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CEN versus Gütesiegel und Kepplinger-Skandal

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    #31
    Info-Scan

    Ich bin von unserer PR Abteilung gebeten worden auf den Abdruck des INFO Artikels hier einzugehen.
    Ich möchte vorausschicken, dass wir mit dem Abdruck hier ausdrücklich einverstanden sind.
    Wir weisen aber in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch die Beiträge und Fotos im DHV INFO geschütz sind und eine Verwertung nur mit Einwilligung des Verbandes geschehen kann. Siehe Impressum
    Begründung:
    Auch der DHV besitzt häufig nicht das uneingeschränkte Recht an Beiträgen oder Fotos und könnte erheblichen Schadenersatzklagen ausgesetzt werden.
    @Hannes

    sicher ist es nicht in Ordnung, hier einen Artikel des DHV-Infos zu posten.
    PPT hatte stellvertretend für alle nicht DHVler um den Text gebeten.
    Ich akzeptiere auch das Argument der Rechte an Beiträgen und Fotos.

    Allerdings wäre es gerade in diesem Fall, wo eine Vielzahl von Nicht-DHV-
    Mitgliedern betroffen sind, doch sinnvoll gewesen, den Text in den DHV-News
    zur Verfügung zu stellen und vielleicht sogar in diesem Thread die URL zu
    posten.

    Nur als kleine Anregung zur Verbesserung der PR-Arbeit des DHV

    Gruss - Matthias

    Kommentar


      #32
      Arbeitsplatz

      Lieber PPT,

      Deine Meinung, wir brauchen kein Gütesiegel akzeptiere ich und hab auch kein Problem damit.

      Aber mit Deiner Argumentation habe ich ein Problem.

      Hier nochmal die harten Fakten! Obwohl längst bekannt und nie verborgen aber vielleicht nicht in Deine Argumentation passend.

      Die politischen Vertreter des DHV, die auch die Richtung hinsichtlich CEN, Gütesiegel und so weiter vorgeben verdienen nichts. Sie haben auch keinen Arbeitsplatz zu verlieren.

      Wir in der Geschäftstelle leisten unsere Arbeit für die wir bezahlt werden. Dass es der Führung des DHV in diesem Zusammenhang nicht um die Erhaltung auch nur eines Arbeitsplatzes geht und gehen darf ist hoffentlich endgültig geklärt.

      Hannes Weininger
      Hannes Weininger
      DHV-Musterprüfstelle

      Kommentar


        #33
        Hallo Hannes.

        Wenn Du es nicht geschrieben hast, nehme ich es natürlich zurück. Auch die Tatsache, dass ihr Euch an der Diskussion beteiligt deutet daraufhin, dass zumindest Du uns wohl nicht für dumm verkaufen willst.

        Nun, Du bist natürlich Fachmann und ich sehe die Sachen etwas einfacher, wenn ich falsch liege korrigier mich bitte !

        Ungeregelt bedeuted keine vorgeschriebene Prüfung durch eine unabhängige Prüfstelle. Es reicht also eine Herstellererklärung aus, dass der Schirm der CEN entspricht.
        Wenn nun geschrieben wird, da wird dann in Wirklichkeit nicht getestestet, ist das der Vorwurf, Hersteller würden betrügen. Genauso gut könnte den Herstellern heute schon vorgeworfen werden, ihre Serienmodelle entsprechen nicht dem Prüfmuster. Zwar ist zweiteres sicherlich leichter nachzuweisen, aber auch ein Hersteller, dem nachgewiesen werden kann, die CEN Kennzeichnung zu benutzen obwohl seine Produkte nicht dieser Norm entsprechen, kommt wohl in Schwierigkeiten.

        Und was hindert den DHV daran, zusätzlich zur CEN ein Gütesiegel für uns anzubieten. Dann kann jeder sicherheitsbewusste Flieger, der den Herstellern misstraut entscheiden : Ich möchte einen Schirm, der vom DHV getestet wurde. Wo liegt da das Problem ?

        So aber habe ich eigentlich immer das Gefühl verschaukelt zu werden ( ist jetzt keine Beleidigung ), wenn ich höre, wir Flieger selbst sind zu dämlich dafür selbst zu entscheiden, was für uns gut ist.

