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EAPR ist gar keine vom LBA anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

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    #91
    AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

    Zitat von WalterB Beitrag anzeigen
    Servus,
    Tue mir einen Gefallen und führe deinen Kleinkrieg mit X Dream Dani auf Kindergarten Niveau nicht in diesem Forum.

    Gruß,
    Walter
    Bitte, dieser Bitte möchte ich mich wirklich herzlichst anschließen, als nur Mitleser und Ottonormal - Pilot.
    Wo ist der Admin?
    Oder ist das alles ok so für euch.
    Da muss es doch noch mehr Mitleser geben.
    ????

    @ Mönch:
    Danke. Dein Text entspricht in etwa auch meiner Sicht der Dinge.

    Meiner auch, schön geschrieben, danke.
    Zuletzt geändert von Flugfrosch; 05.04.2013, 10:40.
    schöne Grüße
    ________________________________________________________
    Geduld ist wirklich etwas schönes.

    Kommentar


      #92
      AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

      Interessante Sache! Nicht nur, weil die Meldung des DHV ersichtlich keinen anderen Sinn und Gehalt hatte, als irgendjemanden darüber stolpern zu lassen, darauf vertrauend, derjenige würde die Frage dann ins DHV-Forum tragen und auf diese Weise würde die Neuigkeit in der Szene schon die Runde machen, ohne daß man sich selbst die "Hände schmutzig gemacht" hätte und ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, man hätte bei laufendem Verfahren das Mißgeschick der Konkurrenz höhnisch ausgeschlachtet. Nun ja, das nennt man Understatement, so macht man das halt.

      Zitat von Rush M Beitrag anzeigen
      Wenn irgendwem eine Erlaubnis von einer staatlichen Institution entzogen wird oder worden ist, dann erfolgt das nicht überraschend eben mal so.
      Erst muss es einen Anlass geben. (...)

      All das dauert recht lang. Wenn dann eine Genehmigung entzogen wird, muss tatsächlich schon irgendwas schwerwiegenderes vorgefallen sein. (...)
      So funktionieren grob alle Entziehungsverfahren (z.B. auch Gewerbeentziehungen).
      Ganz genau!

      Ohne nun im Kaffeesatz lesen zu wollen und zu spekulieren, worin genau der Konflikt besteht, ist anzumerken, daß eine Musterprüfstellen-Anerkennung das Ergebnis eines ausführlichen Auditierungsprozesses ist. Wer eine Prüfstelle etablieren will, muß grob gesagt gegenüber der Aufsichtsbehörde nachweisen, daß er in der Lage ist, diese Aufgabe fachlich, personell und materiell auszufüllen. Wenn er diese Anerkennung dann hat, steht er auch weiterhin unter der Fachaufsicht der Behörde, muß also sowohl diese Voraussetzungen aufrechterhalten (das war beispielsweise beim DMSV nicht mehr möglich, nachdem er vom DULV in einen juristischen Verschleißkrieg gezwungen wurde), als auch sich an die vorgegebenen Spielregeln halten. Werden der Behörde Probleme bekannt, greift sie ein (das ist ihr Job!), indem sie diese benennt, Aufklärung fordert und im Rahmen von Weisungen bzw. weiteren Audits versucht, diese erkannten und benannten Mißstände zu beheben. Erst wenn dies, aus welchen Gründen auch immer, fehlschlägt, wird ein Verfahren in die Wege geleitet, dessen Ergebnis am Ende die Entziehung der Anerkennung sein kann. Das passiert (im Bereich des Luftfahrt-Bundesamtes) höchst selten, und ab einem bestimmten Punkt übernehmen dann die Justitiare des Amts das Heft, um diese Entscheidung auch gerichtsfest abzusichern.

      Der Konflikt muß also schon sehr heftig gewesen sein und sich über einen längeren Zeitraum aufgeschaukelt haben. Und die Firma des Herrn Reusch muß entweder schlicht nicht in der Lage, oder aber (und das halte ich für wahrscheinlicher) massiv unwillens gewesen sein, den Forderungen des LBA nachzukommen.

