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Steilspirale ausleiten

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    #16
    AW: Steilspirale ausleiten

    Manchmal macht es wirklich Sinn einen kräftigen Impuls auf die Aussenseite zu geben und danach den Schirm wieder in die Spirale zu ziehen um die Energie abzubauen. Und zwar spätestens dann, wenn die Spirale stabil ist.
    Thomas Grabner hat das ja mal getestet: http://www.youtube.com/watch?v=YhxnYXggOXM
    Zuerst versucht er den Schirm über beidseitiges anbremsen aus der Spirale zu bringen (wie vom DHV empfohlen bzgl M6 Mitteilung), was aber wegen der großen G-Kräfte nicht geht. Erst als er auf die Aussenseite einen klaren Impuls gibt geht der Schirm raus.

    Ein anderer Trainer meinte zur Spirale mal. Die Innenseite gibt vor, wie viel Potential die Spirale haben soll. Und mit der Aussenbremse bestimmen wir, wieviel wir davon nutzen wollen.

    Kommentar


      #17
      AW: Steilspirale ausleiten

      Zitat von conny-reith Beitrag anzeigen
      @Harald,

      Sorry da fehlt ne 0
      Klingt viiiieeel besser !
      :-)

      Gruß, Harald

      Kommentar


        #18
        AW: Steilspirale ausleiten

        Steffen: ja das war leider genau so...hab auch einige male nachgefragt und einen kompletten Tag nur das probiert aber wie gesagt es kam immer nur dasselbe.

        Danke für die infos werde mal soblad das wetter wieder was zulässt dies versuchen umzusetzen...

        Kommentar


          #19
          AW: Steilspirale ausleiten

          Hier ist die Spirale gut und ausführlich erklärt:

          Deutscher Gleitschirmverband und Drachenflugverband, Beauftragter des Bundesministers für Verkehr, Erteilung von Erlaubnissen und Berechtigungen für Piloten,Gleitschirm- und Drachenflugschulen und Geländen,Musterprüfstelle für Gleitschirme und Hängegleiter


          VG
          Gipfelflieger


          www.facebook@ParaAlpin.de

          Kommentar


            #20
            AW: Steilspirale ausleiten

            Hallo derbschi,

            Die Spirale ist ein komplexeres Manöver als hier zum Teil beschrieben wird. Die Könner hier werden zwar tolle, schnell sinkende und enge Spirale fliegen können, wenn man jedoch das erste Mal an einem Schirm hängt, der in einer Spirale hängen bleibt, dann braucht auch der Profi einige Sekunden, einige Umdrehungen, einige dutzende Höhenmeter um das Hängenbleiben zu realisieren und danach die nötige Technik um vor dem Einschlag zügig und doch sicher auszuleiten.

            Als Instruktor ist es für mich entscheidend, dass ich ein Manöver nicht nur fliegen kann sondern es auch aus aerodynamischer Sicht verstanden habe. Erst so kann ich eine Technik erarbeiten die die Sicherste, die Effektivste, die Sinnvollste, die Idealste ist. Es ist ebenso wichtig, dass eine Technik ein Manöver zu erfliegen für eine möglichst breite Anwenderschicht und möglichst viele Schirmtypen möglichst allgemein anwendbar ist. Ein universelles „tool“ ist einfacher zu schulen als für jeden Anwender und jeden Schirmtyp eine spezifische Lösung zu erarbeiten. Bei der Spirale existiert eine solche Technik.

            Lange galt die Steilspirale als den Schnellabstieg schlecht hin und einige Piloten sind tatsächlich noch der Meinung, dass sie mit dem Manöver unsere Szene retten können. Tatsache ist, dass die Spirale wie kein anderes Manöver immensen physischen Einfluss auf den Piloten ausübt. Parallel sind gerade diese Einflüsse für die meisten die die Spirale das erste Mal fliegend überwältigend, schockierend ja sogar blockierend. Die Belastung auf den Körper ist immens und wird oft unterschätzt. Schnell wird der Pilot von diesen Impressionen überfordert und eine rationale Arbeit wird schwierig oder gar unmöglich. Entscheidend beim Spirale-Training ist die langsame Herangehensweise, die Zeit sich zu nehmen diese Impressionen kennen zu lernen, händeln zu lernen und beherrschen zu lernen.

