Zitat von Uli Straßer
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Worunter die Vereine leiden, und was sie fürchten, sind die die Folgen von Fehlverhalten. Das fängt beim Parken an, hört beim Außenlanden noch lange nicht auf, und leider reichen da schon ganz wenige "Querdenker" aus, um über Jahre gewachsene Akzeptanz und Arrangements nachhaltig zu torpedieren.
Übrigens verwende ich das Wort - vemutlich wie auch Jörg - mit voller Absicht in genau dem Sinn, wie es gerade so aggressiv wie verantwortungslos gelebt wird: Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse über den Schutz der anderen stellen, aus ihrem Blasenverständnis besondere Kompetenzen ableiten und dabei regelmäßig Meinungs- mit Handlungsfreiheit verwechseln. Ja, es hatte mal eine andere Bedeutung, aber das ist ja bei vielen Begriffen so (ein "Held" war auch mal was anderes als einer, der sich eine GoPro auf den Helm klettet oder eine Supermarktkasse bedient).
Dagegen hilft tatsächlich nur eines, nämlich wahre Eigenverantwortung (das Durchboxen egoistischer Bedürfnisse wird zwar auch gerne so bezeichnet, ist aber was ganz Anderes) auf Gesellschafts- bzw. Communityebene. Sprich, die Entwicklung von Achtsamkeit für ein Problemfeld, und die aktive Auseinandersetzung mit Mitgliedern, die dabei nicht mitziehen oder sich sogar aktiv dagegen stellen. An Letzterem fehlt es aber allerorten: die Mehrheit will nicht aus der Komfortzone, nicht mit den coolen Typen kollidieren, lieber Freizeitspaß als unangenehme Gespräche führen - und natürlich ist da auch stets das Dilemma, erst eine (verbale) Handhabe zu haben, wenn ein Fehlverhalten konkret erfolgt, beweis- und ansprechbar ist.
Solange jeder, der einen anderen an ein Toplande- Außenstart-, Park- oder sonst ein Verbot erinnert, umgehend mit "hatte ich eh nicht vor, was willst Du überhaupt" weggebügelt uind der Sprecher ungestraft als "Blockwart" verunglimpft werden kann, wird halt nix gesagt und der freiheitsliebende "Outlaw" fühlt sich im Recht (witzigerweise jammern aber genau die, wenn sie dann doch mal erwischt werden, ihnen hätte ja keiner was gesagt). Will man hingegen den konkreten Fall ansprechen, muss man erst mal in Sheriff-Manier auf ihn lauern, was auch keiner will. Und die Grenzüberschreitung als solche wird heutzutage eher wegen ihres Unterhaltungswertes (besonders in sozialen Medien) gefeiert, als dass ihr Inhalt und ihre Konsequenzen kritisch hinterfragt werden.
Also labern wir weiterhin alle vom "mündigen Piloten" und der "Eigenverantwortung", aber in Wirklichkeit macht einfach ein Großteil so lange, was er will, bis für alle der Hammer fällt - und der Rest hält sich vornehm raus. Bei Kindern kennt man das ja, aber da greift - hoffentlich - noch beizeiten ein Elternteil oder Erzieher ein. Bei Erwachsenen ist es dafür meistens zu spät. Ist wohl der Zeitgeist...
CU
Shoulders
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