      Interessant finde ich daran drei Aspekte:

      Erstens fällt der Konflikt in eine Zeit des Übergangs. Die Fachaufsicht des LBA läuft Ende des Jahres aus und alle Prüfstellen müssen in 2013 eine Neuakkreditierung durch die DAkkS betreiben. Da kann man einen Streit mit der Noch-Aufsichtsbehörde schon eher mal riskieren im Vertrauen darauf, daß die Karten ohnehin in absehbarer Zeit neu gemischt werden. Wenn Luaas das Gras korrekt wachsen gehört hat, wird sich die juristische Auseinandersetzung, die Reusch nun anstrengt, auf die formale Frage konzentrieren, ob das LBA in dieser Phase des Übergangs überhaupt noch genügend Autorität hat, eine Entziehung der Anerkennung durchzusetzen. Doch eine Übergangsphase ist noch lange kein rechtsfreier Raum und es ist mehr als fraglich, ob Reusch wirklich gut beraten war, in dieser Konstellation eine solche Machtprobe zu provozieren.

      Zweitens: Wenn man Pipos Statement gegen den Strich liest, erstaunt vor allem eines: Die Kunden der EAPR, selbst ihre ausgewiesenen Stammkunden, wurden von dieser Entwicklung, die wie gesagt lange geschwelt haben muß, vollkommen überrascht. Im Vorfeld hat offenbar keinerlei Kommunikation stattgefunden, es keinerlei Vorwarnung gegeben. Für die betroffenen Firmen sind nun erst einmal alle internen Planungen Makulatur. Für wie lange, kann realistischerweise keiner sagen, erst recht nicht, wer auf eine zeitlich berechenbare Abwicklung geschäftlich angewiesen ist. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie wütend man dort auf Reusch sein dürfte. Und ob die nun eilig nachgeschobenen internen Beschwichtigungen aus Bad Grönenbach, man habe durchaus alles im Griff, (außer, nun ja, in Sri Lanka) noch von irgendjemandem geglaubt werden, der das Gefühl haben muß, ihm als Kunde tanzte man auf dem Kopf herum, ist eine offene Frage.

      Drittens: Die EAPR hat bekanntlich unlängst einen eigenen (jaja: Von einer beeindruckenden Massenbewegung demokratisch legitimierten) Hausverband gegründet, dessen ganzes Geschäftsmodell sich darin erschöpft, ein staatliches Mandat als weiterer Beauftragter für das Gleitschirmwesen zu ergattern und sich so ein gutes Stück Marktanteil zu schnappen. Es gibt also in Bad Grönenbach soetwas wie ein strategisches Gesamtkonzept, wie mit staatlichen Institutionen und Spielregeln zu verfahren sei - sollte man jedenfalls annehmen, falls man denn noch bereit ist, Reusch immerhin minimale Restbestände an Professionalität zuzugestehen. Wie dieses Konzept aussieht und welche Rolle der nun vom Zaun gebrochene Konflikt mit dem LBA darin spielt, erschließt sich mir allerdings immer weniger. Der Versuch des DGV, sich einen Teil des Kuchens zu schnappen, ist zwar eine andere Baustelle als die Prüfstellen-Zulassung, aber daß das eine einen günstigen Einfluß auf das andere haben könnte, ist nur schwer vorstellbar.

      Dem Beobachter drängt sich also unweigerlich der Eindruck auf, daß man sich in Bad Grönenentenhausen auf ein Vabanquespiel eingelassen hat, dessen Ausgang keiner mehr absehen kann. Die bisher treuen Kunden der EAPR werden gewiß längst begonnen haben, an ihrem Plan B zu feilen.

      Nur schade um ein, zwei Leute mit Potential, die am Ende mit gerupften Federn nackt und frierend am Wegesrand zurückbleiben werden.

      Gruß Rüdiger
      Zuletzt geändert von ruewa; 06.04.2013, 13:34.

      Kommentar


        #93
        AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

        Neues zum Verfahren LBA vs. EAPR gibt es nicht. Zu den Umstellungen auf der EAPR-Homepage etwas Hintergrund auf lu-glidz:

        Das Gleitschirm-Magazin im Blogformat von Lucian Haas. Aktuelle News aus der Gleitschirmszene, Tests und Podcast.


