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    #16
    Ich denke, daß es ein legitimes Ziel ernsthafter Freestyler ist, ihre Sportrichtung legal und versichert ausüben zu können und dieses Ziel unterstelle ich primär als Hintergrund von Xandls Thread.

    In Deutschland geht beides zur Zeit aufgrund luftrechtlicher Bestimmungen nicht: Akro ist verboten und damit nicht versicherbar und an dieser aktuellen Gesetzeslage und ihren Folgen muß sich der DHV sowohl als Beauftragter, als auch als unser Sportverband zweifellos orientieren. Gesetze, Verordnungen und sonstige Bestimmungen sind aber weder Selbstzweck, noch unabänderbar und manchmal ist es ja durchaus sinnvoll sie veränderten Situationen oder Rahmenbedingungen anzupassen - manchmal sogar dann, wenn die "geänderten Situation" selbst einem "nicht schmeckt". Sich an die aktuellen Bestimmungen zu halten und diese selbstverständlich auch den Betroffenen "nahezulegen" ist somit nur eine Seite der Medaille. Die zweite, davon unabhängige Seite, ist die Verbandspolitik und im Rahmen dieser ist es sowohl für einen Interessensverband (DHV), als auch für einen Beauftragten nach LuftVG (DHV) als Resultat eines Abwägungsprozesses ebenso legitim am Status quo festhalten zu wollen, wie es legitim ist, eine Änderung bestehender (und solange natürlich auch verbindlicher) Vorschriften anzustreben.

    Xandl und andere haben weder Anrecht auf eine Gesetzesänderung, noch darauf, daß eine solche vom DHV betrieben wird. Sie haben aber sehr wohl Anrecht darauf, zu versuchen, die aktuelle grundsätzliche Politik des DHV zu hinterfragen und ggf. zu beeinflussen. Dazu müssen sie nicht einmal DHV-Mitglied sein, denn der Verband hat in seiner Eigenschaft als Beauftragter durchaus die Pflicht, sich auch mit den sportlichen Belangen von Nichtmitgliedern zu befassen. Dies gilt selbst dann, wenn es um "Ausländer" geht, denn spätestens mit deren Sportausübung in Deutschland ist der DHV in seiner Eigenschaft als Beauftragter eben doch zuständig - ob er eigentlich will oder nicht - und auch im Hinblick auf die Ausarbeitung gemeinsamen EU-Rechts oder sonstiger internationaler Harmonisierungsbestrebungen ist die Politik des großen und einflußreichen DHV eben letztlich durchaus auch schnell für Flieger relevant, für die der DHV grundsätzlich nicht zuständig ist und auch hieraus leitet sich m.E. nach ein Recht zum Einflußnahmeversuch ab.

    Mark fragt sich, was Xandl mit seinem Thread bewirken will. Nun, die augenblickliche Position des DHV zur "Akro-Problematik" und dem Bestreben Akro in Deutschland zu legaliseren schätze ich mit "eher ablehnend" bis "bestenfalls reserviert" wohl nicht falsch ein. Zum Teil scheint diese Position eben genau auf den auch im Beitrag von Mark verwendeten Argumenten zu beruhen: man will einer vermeintlichen, als für die eigenen Ziele u.U. problematisch erkannten Entwicklung (Achtung: das heißt noch nicht mal, daß Akro vom DHV selbst als schlecht angesehen wird!) nicht Vorschub leisten oder sie event. zumindest so lange wie möglich verzögern. Zudem hält man im Vergleich zur Gesamtzahl der aktiven Piloten die Zahl der Freestyler für so gering, daß man sich selbst weder zur unaufgeforderten, noch zur aufgeforderten Vertretung von deren Interessen berufen fühlt. Beides ist legitim, aber beides beruht auf Einschätzungen und Wertungen, die man nicht teilen muß und die daher grundsätzlich diskutabel sind, speziell dann, wenn sich andeutet, daß die Beurteilungsgrundlage sich ggf. ändert.

    Nun sieht es aber in der Tat so aus, als wenn es nicht viel nützten würde, daß der DHV der vermeintlich negativen Entwicklung "keinen Vorschub leistet". U.U. könnte man sogar auch annehmen, daß gerade aufgrund einer fehlenden Regelung und eindeutigen Stellungnahme ein verstärkter "Wildwuchs" einsetzt. Die bisherige DHV-Politik hat die Entwicklung tatsächlich weder gestoppt, noch nennenswert verzögert. Veranstaltungen wie der Bregenzer Wald-Cup, viele Akro-Wettbewerbe, die Presseberichterstattung, die Diskussionen hier und in anderen Foren etc. deuten eher auf eine rasante Fortentwicklung hin: Es scheint sich nicht um ganz so wenig Aktive und nicht um ganz so schlechte und verantwortungslose Aktive zu handeln, wie oft unterstellt und das passive Publikum ist offenbar auch nicht so uninteressiert, wie häufig unterstellt. Dies liegt nicht zuletzt daran, daß der DHV und sein Machtbereich eben kein abgeschlossenes System darstellen (wird das manchmal vergessen?). Der "Machtbereich" ist primär auf Deutschland begrenzt und wer im Zeitalter der Globalisierung glaubt, einfach nur die Augen verschließen zu müssen, um eine internationale Entwicklung aufzuhalten, der ist schlicht naiv. Im übrigen - vergessen wir nicht, worüber wir reden - geht es nicht um irgendwelche Ansprüche von irgendwelchen Verbrechern oder Chaoten, die ihr weltweit im Konsens als unmoralisch angesehenes Tun legalisieren wollen, es geht um eine sportliche Entwicklung, deren durchaus seriöse und ernsthafte Vertreter sich aus durchaus nicht ehrenrührigen Motiven (selbst wenn diese kommerzieller Art wären!) um die Legalisierung einer Sache bemühen, die außerhalb Deutschlands (auch für Deutsche!) weitgehend ohnehin nicht illegal, sondern geduldet oder gar genehmigt und anerkannt ist: Darüber hinaus sind "Akro-Flieger" ja durchaus sogar auch für den DHV direkt tätig und zumindest im Ausland scheint es auch offiziellen DHV-Vertretern durchaus zu gefallen, was sie sehen - und filmen! -, nur in Deutschland lehnen sie es eben, aus ggf. ja durchaus nachvollziehbaren und ehrenwerten, aber deshalb nicht automatisch richtigen Gründen ab.