        Zu den Arbeitsplätzen:
        Wie das jetzt organisiert ist hast Du uns ja erklärt. Ich hab auch nichts gegen eure Arbeitsplätze, schon mal gar nichts gegen das Gütesiegel, nur dagegen, diese durch Protektionismus schützen zu wollen, anstatt Euch dem Urteil von uns Kunden zu stellen ! Wenn das in Übersee so gut funktioniert, warum habt ihr dann Angst, dass euch die D. und Ö. misstrauen ?

        Zur Ausländerfeindlichkeit :
        Damit sind z.B. Äusserungen von DHV - Mitgliedern gemeint, die Franzosen kehren ihre toten Flieger einfach so von der Strasse ohne sich weiter um die Sicherheit zu kümmern. Solche blöden Argumente kommen immer wieder in Diskussionen ums Vol Libre. Ich streich ihn aber, weil er natürlich missverstanden werden kann.

        Gruss Peter
        Zuletzt geändert von PPT; 27.04.2004, 13:14.

        Kommentar


          #34
          Bin jetzt doch positiv überrascht, dass jetzt hier endlich mal eine gescheite Diskussion mit kompetenten Fachleuten über ein sehr interessantes Thema geführt wird.
          Danke! Das hätte ich mir schon früher mal gewünscht!

          Jetzt nur bitte keine Entgleisungen mehr, vielleicht können wir dann die Karre doch noch in eine bessere Richtung steuern.

          Grüße
          Bernd

          Kommentar


            #35
            positiv überrascht

            Original geschrieben von El Zorro
            Bin jetzt doch positiv überrascht, dass jetzt hier endlich mal eine gescheite Diskussion mit kompetenten Fachleuten über ein sehr interessantes Thema geführt wird.
            Danke! Das hätte ich mir schon früher mal gewünscht!
            [...]
            Grüße
            Bernd
            ACK!
            Dem kann ich mich nur anschließen. Grüße, René

            Kommentar


              #36
              Fliegerfreiheiten

              Zitat<PPT

              So aber habe ich eigentlich immer das Gefühl verschaukelt zu werden ( ist jetzt keine Beleidigung ), wenn ich höre, wir Flieger selbst sind zu dämlich dafür selbst zu entscheiden, was für uns gut ist. >Zitatende


              Hallo PPT,
              die Erkenntnis ist eben die, dass der normale Flieger (da gehören eben auch Anfänger dazu)nicht zu dämlich ist, zu entscheiden, ob sein Schirm seiner gewünschten persönlichen Sicherheitsnorm entspricht, sondern zu ungeübt. Deswegen sind die Piloten in freier Entscheidung, nach demokratischer Mehrheitsfindung, übereingekommen, ihren Verband damit zu beauftragen. Dein Vorstellung von freiheitlicher Gerätewahl wurde dem erbarmungslos geopfert. Und das finde ich,wegen der Folgen, richtig so. Und wenn diese Diskussion geführt wird, ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen, finde ich das verantwortungslos. Mit einem im Raum stehenden Freiheitsbegriff kann ich nichts mehr anfangen. Ich bin froh, dass es Leute wie den Hannes gibt, die mir dabei helfen, die aerodynamischen Freiheiten, nicht fehl zu interpretieren. Und das hat mit verschaukeln nichts zu tun. Sag einfach, wenn Du miemandem traust, dann weiß ich endlich, warum Du so hartnäckig argumentierst.

