777 Rook 3

[luaas]

@Lucian: Heisst das, dass es bald einen Bericht vom Rook 3 auf Lu-Glidz geben wird? Der Schirm interessiert auch mich!

Ja. Ich werde hier aber nicht vorgreifen. Kommt bald.

[mobymike]

Hallo miteinander, hallo Lucian

Das Öffnungsverhalten der Seitenklapper erlebte ich unterschiedlich. Sind sie "langsam, weich und wenig flächentief" gezogen (etwa im Stil des Ohren-Anlegens mit allen drei A-Leinen) öffnen sie langsam oder bleiben sogar drinn, dabei entsteht aber kaum eine fordernde Dynamik. Sind sie aggressiver und flächentiefer gezogen öffnen sie in der Regel, wie du es erfahren hast, impulsiv/schnalzig.

Etwas habe ich beim vorherigen Update vergessen: Frontklapper, weils sie vom Verhalten her wirklich nebensächlich sind = (für mich) unproblematisch.

Zum vorherigen Post möchte ich noch erwähnen, dass ich ein forderndes Verhalten auf Seitenklapper dieser Art geahnt habe. Bei solchen "Maximalklappern" gerät man selbst mit Low- oder Mid-B Schirmen ins Staunen. Das Seitenklapper-Resümee mit "wenig Abdrehen, starkes Vorschiessen, impulsives Öffnen" hinterlässt bei mir ein "ok-Gefühl" = handelbar, was definitiv anders wäre, wenn z.B. noch ein starkes Abdrehen hinzu käme.

[luaas]

So, jetzt habe ich es endlich geschafft, den Test des Rook 3 fertig zu schreiben. Zu finden auf Lu-Glidz

https://lu-glidz.blogspot.com/2020/11/schirmtest-tripleseven-rook-3.html

Daraus das Fazit:

Fazit: Der Rook 3 ist mit seiner Kombination aus hoher Leistung, klarem Feedback und exaktem Kurvenhandling ein im Flug herausragender High-B-Schirm. Gerade schon erfahrenere XC-Piloten, die gerne auch leistungsoptimiert viel beschleunigt fliegen und differenzierte Thermiktechniken beherrschen, werden die Flugeigenschaften des Rook 3 zu schätzen und dessen Potenzial zu nutzen wissen. Der mitteilsam "sportliche" Charakter des Flügels stellt allerdings auch einen im Vergleich mit manch anderen High-B-Schirmen erhöhten (mentalen) Anspruch an den Piloten, wenn es darum geht, die Lebendigkeit für sich zu nutzen und nicht als Stressfaktor zu erleben. Ich würde den Rook 3 jedenfalls niemandem als Einstieg in die B-Klasse empfehlen. Dazu trägt auch das etwas diffizilere (Nullwind-)Startverhalten bei, weshalb ich den Schirm nicht für exponiertere Hike-and-Fly-Abenteuer einsetzen würde. Für wettbewerbsorientierte XC-Flüge, ob in den Alpen oder im Flachland, gehört der Rook 3 derzeit aber sicher zu den Top-Kandidaten im Rund der High-Bs.

[Patrik]

Meine Eindrücke zum Rook3 nach einem zweistündigen Flug, und nach dem Lesen von Lucians Bericht:

