Check nach 5 und 2 Jahren

[Wolkengeflüster]

Hallo zusammen,
die Regelung, das ein neuer Drachen nach 5 Jahren und dann alle 2 Jahre zum Check muss...ist das (noch) eine sinnvolle Regelung ?
Zum einen sind 5 Jahre eine lange Zeit, zum anderen was ist den der Grund das nach einem gründlichen 5-jahrescheck nur noch 2 Jahre gültig sind ?

Klar sollte man auch nicht 5 Jahre warten und je nach Flugstunden schon mal vorher das Gerät durchchecken lassen, aber mir gehts mehr um die Sinnhaftigkeit dieser Regelung.

Gruss Josef

[Lasse]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hallo !

Drachen mit Carbon-Querrohr (meist Turmlose) müssen gleich alle 2 Jahre.
Erst 5,dann alle 2 Jahre ?
Ich vermute einfach mal das die Risiken der Alterung (z.B. durch UV) einfach größer werden.
Ob z.B.dasTuch eines jetzt 10 Jahre alten Drachens noch in 5 Jahren
flugtauglich und sicher ist,möchte ich nicht garantieren.
2 Jahre sind da überschaubarer.
Ein Neuwagen muss auch erstmals nach 3 Jahren zum TÜV,danach alle 2 Jahre

[jumbo]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hi zusammen,
ich als Wenigflieger finde das 2 Jahresintervall als sehr lästig. Bei wenigen Flügen, mit i.d.R. geringen Belastungen und ohne Crash, würde sicherlich ein Interval von 3 Jahren auch reichen. Bei einem Crash würde ich eh das Gerät überprüfen lassen.
Grüße, Bernd

[UdoH]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hm,

ist es nicht so, dass die meisten Schäden an Drachen durch Lagerung und Transport enstehen?

Ich glaube nicht,dass viele Flugstunden, dem Aluminium was tun.


Gruß
Udo

[hakim]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

wieso muss man eigentlich nur in Deutschland zum check? gehen wir deutschen so viel verantwortungslos mit unseren Drachen um?

[Erwin Zipfel]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Da gabs vor vielen Jahren mal eine Serie von, sagen wir mal Vorkommnissen, die auf Korrosion in den Alurohren zurückzuführen waren. Daraufhin gabs von irgendwo oben (LBA?) Druck auf den DHV was dagegen zu unternehmen. Heraus kam der 5- bzw. 2- Jahresckeck. Ich hab selbst etliche Jahre Checks für Drachen durchgeführt - erstaunlich bis erschreckend was dabei manchmal an Rohrschäden zutage kam.
@ Udo - du weißt schon, dass manchmal der Drachen beim Flugbetrieb in Mitleidenschaft gezogen wird ;-)) Grüssle aus dem Schwarzwald, Erwin.

[czuelch]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Klar ist die Checkpflicht lästig, genauso wie der TÜV beim Auto. Aber ich bin der sicheren Überzeugung, dass die Checkpflicht ganz real Sicherheitsrisiken verringert, genauso wie der TÜV beim Auto.

Das Risiko entsteht doch gerade dadurch, dass wir denken:
- "ich habe doch so wenig Flüge gemacht und keinen Crash" (s. Bernd; by the way: ab wann fängt eigentlich ein "Crash" an?) oder
- "ich gehe doch immer verantwortungsvoll mit meinem Material um" (s. hakim)
Deshalb glauben wir, dass am Gerät alles ok ist. Ich denke das auch immer wieder; außerdem schaue ich vor jedem Flug ins Doppelsegel und taste die Flügelrohre ab. Und dann stelle ich erstaunt fest, dass beim Check eben doch mal z.B. Dellen in den Flügelrohren festgestellt werden, woher auch immer die kommen.

Deswegen ist der "institutionalisierte" Check sinnvoll. Ich z.B. habe noch nie einen meiner Drachen komplett ausgetucht, genausowenig wie ich die Bremse meiner Autos zerlegt habe. Die Checkpflicht sorgt dafür, dass der Drachen jedenfalls alle zwei Jahre einmal ausgetucht und vom Fachmann kritisch untersucht wird. Danach gehe ich mit dem guten Gefühl fliegen, dass mein Drachen "geprüft in Ordnung" ist. Dafür zahle ich den Preis des CHecks gern.

Gruß
Carsten

[jumbo]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

(s. Bernd; by the way: ab wann fängt eigentlich ein "Crash" an?)

