Der Drachenhersteller ICARO verwendet bei vielen seiner Drachen ein System der gegenläufigen, wechselseitigen Kompensation der äußeren Sprogs. Der Sprog einer Seite „darf“ der Strömung „nachgeben“ und weiter nach unten ausweichen, „dafür“ wird aber der Anschlag der anderen Seite entsprechend hochgestellt. Die Kopplung der beiden Sprogs erfolgt über ein Drahtseil. ICARO nennt dieses System „compensated twist tips“ (siehe deren Website).
Meiner Meinung nach führt dieses System bei unsymmetrischer Anströmung (typisch für starke Turbulenzen) aber zu einer Reduktion des Pitch-up im Vergleich zu konventionellen Systemen (ohne Kopplung der äußeren Sprogs). Auf dem Messwagen machen sich diese Einbußen an Sicherheitsreserve gegen den Überschlag/Tuck natürlich nicht bemerkbar, weil immer symmetrisch gemessen wird.
Da der Anschlag der aerodynamisch wirksamen (belasteten) Seite der Strömung weiter nach unten ausweichen kann, reduziert sich in der Folge sein Beitrag zum aufrichtenden Moment. Diesen Verlust an Pitch-up kann m.M.n. aber der Sprog der anderen, aerodynamisch weniger belasteten Seite nicht wieder „wett machen“, indem er sich um den gleichen Betrag höher stellt (Extremfall: „Windstille“ oder abgerissene Strömung an der aerodynamisch unwirksameren Seite, sehr gute Umströmung der aerodynamisch „gesünderen“ Seite).
Die wechselseitige Sprog-Kompensation ist vom Prinzip her doch ähnlich wie ein Achsdifferential beim Auto: Bei unsymmetrischer Anströmung/Haftung wird Pitch-up/Traktion verschenkt. Wenn dafür das Rad auf der anderen Seite leer durchdreht aber kaum Traktionsmoment erzeugen kann (z.B. auf Eis), dann nutzt es auch nichts, wenn es sich dafür schneller dreht (um genau das zu verhindern gibt es Differentialsperren).
Mich wundert, dass ich offensichtlich der Einzige bin, der das ICARO-System etwas kritisch sieht.
Wie seht ihr das?
Viele Grüße
B.
Meiner Meinung nach führt dieses System bei unsymmetrischer Anströmung (typisch für starke Turbulenzen) aber zu einer Reduktion des Pitch-up im Vergleich zu konventionellen Systemen (ohne Kopplung der äußeren Sprogs). Auf dem Messwagen machen sich diese Einbußen an Sicherheitsreserve gegen den Überschlag/Tuck natürlich nicht bemerkbar, weil immer symmetrisch gemessen wird.
Da der Anschlag der aerodynamisch wirksamen (belasteten) Seite der Strömung weiter nach unten ausweichen kann, reduziert sich in der Folge sein Beitrag zum aufrichtenden Moment. Diesen Verlust an Pitch-up kann m.M.n. aber der Sprog der anderen, aerodynamisch weniger belasteten Seite nicht wieder „wett machen“, indem er sich um den gleichen Betrag höher stellt (Extremfall: „Windstille“ oder abgerissene Strömung an der aerodynamisch unwirksameren Seite, sehr gute Umströmung der aerodynamisch „gesünderen“ Seite).
Die wechselseitige Sprog-Kompensation ist vom Prinzip her doch ähnlich wie ein Achsdifferential beim Auto: Bei unsymmetrischer Anströmung/Haftung wird Pitch-up/Traktion verschenkt. Wenn dafür das Rad auf der anderen Seite leer durchdreht aber kaum Traktionsmoment erzeugen kann (z.B. auf Eis), dann nutzt es auch nichts, wenn es sich dafür schneller dreht (um genau das zu verhindern gibt es Differentialsperren).
Mich wundert, dass ich offensichtlich der Einzige bin, der das ICARO-System etwas kritisch sieht.
Wie seht ihr das?
Viele Grüße
B.
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