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Drachenflieger immer weniger

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    Drachenflieger immer weniger

    Wir hatten in den vergangenen 12 Monaten 32 Neuzugänge im Verein (DFC-Südschwarzwald):
    29 GS-Flieger, 3 Drachenflieger. (Bei den Abgängen wird es eher umgekehrt sein.)

    Tut Ihr etwas (und was), dass es nicht ganz so unausgewogen ist?

    Gruß, Manfred

    #2
    AW: Drachenflieger immer weniger

    Hallo Manfred!

    Ich glaube, dass es sehr schwer ist gegen diesen Trend etwas zu unternehmen!Was denn auch???

    Man muss sich einmal die Gründe für solch einen Trend anschauen. Aus meiner Erfahrung in einer Flugschule (ähnliche Verteilung wie Du nanntest) kann ich deine Zahlen durchaus bestätigen. Bei Nachfragen und Gesprächen mit Schülern, wurden folgende Punkte immer wieder erwähnt:

    - HG ist für mich zu schwer und ich kann das Gewicht nicht tragen.

    - Der Lernprozeß ist länger und härter

    - Das Fliegen ist komplexer (meistens mit dem Argument des Landens)

    - Das Gerät ist teurer

    - ich bin nicht so flexibel

    Bis so etwas profane Argumente

    - der HG ist so groß und schwer und kompliziert zum Aufbauen

    - Ich habe keinen Dachständer

    - ich sitze lieber im Gurtzeug als zu liegen

    - mir reicht die Leistung meines Schirms

    Nun, dass sind sicher einige Punkte, von denen der eine oder andere für den einen oder anderen sicher zutrifft.

    Inwiefern man mit Vereinspolitik diesem Trend entgegenwirken kann weiß ich nicht. Es ist vielleicht auch ein wenig der Zeitgeist, mit möglichst wenig Aufwand und Anstrengung am schnellsten zum Ziel zu kommen...ich habe keine Ahnung, aber ich merke schon sehr stark den Blick des Neides eines "Schnürleszieher" wenn im 5m-Saufen durch Kniekitzeln mit der Basis der Einstieg in den nächsten Bart halt mal paar hundert Meter höher geschieht.

    Ich denke ebenso, dass es überhaupt nicht zu unterschätzen ist, dass ein Profil am Schirm nur dann Stabil ist wenn es angeströmt wird....das Fliegen mit dem Schirm schätze ich als durchaus anspruchsvoller ein, was das Grenzverhalten angeht. Sicherlich läßt sich damit auch die Quote der Unfälle erklären. Egal ob super lowend 1er oder highend 3er Schirm...streng genommen ist man als Schirmhänger halt eine fliegende "Abrissbirne"! Das sollte meiner Meinung nach auch deutlich kommuniziert werden. Ganz zu schweigen davon das es nun mal keine vogelähnlichere Art des Fliegens gibt wie ein Drachen!Und verglichen mit dem Extremflugverhalten eines Highend 3ers ist selbst eine Wettbewerbsgetunte "Sichel" wie Lightspeed und co. doch eher harmlos. Ich wundere mich immer wieder über die DHV-testberichte...à la "provoziertes Trudeln nicht möglich!"...das sollte man einem Turbulenz und Klapper gebeutelten GSler mal unter die Nase halten!


    Gruß

    Kommentar


      #3
      AW: Drachenflieger immer weniger

      Hallo zusammen,

      nachvollziehbar ist der Rückgang beim Drachenfliegen schon:

      Es gibt kaum noch Drachenflugschulen.
      Wohin mit der Zigarre bei einer Stadtwohnung ?
      Für Gelegenheitsflieger ist ein Gleitschirm wahrscheinlich die bessere Lösung.
      Falls ihr mal ins DHV-Info guckt: Wenn sich Drachenfliegervereine
      präsentieren bzw. deren Mitglieder: Wo sind da noch welche unter 45 ?
      Als 20 - jähriger möchte ich doch mit etwa Gleichaltrigen zusammen sein !

      Welche Drachenhersteller wirds in 10 - 15 Jahren noch geben ?
      Bautek, Guggenmos wahrscheinlich nicht mehr.
      Die Chefs von Moyes, Icaro2000 und WillsWing sind dann auch schon kurz vor der Rente...

      So schön das Drachenfliegen ist, die Zahl der Drachenflieger wird mit Sicherheit
      noch kräftig abnehmen, wenn die jetzt 45 - 50 jährigen langsam aber sicher mit dem Drachenfliegen aufhören.

      Ob da wohl eine Ära zu Ende geht :-)

      Gruss Josef

      Kommentar


        #4
        AW: Drachenflieger immer weniger

        Hi Silencio!