    Bringt diese Ablehnung aber eben nicht den gewünschten Erfolg, dann MUSS man sie erneut in Frage stellen und die Situation neu bewerten. Dies gilt umso mehr, als die "Verweigerung" des DHV m.E. nach eben auch Verzicht auf jegliche aktive Steuerungsmöglichkeiten der scheinbar auch ohne ihn weitergehenden Entwicklung bedeutet. Selbst wenn die bisherige insgesamt negative Beurteilung der Folgen einer "Akro-Entwicklung" durch den DHV also stimmen würde (was ja auch gar nicht so feststeht!), sollte man schon überlegen, ob man nicht besser in den sauren Apfel beißt, dann aber wenigstens die Richtung der weiteren Entwicklung rechtzeitig maßgebend im eigenen Sinne mitprägen kann, anstatt sinnlos und praxisfremd der weiteren "Verhinderung" nachzuhängen.

    Ggf. bringt eine solche pragmatische Lösung im Sinne übergeordneter Ziele (Sicherheit, positive Öffentlichkeitsarbeit, Versicherungen, Arbeit als Beauftragter, Sportförderung, langfristige Interessensvertretung der Mitglieder etc) ja letztlich mehr, als die ideologisch vielleicht richtig begründete, aber praktisch wirkungslose und ggf. sogar kontraproduktive "Blockadepolitik"?

    Z.Zt. bremst man allenfalls die ernsthaften und seriösen, bemüht gesetzesstreuen Akroflieger aus und leistet gerade durch die fehlende kanalisierende Regelung wildem "Nachmachen" Vorschub. Selbst Mark Desnoyers interessanter Beitrag und seine "Argumente" sprechen, aufmerksam gelesen und konsequent weitergedacht, m.E. nach jedenfalls eher für eine Akro-Legalisierung, als dagegen. Gerade eine Legaliserung und die damit wohl verbundene Reglementierung würde die "Spreu" vom "Weizen" trennen und gäbe sachlich wie personell Leitlinien vor und ließe "positive" Vorbilder erkennbar werden.

    Akro, ob man dies nun begrüßt oder nicht, wird trotz der "Minderheitenrolle" der Akro-Flieger vielfältigen wesentlichen Einfluß auf unseren Sport haben (einige Bsp hat Mark genannt) und damit MUSS man sich zumindest aktiv mit diesem Phänomen auseinandersetzen. Mark Desnoyers Beitrag ist aber nicht wirklich eine Auseinandersetzung mit der Thematik, sondern der fast exemplarische Versuch diese legitime und notwendige Diskussion (deren Ergebnisse im Rahmen eines demokratischen Entscheidungsprozesses nach umfassender Interessens-Abwägung natürlich offen sind) noch im Entstehen abzublocken. Akro wird sicher nicht der "Main-Stream" des GS-Fliegens und gewinnt somit auf Basis seiner "Aktiven" in absehbarer Zeit alleine sicher keine demokratischen Mehrheiten (dann muß Mark aber erst recht keine "Dominanz von Hormonbombern" fürchten!), das ist m.E. nach richtig, Mehrheiten können sich aber auch aus "Sinnhaftigkeitserwägungen" im Hinblick auf die "übergeordneten Ziele" unseres Sports ergeben.

    Soweit meine schnell runtergetippten Gedanken. Hoffe, es ist halbwegs verständlich.

    Harald
    Zuletzt geändert von Harald Rost; 15.01.2003, 12:14.

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      #17
      Owei, Teil 2

      P.S.: (Etz is eh scho wurscht)
      @ Mark: Abgesehen davon, daß das Fallen beim Fsch-Springen auch definitiv ein Fliegen ist (!), nur eben ein anders, ist die Entwicklung des "lästigen" zusätzlichen Fliegens am Schirm im FS-Sport bereits vor Jahren ähnlich verlaufen, wie es sich jetzt beim GS-Akro-Fliegen abzeichnet: Entwicklung zu immer kleineren, schnelleren, wendigeren (damit auch "giftigeren") Schirmen und Ausführung "akrobatischer" und sicher nicht ungefährlicher, vor allem nicht für "Alle" geeigneter "Landeanflüge" (hab ich damals mit ähnlichen Argumenten wie Du auch nicht für gut gehalten). Heute ist das auf bestimmten Niveau ziemlich verbreitet, ohne daß die, die's machen in der breiten Masse deshalb unbedingt als Akro-Piloten bezeichnet werden. (Natürlich gibt's auch da echte "Profis".) Interessant ist, daß es einer offiziellen "Legalisierung" irgendwie offenbar nicht bedurft hat und es meines Wissens nach auch keine offiziell erforderliche Ausbildung in diese Richtung gibt. Trotz des "FS-Akro" hat sich der FS-Sport nicht aufgespalten, der Hauptzweck des "Skydivens" ist geblieben und zumindest die ebenfalls befürchteten massiven negativen Konsequenzen für den gesamten Sport sind so offenbar nicht eingetreten. Auch Punkte zum drüber Nachdenken.