            Selbstverständlich macht es viel Spass eine Spirale zu fliegen und es ist durchwegs legitim sich dem Manöver zu widmen – wenn es auch wichtig ist das Manöver unter dem richtigen Vorzeichen zu betrachten.

            Der wichtigste Grundsatz bei der Steilspirale ist, dass man sie nicht fliegen muss! Mann kann, darf sie fliegen, wenn die entsprechende Technik, Erfahrung, Können, Arbeitshöhe, körperliche Verfassung undundund vorhanden ist.

            Die Thematik ist zweifelsfrei die Tatsache, dass Schirme, wie die meisten aerodynamisch Auftrieb erzeugenden Fluggeräte es meist machen, die Tendenz haben in einer Spirale zu bleiben, ja sogar sich zu zuziehen. Man hat zwei Möglichkeiten die Problematik zu lösen. Entweder lerne ich eine Technik die mich irgendwie aus einer solchen Spirale raus bringt – dann habe ich zwar eine Lösung, die unter Umständen für diesen Schirm, dieses Gurtzeug und dieses Manöver funktionieren könnte. Gelernt habe ich jedoch nicht sehr viel. Wenn ich die aerodynamischen Abläufe verstanden habe, dann ergibt sich vielleicht eine ganz andere Lösung für das Problem. Meist lässt sich eine Lösung erarbeiten die breiter angewendet werden kann.

            Leider haben wir in Vergangenheit viele Unfälle verzeichnen müssen, bei denen sich Piloten mit der Spirale in den Boden gebohrt haben. Einige dieser Unfälle wären vielleicht zu vermeiden gewesen, wenn die Piloten eine Technik zur Hand gehabt hätten die ihnen eine sichere Ausleitung ermöglicht hätte.

            Die Priorität beim Gleitschirmfliegen soll immer bei der Sicherheit liegen. Ästhetik, Kosmetik eines Manövers sind immer Sekundär. Nun, da teilen sich die Geister, was nun wichtiger ist – die Ausleitung über mehrere Runden um die überschüssige Geschwindigkeit in eine Kurve umzuwandeln, statt in Höhe, oder ist es wichtig möglichst schnell die hohen Sinkwerte zu minimieren? Aus meiner Sicht ist die hohe Sinkgeschwindigkeit das was als prioritäre Gefahr gilt. Das Hochschiessen nach einer Ausleitung und die unter Umständen folgenden Nickmomente oder gar Klapper können zwar unangenehm werden, nur sind sie erstens sekundär und zweitens kann man solche Kaskaden lernen in den Griff zu kriegen. Mir stellt sich sogar die Frage, gehört ein Pilot in eine Spirale, der Nicken nicht ausdämpfen und Klapper nicht verhindern kann?

            Derbuschi, du schriebst, dass du die von dir beschriebene Technik an einem Siku erlernt hast. Du kommst damit nicht zurecht? Weshalb hast du deinen Trainer nicht darauf angesprochen? Weshalb hast du nicht nachgefragt, ob es eine alternative Methode gibt? Hast du eine Erklärung an dem Siku erhalten, weshalb man die Spirale so ausleiten soll und was die Problematik von anderen Methoden sein soll?
            Ich gehe davon aus, dass die meisten Instruktoren sich Gedanken machen über die von ihnen vermittelten Technik – ob sie die nötigen Grundlagen für die entsprechende Analytik haben, ist eine andere Frage. Ob du in einem solchen Forum jedoch mehr Wissen, mehr Erfahrung, mehr Können antreffen wirst, bin ich nicht sicher.

            Ich empfehle dir, die Geschichte mit deinem Trainer noch einmal anzugehen. Ruf ihn an und sprich ihn auf das Thema an und erkläre ihm, dass du dich da unsicher fühlst. Wenn es ein Siku-Anbieter mit Qualität ist, dann wird er sich für dich Zeit nehmen und dir einen passenden Service bieten.

            So oder so, Spirale fliegen ist eine anspruchsvolle Flugfigur und man kann dabei ohne Bodenberührung sterben – hohe und anhaltende G-Belastung kann tödlich sein! Dieser Tatsache sollte beim Erlernen und Trainieren der Spirale Rechnung getragen werden.