        Da hast Du mich etwas falsch verstanden!Es geht beileibe nicht um hypen von Leistung und Wettkampf und Stress und weiter, höher und schneller beim Drachenfliegen. Ich möchte hier ja auch gar keine Grundsatzdiskussion daraus machen...die erlebt man ja vierteljährlich hier.
        Ich habe lediglich mir ebenso gedanken gemacht, wie Manfred.

        Es ist halt irgendwie interessant, aus welchen Gründen, durch welche Mechanismen und durch welche Motivation es zu solchen Veränderlichen kommt.
        Da muss nicht mal der Kanibalismuseffekt im Vordergrund stehen....den es glaube ich so oder so zu vernachlässigen gilt.

        Es gibt für beide Arten des Fliegens Argumente, für deine habe ich volles Verständnis, ja sogar wünschte man sich als HG-Pilot (die erkennst Du am Landeplatz an der leicht geröteten Stelle auf eine der beiden Schultern) genau diese Flexibilität...man einfach hochhiken und dann wenns passt halt runterfliegen.
        Das ist für Drachenflieger eher was für die ganz Harten (die beim Umziehen das Klavier unter den einen Arm, die Couch unter den anderen nehmen).

        Was viel interessanter ist, finde ich...wieviele machen beides und was mehr??Ich meine während der Schulung genauso wie beim Fliegen an sich ist man doch in aller Regel mit beiden Lagern unterwegs und da kommt es doch immer zu Erfahrungsaustausch und hin und wieder den einen oder anderen Spruch.
        Ich bin auch GS erprobt, habe aber irgendwie das Gefühl dieses Fliegens als unintensiver empfunden...

        Ich denke auch nicht, dass der DHV da irgendwie Werbung gegen den Markt erfolgreich machen kann und sollte, aus welcher Motivation den??

        Auch sind die meisten HGler nun wirklich keine Piloten reiner "Speedmaschinen"...eigentlich eher weniger technikhyper wie GSler, wenn man mal die Diskussionen über dieses und jenes neue System zur Strömungsverbesserung der Marke XY oder sonstwelche sinnigen oder unsinnigen Details am Schnitt oder Aussehen eines Schirms.

        Man sollte aber mal darüber nachdenken, wie man im Rahmen eines Vereins und in der Ausbildung über eine Förderung des Drachenfliegens hinaus, diesen Sport ein wenig an Drive geben könnte. Den niemand innoviert, für einen Markt der fast nicht vorhanden ist. Und dann wird es halt immer und immer weniger von diesen Flügeln am Himmel geben und immer mehr hängen sich dann mit 2 statt einem Karabiner ein, und niemand kann wohl bezweifeln, dass es einfach wunderschön ist, nicht nur aktiv, einen Loop mit dem Drachen zu machen...oder zuzusehen.

        P.S

        Alles ist am GS besser...nur das Fliegen nicht!

        Gruß

        Kommentar


          #5
          AW: Drachenflieger immer weniger

          Der film Bavarian open

          gute bilder, aber die musik zeigt woran es liegt. Opa sache. Für verantwortliche erwachsene, erzogene, zivilisierte menschen. "das schöne drachenfliegen" an stelle von "das geile oder coole drachenfliegen"

          Kommentar


            #6
            AW: Drachenflieger immer weniger

            Hallo,

            ich möchte hier nicht den Artikel des aktuellen Schlechtfliegermagazins "Bestandsaufnahme Drachenfliegen" zitieren. Den sollte jeder bei Interesse mal lesen. Der Artikel ist ganz gut geschrieben und gibt wirklich einen aktuellen Abriss der Szene.

            >Manfred fragte: "Tut Ihr etwas (und was), dass es nicht ganz so unausgewogen ist?"
            Hierzu ein paar Fakten aus unserem Verein und unserer Region, für den/die ich nur sprechen kann:

            - Ohne die Drachenflugschule Saar (nur Drachenausbildung) würde der Drachenflugclub Saar wohl immer weniger - vor allem aktive - Mitglieder haben. Durch die an den Verein angeschlossene Flugschule konnte über die letzten Jahre die Mitgliederanzahl in unserem Verein konstant auf ca. 140 Mitgliedern gehalten werden.

            - Jedoch kurz gesagt: es fehlt "die Jugend" (<= 25 Jahre). Glücklich sind wir im DFC Saar allerdings, dass wir vor kurzem unser aktuell jüngstes Mitglied mit 15 Jahren aufnehmen konnten. Ein "Lichtblick" seit Jahren.