      In diesem Sinne: von der Vielfalt lebt der Sport, nicht von der Einfalt, aber, jede "Lösung" ist sicher zwiespältig! Ob's einer offiziellen "Legalisierung" bedarf oder es wie beim FS-Sport event. auch anders geht - ich weiß nicht. Schlecht ist jedenfalls der jetzige Touch des "Illegalen", "moralisch Verwerflichen", nur, kommt der vom AKRO-Fliegen oder hauptsächlich aus dem Gerede darüber? (Wie gesagt, vergeßt nicht, daß es nicht nur um Deutschland geht.)
      Zuletzt geändert von Harald Rost; 17.09.2008, 09:16. Grund: veralteten Link exfenestriert

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        #18
        auf die frage, warum ich diesen thread eröffnet habe:

        Alle, die in der Szene Rang und Namen besitzen, gaben sich die Ehre. "Mad Mike" Küng, "Acrominator" Markus Gründhammer, die Brüder Rodriques, Michael Nesler mit seinem Independence-Team, die Renegades, das Acro-Team von Sky Paragliders und das Team von Salomon. Da meist Profis am Werk waren, kam es zu keiner wirklich brenzligen Situation. Solche Flugmanöver bringen Mensch und Material an die Belastungsgrenzen. Deshalb ist der Trainingsaufwand extrem hoch......

        so steht es auf der dhv homepage- für mich ein zeichen, dass sich der dhv sehrwohl mit dem thema befaßt, und dass keine negativen statements zur freestyle szene geäußert wurden.
        ich wollt nur nochmal nachhaken, und dem dhv damit ein zeichen geben, dass das thema in aller munde ist, und dass jetzt der richtige zeitpunkt da wäre, dem ganzen einen vernünftigen versicherungsschutz zu gewährleisten, damit es auch in zukunft solche erfolgreichen events geben wird.

        Kommentar


          #19
          Re: Owei, Teil 2

          Danke für deine Gedanken, Harald - ist auch super, daß die Diskussion so sachlich bleibt - ist auf dem Forum in letzter Zeit eher selten. Ich denke, daß dieser Gedankenaustausch sehr fruchtbar ist.

          Wir sind jetzt an dem Punkt angelangt, wo wirklich wenig Argumente bleiben; wir sind jetzt beim Glauben (im positiven Sinne) angelangt - Du glaubst, daß eine Einbeziehung des Acrofliegens in die Gleitschirmszene vorteihaft ist, ich bin da eher skeptisch. Das ist so ähnlich wie die Frage, ob legale Drogen besser sind als illegale; diese Fragen können nicht beantwortet werden, ohne dass mit beidem Erfahrungswerte vorliegen und bleiben auch dann kontrovers. Wobei ich auf keinen Fall jetzt eine Diskussion über die Legitimität des Vergleiches zwischen Fliegen und Drogen lostreten will - da Fliegen (egal ob Acro oder nicht Acro) in jedem Fall hochgradig süchtig macht, erübrigt sich die Diskussion ;-)

          Was mir aber bei eurer (damit meine ich jetzt kollektiv die Acrobefürworter) Argumentation nicht klar ist, ist die Versicherungsfrage. Wenn das Acrofliegen legal WÄRE, heisst das ja noch lange nicht, dass es automatisch versicherbar ist - viele Versicherer stufen ja bis heute das "normale" Gleitschirmfliegen als Risikosport ein und schliessen es damit aus der Versicherung aus. Wollt Ihr erreichen, daß mit der Legalisierung das Acrofliegen mit in die bestehende Gleitschirmversicherungsstruktur eingebunden wird, oder seht Ihr in der Legalisierung nur eine Grundvoraussetzung, um mit Versicherern überhaupt erstmal anfangen könnt, über eine Versicherbarkeit von Acro getrennt zu verhandeln?

          Es ist ja so, daß in allen Sportarten die Profis und Extremen anders behandelt werden als das "Fußvolk" - Jeder, der mit seinem Auto oder Moped z.B. auf Rennen und Rallys mitfährt, wird sich nicht auf seine "normale" KfZ Versicherung verlassen können und muß sich getrennt (und teurer) versichern; genauso Skifahrer, die an Rennen teilnehmen oder Regattasegler.

          Wenn Ihr also die Legalisierung nur als Ausgangspunkt seht, um darauf aufbauend eine eigene (d.h. acrobezogene) Versicherungsstruktur aufzubauen, soll's mir (zumindestens was die Versicherungsseite angeht) egal sein; aber eine Versicherung als Solidargemeinschaft leidet unter denen, die ganz schlicht und einfach eine höhere Risikobereitschaft an den Tag legen als der Durschschnitt. Jetzt überschneiden wir uns wieder mit GEHE; die behaupten nämlich, daß JEDER Gleitschirmflieger diese überhöhte Risikobereitschaft hat und damit das Solidarsystem ausbeutet. Wir GS-Flieger als Gesamtgruppe versuchen jetzt verzweifelt, der Öffentlichkeit zu sagen, nein nein, durch erhöhte Sicherheitsreserven bei Geräten, verantwortungsbewußtes Fliegen, Selbstreglementierungen und all diese Dinge schrauben wir das Risiko runter - und plötzlich kommen da ein paar Gleitschirmflieger und sagen "aber wir wollen jetzt die Sicherheitsreserven doch bis zum Rande austesten, und wir gehen auch bewußt die Risiken ein, die damit verbunden sind, und wir wollen das auch ganz offen und legal und als Teil der Gleitschirmszene machen."

          Schwierig zu verargumentieren, vor allem weil a) in Deutschland letztendlich doch das kollektive Solidarsystem (staatliche Gesundheitsversorgung) einspringt, wenn's mal scheppert und b) nicht vermeidbar sein wird, daß die Acrofliegerei als spektakulärste und sichtbarste Form des Gleitschirmfliegens in der Öffentlichkeit das Bild von uns prägen wird, egal ob es nun zahlenmäßig die Minderheit bildet oder nicht. Unabhängig davon glaube ich (jetzt sind wir wieder beim Glauben!), daß eine Integration des Acrofliegens in das "normale" Gleitschirmfliegen auf breiter Basis die Risikobereitschaft und damit unterm Strich die Unfallzahlen erhöhen wird.