              Gruß Wolfgang Opitz

              Kommentar


                #37
                Hallo PPT,

                Ungeregelt bedeuted keine vorgeschriebene Prüfung durch eine unabhängige Prüfstelle. Es reicht also eine Herstellererklärung aus, dass der Schirm der CEN entspricht.
                Richtig
                Wenn nun geschrieben wird, da wird dann in Wirklichkeit nicht getestet, ist das der Vorwurf, Hersteller würden betrügen. Genauso gut könnte den Herstellern heute schon vorgeworfen werden, ihre Serienmodelle entsprechen nicht dem Prüfmuster.
                Wir werfen niemanden vor nicht oder nicht richtig zu testen. Wir fordern für alle die gleichen Rahmenbedingung und eine Überwachung der Prüfstellen.
                Zwar ist zweiteres sicherlich leichter nachzuweisen, aber auch ein Hersteller, dem nachgewiesen werden kann, die CEN Kennzeichnung zu benutzen obwohl seine Produkte nicht dieser Norm entsprechen, kommt wohl in Schwierigkeiten.
                Theoretisch richtig. Die geschützte CEN Kennzeichnung per se existiert, aber nur im geregelten Bereich, als das CE Zeichen. Im für uns geplanten ungeregelten Bereich ist die Kennzeichnung eine ungeschützte Herstellerselbsterklärung. Eine Rechtsdurchsetzung in Deinem Sinne "mit Schwierigkeiten", wenn einer betrügen würde und Du ihm das nachweisen kannst ist kaum realistisch.

                Und was hindert den DHV daran, zusätzlich zur CEN ein Gütesiegel für uns anzubieten. Dann kann jeder sicherheitsbewusste Flieger, der den Herstellern misstraut entscheiden : Ich möchte einen Schirm, der vom DHV getestet wurde. Wo liegt da das Problem ?
                Derzeit hindert den DHV, wenn er es wollte, die Rechtslage in Deutschland und den OeAeC die Rechtslage in Österreich daran. Ob bzw. warum dies so ist und wie man es ändern kann, ist glaube ich ausreichend bekannt, geht aber sicher nicht hier im Forum. Ist auch nicht mein Job wie Du selbst richtig feststellst.

                Zu den Arbeitsplätzen:
                Wie das jetzt organisiert ist hast Du uns ja erklärt. Ich hab auch nichts gegen eure Arbeitsplätze, schon mal gar nichts gegen das Gütesiegel, nur dagegen, diese durch Protektionismus schützen zu wollen, anstatt Euch dem Urteil von uns Kunden zu stellen !
                Nochmal, ich habe auch etwas dagegen, wenn jemand seinen eigenen Arbeitsplatz durch Protektionismus schützen kann. Dieser Protektionismus ist eben genau beim DHV nicht der Fall, diejenigen, die kein Geld für Ihre Arbeit bekommen, sind die Entscheidungsträger bei politischen und strategischen Entscheidungen.

                Hannes Weininger
                Zuletzt geändert von Hannes Weininger; 27.04.2004, 15:30.
                Hannes Weininger
                DHV-Musterprüfstelle

                Kommentar


                  #38
                  Hallo,

                  hier ist mal wieder richtig was los !

                  Wenn man den Thread so durchliest kommt der DHV und sein Gütesiegel nicht sonderlich gut weg, warum eigentlich ?

                  Unbestreitbar ist doch, dass das DHV-Gütesiegel zur Zeit, weltweit der Prüfstandard für unserer Fluggeräte und deren Sicherheitsqualitäten darstellt. Jede renommierte Firma läßt Ihre Produkte welche für den breiten Markt bestimmt sind beim DHV prüfen, obwohl Sie für die Wettkampfpiloten sehr wohl auch Geräte ohne DHV-Gütesiegel anbieten und diese auch Ihren Käufer finden.

                  Einerseits fand in den vergangenen Jahren ein zu begrüßender Trend der Pilotenmehrheit zu niedrig eingestuften Geräten mit Ihrem höheren Sicherheitspotential statt, andererseits soll dies alles aus „Liberalität“ und „Nichtbevormundung“ aufgeweicht werden.

                  Bei einem Gleitschirm und den Prüfungsprozedere, was die Flugeigenschaften und deren Bewertung betrifft, ist dies an sich schon sehr schwierig auch wenn es immer von der gleichen Prüfungsqrew durchgeführt wird. Wie soll so etwas für den Kunden transparent und vergleichbar werden wenn nicht einmal der DHV-Prüfungsstandard übernommen werden soll !?


