AW: Größerer Leistungsunterschied zwischen LTF C und D wegen Faltleinenverbot?
Hi Sebastian,
danke für deine strukturierte Aufstellung. Ich will mal dazu antworten.
Das ist nicht das Hauptproblem. (bzw. das ließe sich durch eine einheitliche Faltleinenposition einigermaßen lösen.)
Das Problem ist, dass durch die Faltleinenebene (vor der A) für den Einklapper die Leinengeometrie verändert wird. Mit dieser Aufhängungsgeometrie (Faltleine wird zur A-Ebene) wäre der Flügel kaum flugtüchtig, bzw. würde irgendwie so durch die Luft fliegen:
Die Knickstelle in diesem Bild ist etwas weiter hinten, als bei Dreileiner, bei dem man die A-Ebene durch die Faltleinenebene ersetzt.
Davon abgesehen sieht es aber tatsächlich in etwa so aus, wenn der Aufhängungsabstand zwischen A-, und B- Ebene viel zu groß ist.
Ausgehend von diesem Flugzustand ist ganz logisch, dass der Flügel schön knickt, wenn man die Faltleine weiter nach unten zieht.
Ein überspitztes Beispiel: Wenn man beim Dreileiner unmittelbar vor dem Klapper die B-Ebene rausschneidet, wird man den Schirm unmöglich flächig klappen können, weil er garantiert zwischen A-, und C-Ebene knickt (wie im Bild oben.)
Ich denke, es wird hier jedem einleuchten, dass es nicht sinnvoll ist, die Aufhängungsgeometrie vor dem Klapper derart zu verändern. Qualitativ passiert mit Faltleinen aber genau das selbe.
Das ist auch ein Argument, aber für mich - wie gesagt - nicht wesentlich. (Und durch vereinheitlichte Faltleinen lösbar.)
Es gab ja immer wieder Experimente mit massiv versteiften Gleitschirmen. Als Extrembeispiel: Ein Starrflügel an Leinen aufgehängt würde statt zu klappen "tucken" und wäre kaum mehr zum Fliegen zu bringen.
Die Testpiloten, die ich kenne, die Erfahrung mit solchen stark versteiften Gleitschirmen haben berichten dem entsprechend von nicht-, oder kaum ausleitbaren stabilen Frontklappern.
Also: Auch der unversteifte Schirm (bzw. jeder Schirm) kann flächig klappen. Ein flächiger Klapper mit einem stark versteiften Schirm ist aber schlechter.
Natürlich ist der Fall denkbar, dass ein Schirm über die A-Ebene gar nicht mehr geklappt werden kann. Praktisch ist das meines Wissens mit keinem verbreiteten Dreileiner (und auch Zweileiner) der Fall.
Dass eine nach hinten versezte A-Ebene tendenziell zu flächigeren Klappern führt, stimmt.
Es gibt aber genügend Beispiele von Schirmen, mit nach hinten versetzter A-Ebene, die ohne Faltleine zugelassen wurden. (Meines Wissens sogar ein Zwei-Leiner beim DHV.)
(Nachdem man die Aufhängepositon eines Schirms mit einem Maßband in 2min bestimmen kann, sind die Aufhängepositionen von Mitberber-Schirmen kein Geheimnis.)
Wie gesagt, es ist bei weitem nicht unmöglich einen Schirm mit hinten liegender A-Ebene ohne Faltleinen EN-konform zu klappen. (Auch im Ozone Statement steht, dass der Delta mit einem um wenige Zentimeter reduzierten Beschleunigerweg keine Faltleinen gebraucht hätte. Viel fehlt also nicht.)
das sehe ich genauso!
.... zum Rest deines Postings antworte ich bei nächster Gelegenheit!
vG,
P.
Hi Sebastian,
danke für deine strukturierte Aufstellung. Ich will mal dazu antworten.
Zitat von soundglider
Beitrag anzeigen
Das Problem ist, dass durch die Faltleinenebene (vor der A) für den Einklapper die Leinengeometrie verändert wird. Mit dieser Aufhängungsgeometrie (Faltleine wird zur A-Ebene) wäre der Flügel kaum flugtüchtig, bzw. würde irgendwie so durch die Luft fliegen:
Die Knickstelle in diesem Bild ist etwas weiter hinten, als bei Dreileiner, bei dem man die A-Ebene durch die Faltleinenebene ersetzt.