          Was würde denn dagegen sprechen, aus dem Acrofliegen eine eigene Sportart zu machen, mit eigenen Verbänden, eigenen Publikationen, eigenen Veranstaltungen, eigenen Wettbewerben, eigenen Interessenvertretungen, eigenen Versicherungsstrukturen und einem eigenen Selbstverständnis? In ein paar Jahren spätestens werden vermutlich die Geräte soweit ausdifferenziert sein, daß ein Acroschirm etwas völlig anderes ist als z.B. ein Streckenschirm. Klar gibt es dann auch noch Überschneidungsbereiche, aber die gibt es ja in vielen anderen miteinander verwandten Sportarten auch. Das einzige Problem dabei wäre, daß das LBA für Acro eine andere Lufthoheit definieren müßte, oder aber daß sich der DHV selber auch klar in die "Breiten-" und Acrofront spaltet und den Auftrag des LBA, die Hoheit über Luftsportgeräteaktivitäten auszuüben, getrennt für Acro und Nichtacro ausübt. FALLS so eine Trennung sinnvoll ist und sich durch eine mögliche größer werdende Kluft zwischen Acrobefürwortern und -gegnern abzeichnen SOLLTE, wird sie eh kommen, so oder so.

          Nochmals Danke!

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            #20
            Re: Re: Owei, Teil 2

            Original geschrieben von Mark Desnoyer
            Es ist ja so, daß in allen Sportarten die Profis und Extremen anders behandelt werden als das "Fußvolk" - Jeder, der mit seinem Auto oder Moped z.B. auf Rennen und Rallys mitfährt, wird sich nicht auf seine "normale" KfZ Versicherung verlassen können und muß sich getrennt (und teurer) versichern; genauso Skifahrer, die an Rennen teilnehmen oder Regattasegler.
            Das Streckenfliegen als Wettkampfsport wird sehr wohl zum Gleitschirmfliegen gezählt, und hier braucht man auch keine zusätzliche Versicherung, da die 'normale' Gleitschirm-Haftpflichtversicherung auch Bewerbe deckt !

            Original geschrieben von Mark Desnoyer
            Wenn Ihr also die Legalisierung nur als Ausgangspunkt seht, um darauf aufbauend eine eigene (d.h. acrobezogene) Versicherungsstruktur aufzubauen, soll's mir (zumindestens was die Versicherungsseite angeht) egal sein; aber eine Versicherung als Solidargemeinschaft leidet unter denen, die ganz schlicht und einfach eine höhere Risikobereitschaft an den Tag legen als der Durschschnitt.
            Ich glaube, daß unter den 'normalen' Gleitschirmfliegern (also weder Wettkampf-Strecken- noch Akropiloten) prozentuell mehr Unfälle passieren, als bei den erstgenannten Gruppen.

            Die Legalisierung ist höchstwahrscheinlich eine Voraussetzung, um das Akrofliegen versichern zu können. Du hast recht Mark, herkömmliche Unfallversicherungen schließen alle Flugsportarten aus. ACE und Parawing hingegen bieten sehr wohl eine Unfallversicherung für Gleitschirmflieger an, doch schließt diese Akrofliegen wohl aus, so nehme ich an.
            Sollte sich hier jemand im Detail versicherungstechnisch auskennen, bitte zu Wort melden !

            @Mark: Weiters verstehe ich nicht, warum Du das Akrofliegen aus dem restlichen Gleitschirmsport ausgrenzen willst. Es ist nunmal eine extreme Ausprägung des Gleitschirmfliegens, wie es auch das Wettkampf-Streckenfliegen ist. Oder würdest Du das 'mit-Liegegurt-und-Vollgas-durch-Turbulenzen-fliegen' um ein paar Sekunden rauszuholen als 'herkömmliches' Gleitschirmfliegen bezeichnen ? Wohl kaum ! Genauso sehe ich auch das Akrofliegen als ein anderes Extrem. Das Ausgrenzen dieser Ausprägungen halte ich für keine gute Idee - man sollte mit diesen Ausprägungen leben können und sie auch gegenüber anderen unbeteiligten argumentieren und erklären können.
            Das Ausgrenzen halte ich für eine 'Kopf-in-den-Sand-Taktik', die auf Dauer nicht weiterhilft. Ich sehe gerade die Vielfalt unseres Sports als Stärke !


            Bernd

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              #21
              Original geschrieben von Mark Desnoyer
              ... wir sind jetzt beim Glauben (im positiven Sinne) angelangt - Du glaubst, daß eine Einbeziehung des Acrofliegens in die Gleitschirmszene vorteilhaft ist, ich bin da eher skeptisch. ...
              Nee, ich seh' nur nicht den Automatismus, daß es schlecht sein soll und akzeptier' dies in der Diskussion deshalb nicht als Fakt, wohl aber als diskutable Meinung. Für beides gibt's Argumente und wahrscheinlich liegt die "Wahrheit" eh irgendwo in der Mitte. Ich frage mich nicht primär wer Recht hat, sondern eher pragmatisch welche Handlungsalternativen mit welchen Erfolgsaussichten wir haben. Unterstellt, Du hättest mit Deinen Befürchtungen recht, nützten Dir die Maßnahmen die Du deshalb vorschlägst dennoch gar nichts, um eben diese Folgen aufzuhalten - ggf. würdest du diese dadurch eher noch verschlimmern. (Die Insel der Glückseligen, die man nur gegen "Störer" verteidigen muß, gibt's nicht.) Erfolgsorientiert gedacht heißt dies aber, mit Maßnahmen, die absehbar eh nicht das erreichen, was man will, braucht man seine Zeit nicht zu verschwenden und Maßnahmen, die ggf. sogar kontraproduktiv sind, sollte man ohnehin nicht durchziehen (- es sei denn ...).