                  Immer wieder zu lesende Argumente gegen die aktuelle Situation sind:

                  „Kosten des Gütesiegels für den Hersteller und somit höherer Verkaufspreis an den Kunden“

                  Wenn ich mir den Jahreshaushalt des DHV’s anschaue kann ich nicht gerade erkennen das die Prüfstelle für sich ein enorm gewinnträchtiges Profitcenter darstellt, obwohl Sie ja eine „Monopolstellung“ besitzt. Wäre es eine AG würde ich mir hiervon nicht unbedingt Aktien kaufen ;-)
                  Ich gehe mal davon aus, dass zusätzliche andere Prüfstellen, die einen vergleichbaren Prüfaufwand betreiben würden ähnliche hohe Aufwendungen hätten und somit die Prüfkosten für die Hersteller sich entsprechen müssten. Das Argument der Wettbewerb unter einander würde die Kosten drücken, funktioniert auch nur zu einem gewissen Grade ohne die Qualität der Prüfungen zu senken, da ja der Markt der zu prüfenden Gräte sich auf verschiedene Prüfstellen verteilen würde. Wir haben hier ja keinen Wachstumsmarkt mehr sondern nur noch einen Verdrängungswettbewerb. Sprich jede Prüfstelle müsste ihre Fixkosten auf eine kleinere Anzahl von Prüfung verteilen als es heute der DHV kann.


                  „Bevormundung, in Deutschland muss mit DHV-Gütesiegel geflogen werden“

                  Lächerlich, wer ein Top Leistungsgerät fliegen will das kein DHV-Gütesiegel hat, soll halt auf Wettkampfpilot machen und sich einen Boom oder ähnliches Klassegerät anschaffen. Nur bei solch einem Top-Teil, entsprechendes Können vorausgesetzt, lohnt sich dass doch überhaupt. Aber dann vor dem Start bei harten Bedingungen nicht vor Angst in die Hosen machen.


                  „Der Markt wird es schon richten“

                  Fluggeräte von Herstellern welche trotz irgend eines pseudo Prüflabels sich im Nachhinein als (<Provokation ein/>) tödlich (<Provokation aus/>) erweisen können sich am Markt nicht durchsetzen. Sicher richtig, bloß wer will freiwillig den ersten spielen? Hier geht es nicht um Blasen an den Füßen die durch einen schlechten Turnschuh entstehen sondern es geht letztendlich um Menschenleben. Die Herstellerhaftung kann man im Ernstfall in die Tonne kicken, a) nützt Sie unter Umständen dem Verunfallten nichts mehr und b) behaupte ich einfach mal, dass bei den meisten Herstellern die Kapitaldecke viel zu gering ist als dass da groß was zu holen wäre und c) ob eine Herstellerhaftungsversicherung in welcher Höhe vorhanden sein muss weis ich nicht, aber im Ernstfall ist der Laden halt dicht.


                  Meine Meinung ist, das DHV-Güstesiegel ist kein Allheilmittel und wird auch leider in Zukunft nicht alle Unfälle verhindern können. Es hat es aber geschafft unserer Fluggerät so sicher zu machen dass Unfälle durch Geräteversagen extrem selten geworden sind. Und alles was danach kommt/kommen soll, sollte besser, aber auf keinen Fall einen schlechteren Sicherheitsstandard gewährleisten.

                  Der Flugsport ist für mich persönlich die schönste Sportart, leider hat sie einen großen Nachteil, sie birgt ein Gefahrenpotential in der schwere des Unfalls in sich. Hierbei meine ich nicht in der Häufigkeit von Unfällen (obwohl ich gerne wissen würde wie viele Unfälle mit ärztlich behandelten leichteren Verletzungen anderen Sportarten in die Schuhe geschoben werden) sondern dass es immer wieder zu Unfällen mit schlimmsten Folgen kommt, allein aus dem Umstand dass die Luft keine Balken hat. Sportarten wo statistisch viel öfter etwas passiert wie z.B. beim Fussball gehen halt so gut wie nie mit solch schweren Verletzungen einher.

