Ist das die Wende?

[m.a.r.t.i.n]

Ich denke eine "eierlegende Wollmilchsau" wird es nicht so leicht geben. Aber man könnte an beiden Bereichen arbeiten:

1. Die Stärken stärken (da meine ich vor allem das Fluggefühl, was beim HG unbeschreiblich ist und sicher der Hauptgrund warum es HGs überhaupt noch gibt. Leistung ist meiner Meinung nach genug vorhanden. Und dass Flexis anstrengend sind... ist eben Sport. Seriöse Forschung für Leistungserhöhung mit Winglets und Flossen für Tuck-Vermeidung wäre sicher auch gut.)

2. Die Schwächen reduzieren (etwas leichter wäre angenehm, mindestens so wie der WW Sport 3, aber muss nicht übertrieben werden. Hauptsache man kann den HG gemütlich alleine auf- und abladen. Teleskop kurzpacken wie der Crex: gekauft! Aufbauzeit ist für mich kein Thema, denn 20 min mehr kann ich locker einplanen.)


Das auch andere Prüfvarianten anerkannt werden sollten, finde ich auch. Da braucht es internationale Zusammenarbeit. Das würde vielen Herstellern einiges erleichtern.

Automatische Aufstiegshilfen würden das HG Fliegen auf jedem Fall erleichtern und beleben, wenn man einfach von irgendeiner Wiese aus starten könnte...

Ach ja, und einen Lightfex bin ich mal Probe geflogen: zäher als ein moderner Hochleister, weniger Leistung als ein Malibu und schwer zu landen. Wenn man dieses Design nicht extrem verbessern kann, dann ist das eine Sackgasse, meiner Meinung nach. Wenn ich den mit dem WW Falcon 4 vergleiche, dann liegen da Welten dazwischen...

Und noch zur Leistung: wem der ATOS zu wenig bietet, der kann ja Segelfliegen, oder noch besser Motorfliegen, denn da kommt man noch weiter
Für mich gehts beim Fliegen in erster Linie ums Fliegen, nicht ums Aufstellen von Rekorden. Und beim Fliegen hat wahrscheinlich der Flexi die Nase vorn.

Ich finde es gut, wenn einem der Leistungsgedanke nicht wichtig ist, und man fliegen geht, weil man "fliegen" will. Aber ist nunmal so, dass nicht alle gleich ticken. Der die Motivation sich in dem was man tut verbessern zu wollen, ist glaube ich nichts, was man ins lächerliche ziehen muss. Und natürlich soll das Drachenfliegen, genauso wie andere Sportarten auch nach Leistungsverbesserung streben.
Wenn man sich ansieht wie hoch die Drop-out quote bei Fußgängern ist, die sich direkt am Drachenfliegen versuchen, liegt es nahe, dass sich unser Flugsport für Leute attraktiv machen muss, die mit Fliegen bereits etwas am Hut haben.
Drachenfliegen muss für Gleitschirmflieger und Segelflieger interessant sein - wobei Gleitschirmflieger die viel größere und jüngere Gruppe ist.
Die Kernfrage ist: Wieso sollte ein Gleitschirmflieger also auf den Drachen wechseln?
Weil er eh nicht so viel länger und eh nicht so viel schwerer als ein Gleitschirm ist? - nein
Weil er eh nicht so viel schwerer zu landen ist, als ein Gleitschirm? - nein

Die Gründe sind ganz klar:
1) weil er eine starre Fläche hat, und sich derjenige davon mehr Sicherheit in turbulenten Bedingungen verspricht
2) mehr Leistung
3) das vogelähnliche Fliegen

Leider sind die Begründungen nicht ganz unumstritten:
ad1) Die Zeiten wo Drachen noch in der Luft waren, wenn Gleitschirme schon längst Boden sind schon lange vorbei. Einzig bei starkem laminarem Wind hat der Drache noch Vorteile
ad2) hab ich schon beschrieben. Die Gleitschirme erreichen fast die selben km - Leistungen. Wenn auch durch längere Flugzeiten bei etwas niedriger Geschwindigkeit
ad3) Das vogelähnliche Fliegen wird nach ein paar Stunden auch sehr anstrengend. Der Gleitschirm hat fliegerisch auch viel zu bieten: nah ans Gelände fliegen, unkompliziert Toplanden, es gibt Speedflyer, Acrofliegen,...

Ich sehe in allen 3 Punkten wie gesagt viel Potential nach oben:
Wenn Drachen nochwendiger und präziser zu wären, würde das Punkt 3 und vielleicht auch Punkt 1 noch stärken. Wenn man Leistungsmäßig auf Reisegeschwindigkeiten von 50km/h käme, ist das immer noch weniger als die Hälfte von den Segelfliegern aber noch schon ein spürbarer Abstand zu den Gleitschirmen.