              Eine weitere Akro-Ignorierung und ggf. Belassen in der Grauzone oder Illegalität (landesabhängig) würde m.E. nur eine vollkommen ungesteuerte Entwicklung beinhalten, die erst Recht die von Dir befürchteten Folgen hätte. Die "bösen Illegalen" würden dennoch mit uns "Normalen" in einen Topf geworfen. Weil illegal, wären sie nicht versichert und müßten im Unfallsfall wohl oder übel (selbst wird's wohl kaum einer finanzieren können) auf Teufel komm raus unter Verschweigung des tatsächlichen Unfallablaufs tatsächlich versuchen, die Solidargemeinschaft irgendwie auszunützen etc. etc.

              Original geschrieben von Mark Desnoyer
              ... Was würde denn dagegen sprechen, aus dem Acrofliegen eine eigene Sportart zu machen, mit eigenen Verbänden, eigenen Publikationen, eigenen Veranstaltungen, eigenen Wettbewerben, eigenen Interessenvertretungen, eigenen Versicherungsstrukturen und einem eigenen Selbstverständnis? ....
              Die alternative Legalisierung unter Schaffung einer eigenen Sportart halte ich zumindest als kurzfristige Lösung zum einen für schlicht unpraktikabel, zum anderen ebenfalls für praktisch nicht besonders hilfreich. Es gäbe zum einen viel zu lange Übergangszeiten, in denen faktisch alles (inklusive event. negativer Folgen für den Rest-GS-Sport) so liefe, wie bei der Ignorierung, und zweitens würde man der Öffentlichkeit schlicht nicht klarmachen können, daß es sich um etwas "ganz anderes" handelt. In der Öffentlichkeit wird ja kaum zwischen Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen unterschieden, da mach denen mal klar, daß es 2 "Arten" Gleitschirmfliegen gibt, wie auch immer Du das im Einzelnen bezeichnen wolltest.

              Bleibt also faktisch nur die Legalisierung innerhalb des bestehenden Sportsystems und unter dem Dach des GS-Sports, respektive in Deutschland unter dem Dach des DHVs. Wie dies im Einzelnen zu regeln ist, ist eine eigene Diskussion. Daß es auch da ggf. mehrere Wege gibt, wurde an anderer Stelle schon angedacht und ergibt sich ggf. auch aus meinem obigen Beispiel des FS-Akro. Außerdem ist zu bedenken, daß die "Hoch-Regulierungs-Variante" wohl noch nicht 'mal im Interesse der Akro-Interessenten selbst sein kann.

              Auf jeden Fall führt jegliche Legalisierung, Regulierung und damit grundsätzliche Versicherungsmöglichkeit zumindest tendenziell dazu, daß der event. Akro-Unfall eben nicht zu Lasten der Solidargemeinschaft geht (die Erwartung haben wohl auch die Akro-Flieger nicht unbedingt, sofern markant unterschiedliche Risiken tatsächlich statistisch nachweisbar sind - und nur dann müssen wir uns ggf. darüber unterhalten), sondern aus eigener Akro-Zusatzversicherung finanziert wird. Zusätzlich hat hinsichtlich aller anderen Entwicklungen und möglicher Fehlentwicklungen der Akro-Sparte der Normalflieger und als dessen Organsisation der DHV zusätzlich die maximalen Einwirkungsmöglichkeiten - jedenfalls mehr, als auf eine ungesteuerte Entwicklung in der Illegalität oder über einen anderen eigenständigen Verband, mit dann eigener Interessenslage.

              Nu, mehr kann ich nicht beitragen. Langt ja wohl auch
              Glück ab
              Harald
              Zuletzt geändert von Harald Rost; 15.01.2003, 15:19.

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                #22
                ...und noch ein Erguss...

                Original geschrieben von ferlacher


                @Mark: Weiters verstehe ich nicht, warum Du das Akrofliegen aus dem restlichen Gleitschirmsport ausgrenzen willst. Es ist nunmal eine extreme Ausprägung des Gleitschirmfliegens, wie es auch das Wettkampf-Streckenfliegen ist. Oder würdest Du das 'mit-Liegegurt-und-Vollgas-durch-Turbulenzen-fliegen' um ein paar Sekunden rauszuholen als 'herkömmliches' Gleitschirmfliegen bezeichnen ?
                Bernd
                Hallo Bernd,

                daß die ausstehende Antwort erst jetzt kommt, ist keine Absicht, hat aber den Seiteneffekt, daß ich zwei andere Threads, die erst in den letzten Tagen aufgepoppt sind, da mit einweben kann - ich glaube, daß die Diskussionen über Acroverfehlungen (die keine sind?), die Unfallversicherungskampagne und dieser thread ziemlich ans Herz der Gleitschirmfliegerei geht und auch viel Einfluß darauf haben wird, wo die Szene hingeht.

                Ich würde gern die Acrofliegerei nicht "ausgrenzen," sondern EINgegrenzt sehen, was für mich im Fall einer Legalisierung (d.h. Gleichstellung mit der Nicht Acrofliegerei) schwierig erscheint.

                Zunächst mal werfe ich eine These in den Raum, die selbstverständlich heftig diskutiert werden wird - und wenn ich nach so einer Diskussion zugestehen muß, daß die These falsch ist, paßt der ganze Rest auch nicht mehr, weil der drauf aufbaut. Aber das hätte auch seine Vorteile. Bin ja lernfähig, und vielleicht sehe ich die Dinge einfach nur falsch.

                Meine These: Acropiloten setzen sich (und damit anderen Piloten in ihrer direkten Flugumgebung) inherent einem größeren Risiko aus als Nichtacropiloten (Begründung siehe weiter unten). In sofern kann eine sichere Ausübung der Acrofliegerei auch nur sicher von einem bestimmten Kreis von besonders dafür geeigneten Piloten (sowohl von körperlichen als auch geistigen Voraussetzungen ausgehend) ausgeübt werden. Wenn die Unfallzahlen im Acrobereich bislang niedriger (oder nicht höher) sind als im Nichtacrobereich, so liegt es hauptsächlich daran, daß z.Zt. die Acrofliegerei fast ausschließlich von den Leuten betrieben wird, die dieses Voraussetzungen mitbringen (regulierender Effekt der Nichtversicherbarkeit!), was bei einer Öffnung des Acrofliegens in die Breite nicht mehr gewährleistet sein wird.