            In diesem Sinne, gute Nacht!
            Dani

            X-Dream Fly


            "Anderssein ist kein Defekt!", Markku Wilenius

            Kommentar


              #21
              AW: Steilspirale ausleiten

              Zitat von Matschke Beitrag anzeigen
              Manchmal macht es wirklich Sinn einen kräftigen Impuls auf die Aussenseite zu geben und danach den Schirm wieder in die Spirale zu ziehen um die Energie abzubauen. Und zwar spätestens dann, wenn die Spirale stabil ist.
              ...
              So habe zumindest ich es auch gelernt und erfahren!

              Allerdings finde ich persönlich es viel wichtiger eine Spirale, also die Geschwindigkeit und das sinken kontrollieren zu können und dies erreicht man über progressives ziehen oder nachlassen der beiden Steuerleinen. Aggressives, dynamisches ein- und ausleiten sieht sicherlich cooler aus ist aber wohl eher was für Akropiloten als für einen Genussflieger!
              Dani hat es meiner Meinung nach recht gut erklärt und auch aufgezeigt wie notwendig es ist eine Spirale zu 100% kontrollieren zu können, denn spätestens wenn der Blackout kurz bevorsteht sollte man wissen was man tun muss. Bei mir, ich bin jetzt 55 Jahre alt, habe ich festgestellt das ich entsprechende G Belastungen bei weitem nicht mehr so gut aushalte wie früher und eine Sinkgeschwindigkeit von um die 10m/s, je nach Tagesform, ist mittlerweile mein persönliches Maximum und liegt innerhalb meines Komfortbereichs.
              Die persönlich angenehmen Sinkgeschwindigkeiten jederzeit zu 100% kontrollieren zu können ist darum meiner Meinung nach wesentlich sinnvoller und darauf sollte auch die Priorität in einem Sicherheitstraining gelegt werden! Die zu Anfangs beschriebene Methode ist für den worst case, aber mehr nicht!
              Zuletzt geändert von Gast; 12.09.2014, 07:20.

              Kommentar


                #22
                AW: Steilspirale ausleiten

                Zitat von Goeldi Beitrag anzeigen
                Dani hat es meiner Meinung nach recht gut erklärt und auch aufgezeigt wie notwendig es ist eine Spirale zu 100% kontrollieren zu können, denn spätestens wenn der Blackout kurz bevorsteht sollte man wissen was man tun muss.
                Ups, so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Nicht, das ich Dani auch nur in einem Punkt widersprechen möchte. Auf gar keinen Fall! Aber seinen Beitrag lese ich eben nicht so, dass man die spirale zu 100% kontrollieren können muss!

                Das würde nämlich bedeuten, dass jeder zu jeder Zeit immer zu 100% genau Herr der Lage ist und exakt genau bescheid weiß, was gerade passiert.

                Ich lese seinen Beitrag eher so: der Otto-Normalverbraucher kann sich niemals sicher sein, immer alles 100%ig im Griff zu haben, weil er nämlich bei der Tiefe, mit der man das Manöver trainieren und durchdenken muss, eigentlich keine Chance hat, wirklich alles zu erfassen. Zumindest nicht, solange er sich nicht beruflich täglich damit beschäftigt. Das würde ich exakt genau so sehen. Es gibt genügend Leute, die üben 8h täglich einen Beruf aus und machen ihn trotzdem erschreckend schlecht. Wenn die gleich Person zufällig Gleitschirm fliegt und nur einmal oder zweimal die Woche eine Spirale übt - warum sollte das dann jemals gut werden???

                Deshalb soll der Otto-Normalflieger lieber einen Technik im Repertoire haben, die vielleicht nicht so schöne Ergebnisse bringt, aber hinsichtlich Sicherheit sofort und möglichst universell wirksam ist.

                Das ist in meinen Augen ein sehr gutes Konzept - dies hat aber mit 100% kontrollieren gar nichts zu tun! Es ist eher ein "weil Du es bei dem wenigen Training als Freizeitflieger sowieso niemals richtig kontrollieren kannst, dann mache wenigstens Ausleitetechnik xyz, bevor Dir die Sache ganz entgleitet.

