Hallo Elmar,
na dann tobe ich mich mal aus.
Dein Beitrag ist übrigens auch eine Art Quiz ... Finde alle Fragezeichen
Der Reihe nach:
Richtig.
Was lässt dich zu dem Schluss kommen, dass ein Falcon viel mehr Pitcht hat?
Das könnte man nur durch den Vergleich der Messdaten vom Falcon mit denen der anderen Drachen feststellen.
Ich hatte ursprünglich überlegt, das Quiz mit Hilfe der vier Videos folgendermaßen zu stellen:
Sortiere die vier Drachen in der Reihenfolge zunehmender Tuckanfälligkeit.
Und ich gehe jede Wette ein, dass die meisten folgende Reihenfolge für richtig hielten:
Laminar – Falcon - Sensor – U2.
Unter anderem dann mit folgender Begründung: Logisch, dass der Laminar der sicherste ist, der erfüllt ja auch unsere strengeren LTF-Kriterien. Dagegen sind Sensor und U2 nur HGMA getestet.
Nun, die richtige Reihenfolge wäre: ... ich habe keine Ahnung!
Die Tuckanfälligkeit kann man aus diesen Videos nicht herauslesen. Zu sehr haben die Ausgangslage, Pilotenposition und Steuerung einen Einfluss auf den Flugverlauf.
Wenn man bedenkt, dass das LTF-Kriterium in den 1980/90ern festgelegt wurde mit der Begründung, dass einzelne Drachentypen auffällig geworden seien und wenn man bedenkt, dass es damals noch kein Internet mit Tuck-Videos gegeben hat, dann frage ich mich schon, auf welcher Datenbasis das damals erfolgte. Pilotenberichte? Fotos? Wäre schön, wenn sich Bernd Schmidtler hierzu einmal äußern würde. Dann hätten wir die Chance, das Kriterium nachvollziehen zu können. Auch in Hinblick auf moderne Hängegleitergenerationen, für die ein modifiziertes Kriterium möglicherweise sinnvoller wäre (beispielsweise ein Kriterium für Phase 1, die ja für das Abnicken verantwortlich ist, um eine heftige Rotation erst gar nicht entstehen zu lassen).
Bin mir nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe:
Mit kritischer Fluglage meinst du Nase sehr weit oben (so wie beim Männchen)? In diese Fluglage kommst du aber nicht durch einen Entlaster (die Zeit des Entlasters ist zu kurz, um nennenswerte Fluglagenänderungen herbeizuführen). Auch nach dem ruckartigen Heranziehen wird es keinen Entlaster geben. (Bernhard ist beim U2 anderer Meinung. Er spricht da, wenn ich ihn richtig verstanden habe, von einem Parabelflug. Ich halte das aber für falsch, da man für einen Parabelflug, also einen negativern Abfangbogen, eine hohe Fluggeschwindigkeit benötigt. Und der U2 war in dieser Fluglage sehr langsam (beginnender Stall; achte mal auf die Fahrtgeräusche). Ein Tuck aufgrund eines Parabelfluges ist beispielsweise hier zu sehen:
https://videos.metro.co.uk/video/met...8702974279.mp4 ).
Und ob das ruckartige Heranziehen „Gift“ ist, entscheidet die Dosis, wie ich bereits ausgeführt habe. Das Timing beim Heranziehen ist entscheidender.
Von welcher Fluglage sprichst du? Auf dem Weg zum Männchen oder während der Abwärtsrotation? Könntest du mir bitte kurz mitteilen, wo du den Punkt grob im Momentendiagramm einordnen würdest, damit ich deine Frage richtig beantworten kann?
Der Vorteil des „halbfahrlässigen Aushungerns“ ist, dass man ja weis, was dann kommt und sich darauf einstellen kann. Die thermische Böe kommt dagegen „ aus dem Nichts“ und die Richtung ist auch nicht bekannt. Das erschwert die richtige Reaktion darauf deutlich. Bin der Meinung, dass man Phase 0, 1 und einen großen Teil von Phase 2 schon durchlaufen hat, bevor man überhaupt realisiert, was gerade los ist. Zu diesem Zeitpunkt schaut dann die Nase schon deutlich gen Erdboden, so dass dir dann eigentlich nur noch Ziehen übrig bleibt, um sicherzustellen, dass du nach der Steuerumkehr „auf der richtige Seite“ bist.