                  Die besten Fliegergrüße

                  Conny

                  Kommentar


                    #39
                    Original geschrieben von PPT
                    ...
                    Und was hindert den DHV daran, zusätzlich zur CEN ein Gütesiegel für uns anzubieten. Dann kann jeder sicherheitsbewusste Flieger, der den Herstellern misstraut entscheiden : Ich möchte einen Schirm, der vom DHV getestet wurde. Wo liegt da das Problem ?
                    ...
                    Servus PPT,
                    Ich denke das funktioniert nicht. Warum sollte ein Hersteller mehrere tausend Euro für einen GüSi-Test ausgeben ohne es zu müssen und sich dadurch eine Nachteil (höherer VK-Preis) gegenüber der Konkurrenz einzuhandeln. Er kann auch nicht abwarten, ob genügend Leute mit GüSi-Interesse kommen, bis das durch ist, haben die Leute schon einen anderen Schirm. Siehe auch den Gurtzeug-Bericht im letzen GS-Mag. Selbst das günstigere Testverfahren wird von Seiten der Hersteller immer seltener durchgeführt. Und in "Geiz-ist-geil"-Zeiten kommt auch bei uns Konsumenten erst der Geldbeutel und dann die Sicherheit.

                    Warum Du so viel Vertrauen in Hersteller hast, verstehe ich auch nicht ganz. Hersteller/Unternehmen wollen Geld verdienen. Das Wohl meiner Person ist Firmen nur insofern wichtig, als es sich nicht negativ auf die Bilanzen auswirkt (Ausnahmen nat. die Firmen deren moralischer Anspruch so hoch ist, auch gute und sichere Produkte herstellen zu wollen ). Ausserdem kann ich mir gut vorstellen, dass Firmen, denen es gerade nicht so gut geht (solls ja geben), durchaus in diesem Bereich Einsparpotential sehen. Und ich fühle mich da nicht sehr wohl, wenn meine Gesundheit gerade von der Zahlungsfähigkeit meines Schirmherstellers abhängt. Jetzt kannst Du natürlich einwenden, dass kann momentan genauso passieren. Richtig, nur ist die Schwelle weitaus höher. Und es geht darum eine vernünftige Schwelle zu finden, irgendwo zwischen totaler Kontrolle und völliger Freiheit.

                    Und so ist es mir wichtig, wenn ich einen Schirm fliege, dass er von einer unabhängigen Institution kontrolliert wurde und bestimmte Vorgaben nachprüfbar erfüllt. Ich habe nichts davon wenn es mich runtersemmelt und meine Erben können sich dann über die Produkthaftung das Geld von meinem Schirmhersteller holen. Wenn Fehler zu fatalen Folgen führen können, ist meine Vertrauen in Hersteller sehr, sehr begrenzt. Da vertraue ich doch viel eher einem Pilotenverband, dem ich uneingeschränkt zubillige, als erstes mein Wohl im Auge zu haben.
                    Thema selbstimmte Flieger: Ich persönlich kann erkennen: Ja der Schirm passt zu mir, ob er kritisch reagiert- hmm, da fängts schon an und ob bestimmte Werte eingehalten werden - ohne Messgeräte keine Chance. Nun ist die Mehrzahl der Piloten nicht mal in der Lage, selbst eine Klapper herbeizuführen. Wie sollen die dann einen geeigneten von einem ungeeigneten Schirm unterscheiden können. DHV-Tests sind da eine Hilfestellung - mehr allerdings nicht.

                    Thema Frankreich: Ich behaupte mal, der Grossteil der Piloten in Frankreich fliegt gütegesiegelte Schirme. So profitieren sie indirekt vom GüSi. Ein Vergleich wäre in meinen Augen nur zulässig, wenn sich die Hersteller völlig unabhängig vom deutsch/österreichischen Markt entwickelt hätten.

                    So hoffe ich für die Zukunft, dass ich alle auf dem Markt befindlichen Schirme legal und sicher fliegen kann, denn im Moment ist die Auswahl für GüSi-Hochleister in S-Grössen doch sehr gering.

                    Hoffentlich wars nicht zu lang und Schönen Gruß
                    Otto

                    P.S. Was ich noch fragen wollte: Warum gehts bei CEN nur um Schirme und nicht auch um Deltas?
                    Zuletzt geändert von MV013; 27.04.2004, 16:45.