                So lese ich zumindest seinen Beitrag und kann dieser Interpretation zu 100% zustimmen.

                Grüße,
                Steffen
                Zuletzt geändert von Steffen; 12.09.2014, 08:28.

                Kommentar


                  #23
                  AW: Steilspirale ausleiten

                  Zitat von X-Dream Dani Beitrag anzeigen
                  Nun, da teilen sich die Geister, was nun wichtiger ist – die Ausleitung über mehrere Runden um die überschüssige Geschwindigkeit in eine Kurve umzuwandeln, statt in Höhe, oder ist es wichtig möglichst schnell die hohen Sinkwerte zu minimieren? Aus meiner Sicht ist die hohe Sinkgeschwindigkeit das was als prioritäre Gefahr gilt.
                  Ich möchte noch eine persönlich erlebte Geschichte beitragen. Ist zwar vom betreffenden Schirm her für nicht allzu viele Piloten relevant, aber könnte dennoch zu denken geben:

                  Ich liebe Steilspiralen und fliege sehr oft welche. Vor einigen Jahren hatte ich darin sogar derart viel Routine, dass ich fast bei jeder Landung eine Bodenspirale gemacht habe. Sinkwerte von über 20m machen mir (mit Dreileinern) nichts aus, ich kann auch mal 1.000 Höhenmeter mit derartigem Sinken vernichten, ohne irgendwelche Kreislaufprobleme oder Blackouts. Ausleiten kann ich die Spirale auf diverse Arten, wie es gerade passt. Also dachte ich, in Sachen Spirale habe ich jede denkbare Ausprägung sicher im Griff.

                  Dann hatte ich meinen ersten Zweileiner, den R10.2. Im Betriebshandbuch steht, man solle keinesfalls über 8m/s "spiralen". Das haben mir so auch diverse Piloten gesagt gehabt ("Spirale kannst beim R10 vergessen"). Aber warum? Ich habe also erst einmal steilere Kurven bis etwa 8m/s Sinken probiert. Das fühlte sich völlig normal an, wie bei jedem Schirm. Was soll dann schon passieren, dachte ich? Also habe ich etwas mehr in die Spirale beschleunigt. Was dann kam, war beeindruckend. Der Schirm rastete von einer Sekunde auf die andere senkrecht Richtung Boden ausgerichtet in die Spirale ein. Das Sinken, das ich später aus dem GPS ausgelesen hab, war augenblicklich bei 28m/s und die G-Kräfte waren megabrutal. Der Schirm war superstabil in der Spirale und reagierte nicht auf die üblichen Steuerinputs und Gewichtsverlagerung (in dem Rahmen, in dem ich glaubte sie geben zu müssen/dürfen), die Steuerkräfte waren gefühlt betonhart. Allein dadurch, dass diese Spirale sich so dermaßen von allem unterschied, was ich bis dato geflogen hatte (ich hatte alle meine Schirme immer bis ans mögliche Maximum spiralt und das hatte mit der Reaktion des R10 absolut nicht annähernde Ähnlichkeit), brauchte ich ein paar Schrecksekunden. Ich merkte, dass ich so nicht mehr lange handlungsfähig bleiben würde. Bevor ich versuchen würde, den Retter auszulösen gab ich mir genau einen Versuch, die Spirale zu beenden. Ich zog mit aller Kraft, die ich hatte beide Bremsen symetrisch, einfach um den Schirm zu bremsen. Zuerst passierte eine gefühlte Ewigkeit nichts (vermutlich Millisekunden ;-) und dann schoss der Schirm genau so binär, wie er in die Spirale gegangen war wieder heraus und ich senkrecht in den Himmel. Das folgende gewaltige Schießen konnte ich problemlos abfangen, wie Dani geschrieben hat, sollte man das grundsätzlich immer können.

                  Mit zitternden Knien landete ich. Da es ein schweizer Fluggebiet war, kamen gleich zwei schweizer Ligapiloten, die ich gut kenne auf mich zu und meinten grinsend: "So, häsch de R10 abitrülled. Das probiert jedr, weil er sich nid vorschdelle ka, was passiert. Aber jedr probierts häld blos eimal…" (sorry für mein unzureichendes Schwizerdütsch).