- Lucians Bericht kam erst nach meinem Flug, widerspiegelt aber meine Eindrücke. Ich empfinde seine Berichte als akkurat und realistisch. Gut möglich, dass ich daher den Rook3 gar nicht getestet hätte, wäre der Bericht schon da gewesen (im Gegensatz zu wenig aussagekräftigen Magazintests).
- Tragegurt sehr schön gemacht, Leinen dünn und wenig, Stammleinen farbcodiert, übersichtlich, sehr gut. Zur Kappe kann ich nichts sagen, negativ aufgefallen ist mir nichts. Das neue, reduzierte Design finde ich nicht so ansprechend, aber egal.
- Startverhalten ist mühsam und so wie er schreibt. Klar kann man sich dran gewöhnen, aber ich jedenfalls will sowas nicht. Gelände und Wind sind nicht immer optimal, da kanns dann mal stressig werden.
- Handling in der Luft ist gut, leichtgängig, insb. beim Kurbeln. Allerdings hatte ich sicher dreimal kleinere Klapper, jeweils beim Thermikdrehen am Aussenflügel, ich hab nichts gespürt/bemerkt, bis jeweils zum deutlich hörbaren Aufschnalzen. Nichts dramatisches, dennoch eher unangenehm. Zuvor hatte ich den Kangri testgeflogen und in der Luft als einfacher und gefühlt "weniger high B" wahrgenommen. Obwohl thermisch aktiver und Wind oben drin, dennoch da nicht der geringste Entlaster oder Klapper. Hatte ich anders erwartet. Zwar schon ne Weile her, aber auch der K-Light hat mir besser gefallen, war insb. auch besser lesbar.
- habe ML mit 98-99kg geflogen, fühlte sich eher "leicht" an. Vermute, dass der Rook3 am besten hoch belastet geflogen werden sollte.
- Beschleuniger geht gut, die C Handles sind wirklich praktikabel. (die vom Kangri stören beim Starthandling, in der Luft unpraktikabel hart zu bedienen, wie vermutlich bei vielen B). Teilweise habe ich beim Gleiten ein spontanes leichtes Nicken (Kappe permanent wenige cm vor/zurück) im Trimm festgestellt. Beschleunigt nicht. Auswirkungen keine feststellbar. Habe ich an anderen Schirmen noch nicht erlebt.
- Ohren anlegen mag der Rook3 nicht. Unruhig und schlagen. Möchte damit nicht im Frühjahr mit Ears und Speeder unter ner Wolke wegfliegen müssen.
- Zusammenfassend, meine Erwartungen hat der Rook3 nicht erfüllt, sicher ein solider Performer, aber def. nicht mein Schirm im Kreis der B Schirme.

[rrunner]

Gibt es schon weitere Erfahrungen zum R3??

[mobymike]

Gibt es schon weitere Erfahrungen zum R3??

Hallo rrunner, hallo zusammen

Ich kann lediglich ein Erfahrungsupdate geben.
Übrigens, Lucian Haas, ich finde deinen qualitativ hochwertigen Testbericht vom Rook 3 zu meinen Eindrücken passend ; er beschreibt die Stärken und Schwächen des Rook 3 differenziert und gut. Erfahrungsupdate:

• Meine Starttechnik konnte ich mittlerweile dem Schirm anpassen. So, dass ich auch bei Windverhältnissen mit wenig-/nullwind/wenig(!) Rückenwind zuverlässig und ohne Probleme wegkomme, bzw. in der Regel nicht schlechter als Pilot*innen mit anderen Schirmen. Die Starts bei diesen Windverhältnissen benötigen aber ein, bezogen auf meine Erfahrungen mit anderen Schirmen, hohes Mass an genauer Arbeitsweise.

• Klapper, ich nehme das Thema aufgrund Äusserungen von anderen Personen auf, hatte ich in meinen gut 25 Flugstunden mit dem Rook keine, auch keine kleinen. Entlaster schon, diese spüre ich verzögerunsfrei auf der Bremse, was ein frühes Reagieren ermöglicht. Ich fliege den Schirm, welcher bis 85kg zertifiziert ist, meist mit einem Startgewicht von 83-85kg. 82kg und weniger fühlen sich für mich als zuwenig an, da kann ich mir einen geringeren Druck in der Kappe, bzw. eine erhöhte Klapperneigung vorstellen. (84-85kg finde ich optimal, ab 86kg merke ich Nachteile bei schwachen Aufwinden)

mit Grüssen, Michi

[gunterintheair]

Pilot*innen-brav,ganz brav! Schirmen-muss das nicht Schirm*innen,Klapper*innen und Entaster*innen heissen?[LIST]

mit Grüssen, Michi

Hach Hach Hach! Gunni

[BIKEandFLY]

Vor allem allem auch „gunter*intheair“...oder bist Du etwa auch son rassistscher angry white man.

[mobymike]

Hallo zusammen
Nach etwa 120 Flugstunden mit dem Rook 3 gebe ich ein Erfahrungsupdate.

Gegenüber meinen vorherigen Berichten haben sich die Erfahrungen bezüglich Reaktionen auf Klapper verändert:
Auch in diesem Herbst habe ich mit dem Rook Manöver über Wasser trainiert. Die Reaktionen auf Seitenklapper (Trimm bis Vollgas) fielen, bei gleicher Technik, moderater bzw. weniger dynamisch aus. Das Vorschiessen (und Abdrehen auf ca. 90 Grad) bleibt die Hauptreaktion, dieses fiel jedoch deutlich weniger ausgeprägt aus.
Vielleicht hatten sich die Leinen im Vergleich zum Vorjahr, damals hatte der Schirm wohl erst 10-15h drauf, mittlerweile „gesetzt“ (beim Trimmcheck im Herbst dieses Jahres entsprach der Anstellwinkel ziemlich den Sollwerten).