Davon abgesehen sieht es aber tatsächlich in etwa so aus, wenn der Aufhängungsabstand zwischen A-, und B- Ebene viel zu groß ist.
Ausgehend von diesem Flugzustand ist ganz logisch, dass der Flügel schön knickt, wenn man die Faltleine weiter nach unten zieht.
Ein überspitztes Beispiel: Wenn man beim Dreileiner unmittelbar vor dem Klapper die B-Ebene rausschneidet, wird man den Schirm unmöglich flächig klappen können, weil er garantiert zwischen A-, und C-Ebene knickt (wie im Bild oben.)
Ich denke, es wird hier jedem einleuchten, dass es nicht sinnvoll ist, die Aufhängungsgeometrie vor dem Klapper derart zu verändern. Qualitativ passiert mit Faltleinen aber genau das selbe.
2. Die A-Ebene verteilt die Last unter Umständen besser auf einen größeren Teil des Flügels, entspricht bei klassischen Konstruktionen also evtl. eher der Wirkung einer Durchschnittsturbulenz. Daher kann der Eindruck vor allem bei Schirmen <EN-C entstehen, dass ein Klapper über die A-Ebene eine gute Korrelation zur Realität liefert, während bei Klappern über Faltleinen mehr getrickst werden kann.
3. Bei extremeren Konstruktionen kann der vordere Flügelteil so steif sein, dass eine Durchschnittsturbulenz ggf. nicht das notwendige Drehmoment für einen Klapper erzeugt, sondern nur zu einem Absacker/Entlaster führen (gefühlte geringere Klappwahrscheinlichkeit, aber flächigere Klapper). Die für mich offene Frage ist hierbei, ob eine stärkere Turbulenz, die eine solche Konstruktion zu einem (flächigen) Klapper bringt, nicht auch eine klassische Konstruktion flächig und außerhalb der Testnorm zerlegt. In einigen Unfallvideos von A oder B Schirmen klassischer Konstruktion sieht man durchaus großflächige Klapper, die fast aussehen, als wäre der Schirm starr konstruiert, hier hätte es wohl keinen Unterschied gemacht.
Die Testpiloten, die ich kenne, die Erfahrung mit solchen stark versteiften Gleitschirmen haben berichten dem entsprechend von nicht-, oder kaum ausleitbaren stabilen Frontklappern.
Also: Auch der unversteifte Schirm (bzw. jeder Schirm) kann flächig klappen. Ein flächiger Klapper mit einem stark versteiften Schirm ist aber schlechter.
4. Bei Konstruktionen mit weiter zurückgesetzter A-Ebene kann kein Klapper gezogen werden, oder es können nur Klapper über die gesamte Fläche herbeigeführt werden.
Dass eine nach hinten versezte A-Ebene tendenziell zu flächigeren Klappern führt, stimmt.
Es gibt aber genügend Beispiele von Schirmen, mit nach hinten versetzter A-Ebene, die ohne Faltleine zugelassen wurden. (Meines Wissens sogar ein Zwei-Leiner beim DHV.)
(Nachdem man die Aufhängepositon eines Schirms mit einem Maßband in 2min bestimmen kann, sind die Aufhängepositionen von Mitberber-Schirmen kein Geheimnis.)
5. Hier kommt der entscheidende Kritikpunkt: Punkt 3. und 4. lassen sich mit Klappertests über die A-Ebene nicht bewerten,
6. Durch die innere Struktur (Rippen/Bänder/Stäbchen) wird der Leinenzug immer auf den gesamten Einflussbereich der jeweiligen Leinenebene aufgeteilt. Diese innere Struktur ist allerdings auf Zug ausgelegt und nicht oder nur begrenzt drucksteif. Das bedeutet, dass eine reale Turbulenz die Kappe durchaus auch an anderen Stellen zum Knicken bringen kann, als es ein gezogener Klapper tun würde. Auch dies führt dazu, dass Konstruktionen mit rückversetzter A-Ebene nicht zwingend flächig klappen.
.... zum Rest deines Postings antworte ich bei nächster Gelegenheit!
vG,
P.
Kommentar