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    #31
    Hi KollegInnen,

    verfolge diese Diskussion mit ihren mehr oder weniger;–) fachlichen Statements mit größtem Interesse, weil auch ich versucht habe, das Wetter vom Wochenende zu verstehen.

    Ich gehör mehr so zu den theoriemuffeligen „Schnellschuss-Praktikern“ und mixe mir meine Flugtagseinschätzung meist aus der Großwetterlage vom Vortag, dem morgendlichen Blick aus dem Fenster (hat auch Vorteile, im platten Land aufm Dorf zu wohnen ;–)) und ggf. ein oder zwei regionalen Windansagen zusammen.
    Am Samstag hab ich mit dieser meiner Hausfrauen-Wetterdiagnose für Mittel-D zumindest soweit richtig gelegen, dass ich
    1. keine verwelkte Primel auf fliegbare oder auch nur zu Aufziehübungen brauchbaren Bedingungen am Nordharz gegeben hätte,
    2. den überregionalen Wind 100 bis 150 km weiter südlich für etwas schwächer einschätzte, d.h. durchaus Hoffnung auf Tüte lüften wenn nicht sogar fliegen,
    3. dies aber auch nur in geschützteren Ecken (was sich dann schon unterwegs quer durchs Eichsfeld am Wolkenbild über jeder Bodenwelle bestätigte).
    Auch Punkte 1 und vor allem 2 erwiesen sich wie vermutet. Es war ein schöner Flug- und Spieltag mit ca. 1 Std. Unterbrechung wo’s dann wirklich mal etwas zu kräftig wurde.
    Sonntag wär ich, mit genau der gleichen Hausfrauenprognose, auch nach Mihla gegurkt, wenn ich die zeit gehabt hätte.

    VERSTANDEN, mit allen seinen Ursachen und Grundlagen, jetzt mal so in der Nachbetrachtung, hab ich das Wetter vom Wochenende, vor allem das in den Alpen, trotzdem nicht.

    Und als ich am Sonntag zu Haus auf der Wiese im Harz-Lee meinen Schirm von Böen und Rotoren durchprügeln ließ, 2x übern Acker ging und einmal 3 m hoch- und 10 m weggerissen wurde, um im nächsten Sekundenbruchteil ansatzlos die Tüte von oben um die Löffel geknallt zu kriegen, ist mir eins wieder mal klar geworden: Wir „spielen“ mit Kräften, die wir nur mit Mühe einschätzen können und die für die meisten, mich eingeschlossen, kaum bis gar nicht berechenbar sind.
    Wetter ist das A und O für uns – und der Respekt. Danke, CB, für Deine Beiträge!
    Häppi ländinx (und Kölle alaf),
    Bettina
    Zuletzt geändert von Bettina Ebeling; 07.02.2002, 18:52.
    Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

    Kommentar


      #32
      *kopfschüttel*

      Original geschrieben von Schorsch

      Mich bringt diese Thema nämlich auch in Fahrt. Daß ich noch lebe, ist nämlich überhaupt nicht das Verdienst der Wetterfrösche, die mir vor nun bald 21 Jahren das Wetter für einen Nachtflug gegeben haben, den ich nie vergessen werde - und auch nicht die Reaktion dieser Leute beim Debriefing.
      Aber falls wir uns `mal treffen, können wir gern ausgiebig plaudern - ich habe einen blauen Mission, manchmal auch einen weißen Flair.
      stay high
      Georg
      Hallo Georg,

      als wenn Wetter so einfach wäre, also nein!

      Und dann noch nach einem wohl gescheiterten Nachflug dem Meteorologe die Schuld in die Schuhe zu schieben.

      Was ist denn eine Wettervorhersage? Diese Frage muss ich jetzt einfach stellen?

      Bevor ich diese Frage aber stellen dürfte, müsste ich fragen was Wetter eigentlich ist.

      Ja, was heisst Wetter überhaupt?

      Wetter spiegelt den Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit wieder.

      Eine Wettervorhersage ist demnach eine Prognose des, und jetzt kommt's, "wahrscheinlich" eintreffenden Atmosphärenzustands an einem bestimmten Ort und zu bestimmter Zeit.