        Lucian
        Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
        [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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          #94
          AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

          danke Luaas, wie immer sehr informativ. Da rächt sich nun eventuell das Gemäckere um die augenscheinliche Ausführung in den Vids.

          Kommentar


            #95
            AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

            In der Richtung muss es auch weitergehen.
            Es kann nicht angehen, dass ein - von Aufträgen abhängiges - Wirtschaftsunternehmen Dinge attestieren darf, die über die Verkaufszahlen des Auftraggebers entscheiden.
            So ein Rotz kann nur aus Brüssel kommen, kein Mensch mit Bezug zur Realität sieht hier nur einen einzigen Vorteil für die "breite Masse"---witzig im Bezug aufs GS-Fliegen.

            Nicht immer ist die so laut gerühmte "freie Marktwirtschaft" ein Segen.
            Siehe die Entwicklungen nachdem Anfang der 80er das Privatfernsehen immer stärker wurde, heute grenzt es an Volksverdummung.

            Was hat man sich nicht versprochen von der "freien" Stromwirtschaft. Guckt mal, was ihr heute für eine KWh zahlt, und was ihr vor der "Privatisierung" bezahlt habt.

            Nach Aufgabe des Postmonopols......

            Der DHV hat über Jahrzehnte ein System etabliert, welches weltweit anerkannt war. Die Bezeichnung DHV....... hatte Aussagekraft. Heut wissen die wenigsten Flieger noch unter was sie ihr Schicksal hängen. Ist das das Ziel gewesen?

            Danke Europa, wieder mal

            Bernd

            PS: wenns heißt, der Klügere gibt nach
            dann sagt der Dümmste, was getan wird
            Zuletzt geändert von zenzi; 13.05.2013, 20:03. Grund: Fäähler gfonda
            Gott erhalt den Gerstensaft
            und meiner Frauens Arbeitskraft

            Kommentar


              #96
              AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

              Die EAPR hat in erster Instanz gegen das LBA verloren:

              Das Gleitschirm-Magazin im Blogformat von Lucian Haas. Aktuelle News aus der Gleitschirmszene, Tests und Podcast.
              Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
              [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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                #97
                AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                Zitat von luaas Beitrag anzeigen
                Die EAPR hat in erster Instanz gegen das LBA verloren:

                http://lu-glidz.blogspot.de/2013/05/...gsgericht.html
                Habe das Geschriebene nur überflogen, aber was wirft man der EAPR vor, welches "Vergehen" haben sie begangen?

                Muss ja wirklich etwas sehr schwerwiegendes gewesen sein, und eigentlich würde ich es vom LBA erwarten dass sie uns darüber informieren!

                Andere "Geschichten" (Protektortests, Referenzschirme) hatten damals seitens des LBA für die Prüfstellen keine schwerwiegenden Konsequenzen, was also hat sich die EAPR nun erlaubt dass es diesmal Konsequenzen gab?

                Ist es eigentlich richtig, dass Herr Geerdes vom LBA selber Mitglied beim DHV ist?

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                  #98
                  AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                  Zitat von MAXL
                  Naja,


                  wenns nix Übles ist oder tatsächlich gar ein Verschwörung von DHV und LBA dahintersteckt, dann könnte (und würde garantiert!) doch sicher der sehr geehrte Herr Reusch höchstpersönlich darüber informieren. Und nur er könnte dies tun, ohne dass hier die gebotene Vertraulichkeit verletzt wird.

                  Er wird aber sicherlich sehr gut wissen, warum er in gerade diesem Fall plötzlich die grosse Klappe nicht aufbekommt.


                  Ciao / Maxl
                  Was ein Herr Reusch sagt ist mir relativ egal.

                  Wenn etwas schwerwiegendes gegen diese Prüfstelle vorliegt, würde ich eigentlich vom LBA erwarten, dass er uns "Betroffene" darüber informiert und die Gründe nennt.

                  Von einer "Verschwörung" habe ich nicht gesprochen, es wäre einfach nur eine interessante Information wo Mitarbeiter des LBA Mitglied sind und wo eben nicht.

