gibt es bei rettungen prüfintervalle?welche?

[AtaDirk]

hi everybody,
gibt es bei rettungen prüfintervalle?welche?und wie kann man herausbekommen, bei gebrauchtrettungskauf, für welches gewicht diese gedacht ist?gibts ein "prüfsiegel" und wo befindet sich das?verkäufer kann leider nur ca. angaben machen.
muß bei lenkbarer rettung irgendetwas speziell bedacht sein?
gruß und dank vorab
dirk

[Werner Holtfreter]

AW: gibt es bei rettungen prüfintervalle?welche?

gibt es bei rettungen prüfintervalle?welche?

Nach 10, 11, 12 Jahren (bei Notöffnungen oder möglichen Feuchteschäden natürlich sofort). Offiziell darfst du den Retter 13 Jahre lang benutzen.

Die Überprüfungen in den letzten 3 Betriebsjahren werden begründet mit einer nachlassenden Festigkeit - nur passt dazu nicht, dass die Festigkeit nach Auskunft eines Herstellers beim Check gar nicht geprüft wird! Der schaut sich den Schirm nur auf dem Leuchttisch an, was mir reichlich überflüssig erscheint, wenn der Schirm stets sorgfältig behandelt und selbst gepackt wurde.

Überhaupt wird die These des Festigkeitsverlusts mit untauglichen Testergebnissen begründet (selbst wenn sie stimmen sollte): Der DHV hat alte, eingelagerte Exemplare der vollen Öffnungsschlagbelastung unterzogen, die diese nicht bestanden haben. Da bei der Nachprüfung mit dem gleichen Gewicht und der gleichen Fallhöhe geprüft wurde, lässt sich nicht sagen, ob die Festigkeitsreduzierung gravierend oder unwesentlich war. Zwar kam es bereits beim ersten Versuch zur Zerstörung, während der Gütesiegeltest 3 bestandene Versuche fordert - doch weit aussagekräftiger wären drei Versuche mit reduzierter Belastung, sagen wir auf 80%, gewesen. (Wurden die alten Testexemplare eigentlich erstmalig oder wiederholt dem Festigkeitstest unterzogen?)

und wie kann man herausbekommen, bei gebrauchtrettungskauf, für welches gewicht diese gedacht ist?gibts ein "prüfsiegel" und wo befindet sich das?

Ja, das nennt sich Gütesiegel. Die Nummer des Gütesiegels befindet sich bei meinem Schirm auf einem angenähten Etikett an der Verbindungsleine und zusätzlich auf der Schirmkappe. Mit dieser Nummer kannst du in der DHV-Datenbank recherchieren.

Du findest dort das maximale Anhängegewicht (bemisst sich nach der Festigkeit) und das empfohlene Anhängegewicht (bei dem der Schirm 6,8 m/s sinkt). Das ist etwas zu schnell, um immer ohne Knochenbruch herunterzukommen, daher empfiehlt der DHV neuerdings, dieses empfohlene Gewicht nicht voll auszunutzen und lieber eine größere Kappe zu nehmen (auch wenn die dann etwas langsamer öffnet).

Die Prüffahrt zur Bestimmung der empfohlenen Anhängelast sollte künftig nicht mehr mit 6,8 m/s sondern mit einer sinnvoll reduzierten Geschwindigkeit erfolgen, damit das "empfohlen Anhängegewicht" auch wieder als empfohlen gelten kann. Die Zurückrechnung auf andere Last/Geschwindigkeitspaare ist nach Auskunft des (ehemaligen) DHV-Prüfers Bernd Schmidtler nämlich sehr fragwürdig und liefert kaum mehr als eine Tendenz. Noch schöner wäre natürlich, der DHV würde eine Kennlinie messen und veröffentlichen, aber das habe ich schon vor über 10 Jahren vergeblich vorgeschlagen.

Vielleicht äußert sich das Technikreferat zu den aufgeworfenen Problemen.