                  Fazit: Wenn das Ding außer Kontrolle gerät, muss man einfach schnellstmöglich raus und das geht nur, wenn man mit aller Kraft die Power aus dem System nimmt. Wie und wohin der Schirm dann schießt, ist absolut sekundär.
                  Zuletzt geändert von Gast; 12.09.2014, 09:03.

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Steilspirale ausleiten

                    Hallo,

                    ich war bis vor kurzem auch immer der Meinung Spirale sei die Abstiegshilfe schlecht hin und habe diese aufgrund dessen auch immer und immer wieder geübt. Vor allem war mir die Einleitung sowie die Ausleitung wichtig. Ich dachte immer die Ausleitung muss sauber über ca. 2 Kreise ausgeführt werden. Leider war bei mir nach ca. 10m/s immer Schluss, da ich irgendwie nicht mehr verkrafte. Mir wird es zwar nicht schwarz oder so aber es ging halt nicht mehr. Ich nenne es mal Angst und Respekt.

                    Nun habe ich im Siku gelernt, dass ein schießen gar nicht schlimm ist und das auch gut funktioniert. Da wir zuvor viele Klapperübungen geflogen haben und Kaskaden kein Thema mehr sind ist das für mich auch eine gute Ausleitung. Wie schon Dani geschrieben hat. Ein Abfangen muss man können und auch ein Klapper muss man lösen können.

                    Gut wenn man diese Abstiegshilfe braucht hat man schon evtl. was falsch gemacht aber beim Streckenfliegen kann es nun mal zu unterschiedlichen Wetterverhältnissen kommen. Und nun war ich im Sicherheitstraining und Tschaggaaaaa.

                    Spirale ist zwar jetzt für mich nicht mehr tabu aber die 10m/s reichen mir weil ich nun eine Abstiegshilfe gelernt habe die um vieles besser ist. Für mich jedenfalls.
                    Weniger G-Kräfte, hohes Sinken und vor allem eine einfache Ausleitung :-) die große Ohren-Spirale :-) Hammer!! Ja ja ich weiß geht auf das Material aber wenn es um mein Leben geht ist mir das grad mal egal..

                    Vielen Dank an Sikutrainer Dani für diese geniale Alternative :-)

                    Ich freu mich zumindest auf meine nächste Ausleitung der Spirale (welche jetzt einfach zum Spaß moderat geflogen wird) mit evtl. Klappern beim Schießen lassen sowie auf die großen Ohrenspiral wenn ich diese mal benötigen sollte..:-)

                    Gruß
                    Zuletzt geändert von Skysurferle; 12.09.2014, 09:34.

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Steilspirale ausleiten

                      Zitat von JN Beitrag anzeigen
                      I.. Also habe ich etwas mehr in die Spirale beschleunigt. Was dann kam, war beeindruckend. Der Schirm rastete von einer Sekunde auf die andere senkrecht Richtung Boden ausgerichtet in die Spirale ein. Das Sinken, das ich später aus dem GPS ausgelesen hab, war augenblicklich bei 28m/s und die G-Kräfte waren megabrutal. ..
                      wow - krasse geschichte ! was schätzt du - was für g-kräfte wirkten da ? vielleicht wäre eine art CYPRESS / Öffnungsautomat für gleitschirmflieger mit acro schirmen oder hochleistern nicht verkehrt.. müsste mal entwickelt werden.. quasi als weiterentwicklung des BASE-Gurtes

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Steilspirale ausleiten

                        Hi,

                        eine theoretische Information, die aber zu Jörgs Praxis-Schilderung passt:

                        Die Gleitleistung eines Schirms ist ein entscheidender Parameter für die erreichbaren G-Kräfte in der Spirale. (und nicht, wie vielfach angenommen, die Leinenlänge. Verlängert man die Leinen, dann verringert sich einfach die Rotationsgeschwindigkeit und die G-Kraft bleibt näherungsweise gleich.)

                        Anders ausgedrückt kann man sagen, dass die physische Anforderung in der Spirale mit steigender Leistung der Schirme zunimmt.