                  Aber "Transparenz" und "Gleitschirmpolitik" passt wohl nicht zusammen!

                  Kommentar


                    #99
                    AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                    Eine schriftliche Begründung dafür steht noch aus.
                    Aus der dürfte es sich dann indirekt ergeben. Würde mich jetzt auch mal interessieren, nachdem so viel Geheimniskrämerei drum gemacht wird.
                    Wenn es piept - eindrehen...

                    Kommentar


                      AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                      Wer ist Herr Geerdes?????????
                      schöne Grüße
                      ________________________________________________________
                      Geduld ist wirklich etwas schönes.

                      Kommentar


                        AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                        Luftfahrt-Bundesamt
                        Referat T3
                        Rechts- und Fachaufsicht über vom BMVBS beauftragte Luftsportverbände

                        Wenn du nicht überzeugen kannst, verwirre wenigstens!
                        --
                        Ich bin keinesfalls mehr für Betrüger tätig!

                        Kommentar


                          AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                          Zitat von Forix Beitrag anzeigen
                          ... aber was wirft man der EAPR vor, welches "Vergehen" haben sie begangen?

                          Muss ja wirklich etwas sehr schwerwiegendes gewesen sein, und eigentlich würde ich es vom LBA erwarten dass sie uns darüber informieren!
                          Nun, das LBA ist eine Behörde und kein Boulevard für Vereinspolitik und Hinterhofintrigen. Und gleich gar nicht während eines laufenden Verfahrens.

                          Aber zumindest grob läßt sich die Sache schon zusammentragen. Ich hoffe, ich vereinfache nicht allzusehr.

                          Wer den DHV für einen undurchdringlich intriganten Klüngelhaufen hält, sollte sich einmal bei den Ultraleichten und insbesondere bei den Motorschirmlern umsehen. Im Vergleich zum DULV ist der DHV ein strahlendes Juwel an demokratischer Kultur und Transparenz (und das aus meinem Munde...). Kurioserweise, obwohl der DULV einst als Gebilde von DHV-Rebellen das Tageslicht erblickte.

                          Motorschirmpiloten wünschen sich andere Eigenschaften ihrer Schirme als Gleitschirmflieger. Die Geräte sollen insbesondere schneller sein (> 60 km/h), da hier der Reiseflug im Vordergrund steht. Wie jeder GS-Flugschüler weiß (oder wenigstens wissen sollte): Höhere Geschwindigkeit heißt kleinere Anstellwinkel, heißt verminderte Klappstabilität. Der konstruktive Ausweg bestand in der Entwicklung der sogenannten Reflexprofile, technisch gesprochen sind das S-Schlag-Profile, deren Auftriebsschwerpunkt wenig oder nicht wandert und denen man aufgrund dieser Formgebung eine Aufrichttendenz nachsagt. Deren Befürworter sind der Meinung, sie seien praktisch vollkommen klappstabil, ihre Gegner behaupten hingegen, sie seien Teufelswerk, die perfekte Selbstmordmethode, und argumentieren, im Fall von Klappern seien sie völlig unkalkulierbar. Die Leute wollen sie aber. Die Dinger fliegen nun seit Jahren - mehr oder weniger legal-illegal-scheißegal, so genau weiß das keiner. Die inzwischen gewonnenen Erfahrungen und Unfallstatistiken geben deren Verteufelung aber m.W. nicht her. Um diese Tragwerke entbrannte eine unendliche Geschichte des Streits - ein Intrigantenstadl ohnegleichen.