                Begründung: Die bei der Acrofliegerei auftretenden Extrembedingungen verlangen vom Piloten überdurchschnittliches Reaktionsvermögen, höhere Konzentration, stärkere Belastbarkeit und ein größeres umfassendes Aufnahmevermögen für die verschiedenen Faktoren (Luftraum, Windbedingungen) als von Nichtacropiloten. Die modernen Schirme haben Sicherheitsreserven eingebaut, deren Zweck es ist, vom Gerät her Problemsituationen zu kompensieren und so dem "Normalflieger" einen Puffer zu geben, um Situationen wie Turbulenzen besser bewältigen zu können.

                Die Acrofliegerei als Disziplin hat (direkt oder indirekt) zum Inhalt, diese Sicherheitsreserven *bewußt* und *wiederholt* an die Grenzen auszutesten und Flugzustände herbeizuführen, die nur durch 100% genaue und blitzschnelle Reaktionen wieder in einen fliegbaren Zustand überführt werden können. Diese bewußte "Aushebelung" der Sicherheitsreserven kann auch anderen, besonders risikobereiten Piloten unterstellt werden (z.B. solche, die *bewußt* und *wiederholt* in Lees oder andere turbulente Luftmassen einfliegen, oder solche, die *bewußt* und *wiederholt* Außenlandungen in extremen Landegebieten wie Hoteldächer etc. machen). Du hast sicherlich recht, wenn Du Dich darüber wunderst, daß das eine versicherbar ist und das andere nicht. Vielleicht löst sich das Problem ja auf ganz zynische Art und Weise, wenn durch den Vorstoß der Fr. Schmidt in Zukunft WEDER Acro NOCH Nicht-Acro versicherbar sein werden und damit die ganze Fliegerei wieder gleichbehandelt wird. Allerdings denke ich nicht, daß das Argument "manche dürfen sich risikobereit verhalten, andere nicht" ausreicht, um damit die Risikobereitschaft generell salonfähig zu machen.

                Eine "Legalisierung" (damit ist gemeint Versicherbarkeit) OHNE katastrophale Seiteneffekte auf die gesamte Fliegerei ist m.M. nach nur dann möglich, wenn die Eingangsvoraussetzungen für die Acrofliegerei so hoch angesetzt werden, daß dabei nur ein vergleichbarer Kreis der jetzigen Acropiloten auch wirklich Acro betreibt (also Leute, die es WIRKLICH wollen und WIRKLICH können). Warum ich dieses für sehr unwahrscheinlich halte (das hängt viel mit der Flugschullobby und deren Interessen zusammen), ist eine andere Geschichte; vielleicht kannst Du mich aber ja davon überzeugen, daß meine Eingangsthese falsch ist, und dann muß ich das gesamte Forum nicht übermäßig langweilen.

                Und schließlich noch zu der Bemerkung eines Kollegen in einem anderen Thread, daß Acropiloten besser fliegen als Nichtacropiloten: Es ist sicherlich und zweifellos richtig, daß jemand, der daran gewöhnt ist, unter starker mehrfacher G-Belastung richtig und sauber am Rande der Fliegbarkeit sein Gerät noch zu kontrollieren, bei "normalen Problemen" wie Klappern weniger Probleme haben wird als ein Durchschnittspilot. Aus genau diesem Grunde gibt's ja Sicherheitstrainings. Aber der Acropilot wird sich auf der anderen Seite in seinem Fliegeralltag ja nicht mit "normalen Flugsituationen" begnügen, also in der Regel Flugfiguren machen, die dann wieder das erwähnte größere Risiko bergen. Damit sind wir also wieder bei der älteren Diskussion, ob "sicherere" Schirme wieder sicherere Flüge bedeuten, solange die Piloten am Rande der Reserven kratzen.

                Danke,

                MD

                P.S. Wie ist die Situation in Österreich? Offensichtlich gibt es da ja legales Acro, warum macht die (hauptsächlich österreichische) Acroszene jetzt Druck auf den DHV? Die Frage ist nicht provokant oder unterstellend gemeint, nur interessehalber.
                Zuletzt geändert von Mark Desnoyer; 24.01.2003, 11:00.

                Kommentar


                  #23
                  Re: ...und noch ein Erguss...

                  Original geschrieben von Mark Desnoyer
                  Meine These: Acropiloten setzen sich (und damit anderen Piloten in ihrer direkten Flugumgebung) inherent einem größeren Risiko aus als Nichtacropiloten (Begründung siehe weiter unten). In sofern kann eine sichere Ausübung der Acrofliegerei auch nur sicher von einem bestimmten Kreis von besonders dafür geeigneten Piloten (sowohl von körperlichen als auch geistigen Voraussetzungen ausgehend) ausgeübt werden. Wenn die Unfallzahlen im Acrobereich bislang niedriger (oder nicht höher) sind als im Nichtacrobereich, so liegt es hauptsächlich daran, daß z.Zt. die Acrofliegerei fast ausschließlich von den Leuten betrieben wird, die dieses Voraussetzungen mitbringen (regulierender Effekt der Nichtversicherbarkeit!), was bei einer Öffnung des Acrofliegens in die Breite nicht mehr gewährleistet sein wird.
                  Ich stimme Dir zu, ohne zu widersprechen, ist das nicht schön
                  Eine Öffnung des Akrofliegens in die Breite ist eh nicht sinnvoll. Wenn ich hier Karl Slezak zitieren darf: "Den Gelegenheits-Acroflieger kann es nicht geben!" Ich stimme hier - selbst wenn ich ihm schon oft wiedersprochen habe - Karl zu. Sollte das Akrofliegen wirklich eines Tages legalisiert werden, müssen ohnehin zahllose Hürden genommen werden, u.a. dann sicher auch eine Überprüfung der Qualifikation; damit sollte der Pilotenkreis schon einmal sehr eingeschränkt sein.
                  Das Hauptproblem, das ich sehe, ist, daß die zu überwindende Bürokratie, die zu einer Legalisierung notwenig sein würde, sich für eine sehr kleine Pilotengruppe nicht bezahlt machen würde.
                  Wäre es nicht vielleicht trotzdem möglich, als Pilot eine Ausnahmegenehmigung (vergleichbar mit der Breitenerprobungsgenehmigung) zu erlangen, mit der geeignete Piloten zumindest rechtlich und versicherungstechnisch nicht mehr im Graubereich wären ?