                    Kommentar


                      #40
                      Re: Fliegerfreiheiten

                      Original geschrieben von Airwolf
                      die Erkenntnis ist eben die, dass der normale Flieger (da gehören eben auch Anfänger dazu) nicht zu dämlich ist, zu entscheiden, ob sein Schirm seiner gewünschten persönlichen Sicherheitsnorm entspricht, sondern zu ungeübt.
                      Mit den gleichen Argumenten müsstest du dem Anfänger die Benutzung eines 3er-Gerätes verbieten!

                      Kommentar


                        #41
                        Original geschrieben von Conny

                        „Bevormundung, in Deutschland muss mit DHV-Gütesiegel geflogen werden“

                        Lächerlich, wer ein Top Leistungsgerät fliegen will das kein DHV-Gütesiegel hat, soll halt auf Wettkampfpilot machen und sich einen Boom oder ähnliches Klassegerät anschaffen. Nur bei solch einem Top-Teil, entsprechendes Können vorausgesetzt, lohnt sich dass doch überhaupt. Aber dann vor dem Start bei harten Bedingungen nicht vor Angst in die Hosen machen.
                        Gut, dass Du die Breitenerprobung ansprichst. Eigentlich dürften die Wettkampfschirme überhaupt nicht in der Art betrieben werden wie sie in der Regel betrieben werden weil : "Grundsätzlich ist festzustellen, daß das Fliegen mit nicht zugelassenen Protos nur dazu dienen kann, einen Beitrag zur technischen Entwicklung zu liefern."

                        Also ausdrücklich : Keine Spassfliegerei oder Wettkampf
                        Wir brauchen halt in Deutschland solche Schlupflöcher, um das Wettkampffliegen zu ermöglichen.
                        Witzigerweise reichen dem DHV dort auf einmal Herstellererklärungen völlig aus, da braucht es auf einmal keine einheitlichen Prüfstellen mehr. Sind denn unsere Wettkampfflieger und Streckenjäger vor Materialversagen gefeiht ?
                        Warum wird hier mit zweierlei Mass gemessen ? - Sollte es sich um eine wirkliche Erprobung handeln, wäre es einzusehen, aber so ?
                        Wäre der DHV glaubhaft, müsste er die Breitenerprobung sofort kippen ( Ist sie eigentlich gesetzlich irgendwo verankert - ich denke nicht ? ).

                        Original geschrieben von Conny

                        „Der Markt wird es schon richten“

                        Fluggeräte von Herstellern welche trotz irgend eines pseudo Prüflabels sich im Nachhinein als (<Provokation ein/>) tödlich (<Provokation aus/>) erweisen können sich am Markt nicht durchsetzen.
                        Da bist Du aber schlecht informiert Conny und stellst die fachliche Kompetenz des DHV in Frage. Der hat nämlich am "pseudo Prüflabel" massgeblich mitgearbeitet und es wurde sogar solange geändert bis es ihm gefallen hat.
                        Lies Dir mal den Text nochmal durch, dann merkst Du, dass die CEN selber überhaupt nicht kritisiert wird, nur möchte er selber sein ( quasi ) Testmonopol behalten. Wer hat schon gerne Konkurrenz, wenn er sie sich so leicht vom Halse schaffen kann ?

                        @Otto

                        Ich hab überhaupt kein blindes Vertrauen, ich bekomm genug mit :

                        -Rettungen, die in Wirklichkeit nie gepackt wurden sind.
                        -Schirme, die beim Check waren und wahrscheinlich nie aus dem Packsack genommen wurden.
                        -Gütesiegel, die gefälscht sind

                        usw, alles selbst erlebt oder aus dem nächsten Bekanntenkreis. Verbreitet wird soetwas ungern, man will es sich ja nicht verscherzen ! Es hat mal im Forum jemand kein Gütesiegel auf seinem neuen Schirm gehabt und gefragt was er machen soll :

                        Einhelliger Tenor : Das passt schon, lass Dir eins zuschicken, es wird schon seine Richtigkeit haben ! Was für ein Sinn macht das Ganze dann, wenn die Sache so gehandhabt wird ?