@ Carsten,
hmm... da ich bislang noch keinen wirklichen Crash hatte (außer jeweils max. 1 Steuerbügel )
würde ich sagen: wenn ein Flügel bei der Landung einer dynamischen Belastung ausgesetzt war (Kontakt mit Hindernissen oder dem Boden)
oder ich mich selbst soweit unter "Streß" gesetzt (verletzt) habe, daß ich nicht mehr beurteilen kann wie die "vermeintliche" Landung letztlich verlaufen ist.

Grundsätzlich denke ich auch, daß über alle Verhaltensweisen und Umgang mit dem Gerät, der 2-jahres Check letztlich sehr sinnvoll ist.
Ich finde es halt nur etwas lästig (und nicht übertrieben oder falsch).

Ich fühle mich auch immer besser mit einem frisch gecheckten Gerät.

Gruß, Bernd

[Ala delta]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Ich checke meinen Drachen alle 2 Jahre intensiv selbst. Das Hauptproblem ist in den letzten Jahren, daß die Einstellwerte nicht mitgeliefert und vom Hersteller verschwiegen werden. Beim Spyder gibt es auch keine Lattenschablone mehr. Entweder man fertigt sich die Dinge jetzt selbst und nimmt auch gleich mal die Abspannhöhen oder man bringt den Drachen zum Check.

Aber zu wem? Kann z.B. ein Drachenhersteller xy den Drachen vom Hersteller zx checken? Wenn Hersteller zx keine Daten zur Verfügung stellt, außer die die beim DHV hinterlegt sind. Das sind aber Werte eines neuen Drachens und selbst fliegt man einen Drachen mit "geschrumpften Segel" und geringeren Abspannhöhen.

Ich kann nur jedem raten, der technisch versiert ist, in der Gemeinschaft mal den Drachen auszutuchen und die Rohre genauer zu betrachten. (Vor allem wenn man auf Lanzarote war.) Die Abspannhöhen regelmäßig zu messen und beim Hersteller die Toleranz konkret telefonisch zu hinterfragen. Auch bei einem "harmlosen" Seitenrohrbruch einen Blick auf den Zentralbolzen und in die Trapezecke (Alurohr) zu werfen.
Schöne Flüge
Hans

[querformat]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hallo Hans,

der Betriebsanweisung sollte doch das Luftsportgeräte-Kennblatt beiliegen? Da stehen doch alle möglichen und unmöglichen Werte drin, auch die Abspannhöhen?

Bei älteren Geräten war das Blatt nicht dabei, aber entweder man fordert es vom Hersteller an oder, wenn Hersteller nicht mehr existent, fragt mal beim DHV.

Grüße, Dirk

[Eckard Brauer]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Das Problem ist m.E., daß man nicht pauschal und im voraus sagen kann, wie sich der Drachen die nächsten 2, 3 oder gar 5 Jahre entwickelt, da wenigstens der, der den Check durchführt, i.d.R. nicht mal weiß, in welcher Umgebung der Drachen normalerweise gelagert und benutzt wird - oft weiß es auch der Eigentümer nur sehr eingeschränkt (mgl. Umzug, Urlaubsplanung etc.). Die Terminierung des Folgechecks ist unter diesen Umständen eine Worst-Case-Abschätzung, die zumindest einen großen Anteil der Fälle (mindestens vielleicht > 98%) abdecken muß.

Ich war beim letzten Check meines Drachens mit dabei, wir hatten insgesamt 3 Drachen mit und konnten auch die Unterschiede sehen - einer kam aus einer Gegend mit Kalibergbau, da waren schon deutlichere Korrosionsspuren dran, auch wenn der Drachen nicht im Freien gelagert wird - ähnliches würde ich vielleicht erwarten, wenn man öfter mit (Salz-)Wasser in Kontakt kommt oder einfach nur bei bestimmten Abgasexpositionen.

Klar würd' ich auch gerne seltener zum Check müssen, aber wer soll das vorher abschätzen können - und im Zweifel siegt ja dann vielleicht doch wieder der innere Schweinehund, z.B. beim Besitzwechsel. Angenehmer für den Verkäufer, vielleicht weniger angenehm für den Käufer.