                        Natürlich gibt's einige weitere Einflussfaktoren, aber die Leistung ist sehr zentral: Wenn man also zwei ähnlich konzipierte Schirme hat, die sich primär in der Leistung unterscheiden, dann wird der leistungsfähigere höhere G-Kräfte entwickeln.

                        vG!

                        P.
                        NOVA

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Steilspirale ausleiten

                          funktioniert denn die "holzmüllersche" klapperspirale bei hochleistern bzw. gar 2-leinern ? wie schlimm ist eine ohrenspirale wirklich fürs material ?

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Steilspirale ausleiten

                            Hallo zusammen,

                            die G-Belastung in einer Spirale kann zu Bewusstseinsstörungen führen (G-LOC, grey-out, black-out, Ohnmacht, Tod). In dem Moment wo der Mensch, insbesondere der wenig geübte Pilot sich solchen Zuständen nähert, wird er zuerst die Situation erfassen müssen, dass da etwas mit seiner Wahrnehmung nicht mehr stimmt. Das ist deutlich komplexer als hier von eingen so ohne weiteres abgetan wird. Schaut euch dies in einem G-Force-Training mal an! Lässt euch mal zum grey-out schleudern - in diesem Zustand rational zu arbeiten ist nicht ganz ohne. Höheneinschätzung, Steuerbewegung, Ausleitmomente, Position im Raum undundund all dies zu erfassen und noch souverän zu lenken ist nicht ohne. Solange man einen Schirm fliegt der ohne weiteres aus der Spirale raus kommt mag dies noch einfach sein - man kommt mit einem duseligen Kopf raus und ist froh nach einigen Sekunden Orientierungslosigkeit sich wider "eingeloggt" zu finden. Bei Schirmen (häufig Schirm/Gurtzeug-Kombination) die nicht selber zu der Spirale raus kommen reicht es nicht nur die Innenbremse zu lösen. Im Gegenteil! Die damit frei gegebene Geschwindigkeit nimmt der Schirm dankbar an um erst recht sich in die Spirale zu ziehen! In einer solchen Situation bleibt die Belastung auf den Herz-Kreislauf aufrecht, nimmt sogar noch zu und es benötigt nur wenige Sekunden anhaltende G-Belastung um vom grey-out zum black-out zu gelangen. Ob der Pilot nun noch geistig anwesend ist oder nicht wird den Schirm nicht daran hindern fröhlich weiter zu drehen und die Chance, dass sich der Pilot selber aus dieser Situation befreien kann wird mit jeder Sekunde kleiner.

                            Die Gefahr in einer Spirale ist überproportional gross und hat man gewisse Schwellen überschritten, steigt die Gefahr exponentiell.

                            Ich denke es wird von einer breiten Pilotenschicht missverstanden, wie komplex das Manöver ist. Es wird ebenso missverstanden, dass das "Kontrollieren" der Spirale nicht das Steuern der Sinkgeschwindigkeit bedeutet, sondern überhaupt die Fähigkeit, die Chance zu besitzen die Spirale noch ausleiten zu können. Ab eines gewissen Bewusstseinsverlustes wird man nicht mehr in der Lage sein die Spirale auszuleiten und die Kontrolle über der Spirale entgleitet und dies in einem Manöver, dass sich selber in einem Sinken stabilisiert, dass durchwegs tödlich endet! Ich setze dies mit dem Jonglieren von entsicherten und durch geladenen Pistolen gleich.

                            JN, dein Beispiel ist beeindruckend und gut beschrieben und trotzdem nachvollziehbar. Ich bin der festen Überzeugung, dass selbst die Spirale mit dem R10 erlernbar, kontrollierbar ist. Was dich überrascht und vielleicht sogar für einen Moment überfordert hat, sind die ganz neuen und bis dato noch nie erlebte Dimensionen! Der abrupte Übergang, die überproportionale G-Belastung, die gigantische Bahngeschwindigkeit, die brachialen Steuerdrücke undundund. Genau so ergeht es dem Ungeübten der die erste 10m-Spirale mit dem Alpha erfliegt. Es sind die überaschenden Impressionen die einem vom rationalen Denken ablenken. Du hast es durch deine Erfahrung und deine Technik geschafft zum rationalen Denken und Handeln zurück zu finden und hast die Ausleitung geschafft. Der weniger geübte blockiert unter Umständen und weil ihm die Erfahrung und die Technik fehlt wird er als erstes Abwarten in der Hoffnung, dass sich die Sache selber erholt - ein verheerender Trugschluss.