                  Original geschrieben von Mark Desnoyer
                  Die Acrofliegerei als Disziplin hat (direkt oder indirekt) zum Inhalt, diese Sicherheitsreserven *bewußt* und *wiederholt* an die Grenzen auszutesten und Flugzustände herbeizuführen, die nur durch 100% genaue und blitzschnelle Reaktionen wieder in einen fliegbaren Zustand überführt werden können.
                  Wie sieht es eigentlich mit den Testpiloten aus, die die Schirme ja auch bewußt in kritische Flugzustände bringen ? Würde mich interessieren...

                  Original geschrieben von Mark Desnoyer
                  Vielleicht löst sich das Problem ja auf ganz zynische Art und Weise, wenn durch den Vorstoß der Fr. Schmidt in Zukunft WEDER Acro NOCH Nicht-Acro versicherbar sein werden und damit die ganze Fliegerei wieder gleichbehandelt wird.
                  Mal sehen, was den österreichischen Politikern dazu einfallen wird...

                  Original geschrieben von Mark Desnoyer
                  Eine "Legalisierung" (damit ist gemeint Versicherbarkeit) OHNE katastrophale Seiteneffekte auf die gesamte Fliegerei ist m.M. nach nur dann möglich, wenn die Eingangsvoraussetzungen für die Acrofliegerei so hoch angesetzt werden, daß dabei nur ein vergleichbarer Kreis der jetzigen Acropiloten auch wirklich Acro betreibt (also Leute, die es WIRKLICH wollen und WIRKLICH können).
                  Wie auch schon im ersten Absatz gesagt.

                  Original geschrieben von Mark Desnoyer
                  Wie ist die Situation in Österreich? Offensichtlich gibt es da ja legales Acro, warum macht die (hauptsächlich österreichische) Acroszene jetzt Druck auf den DHV?
                  In Österreich ist Akrofliegen auch verboten, es gibt hier KEINE legale Möglichkeit, Akro zu fliegen. Sonst hätte ich ja keinen Grund, etwas verändern zu wollen
                  Ich versuche nicht, gezielt Druck auf den DHV auszuüben. Nur geben mir die letzten Ideen Karl Slezak's wirklich sehr zu denken (Fullstall, Negative, Spiralen). Andererseits beachte ich wohl nicht oft genug, daß Karl den deutschen Durchschnittspiloten vertritt, der 25 Flüge im Jahr absolviert. Unter dem Gesichtspunkt sieht die Sache natürlich wieder anders aus. Daß aber jetzt keinem anderen Piloten (auch wenn er es auf die zehnfache Anzahl an Flügen im Jahr bringt) die Möglichkeit gegeben wird, legal Manöver zu fliegen, die er tatsächlich beherrscht (Fullstall, Negative, etc..), empfinde ich als problematisch (weil auch ich davon betroffen wäre/bin).
                  Weiters würden wir Österreicher sehr wohl auch von Entscheidungen des DHV profitieren. Wenn sich der DHV z.B. rein theoretisch für eine Legalisierung des Akrofliegens aussprechen würde, hätte das sicher auch Auswirkungen auf die Beschlüsse des ÖAeC (Österreichischer AeroClub).


                  Bernd

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                    #24
                    Versicherung ist nicht nur KV!

                    @Mark: Du darfst IMHO nicht nur die Krankenversicherung sehen.
                    Abgesehen davon, daß diese auch Unfälle bei illegalen Tätigkeiten abdeckt. Die KV kann sich vor nichts drücken, was medizinisch notwenig ist. Wenn Du Dich in den Boden spiralst und noch heil genug bist, in der Klinik zu landen, wird die Behandlung bezahlt. Die KV fragt nicht, wie Du "krank" geworden bist.
                    Anders dagegen Unfall-, Berufsunfähigkeits- etc.-Versicherung.
                    Oder auch die Kosten für den Rettungshubschrauber.
                    Aber das Gesundheitssystem zahlt, wenn ich mich jetzt nicht arg vertue, immer - auch wenn Du selbst schuld bist.
                    Sonst müßten ja alle Raucher ihre Krebstherapie selbst bezahlen etc. pp.

                    Ein ganz wichtiger Posten, der von einem der "Acromaniacs" weiter oben in einem Nebensatz erwähnt wurde: die Haftpflicht! Ich vermute (bitte bestätigen oder verneinen), dass es Ozone und Ferlacher hauptsächlich darum geht.
                    Also nicht nur über GEHE und Co. Diskutieren, das Gesundheitswesen hat ganz andere Probleme als die Extremsportler. Was denkst Du, was mehr kostet - die wenigen krassen Unfälle von ca. 30.000 Gleitschirmfliegern oder die vielen kleineren Knochenbrüche, Zerrungen, Prellungen, ... von Millionen von Freizeitfußballern? Oder Skifahrern? Die Masse an Teilnehmern machts. Es gibt IMHO gar nicht genug Flieger als daß man das in der GKV bemerken würde, wenn man die jetzt alle ausschließt.