Die Stabilität während des Fluges hat sich bestätigt. Kombiniert mit dem funktionierenden BC-System kann ich den Schirm in stark thermischer Luft auch im 2/3-Gas stressfrei fliegen lassen, was mächtig Spass macht.
Gesamthaft habe ich zwei ernsthafte Klapper (im Lee) erlebt, die Reaktionen vom Schirm waren unspektakulär und problemlos zu handeln.


Infolge Interesse an einem (zusätzlichem) kleinerem, hike&fly-XC-Flügel testete ich diesen Sommer den Soar von Air Design und Explorer 2 sowie Camino von Gin für jeweils mehrere Flüge. Den Soar habe ich schon fast bestellt (für mich: unschlagbares Startverhalten), bis ich den ordentlich im Gas getestet habe…
Geworden ist es dann doch ein R-light 3.


Mit Grüssen und: allen einen guten Rutsch ins neue Jahr

[whitealps]

Infolge Interesse an einem (zusätzlichem) kleinerem, hike&fly-XC-Flügel testete ich diesen Sommer den Soar von Air Design und Explorer 2 sowie Camino von Gin für jeweils mehrere Flüge. Den Soar habe ich schon fast bestellt (für mich: unschlagbares Startverhalten), bis ich den ordentlich im Gas getestet habe…
Geworden ist es dann doch ein R-light 3.

Danke für Deine Ausführungen! Kannst Du dennoch etwas mehr zum Soar & Explorer2 sagen & weshalb Du Dich für den R-light 3 entschieden hast?

Grüsse aus dem Süden,

Marc


Fly-SwissAlps.ch

[mobymike]

Danke für Deine Ausführungen! Kannst Du dennoch etwas mehr zum Soar & Explorer2 sagen & weshalb Du Dich für den R-light 3 entschieden hast?

Schlussendlich werde ich mich wohl einfach an das Handling und die Vorteile des Rooks gewöhnt haben.

Der Soar machte mir Spass, flog sich direkt und hat ein unschlagbares Startverhalten. Im Gas machte er mir jedoch einen zu instabilen Eindruck, die Zellen dellten ein und im Vollgas resultierte ein unruhiges Fluggefühl. Ein gut funktionierendes BC-System ist seit dem Rook 3 zu einem sehr wichtigen Kriterium geworden, beim Soar funktionierte dieses für mich zu wenig.
Der Explorer 2 wirkte rund und gelungen, war für meinen Geschmack im Handling etwas zu "weich" und zu gedämpft.

Das für mich einzige Manko bei den Rook's war und ist das Startverhalten; da ich mit dem "schweren" gelernt habe auch bei schlechterem Wind wegzukommen, komme ich auch mit dem R-light 3 problemlos und gut zurecht. Wobei es bestimmt Startsituationen gäbe, wo ich mit einem Soar starten könnte bzw. würde und mit dem R-light 3 nicht. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.
Was mir nebenbei beim R-light 3 im Vergleich zu anderen h&f-xc-Schirmen gefällt, sind die Tragegurte: es sind die selben wie beim Rook 3, haben ein tolles Handling und eben ein funktionierendes BC-System (leicht ist der Schirm trotzdem geblieben).

mit Grüssen, Michi

[mobymike]

Einen Nachtrag noch, diesmal zum R-light 3, welchen ich mittlerweile etwas einfliegen konnte.

Das Startverhalten lässt keine Wünsche offen und ist für meinen Gebrauch mehr als "hike and fly tauglich". Das leichte Tuch wirkt sich deutlicher auf das Startverhalten aus als ich dachte. Rückwärts-Start bei Null-Wind, Kappe eher schlecht als recht ausgelegt: problemloser und lockerer Start (beim "schweren Rook" war das für mich ein Ding der Unmöglichkeit).
Als Vergleich: ein Explorer 2 lässt sich nicht besser starten.

Mit dem "Wegfallen" des Startmankos, verglichen mit dem Rook 3, wird der Schirm für mich zur uneingeschränkten Freude. Er wird damit, auch meiner Ansicht nach und vom Gesamtpaket her, als etwas vom Besten was man in der B-Klasse findet.