Noch zu dem „halbfahrlässigen Steigflug“: In welcher Situation befindest du dich denn, wenn du beim Windenstart einen Seilriss hast? …. eben. In genau derselben. Und ich erinnere mich, dass irgendwo hier im Forum von einem Tuck nach Seilriss berichtet wurde. In einem weiteren Bericht ist von einem Tuck beim UL-Schlepp nach Bruch der Sollbruchstelle beim Übersteigen des Uls die Rede. Als Ursache vermutete man damals einen zu tief eingestellten Drachen (was sich nach Überprüfung durch eine erneute Messwagenfahrt aber nicht bestätigte. Der Drachen war nach LTF-Kriterium in Ordnung). Könnte es nicht sein, dass in beiden Fällen der Tuck vielleicht durch falsche Pilotenreaktionen verursacht worden ist? Weil die Piloten eventuellt nicht wussten, wie sie in einer solchen Situation zu reagieren haben.
(Frage an unsere Fluglehrer: Ist so etwas Bestandteil der Ausbildung? Mein Winden- und UL-Schlepp-Kurs ist zu lange her als dass ich mich daran noch erinnere.)
Genau. Damit rechnen, dass die Basis von alleine nach vorne kommen will und dem Bügeldruck auf keinen Fall nachgeben! Und möglichst so festhalten, dass du dabei auch nicht ins Segel fällst. Wobei ich mir das schwierig vorstelle, voll gezogen die Basis am Bauch zu halten. Priorität hat aber die vordere Pilotenposition (Schönherr ist da allerdings etwas anderer Meinung. Er rät zur „Sicherheitsposition“ die eher der Trimmposition oder nur leicht gezogen entspricht).
Ersteres ja, wobei der Stall ja nichts „Schlechtes“ ist. Ranziehen wäre aber die richtige Reaktion. Du weist ja zu dem Zeitpunkt nicht, in welcher Phase du dich befindest (siehe auch oben). Möglicherweise erhöhst du die Rotation durchs Ranziehen noch etwas, bist aber vorne, wenn die Steuerwirkungsumkehr einsetzt.
So, habe ich dein Quiz bestanden und alle Fragezeichen gefunden? Ober gibt es noch offene Punkte die wir noch klären sollten?
Gruß
Profilpolare
na dann tobe ich mich mal aus.
Dein Beitrag ist übrigens auch eine Art Quiz ... Finde alle Fragezeichen
Der Reihe nach:
… wie ich den Tuck vermeiden kann, denn soweit ich durch die Videos verstanden habe geht es ja nicht nur ums Gerät sondern auch um die angewandte Flugtechnik in den kritischen Situationen.
Wobei ich den Vergleich zum Falcon mit viel mehr Pitch ja eher für etwas irreführend halte.
Das könnte man nur durch den Vergleich der Messdaten vom Falcon mit denen der anderen Drachen feststellen.
Ich hatte ursprünglich überlegt, das Quiz mit Hilfe der vier Videos folgendermaßen zu stellen:
Sortiere die vier Drachen in der Reihenfolge zunehmender Tuckanfälligkeit.
Und ich gehe jede Wette ein, dass die meisten folgende Reihenfolge für richtig hielten:
Laminar – Falcon - Sensor – U2.
Unter anderem dann mit folgender Begründung: Logisch, dass der Laminar der sicherste ist, der erfüllt ja auch unsere strengeren LTF-Kriterien. Dagegen sind Sensor und U2 nur HGMA getestet.
Nun, die richtige Reihenfolge wäre: ... ich habe keine Ahnung!
Die Tuckanfälligkeit kann man aus diesen Videos nicht herauslesen. Zu sehr haben die Ausgangslage, Pilotenposition und Steuerung einen Einfluss auf den Flugverlauf.