                          Die Zulassungsvoraussetzungen für Motorschirme unterscheiden sich fundamental von denen für normale Gleitschirme. Deren Flugeigenschaften sind in den aktuell gültigen Lufttüchtigkeitsforderungen von 2005 so gut wie nicht definiert. In den LTF 23/05 finden sich ausschließlich wachsweiche Formulierungen wie "darf keine Neigung zum Sackflug haben, die nur mit außergewöhnlicher Anstrengung oder Geschicklichkeit des Piloten beherrschbar ist" oder "Alle normalen Flugbewegungen müssen ausgeführt werden können, ohne dass es außergewöhnlicher Anstrengung oder Geschicklichkeit des Piloten bedarf. Dieser fast unendlich dehnbare Minimalkonsens wurde zwangsläufig zum Spielball aller möglicher Interessensgruppen, die sich in der Folge gegenseitig nahezu paralysiert haben. Der DULV verschrie die Reflexe als Teufelszeug. Unzufriedene Moschi-Piloten gründeten mit unglaublichem Engagement den DMSV und stampften eine eigene zugelassene Prüfstelle aus dem Boden. Der DMSV erprobte Reflexschirme und ließ sie zu, der DULV groundete daraufhin diese Schirme mit fadenscheinigen Begründungen per LTA. Der DULV hat sämtliche Prozesse in dieser Sache zwar krachend verloren, aber die Szene war auf diese Weise über Jahre paralysiert und der DMSV am Ende zerrieben. Hinzu kam eine zerstrittene Pilotenschaft, die die Macher des DMSV im Regen stehen ließ.

                          Und nun, nachdem die unliebsame Konkurrenz DMSV aus dem Weg geräumt war, entdeckten, Wunder über Wunder, der DULV, die EAPR und die PMA sozusagen "über Nacht" ihre nicht ganz unlukrative Zuneigung zum einstigen Teufelszeug Reflexschirme. Piloten auf der einen Seite, die Troika DULV/EAPR/PMA auf der anderen reichten Entwürfe für eine neue LTF, die das Problem lösen sollte, beim LBA ein. Hannes Papesh gestand, hinzugelernt zu haben, Guido Reusch änderte stillschweigend einmal mehr seine Ansichten, was er für "zulassungsfähig" hielt. Der Markt drängte, da lag Geld auf der Straße, einzig die LTF war noch immer die alte. Das LBA prüfte. Mag sein, daß Guido Reusch der Ausspruch von Hannes Papesh, er habe "keine Scheu vor Konfrontationen und (sei) Goßmeister im Umgang mit den Behörden", zu Kopf gestiegen ist, jedenfalls bastelte das Dreigestirn an einem Durchmarsch. Im Februar 2012 kam es zu einer "Prüfstellenvereinbarung" zwischen DULV, EAPR und PMA, die sich zum Ziel setzte: "Vereinheitlichung der Auslegung der LTF zur Grundlage der flugtechnischen Erprobung und Vereinheitlichung der daraus resultierenden Wertung." Was zunächst wie eine vernünftige Abstimmung aussieht, geriet durch einen unscheinbaren "Hinweis" de facto zur Kampfansage an das LBA:

                          Hinweis
                          Die Prüfstellenvereinbarung bedarf zur in Krafttretung nicht der Zustimmung des Luftfahrt Bundesamtes.

                          In Kraftsetzung

                          Die Inkraftsetzung erfolgt mit Unterzeichnung aller Beteiligten

                          Bad Grönenbach, den 17.02.2012
                          Brisant an dieser Vereinbarung hinter dem Rücken des LBA sind mehrere dort vereinbarte Vorgehensweisen. So sollten Schirme nicht mehr im untersten Gewichtsbereich getestet werden, vor allem aber wurden bestimmte Manöver als "optional" erklärt und damit - nach Gutdünken des Herstellers - aus dem obligatorischen Testprogramm gekippt. Dies betrifft folgende Manöver:

                          2.1.4. Prüfung des Anbremsverhaltens im beschleunigten Flug ohne Motorschub

                          2.1.12. Prüfung des Verhaltes des Schirmes bei seitlichem Einklapper im unbeschleunigten Flug/mit geschlossenen Trimmern

                          2.1.13. Prüfung des Verhaltens des Schirmes bei seitlichem Einklapper im beschleunigten Flug und ggf. /mit vollständig geöffneten Trimmern