                            Steilspiralen und Spiralen mit einseitig geklapptem Flügel haben von der Bewegung gewisse Parallelen. Meist baut die Klapperspirale weniger G-Last auf und ist somit besser verdaulich. Beide Manöver jedoch haben die Tendenz ohne ein Zutun des Piloten mit einem Einschlag am Boden zu enden. Beide Manöver lassen sich jedoch einfach, effektiv und schnell aus der Rotation in den Geradeausflug lenken. Bei beiden Manövern kann das gleiche "tool" angewendet werden - Aussenbremse bis es nicht mehr dreht! Bei der klassischen Spirale hilft es die Innenbremse zu halten, da diese die Leistung des Schirmes verringert und hilft die G-Belastung tief zu halten und so auch hilft keine überschüssige Energie in Form von Geschwindigkeit auf zu bauen. Aufschiessmomente sind kleiner wenn man angebremst aus der Spirale kommt als ungebremst. Nickmomente und die daraus folgenden Deformationen sind weniger ausgeprägt wenn meine Bremsen "gesetzt" sind. Ob und wie viel Schiessmoment trotzdem noch passiert ist abhängig wie schnell ich die Spirale ausleite, die Aussenbremse ziehe. Wenn es nach entsprechendem Training, Erfahrungsaufbau undundund doch mal dazu reicht sich der Kosmetik zu widmen, dann kann durch langsames Ziehen der Aussenbremse die Ausleitung so dosiert werden, dass da kein Schiessmoment mehr entsteht, aber bis dorthin steht die Sicherheit im Vordergrund und die Wichtigkeit eine zügige Ausleitung und von mir aus auch eine hässlich schiessende Ausleitung zu beherrschen.

                            Wie schon oft hier geschrieben, habe ich Mühe mit Online-Manöverbeschrieben. Nun, unser Web ist ja voll von solchen oft laienhaften self-made-Anleitungen und über Youtube kann man sogar erlernen wie man eine funktionierende Pistole sich druckt. Trotzdem will ich es nicht unversucht lassen auf die Gefahr von selbständigem Üben hinzuweisen. Es macht wenig Sinn und es wirkt nicht sehr clever den Kopf an Türen anzuschlagen wo andere schon die Stirn sich blutig geschlagen haben.

                            Melanie, es freut mich, dass ich dir bei der Aufarbeitung deiner Flugtechnik behilflich sein durfte!

                            Gruss aus der Schweiz
                            Dani

                            X-Dream Fly


                            "Anderssein ist kein Defekt!", Markku Wilenius

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Steilspirale ausleiten

                              JN gut das du wieder mehr schreibst im Forum, man kann einfach viel aus deinen Erfahrungen lernen.

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Steilspirale ausleiten

                                Zitat von X-Dream Dani Beitrag anzeigen
                                Hallo zusammen,

                                .....................
                                Die Gefahr in einer Spirale ist überproportional gross und hat man gewisse Schwellen überschritten, steigt die Gefahr exponentiell.

                                ........................

                                Gruss aus der Schweiz

                                So richtig und wichtig Dani´s Hinweise sind, aber um so wichtiger ist es doch die saubere und kontrollierte Dosierung der Spirale unter Anleitung beherrschen zu lernen, um erst gar nicht in die von Dani benannten Schwierigkeiten zu kommen. Ich habe im SIT Spiralen bis 20m/s geflogen um sie a) kennenzulernen, b) um zu sehen ob mein M2 dabei stabil wird (wird er nicht). c) um sie sauber zu kontrollieren. Passt für mich alles und ich fühle mich dabei sicher und wohl.

                                Brauchen tue ich die 20m/s nicht (zu stressig für Geist und Körper) aber so 10-14m/s machen Spaß und gehen recht lange.

                                Gruß bigben
                                „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

                                NOVA Team Pilot

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