@Carsten: Ich hab vor kurzem meinen Drachen ausgetucht - OK, nicht ganz 'rausgezerrt, wegen dem zur Verfügung stehendem Platz - war 'ne Empfehlung beim Check, und ich wechsel' auch demnächst die Bremsen an meinem Auto selbst, bei dem meiner Frau hab ich schon - und ich bin überzeugt, daß es nicht nur preiswerter, sondern auch besser ist als in der Werkstatt, dafür dauert's auch wesentlich länger.

Viele Grüße
Eckard

[winDfried]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Lieber Querformat,
spricht da nicht ein bisschen viel legalistisches Denken ?
Wenn es zu einem fast neuen Drachen keinen Lattenplan mehr gibt, wenige Jahre nach der Markteinführung, wirft das ein sehr schlechtes Licht auf den Hersteller.

Andere Hersteller haben auch für 20 Jahre alte Modelle noch alles aufgeschrieben.
Für so ein Schätzchen wurde bei mir beim Check mit der Federwaage an jeder Segellatte die Spannung überprüft und neu eingestellt.
Deshalb fliegt das Ding wieder wie neu.

Verdeckte Mängel kann man als Laie nicht bemerken. Und als Profi kann man sie nicht angemessen reparieren. Der Check ist sinnvoll. Die fünf jahre am Anfang sind eher zu lang.

Mein Fazit: Nicht auf das Austuchen kommt es an. Sondern auf die Reparaturen und den Service, den der Checkbetrieb auf die Reihe bekommt. Dazu gehört auch: verformte Segellatten korrigieren, die durch Segelschrumpfung veränderte Segelspannung ausgleichen. Verdallte Rohre durch Ersatzteile in gleicher Qualität ersetzen. Ausgefressene Segellattentaschen nachnähen, schwergängige Reißverschlüsse austauschen...

@Bernd Bei jeder harten Landung verformt sich die gesamte Struktur des Drachens. Nimm mal ein paar auf Video auf...
Auch ein Einschlag auf die Räder mit einem zerknickten Steuerbügel kann weitere Folgen im Gerät haben, die am Landeplatz erstmal nicht auffallen. Auch wenn der Pilot ohne blaue Flecken vom Platz geht.
Ich hatte einmal ein hinteres Flügelrohr gebrochen. Beim Check und Reparatur stellte sich heraus: Das vordere und das Kielrohr waren auch verbogen. ´hätte ich selber nicht bemerkt...

Auch bei Wenigfliegern, die die unsichereren Lander und die Häufiger-mal-auf-den-Rädern-Lander sind, ist ein Service nach 2 Jahren sinnvoll.

Nur meine Meinung...

[querformat]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hallo Windfried,

hm, ich glaub ich bin nicht verstanden worden. Der Lattenplan sollte dabei sein, aber dieses Kennblatt musste früher nicht beiliegen, das ist erst vor einigen Jahren so gekommen.

Ein guter Check ist wichtig, ganz klar.

Grüße, Dirk

[winDfried]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hallo Querformat,

vielen Dank für den wichtigen Hinweis.
Vollständige Dokumentation ist fast genauso wichtig, wie dass der Drachen fliegt.

Blödes Regenwetter, Grüße, W.

[PeWe]

AW: Check nach 5 und 2 Jahren

Hallo zusammen,

abgesehen von der "Rohr"- Thematik gibt es m.E. noch ein weiteres Argument, was für einen regelmäßigen Check beim Hersteller spricht: die Segelspannung. Oft schrumpft das Segelmaterial gerade in den ersten Jahren recht deutlich, was dann eine höhere Segelspannung und ein entsprechend verändertes Handling und ggf. auch ein kritischeres Extremflugverhalten mit sich bringt. Die Segelspannung lässt sich aber selber kaum prüfen.

Das Dumme daran ist, dass dies ein schleichender Prozess ist, d.h. man merkt es beim Fliegen kaum. Erst wenn die Spannung dann wieder stimmt, merkt man deutlich, um wieviel besser das Handling und oft auch die Leistung wieder ist. Dies habe ich gerade wieder bei einem sehr wenig geflogenen, ca. 4 Jahre alten Milan M gemerkt, den ich mit einem leichten Trike fliege und mit dem ich genau wegen dieses Problems vor Kurzem bei Bautek war.

Daher halte ich einen regelmäßigen Check beim Hersteller für sehr wichtig. 5 Jahre können da bezüglich möglicher Segelschrumpfung u.U. schon etwas lang sein...

Gruß Peter