                          2.1.14. Verhalten des Schirmes bei frontalem Einklappen mit geschlossenem Trimmer

                          2.1.15. Verhalten des Schirmes bei frontalem Einklappen mit offenen Trimmern und ggf. Fußbeschleuniger
                          Nochmal zum Mitschreiben: Der Hersteller erklärt beispielsweise, ein Frontklapper sei mit geschlossenem Trimmer nicht herbeiführbar, die Prüfstelle sagt, "na gut, dann lassen wird das". Doch so leicht kriegt der Hersteller sein Bepperl dann doch nicht, schließlich muß der hoheitlichen Amtsmannwichtigkeit Genüge getan sein: Der Hersteller hat dies in seinem Handbuch ausdrücklich zu vermerken! Wie das genau aussehen könnte, sei der Phantasie der Leser überlassen, mein Vorschlag wäre: "Mit diesem Schirm ist es nicht gestattet, bei geschlossenen Trimmern einen Frontklapper zu kassieren. Wir bitten Sie, dies zu beachten und wünschen allzeit guten Flug!"...

                          Und da das LBA par l'ordre de "Großmeister" bei diesem Gentlemen-Agreement ohnehin nichts zu melden hat, hat man das also in der Folge einfach so gemacht. Die Moschi-Welt erblühte, die EAPR ließ einen um den anderen Motorschirm zu. Z.B. den Swing Scorpio: Da steht dann etwa im Testbericht:

                          12. Verhalten des Schirmes bei seitlichem Einklapper mit geschlossenen Trimmern
                          Durchführung Konstruktiv vom Hersteller ausgeschlossen
                          Und der pflichtbewußte Pilot erfährt in der Betriebsanweisung:

                          Einklappen des Schirms
                          Einseitiges Einklappen
                          WARNUNG

                          Die folgenden Flugmanöver sind konstruktiv nicht gemäß den Vorgaben der Musterprüfung durchführbar.

                          Einseitiges Einklappen mit offenen Trimmern
                          Einseitiges Einklappen mit offenen Trimmern und Fußbeschleuniger
                          Na, geht doch! - Und was sagt das LBA? - Wie, das LBA? Das fragen wir ganz einfach nicht!

                          Doch auch "Großmeister" fliegen gelegentlich auf die Schnauze, wie man dem folgenden Fundstück aus einem Motorschirmforum entnehmen kann:

                          Ich habe am Mittwoch mit Herrn Schiller vom BMV gesprochen. Herr Schiller sagte mir, das die neue, für uns geltende LTF mit positiver Bewertung an das LBA zur Verabschiedung schon vor Monaten weitergeleitet wurde.
                          Darauf habe ich am Donnerstag Vormittag mit Herrn Burlage, dem Vorgesetzten von Herrn Brunsen Gerdes telefoniert.
                          Nach einem sehr freundlichen und Informativen Gespräch mit Herrn Burlage bat er mich, ein weiteres Gespräch mit Herrn Brunsen Gerdes zu führen. Also versuchte ich Herr B.G. zu erreichen.
                          Versuch 1: nicht erreicht, da in Gespräch.
                          Ca. 5 min. später erhalte ich den Rückruf von Herrn B. G. Hier eine Kurzfassung des Gespräches:
                          Es gibt in Kürze eine neue Stelle ( DAX ) die für Motorschirm Belange zuständig ist.
                          Die Verzögerung der Veröffentlichung bezüglich der neuen LTF lag hauptsächlich daran, das eine Musterprüfstelle bereits vor Inkrafttreten Musterprüfungen nach der neuen LTF durchgeführt hat, und diese als gülig deklariert hat.
                          Dieses vom LBA nicht vertretbare Verhalten seitens der Musterprüfstelle hatte rechtliche Auswirkungen.
                          Die Musterprüfstelle hat mit Ihren Einsprüchen des Verfahren verzögert.
                          Inzwischen wurde das Verfahren mit zugeständnissen der Musterprüfstelle beendet.
                          Die Musterprüfstelle wurde verpflichtet, die Betroffenen zu informieren. (Homepage)

                          Die Konseqenz dieser Aktion ist, das die Musterprüfung der Reflex Schirme vom Typ Scorpio und Nucleon in allen Größen keine Gültigkeit hat und somit der Betrieb im Reflex Modus illegal ist.

                          Ich finde es sehr bedauerlich, daß uns das voreilige Handeln dieser Musterprüfstelle so weit zurück geworfen hat.
                          Ich wünsche allen Betroffenen, das die neue LTF möglichst bald greift und das wir alle tauglichen Schirme legal fliegen dürfen.
                          Das war der Stand am 25. Januar 2013. Sechs Wochen später, am 9. März, hat dann das LBA die Reißleine gezogen.