                        Und zu Frankreich :

                        Da sind auch sehr viele Afnor Schirme unterwegs, also würde das Gütesiegel ohne die Pflicht zur Musterprüfung genauso funktionieren, siehe alle anderen Länder ausser D. und A.
                        Wir sollten aufhören zu glauben, alle anderen seien fliegerische Entwicklungsländer.

                        Kommentar


                          #42
                          Original geschrieben von PPT
                          ..
                          Wäre der DHV glaubhaft, müsste er die Breitenerprobung sofort kippen ( Ist sie eigentlich gesetzlich irgendwo verankert - ich denke nicht ? )...
                          zur Info:
                          Auszug aus dem österreichischen "Paragleiter-erlass"
                          2.2.3.1
                          ...
                          Nicht zugelassene Hängegleiter bzw. Paragleiter dürfen nur zu
                          Erprobungszwecken und mit einer entsprechenden
                          Erprobungsbewilligung des ÖAeC verwendet werden.
                          Das zu erprobende Gerät ist gemäß den Vorschriften der
                          ZLLV als Prototyp entsprechend zu kennzeichnen
                          ...

                          Sag jetzt aber bitte nicht, der Erlass sei verfassugswidrig! Ich denke in D gibts eine ähnliche Regelung. Und ich hoffe im Fall BEP ist der Pilotenverband DHV in der Oberhand gegenüber dem staatlich Beauftragten DHV, zum Nutzen des Piloten.


                          PPT, lebst Du eigentlich in Östereich? Deine Mail-Adresse impliziert das. Und will ich nur zum besseren Verständnis wissen. Formulierungen wie ...Wir brauchen halt in Deutschland solche Schlupflöcher, sind für einen Österreicher doch ungewöhnlich.

                          Gruß
                          Otto

                          Kommentar


                            #43
                            Original geschrieben von MV013


                            Sag jetzt aber bitte nicht, der Erlass sei verfassugswidrig! Ich denke in D gibts eine ähnliche Regelung. Und ich hoffe im Fall BEP ist der Pilotenverband DHV in der Oberhand gegenüber dem staatlich Beauftragten DHV, zum Nutzen des Piloten.


                            PPT, lebst Du eigentlich in Östereich? Deine Mail-Adresse impliziert das. Und will ich nur zum besseren Verständnis wissen. Formulierungen wie ...Wir brauchen halt in Deutschland solche Schlupflöcher, sind für einen Österreicher doch ungewöhnlich.

                            Gruß
                            Otto
                            Nein, davon habe ich sicher keine Ahnung, ich habe es auf jeden Fall auf Anhieb nicht gefunden.
                            Aber vielleicht kann uns Hannes nochmal erklären, wofür genau es die Breitenerprobung gibt und wo sie im Gesetz steht.

                            Ich bin Deutscher, habe aber früher in Österreich gelebt und jetzt wieder in Deutschland. daher habe ich noch eine österreichische Email - Adresse.

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                              #44
                              @PPT

                              Wettkampffliegen auf hohem Niveau ist kein Spaß =>“lieber tot als 2-ter“ ;-)

                              Aber mal im Ernst, die Top Piloten sind meist bei den entsprechenden Firmen die Sie mit Ihren Geräten vertreten in der Entwicklung involviert, Design, Testpilot usw. und die sehr wohl wissen und beurteilen können was sie tun. Ihre Erfahrung und Können ist überdurchschnittlich und hier verfehlt die Breitenerprobung sicherlich auch nicht seinen Sinn. Dies impliziert aber nicht dass jeder Möchtegernwettkampfpilot ein solches Gerät fliegen muss oder sollte. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen dass es sehr wohl möglich ist auch in Deutschland legal mit solchen Geräten fliegen zu können.
                              Nur, der Unterschied zu einem Pseudogütesiegel ist: es ist dem Piloten von vorneherein klar, dass diese Wettkampftüten kein DHV-Gütesiegel haben und bei deren Entwicklung andere Prämissen als die Sicherheit im Vordergrund standen.


                              Nun zum Pseudo Prüflabel
                              Ich habe den Artikel „CEN versus Gütesiegel“ im DHV-Info sehr wohl gelesen, aber vielleicht hab ich ihn ja nicht verstanden !?