      Diese Prognose ist selbst für den Kurzfristbereich für den nächsten Tag niemals zu 100% sicher. Trotz Einsatz moderner und rekordbrechender Parallelrechner gibt es bei Wettervorhersagen niemals 100%. Nicht für einen Tag, nicht für eine Stunde, ja nicht einmal für die Zeit die sich ein Cumulus entwickelt gibt es eine 100%ige Vorhersage.

      1. Tag 85%
      2. Tag 80%
      3. Tag 75%
      4. Tag 55%
      5. Tag 40%

      Ab dem 5. Tag sind Prognosen viel zu unsicher, als sie mit Prozentzahlen zu belegen. Ab Tag 5. kann man noch Tendenzen der möglichen Grosswetterlage erkennen.

      Die Vorgänge in der Atmospähre sind derart kompliziert, dass bis heute nicht annähernd gelingt, die Vorgänge durch Hochleistungs-Parallelrechner fehlerfrei und vollständig zu simulieren.

      Eine Wettervorhersage geht aus Modellen hervor, welches das Ergebnis der Simulationsrechnngen ist. Da die Modelle aber nicht jeden beliebigen Punkt auf der Erde berechnen können, rechnen sie nur z.b. in Rastern mit 192km, lokale nationale Modelle virtuell noch kleiner in bis zu 20km Rastern. Das Ergebnis ist ein Modelloutput in Kartenform, das allein durch eine Maschine errechnet wurde.

      Hinweis: Die Alpen werden zum Teil wie ein flaches Hochtal berechnet!!! Krass, nicht wahr?

      Der Meteorologe wendet nun sein Wissen und seine Erfahrung an um den "Modelloutput" richtig zu interpretieren und um plausible Vorgänge an den Karten hervorzuheben und "Modellschrott" auszuschliessen.

      Daraus entsteht die Vorhersage die wir täglich in der Zeitung lesen, im Radio hören oder sonst wie einsuggeriert bekommen.

      Die Medien, vor allem einige private (Donnerts beim Wetter und Contra 8) , haben NULL Plan von Wetter und verzapfen einen Müll, den nicht einmal die Modelloutputs ausspucken.

      Würde das Wetter jemals zu 100% vorhergesagt werden können, ich denke ich würde mein Hobby, nein nicht die Fliegerei, die Hobbymeteorologie an den Nagel hängen.

      Nungut, ich erzähl hier schon wieder viel zu lang viel zu viel.

      Gruss
      Stefan

      www.gleitsegelwetter.de]

      Kommentar


        #33
        Cirrocumulus

        Hallo Stefan,


        Ich danke Dir sehr für Deine Info`s. Ich finde es auf jedenfall sehr interessant und kann hier noch mehr dazu lernen.

        Jedoch habe ich mir mal meine ganzen Meterologie- Bücher herausgekramt und genauer nachgelesen.
        Es stimmt, was Du sagst und es stimmt was ich sage...

        ...jedoch wird ein Cirrocumulus wahrscheinlich wirklich nur selten hervorgerufen.

        Aufgrund von dem was ich beobachtete und früher lernte- habe ich hier berichtet.

        (m Sommer vor Gewittern , am häufigsten bei Föhn.) treten Cirrocumulus tatsächlich auf.

        Dies stimmt tatsächlich.


        Wahrscheinlich war es einfach zu kalt?! lol...

        Naja - ich finde nach wie vor, das Cirren und alles was dazu gehört sehr schwer einzuschätzen ist...Ich werd Deine links mal besuchen und noch mehr darüber bzw. genauer etwas darüber erfahren und lernen.

        " Irren ist menschlich"

        Ich finde es auf jedenfall klasse, daß Du Dich mit dem Thema so auseinandergesetzt hast und es hier mitteilst.

        Danke, merci...

        gruß, cosi
        Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

        Kommentar


          #34
          Cirren

          Hi Leute!

          Mein Fluglehrer nahm die Theorie eigentlich nicht so ernst bei der Ausbildung. Meist machte er uns schwierige Themen mit Binsenweisheiten klar.

          Z.B.:

          Bei Frauen und Cirren
          ist es einfach zu irren!


