Dirks Start- und Landetraining
Es ist keine ganz neue Sache, aber eine sehr sinnvolle. Soweit ich weiß, hat noch niemand in diesem Forum darüber geschrieben; darum tu ich es.
Am vergangenen Wochenende bot der DFC Trier ein vom DHV unterstütztes Start- und Landetraining mit unserem Moderator Dirk. Auch Nicht-Mitglieder konnten teilnehmen. Und da ich dieses Jahr bis dahin sage und schreibe zwei Flüge zustandegebracht hatte (einen davon mit verbogenem Steuerbügel) und einfach wissen wollte, wo ich flugtechnisch stehe, habe ich mich gemeldet.
Für das Wochenende war bekanntlich durchgehend "goldener Oktober" angesagt, und als Treffpunkt wurde Samstagmorgen um 9.00 Uhr in Neumagen ausgegeben. Das bedeutete für mich Aufstehen um fünf, aber frei nach Lilienthal müssen eben "Opfer gebracht werden". Also: Wie der fliegende Holländer durch den Nebel gebrummt. In Neumagen angekommen, sah man gerade so das Ende der Rampe.
Zeit genug also, um Dirk, Erwin (DFC Trier) und etwa ein Dutzend Teilnehmer (davon zwei Frauen) zu begrüßen. Witzigerweise haben UdoH und ich uns dort zum ersten Mal "live und in Farbe" getroffen. Bei einer Vorstellungsrunde erklärte Erwin den Ablauf, und jeder/jede stellte kurz sein/ihr Anliegen und Lernziel dar.
Längere Zeit warteten wir vergeblich darauf, dass die Sonne – dem Wetterbericht entsprechend – den Nebel wegheizen würde. Mit ziemlich mäßiger Laune (speaking for myself) wechselten wir schließlich zum Fluggelände bei Maring-Noviand, wo die Weinlese gerade in vollem Gange war und wo der Nebel direkt oberhalb des Startplatzes anfing. Aber was zunächst wie eine Notlösung aussah, entpuppte sich als fast optimal: Hier konnten die Drachen nach der Landung schnell abgebaut und mit den Bussen mehrerer Teilnehmer (danke!) wieder zum Start gebracht werden, mitsamt Piloten natürlich.
Es war praktisch windstill, so dass Schwächen in der Flugtechnik ziemlich gnadenlos ans Tageslicht kamen. Jeder Start und jede Landung wurden auf Video aufgenommen. Brita sorgte mit freundlicher, aber bestimmter Organisation für eine flotte Startfolge; so brachten wir doch noch zwei Durchgänge zustande. Im ersten Durchgang schaute Dirk sich die Starts an; ab dem zweiten Durchgang war er am Landefeld. Wer wollte, konnte mit Funk fliegen. O-Ton Dirk: "drückdrückdrückvolldrückengestrecktlassenjaaaaaa" ….
Am Abend wurde im Stammlokal der Drachenflieger das Spiel Deutschland-Russland auf dem Beamer übertragen, so dass die Video-Analyse auf den (wieder nebligen) Sonntagvormittag verschoben wurde. Dafür gab es gutes Essen, eine super Stimmung und massig Fliegeranekdoten.
Dann am nächsten Morgen die Videoanalyse: Ich hätte nie gedacht, wie aufschlussreich das ist. Man sieht sich ja sonst selbst nicht fliegen. Das Betrachten der einzelnen Starts und Landungen gepaart mit Dirks sachlich-kritischen Kommentaren zeigten ein ums andere Mal, was bei jedem einzelnen noch verbessert werden konnte. Zum Beispiel bei mir: Ich dachte immer, ich muss beim Start das Trapez beim Start ranziehen. Tatsächlich wurde dadurch – für den herrschenden Nullwind! – der Anstellwinkel zu klein, und ich rannte dem Drachen hinterher. Also am Sonntagmittag gleich ausprobiert, die Nase etwas (!) mehr oben zu lassen, und siehe da, ich komme spürbar besser weg.
Leider verstauchte Udo sich gleich bei der ersten Landung durch ausgesprochenes Pech (Radlandung mit Bodenwelle) den Daumen; Michael hatte im zweiten Durchgang einen harten Kontakt mit dem Maisfeld. Sonst lief alles wie geschmiert.
Ach ja, und dann waren da noch – die Kuhfladen. Die Landewiese war vor dem Wochenende Kuhweide gewesen. Ich selbst kam am Samstag glimpflich davon, aber am Sonntag kniete ich nach einer missratenen Landung volle Lotte in so einem Haufen!
"Ich steh bis zu den Waden
in einer Kuhfladen.
Mir wird bang,
ich wird krank
vom Gestank"
(W. Ambros, Watzmann)
Ein guter Anreiz, stehende Landungen anzustreben….
Ich habe auf dem Heimweg gedacht "Wow, das hat sich wirklich gelohnt." Ich glaube, jeder hat eine Menge Ansatzpunkte zur Verbesserung der eigenen Technik mitgenommen, auch wenn nicht alles sofort perfekt umgesetzt werden konnte. Aber manche Fortschritte waren nicht zu überhören: Als z.B. Klaus ("ferngesteuert" von Dirk) seine erste stehende Nullwindlandung mit dem Spice hinlegte, waren sein Freudenschrei und der Applaus bis zum Startplatz zu hören. Und nicht zuletzt hat man eine Menge netter Leute getroffen, die teilweise in ähnlicher Situation sind wie man selbst.
Also: Uneingeschränkt zu empfehlen. Auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank an Dirk, Brita, Erwin, Conny, Maike (Filmaufnahmen) und viele andere. Und natürlich an den DHV, der diese Veranstaltung initiiiert hat und finanziell unterstützt.