Wenn man bedenkt, dass das LTF-Kriterium in den 1980/90ern festgelegt wurde mit der Begründung, dass einzelne Drachentypen auffällig geworden seien und wenn man bedenkt, dass es damals noch kein Internet mit Tuck-Videos gegeben hat, dann frage ich mich schon, auf welcher Datenbasis das damals erfolgte. Pilotenberichte? Fotos? Wäre schön, wenn sich Bernd Schmidtler hierzu einmal äußern würde. Dann hätten wir die Chance, das Kriterium nachvollziehen zu können. Auch in Hinblick auf moderne Hängegleitergenerationen, für die ein modifiziertes Kriterium möglicherweise sinnvoller wäre (beispielsweise ein Kriterium für Phase 1, die ja für das Abnicken verantwortlich ist, um eine heftige Rotation erst gar nicht entstehen zu lassen).
Wenn ich in einer kritischen Fluglage mit Entlaster oder selbstinduziert so ein halbes Männchen geflogen habe, ist das ruckartige Heranziehen Gift?!
Mit kritischer Fluglage meinst du Nase sehr weit oben (so wie beim Männchen)? In diese Fluglage kommst du aber nicht durch einen Entlaster (die Zeit des Entlasters ist zu kurz, um nennenswerte Fluglagenänderungen herbeizuführen). Auch nach dem ruckartigen Heranziehen wird es keinen Entlaster geben. (Bernhard ist beim U2 anderer Meinung. Er spricht da, wenn ich ihn richtig verstanden habe, von einem Parabelflug. Ich halte das aber für falsch, da man für einen Parabelflug, also einen negativern Abfangbogen, eine hohe Fluggeschwindigkeit benötigt. Und der U2 war in dieser Fluglage sehr langsam (beginnender Stall; achte mal auf die Fahrtgeräusche). Ein Tuck aufgrund eines Parabelfluges ist beispielsweise hier zu sehen:
https://videos.metro.co.uk/video/met...8702974279.mp4 ).
Und ob das ruckartige Heranziehen „Gift“ ist, entscheidet die Dosis, wie ich bereits ausgeführt habe. Das Timing beim Heranziehen ist entscheidender.
Wäre es besser den Antstellwinkel nur mäßig und langsam zu erhöhen damit der HG Fahrt aufnimmt und wieder stabil fliegt?
Wie sieht es mit dem Unterschied aus ob man den Drachen halbfahrlässig im Steigflug ausgehungert hat im Gegensatz zum thermischen Entlaster wo mich die heftige Termik am Achterliek erwischt und dann ohne mein Zutun eine Anstellwinkeländerung verursacht?
Noch zu dem „halbfahrlässigen Steigflug“: In welcher Situation befindest du dich denn, wenn du beim Windenstart einen Seilriss hast? …. eben. In genau derselben. Und ich erinnere mich, dass irgendwo hier im Forum von einem Tuck nach Seilriss berichtet wurde. In einem weiteren Bericht ist von einem Tuck beim UL-Schlepp nach Bruch der Sollbruchstelle beim Übersteigen des Uls die Rede. Als Ursache vermutete man damals einen zu tief eingestellten Drachen (was sich nach Überprüfung durch eine erneute Messwagenfahrt aber nicht bestätigte. Der Drachen war nach LTF-Kriterium in Ordnung). Könnte es nicht sein, dass in beiden Fällen der Tuck vielleicht durch falsche Pilotenreaktionen verursacht worden ist? Weil die Piloten eventuellt nicht wussten, wie sie in einer solchen Situation zu reagieren haben.
(Frage an unsere Fluglehrer: Ist so etwas Bestandteil der Ausbildung? Mein Winden- und UL-Schlepp-Kurs ist zu lange her als dass ich mich daran noch erinnere.)
In jedem Fall die Basis mit aller Macht festhalten damit nicht die hintere Schwerpunktlage stattfindet (Fallen ins Segel oder dahinter)?
Wenn mich die Thermik durchsacken lässt mit Entlaster und Abnicken wäre ein Wegdrücken der Weg in den Stall...ein schnelles Ranziehen ggf. in den Tuck?
So, habe ich dein Quiz bestanden und alle Fragezeichen gefunden? Ober gibt es noch offene Punkte die wir noch klären sollten?
Gruß
Profilpolare
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