                              Da steht was von einem ungeregeltem Bereich in dem sich auch die Flugtestnormen befinden.
                              Mit Flugtestnormen verstehe ich die Flugtest’s die der DHV heute durchführt und welche je nach Geräteverhalten die Klassifizierung der Gerätes bestimmt. Also was die Flugsicherheit betrifft, doch die wichtigste Prüfung. Und gerade diese Prüfung soll von einer unabhängigen Instanz völlig unkontrolliert sein !?
                              Dies bedeutet doch für mich als Kunden, ich bin dem Hersteller völlig ausgeliefert, ich muss Ihm glauben was er für das Gerät für eine Qualifizierung wie auch immer ermittelt hat.
                              Ich hoffe nur, das diese Daten glaubwürdiger sind als die Leistungsdaten die uns suggeriert werden.

                              Ich verstehe nicht, dass man einerseits einer unabhängigen Instanz wie dem DHV die schon viele Jahre Erfahrung mit dem Sicherheitsaspekt unserer Fluggeräte hat soviel Misstrauen entgegenbringt und andererseits Institutionen welche es noch nicht gibt, sowie Hersteller welche nun mal primär kommerzielle Interessen verfolgen so viel Vertrauen im Voraus gibt.

                              mfg Conny

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                                #45
                                Lieber Hannes!
                                Original geschrieben von TechAdmin
                                quote:
                                "Und was hindert den DHV daran, zusätzlich zur CEN ein Gütesiegel für uns anzubieten. Dann kann jeder sicherheitsbewusste Flieger, der den Herstellern misstraut entscheiden: Ich möchte einen Schirm, der vom DHV getestet wurde. Wo liegt da das Problem?"

                                Derzeit hindert den DHV, wenn er es wollte, die Rechtslage in Deutschland [...]
                                Diese Rechtslage hat der DHV in intensiver Arbeit selbst herbeigeführt bzw. erhalten. Sie steht im Gegensatz zu dem, was die Bundesregierung ursprünglich wollte: Das Fahrrad der Lüfte.
                                Original geschrieben von TechAdmin
                                Nochmal, ich habe auch etwas dagegen, wenn jemand seinen eigenen Arbeitsplatz durch Protektionismus schützen kann. Dieser Protektionismus ist eben genau beim DHV nicht der Fall, diejenigen, die kein Geld für Ihre Arbeit bekommen, sind die Entscheidungsträger bei politischen und strategischen Entscheidungen.
                                Soweit die Theorie. In der Praxis kann nur ein vollbeschäftigter Mitarbeiter bis ins Detail vordringen. Er hat dann auch genug Zeit, die Entscheidungsvorlagen so zu gestalten, dass die Entscheidung so ausfallen, wie er es wünscht. (Das ist keineswegs nur im DHV so.) Wenn der Vorstand sich gegenüber der Geschäftsführung behaupten wollte, wäre dreierlei notwendig:

                                a) Viel Zeitaufwand zur unabhängigen Meinungsbildung.
                                b) Kontrolle statt Vertrauen.
                                c) Ein besonders offenes Ohr gerade für Kritik und Kritiker.

                                Zur Verwirklichung der Punkte a + b hier die (sinngemäßen) Äußerungen des 1. Vorsitzenden im Gespräch: "Ich kann mich zeitlich nicht um alles kümmern und muss Vertrauen zum Geschäftsführer haben." Für die Zukunft kann ich nur hoffen, dass Kandidaten für den DHV-Vorstand nicht nur Rechenschaft über kommerzielle Interessen im Flugsport sondern auch über freundschaftliche Verbundenheit zum Geschäftsführer ablegen.

                                Die Bedeutung, die Punkt c vom Vorstand eingeräumt wird, erleben wir gerade. Die Wiederzulassung Kepplingers wird bis zum 15. Mai vertagt, statt in einer Telefonkonferenz kurz eine Weisung an die PR-Abteilung abzustimmen. Jeden einzelnen der Vorstände sehe ich hier in der Pflicht, wenn der Vorsitzende nicht aktiv wird!

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