eindeutig mit NEIN beantworten kann.

                Kommentar

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