                          Ein paar Marginalien am Rande:

                          Die grundlegende Frage, die sich - seit Jahren, bis auf den heutigen Tag - wie ein roter Faden durch sämtliche Moschi-Foren zieht, lautet, ob die Leute denn nun, verdammt nochmal, legal unterwegs seien oder nicht. Keiner weiß was, jeder fragt jeden.

                          Auf der gesamten Homepage des DULV findet sich erstaunlicherweise kein einziger Hinweis auf deren Musterprüfstelle. Die letzte LTA des DULV wurde 2011 veröffentlicht. Es ist mir nicht gelungen, herauszufinden, ob die MPS des DULV überhaupt noch existiert bzw. zugelassen ist oder nicht.

                          Ohne viel öffentliches Aufheben hat die Prüfstelle des DHV ihre Musterprüfberechtigung inzwischen auch auf Motorschirme ausgedehnt. Entsprechende Zulassungen sind m.W. noch nicht erfolgt, aber man ist wohl in Wartestellung. Das ist auch ratsam, denn umso mehr von ganz alleine zusammenbricht, desto mehr kann man später aufklauben.

                          Der DULV-Vorsitzende Jo Konrad ist inzwischen (mal wieder) Gleitschirm-Funktionär geworden: Er hat die ehrenvolle Aufgabe eines Kassenprüfers beim DGV übernommen, da kann man ja ganz gut im Hintergrund bleiben. Von dieser wunderlichen Anwaltkammer "aller Gleitschirmflieger" hört man seit dessen Gründungstrara allerdings nicht mehr allzuviel, der letzte Eintrag auf der DGV-Homepage stammt vom 19. Dezember 2012. Aber wenigstens sind die "Mitgliedanträge online": "Unterstützt den Gleitschirmsport!". Der Abgrund scheint sich unter Michas und Hagens Füßen noch schneller aufgetan zu haben als selbst die schärfsten Kritiker sich hätten vorstellen können.

                          Aber wen interessiert das schon? Ist doch eh bloß das übliche Hauen und Stechen...

                          Gruß Rüdiger

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                            AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                            Danke an ruewa.

                            So kommt mir doch ein bischen mehr Licht in das ganze was da los ist.
                            ? Es geht um die Moschi´s nicht um Solo-GS?
                            schöne Grüße
                            ________________________________________________________
                            Geduld ist wirklich etwas schönes.

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                              AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                              Danke Rüwa,

                              echt der Lacher des Tages.

                              Gruß

                              Claus

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                                AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?

                                Naja, Claus, so lustig ist das dann auch wieder nicht. Rede mal mit den motorisierten Kollegen, die beißen - seit Jahren - zweimal täglich in die Tischkante. Denn auf deren Rücken wird diese Schmierenkommödie seit Jahr und Tag ausgetragen!

                                Ich meine, stell Dir doch einfach mal folgendes vor: Du kaufst Dir einen DHV-zugelassenen Schirm, fliegst ein paar Mal damit und bist glücklich und zufrieden. Dann veröffentlicht die EAPR eine LTA, die besagt, die Zulassung Deines Schirms sei ungültig, er sei gegroundet. Ob berechtigt oder nicht, formal gesehen darfst Du Deinen Schirm dann nicht mehr fliegen. Anderthalb Jahre lang, bis die Gerichte in letzter Instanz entschieden haben. Für diese anderthalb Jahre würdest Du das Wort "Lacher des Tages" doch wohl eher aus Deinem Wortschatz verbannen, oder nicht?

                                Genau das ist aber den Moschis passiert. Und nachdem das ausgestanden war, hat sich allem Anschein nach ein Quasi-Kartell gebildet, das meinte, nach freiem Ermessen schalten und walten zu können, wie es ihm gefällt. Das ist am 9. März nun in sich zusammengefallen.

                                Gruß Rüdiger
                                Zuletzt geändert von ruewa; 19.05.2013, 18:57.

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