                    Eine Frage an die Acro-Befürworter:

                    Acro ist auch in Österreich verboten? Ja was zum Henker tun die Jungs denn dann da beim Bregenzerwald-Cup? Ich meine, das ist doch dann in letzter Konsequenz alles illegal und eigentlich müßte die Polizei auftauchen und die Veranstaltung abbrechen - oder verstehe ich da was falsch? Wenn etwas gesetzlich verboten ist setzt in einer Demokratie ein Exekutivorgan, meist Polizei genannt, durch, daß es auch nicht passiert. Oder bestraft diejenigen, die es trotzdem tun.
                    Von daher frage ich mich wirklich, wie man einen solchen Event wie den BWC überhaupt durchführen kann, wenn das alles verboten ist?

                    Gruss,
                    Patrick

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                      #25
                      Re: Versicherung ist nicht nur KV!

                      Original geschrieben von pmhausen
                      Ein ganz wichtiger Posten, der von einem der "Acromaniacs" weiter oben in einem Nebensatz erwähnt wurde: die Haftpflicht! Ich vermute (bitte bestätigen oder verneinen), dass es Ozone und Ferlacher hauptsächlich darum geht.
                      Haftpflicht und Unfallversicherung ! Wichtiger wäre mir fast noch die Unfallversicherung. Für Veranstalter (nicht Piloten) von Events mit Akroshows bzw. -bewerben wäre auch die Haftpflicht interessant.

                      Original geschrieben von pmhausen
                      Acro ist auch in Österreich verboten? Ja was zum Henker tun die Jungs denn dann da beim Bregenzerwald-Cup?
                      Was zum Henker passiert denn bei den Akroshows auf der FreeFlight ? Es sind nicht nur die Österreicher die schlimmen Finger !

                      Original geschrieben von pmhausen
                      Ich meine, das ist doch dann in letzter Konsequenz alles illegal und eigentlich müßte die Polizei auftauchen und die Veranstaltung abbrechen - oder verstehe ich da was falsch? Wenn etwas gesetzlich verboten ist setzt in einer Demokratie ein Exekutivorgan, meist Polizei genannt, durch, daß es auch nicht passiert. Oder bestraft diejenigen, die es trotzdem tun.
                      So todernst und verbissen sollte man das auch nicht sehen. Es wird hier schließlich niemandem geschadet. Den Leuten gefallen die Akroshows, sonst würden sie auch nicht zusehen. Wo kein Kläger, da kein Richter.

                      Gesetze schön und gut, nur muß man auch darüber nachdenken, wie tragisch hier ein Übertritt wirklich ist.
                      Es gibt leider immer wieder Menschen, die jeden noch so kleinen Kavaliersdelikt anzeigen, ohne darüber nachzudenken, ob irgendjemandem in irgendeiner Weise geschadet wurde oder ob sich aus dem Übertritt irgendwelche schlimmen Konsequenzen ergeben. Werden hier persönlichen Komplexe durch eine Anzeige kompensiert ? Sind wahrscheinlich die gleichen Leute, die auch schon in der Schulzeit die Kameraden auflaufen ließen...
                      So - wieder genug geraunzt und meinen unübersehbaren Hang zur Schwerstkriminalität der Öffentlichkeit präsentiert


                      Bernd

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                        #26
                        Re: Re: Versicherung ist nicht nur KV!

                        Hi Ferlacher!

                        Original geschrieben von ferlacher
                        So todernst und verbissen sollte man das auch nicht sehen. Es wird hier schließlich niemandem geschadet. Den Leuten gefallen die Akroshows, sonst würden sie auch nicht zusehen. Wo kein Kläger, da kein Richter.

                        Gesetze schön und gut, nur muß man auch darüber nachdenken, wie tragisch hier ein Übertritt wirklich ist.
                        Selbstverständlich. Ich werde jetzt auch nicht lostoben und jemanden "verpetzen".

                        Ich denke hier nur an den Veranstalter. Ich (!) würde keine Veranstaltung organisieren, bei der ich nicht selbst 100% abgesichert bin, daß mir keiner an den Karren fahren kann. Und das ist wohl bei den Gleitschirm-Veranstaltungen definitiv nicht so.

                        Wäre eine einfach Maßnahme, eine unliebsame Konkurrenz-Gleitschirmschule mal eben anzuzeigen ...

                        Deshalb wundere ich mich etwas darüber, daß jemand sowas durchzieht. Ich sehe das durchaus auf der gleichen Stufe wie illegale Autorennen. Solange niemand zu schaden kommt, wird doch nur die Straßenverkehrsordnung übertreten. Nach allem was ich weiß hat die Polizei hier aber überhaupt keinen Humor.

                        Von daher unterstütze ich die Bestrebungen, Acro in einem vernünftigen Rahmen zu legalisieren, voll und ganz. Ich bin reiner Freizeitflieger aber nach dem Buchstaben des Gesetzes sind ja schon meine Wingovers illegal.

                        Grüße, Patrick

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                          #27
                          Re: Re: Re: Versicherung ist nicht nur KV!

                          Original geschrieben von pmhausen
                          Ich denke hier nur an den Veranstalter. Ich (!) würde keine Veranstaltung organisieren, bei der ich nicht selbst 100% abgesichert bin, daß mir keiner an den Karren fahren kann. Und das ist wohl bei den Gleitschirm-Veranstaltungen definitiv nicht so.
                          Frag' mal nach; ich glaube nicht, daß die Veranstalter das Risiko eingegangen wären, wenn sie sich nicht abgesichert hätten.

                          Mit illegalen Straßenrennen hat Akrofliegen meiner Meinung nicht viel zu tun. Die Akrovorführungen erfolgten in einem eingegrenzten Abschnitt des Fluggeländes bzw. Landeplatzes - es wurden also während der Vorführungen keine anderen Piloten in Gefahr gebracht. Bei Autorennen auf öffentlichen Straßen ist das sehr wohl der Fall.


                          Bernd

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