Gruß
Carsten
Es ist keine ganz neue Sache, aber eine sehr sinnvolle. Soweit ich weiß, hat noch niemand in diesem Forum darüber geschrieben; darum tu ich es.
Am vergangenen Wochenende bot der DFC Trier ein vom DHV unterstütztes Start- und Landetraining mit unserem Moderator Dirk. Auch Nicht-Mitglieder konnten teilnehmen. Und da ich dieses Jahr bis dahin sage und schreibe zwei Flüge zustandegebracht hatte (einen davon mit verbogenem Steuerbügel) und einfach wissen wollte, wo ich flugtechnisch stehe, habe ich mich gemeldet.
Für das Wochenende war bekanntlich durchgehend "goldener Oktober" angesagt, und als Treffpunkt wurde Samstagmorgen um 9.00 Uhr in Neumagen ausgegeben. Das bedeutete für mich Aufstehen um fünf, aber frei nach Lilienthal müssen eben "Opfer gebracht werden". Also: Wie der fliegende Holländer durch den Nebel gebrummt. In Neumagen angekommen, sah man gerade so das Ende der Rampe.
Zeit genug also, um Dirk, Erwin (DFC Trier) und etwa ein Dutzend Teilnehmer (davon zwei Frauen) zu begrüßen. Witzigerweise haben UdoH und ich uns dort zum ersten Mal "live und in Farbe" getroffen. Bei einer Vorstellungsrunde erklärte Erwin den Ablauf, und jeder/jede stellte kurz sein/ihr Anliegen und Lernziel dar.
Längere Zeit warteten wir vergeblich darauf, dass die Sonne – dem Wetterbericht entsprechend – den Nebel wegheizen würde. Mit ziemlich mäßiger Laune (speaking for myself) wechselten wir schließlich zum Fluggelände bei Maring-Noviand, wo die Weinlese gerade in vollem Gange war und wo der Nebel direkt oberhalb des Startplatzes anfing. Aber was zunächst wie eine Notlösung aussah, entpuppte sich als fast optimal: Hier konnten die Drachen nach der Landung schnell abgebaut und mit den Bussen mehrerer Teilnehmer (danke!) wieder zum Start gebracht werden, mitsamt Piloten natürlich.
Es war praktisch windstill, so dass Schwächen in der Flugtechnik ziemlich gnadenlos ans Tageslicht kamen. Jeder Start und jede Landung wurden auf Video aufgenommen. Brita sorgte mit freundlicher, aber bestimmter Organisation für eine flotte Startfolge; so brachten wir doch noch zwei Durchgänge zustande. Im ersten Durchgang schaute Dirk sich die Starts an; ab dem zweiten Durchgang war er am Landefeld. Wer wollte, konnte mit Funk fliegen. O-Ton Dirk: "drückdrückdrückvolldrückengestrecktlassenjaaaaaa" ….
Am Abend wurde im Stammlokal der Drachenflieger das Spiel Deutschland-Russland auf dem Beamer übertragen, so dass die Video-Analyse auf den (wieder nebligen) Sonntagvormittag verschoben wurde. Dafür gab es gutes Essen, eine super Stimmung und massig Fliegeranekdoten.
Dann am nächsten Morgen die Videoanalyse: Ich hätte nie gedacht, wie aufschlussreich das ist. Man sieht sich ja sonst selbst nicht fliegen. Das Betrachten der einzelnen Starts und Landungen gepaart mit Dirks sachlich-kritischen Kommentaren zeigten ein ums andere Mal, was bei jedem einzelnen noch verbessert werden konnte. Zum Beispiel bei mir: Ich dachte immer, ich muss beim Start das Trapez beim Start ranziehen. Tatsächlich wurde dadurch – für den herrschenden Nullwind! – der Anstellwinkel zu klein, und ich rannte dem Drachen hinterher. Also am Sonntagmittag gleich ausprobiert, die Nase etwas (!) mehr oben zu lassen, und siehe da, ich komme spürbar besser weg.
Leider verstauchte Udo sich gleich bei der ersten Landung durch ausgesprochenes Pech (Radlandung mit Bodenwelle) den Daumen; Michael hatte im zweiten Durchgang einen harten Kontakt mit dem Maisfeld. Sonst lief alles wie geschmiert.
Ach ja, und dann waren da noch – die Kuhfladen. Die Landewiese war vor dem Wochenende Kuhweide gewesen. Ich selbst kam am Samstag glimpflich davon, aber am Sonntag kniete ich nach einer missratenen Landung volle Lotte in so einem Haufen!
"Ich steh bis zu den Waden
in einer Kuhfladen.
Mir wird bang,
ich wird krank
vom Gestank"
(W. Ambros, Watzmann)
Ein guter Anreiz, stehende Landungen anzustreben….
Ich habe auf dem Heimweg gedacht "Wow, das hat sich wirklich gelohnt." Ich glaube, jeder hat eine Menge Ansatzpunkte zur Verbesserung der eigenen Technik mitgenommen, auch wenn nicht alles sofort perfekt umgesetzt werden konnte. Aber manche Fortschritte waren nicht zu überhören: Als z.B. Klaus ("ferngesteuert" von Dirk) seine erste stehende Nullwindlandung mit dem Spice hinlegte, waren sein Freudenschrei und der Applaus bis zum Startplatz zu hören. Und nicht zuletzt hat man eine Menge netter Leute getroffen, die teilweise in ähnlicher Situation sind wie man selbst.
Also: Uneingeschränkt zu empfehlen. Auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank an Dirk, Brita, Erwin, Conny, Maike (Filmaufnahmen) und viele andere. Und natürlich an den DHV, der diese Veranstaltung initiiiert hat und finanziell unterstützt.
Gruß
Carsten
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