AW: EAPR ist gar keine anerkannte Prüfstelle (DHV-News)?
Hi,
die Vermutung, dass Schirme ohne die Prüfstellen-Anerkennung zugelassen wurde, trifft nicht zu.
Ich finde die Annahme auch etwas weit hergeholt:
Wenn das LBA der EAPR (wie von "shoulders" vermutet) vor einem dreiviertel Jahr (bis heute) die Anerkennung entzogen hätte, dann würde das LBA wohl nicht dabei zusehen, wie die EAPR monatelang weiterhin einen Schirm nach dem anderen zulässt.
Alle bereits erteilten Zulassungen sind also selbstverständlich gültig.
Den genauen Grund für die ausgesetzte Anerkennung kenne ich übrigens nicht - ich gehe davon aus, dass wir das bald detailliert erfragen werden. Ich bin mir aber sicher, dass der Grund nicht in einer schlampigen/falschen Ausführung der Zulassungsflüge liegt, wie hier vermutet wurde.
Das wäre zwar ein wichtiges Thema, aber ein Fass ohne Boden, welches alle drei Prüfstellen betrifft.
Als Hinweis dafür fällt mir der DHV Nachtest der EN-B Geräte ein:
Dort hat sich z.B. gezeigt, dass selbst ein Low-Level B-Gerät (das vom DHV selbst zugelassen wurde) das Nickwinkellimit beim LTF-Klapper um 20° überschreitet. (65° statt 45° vornicken)
Wenn man die Zulassungskriterien irgendwie ernst nimmt, hätte dieser Schirm (unter unzähligen anderen) nicht zugelassen werden dürfen.
Diese Schere zwischen den formulierten Kriterien und der Zulassungspraxis ist offenbar so groß, dass sich der DHV in diesem Beispiel selbst attestieren musste, dass der Schirm zu unrecht zugelassen wurde. Es gibt unzählige solcher Beispiele bei allen drei Prüfstellen. Bei der EAPR sind sie vielleicht am offensichtlichsten, weil keine andere Prüfstelle ihre Testvideos vollständig veröffentlicht.
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Anerkennung wurde sicher nicht entzogen, weil irgendwelche Manöver schlampig ausgeführt wurden. Keine Prüfstelle kann es sich leisten, diesbezüglich eine andere beim LBA anzupatzen, und das LBA selbst wird sich hüten, dieses Fass ohne Boden zu öffnen.
Es wird sich sicher herausstellen, ob ich hier richtig liege.
... etwas off-topic:
Die Zulassungsergebnisse werden meiner Meinung nach seit jeher überbewertet. Heute gilt das vielleicht noch mehr als früher, unter anderem, weil es leichter geworden ist, die gewünschte Einstufung für einen Schirm zu erhalten. (Durch die Prüfstellenkonkurrenz, durch Hilfen wie Faltleinen, usw.)
Als Beispiel: Der Nova Mamboo oder der Nova Artax wurden (beim DHV) wahrscheinlich strenger getestet, als z.B. der Mentor 2. Die Unfallstatistik im Bezug auf die genannten Schirme ist laut Karl Slezak eindeutig: Der Mentor2 taucht darin (trotz größerer Stückzahl) deutlich seltener auf, als seine Vor-Vorgänger.
Es ist auch mit sehr strenge Zertifizierung einfach, ein Gerät zuzulassen, das seine Zielgruppe in der Praxis überfordert. Umgekehrt verhindert die weniger strenge Zertifizierung nicht, dass ein zugelassenes Gerät für die Zielgruppe in der Praxis ein hohes Maß an Sicherheit bietet.
Um mich zu wiederholen, und um den OT-Exkurs zu beenden: Die Zulassung wird überbewertet - heute noch mehr als früher.
vG!
P.
Hi,
die Vermutung, dass Schirme ohne die Prüfstellen-Anerkennung zugelassen wurde, trifft nicht zu.
Ich finde die Annahme auch etwas weit hergeholt:
Wenn das LBA der EAPR (wie von "shoulders" vermutet) vor einem dreiviertel Jahr (bis heute) die Anerkennung entzogen hätte, dann würde das LBA wohl nicht dabei zusehen, wie die EAPR monatelang weiterhin einen Schirm nach dem anderen zulässt.
Alle bereits erteilten Zulassungen sind also selbstverständlich gültig.
Den genauen Grund für die ausgesetzte Anerkennung kenne ich übrigens nicht - ich gehe davon aus, dass wir das bald detailliert erfragen werden. Ich bin mir aber sicher, dass der Grund nicht in einer schlampigen/falschen Ausführung der Zulassungsflüge liegt, wie hier vermutet wurde.
Das wäre zwar ein wichtiges Thema, aber ein Fass ohne Boden, welches alle drei Prüfstellen betrifft.
Als Hinweis dafür fällt mir der DHV Nachtest der EN-B Geräte ein:
Dort hat sich z.B. gezeigt, dass selbst ein Low-Level B-Gerät (das vom DHV selbst zugelassen wurde) das Nickwinkellimit beim LTF-Klapper um 20° überschreitet. (65° statt 45° vornicken)
Wenn man die Zulassungskriterien irgendwie ernst nimmt, hätte dieser Schirm (unter unzähligen anderen) nicht zugelassen werden dürfen.
Diese Schere zwischen den formulierten Kriterien und der Zulassungspraxis ist offenbar so groß, dass sich der DHV in diesem Beispiel selbst attestieren musste, dass der Schirm zu unrecht zugelassen wurde. Es gibt unzählige solcher Beispiele bei allen drei Prüfstellen. Bei der EAPR sind sie vielleicht am offensichtlichsten, weil keine andere Prüfstelle ihre Testvideos vollständig veröffentlicht.
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Anerkennung wurde sicher nicht entzogen, weil irgendwelche Manöver schlampig ausgeführt wurden. Keine Prüfstelle kann es sich leisten, diesbezüglich eine andere beim LBA anzupatzen, und das LBA selbst wird sich hüten, dieses Fass ohne Boden zu öffnen.
Es wird sich sicher herausstellen, ob ich hier richtig liege.
... etwas off-topic:
Die Zulassungsergebnisse werden meiner Meinung nach seit jeher überbewertet. Heute gilt das vielleicht noch mehr als früher, unter anderem, weil es leichter geworden ist, die gewünschte Einstufung für einen Schirm zu erhalten. (Durch die Prüfstellenkonkurrenz, durch Hilfen wie Faltleinen, usw.)
Als Beispiel: Der Nova Mamboo oder der Nova Artax wurden (beim DHV) wahrscheinlich strenger getestet, als z.B. der Mentor 2. Die Unfallstatistik im Bezug auf die genannten Schirme ist laut Karl Slezak eindeutig: Der Mentor2 taucht darin (trotz größerer Stückzahl) deutlich seltener auf, als seine Vor-Vorgänger.
Es ist auch mit sehr strenge Zertifizierung einfach, ein Gerät zuzulassen, das seine Zielgruppe in der Praxis überfordert. Umgekehrt verhindert die weniger strenge Zertifizierung nicht, dass ein zugelassenes Gerät für die Zielgruppe in der Praxis ein hohes Maß an Sicherheit bietet.
Um mich zu wiederholen, und um den OT-Exkurs zu beenden: Die Zulassung wird überbewertet - heute noch mehr als früher.
vG!
P.
Kommentar