          ;-) Martin

          Kommentar


            #35
            Hallo Leute,

            erst mal vielen Dank für die vielen Antworten auf meinem Beitrag. Anscheineend hatten viele Schwierigkeiten, das Wetter an diesem Tag einzuschätzen.

            Was ich daraus gelernt habe:

            1.) Wirklich niemals bei angekündigtem Föhn fliegen (ein paar KM weiter ist der Föhn ja anscheinend durchgebrochen), auch wenns momentan harmlos aussieht.

            2.) Es gibt starken Föhn auch ohne Lentis! Das war mir absolut neu. Bisher dachte ich: keine Lentis -> kein starker Wind.

            3.) So falsch lag Austrokontrol nicht, hätte auch am Brauneck anders kommen können.

            Marcus

            Kommentar


              #36
              Re: Cirren

              Original geschrieben von Martin Kogler
              Hi Leute!

              Mein Fluglehrer nahm die Theorie eigentlich nicht so ernst bei der Ausbildung. Meist machte er uns schwierige Themen mit Binsenweisheiten klar.

              Z.B.:

              Bei Frauen und Cirren
              ist es einfach zu irren!


              ;-) Martin
              Hi Martin...

              ...dies haben wir auch gelernt...


              gruß, cosi
              Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

              Kommentar


                #37
                Re: *kopfschüttel*

                Hallo Stefan,
                Original geschrieben von Cumulonimbus


                Hallo Georg,

                als wenn Wetter so einfach wäre, also nein!

                Und dann noch nach einem wohl gescheiterten Nachflug dem Meteorologe die Schuld in die Schuhe zu schieben.


                www.gleitsegelwetter.de]
                nun, der Nachteinsatz ist nicht "gescheitert", sondern wir wären ums Haar alle draufgegangen, weil unser Forecast partout darauf bestand, daß keine ceiling unter 8.000 ft und die Sicht minimal 8000m betrüge. Wenn Du Dich so mit der Materie beschäftigst, dann weißt Du sicher auch, daß die Flugwetterdienste ihre Vorhersagen für wenige Stunden treffen und ständig Daten aus einem dichten Beobachternetz eingeholt werden. So erhielten wir unser aktuelles Wetter mit Gültigkeit für 6 Stunden 15 Minuten vor dem Start. Keine 40 Minuten waren wir plötzlich in Wolken und dort tauchte dann eine Starkstromleitung plötzlich dicht vor dem Cockpit auf.
                Also optimale Bedingungen für Deinen Meteorologen, den Du so intensiv verteidigst. Trotzdem werfe ich ihm nicht seinen Irrtum vor, sondern daß er anschließend pampig und trotzig wie ein kleines Kind auf seiner falschen Vorhersage bestand, bis mein Kommandant, dessen Reaktion die Katastrophe gerade noch verhindert hatte, ihn zwang, seinen Forecast gegen den Pirep zu tauschen. Dazu ist er nämlich verpflichtet. Und mit solchen Erlebnissen aus meiner 22jährigen Fliegerzeit könnte ich Bücher füllen. Es ist auch ein Widerspruch, wenn einerseits Meterologen selbst die Grenzen ihrer Möglichkeiten verdeutlichen (immer dann, wenn`s wieder `mal falsch war), andererseits aber diesen Vorhersagen ein so immenser Stellenwert mit fast vorschrifthaftem Charakter bei der Flugplanung eingeräumt wird.
                Diskussionen wie diese hier sind für alle außerordentlich nützlich und informativ. Dazu trägst Du mit Deinen anschaulichen und verständlichen Ausführungen wesentlich bei. Auch ich lese Deine Erläuterungen gern, informiere mich ständig und beschäftige mich auch ernsthaft, wenn auch nicht so intensiv wie Du, mit dem Thema Wetter. Aber das, was ich immer wieder erlebe, hindert mich einfach daran, den Wetterdiensten diese devote Gutgläubigkeit entgegen zubringen, wie dies viele tun. Die Verantwortung liegt bei mir als Pilot, also muß ich mich auch kritisch mit meinen Informationsquellen auseindersetzen.
                Dem Wetterberater von damals brauche ich keine "Schuld in die Schuhe schieben", wenn`s gekracht hätte, dann hätte er sie gehabt! Für 5 Menschenleben!
                stay high
                Georg

                Kommentar

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