            Für den fehlenden, aber so wichtigen Nachwuchs, sind meiner Ansicht nach mehrere Faktoren mitunter verantwortlich:

            * Überangebot an möglichen Freizeitaktivitäten für Jugendliche

            * Gleitschirmfliegen ist leichter und schneller zu erlernen ... das Fliegen mit einem Drachen allerdings ist meiner Ansicht nach eleganter und schöner ... jedoch ist diese Sichtweise nicht auf Anfänger übertragbar ... für Anfänger zählen die Fakten wie "Wie schnell komme ich in die Luft?"/"Wie aufwändig ist die Fliegerei? (Gerätegewicht, Lagerung etc.)"/"Was kostet das Fliegen?" usw. usw.

            * mangelnde Werbung ... vor allem die Mundpropaganda und aktive Medienwerbung zur Faszination des Drachenfliegens fehlt hier ...

            usw. und so fort ... wurde ja alles schon diskutiert und in Zeitschriftenartikeln zusammengefasst.

            Intiativen in unserer Region:

            * UL-Schlepp mit Doppelsitzer in der Eifel am UL-Flugplatz Hinterweiler ... www.dfc-vulkaneifel.de (Schulung, Passagierflüge am UL zur Werbung und Ausbildung)

            * durch den Hinweis/die Bitte aus Hinterweiler die Entwicklung eines Doppelsitzersdrachens "Bico" durch bautek aus Trier

            * Rheinland-Pfalz/Saar XCCup für Gleitschirm, Drachen und Starrflügler, um auch den Sport zu präsentieren und zu fördern ... www.xccup.net

            @sollruchstelle
            "Alles ist am GS besser...nur das Fliegen nicht!" ... dieser Spruch gefällt mir ;-) ... und ergänzend ... die meisten Drachenflieger sind Genussflieger und keine Strecken-Jäger-Super-Cracks-Mit-High-Speed-Maschinen. Diesen Piloten kommt es auf das Erlebnis, die Freude, das gemeinsame Fliegen, ein sicheres Fluggerät ohne den allerletzten "Tuning-Schrei" usw. an.

            Grüße von der Saar
            Jörg
            Zuletzt geändert von chico-de; 01.07.2005, 21:33.

            Kommentar


              #7
              AW: Drachenflieger immer weniger

              Hallo zusammen,
              für mich kommt der Rückgang der Drachenfliegerzahlen aus einer Kombination von unterschiedlichem Fehlern seitens der Hersteller, Schulen und der Verbände zustande.
              Die Verbände haben es versäumt den sportlichen Aspekt der Drachenfliegerei durch die Schaffung von verschiedenen Wettkampfklassen zu verbreitern.
              Die Hersteller haben in den vergangenen 20 Jahren permanent kompliziertere, schwerere, teurere und dabei nicht immer bessere Geräte für die Minderheit der Wettkampfpiloten gebaut und dann der Masse an Piloten aufgrund fehlender Alternativen aufgedrängt.
              Meiner Meinung nach wäre es ziemlich einfach die Drachenfliegerei wieder zu beleben.
              Zuerst sollten die Verbände 4 Klassen bei HGs offiziell einführen: Starre, Turmlose, Turmgeräte und "Querrohr außen".
              Für diese Klassen sollte es eigene Wettkampfgruppen und eigene OLC Wertung geben.
              Dann könnte nämlich die Gerätewahl zugunsten eines Perfex, (Attack-)Falcon oder vergleichbarer Geräte "hipp" sein und würde nicht wie jetzt dazu führen einen Piloten der mit diesem Gerät zufrieden ist (es gibt sehr viele Gründe dafür) als ewigen Anfänger abzukanzeln.
              Manfred Ruhmer hat vor kurzem ausgiebige Vergleichstest mit dem Icaro-Einsteiger(Reflex?) und einem GL Boomerang (?) gemacht.
              Steigen und bestes Gleiten war gleich, im Gleiten im höheren Geschwindigkeitsbereich war der HG besser.
              Es ist möglich die Geräte mit offenem Querrohr und Kielstange mit einem Gesamtgewicht von ca. 20 kg, einem Packmaß von 2 m und einer Aufbauzeit von 5-10 Minuten zu konstruieren.
              Preise werden (oder sind) ähnlich wie die von Hochleistungsschirmen, die Leistung dieser Einfach-HGs aber spürbar besser. Die Geräte mit kurzem Packmaß (derzeit nicht alle), können in jeder Wohnung gelagert werden, man bekommt Sie in jede Bergbahn (oder fast jedes Auto), kann Sie auf den Berg tragen und hat wieder Lande- und Startmöglichkeiten zur Verfügung an die man mit den aktuellen HGs gar nicht zu denken braucht.
              Somit wären alle derzeitigen Vorteile eines GL egalisiert, das schönere Fluggefühl des Drachen wäre immer noch da.
              Im Prinzip fehlt einfach die imagemässige Anerkennung der "leichteren" Geräteklassen durch Einbindung in das Wettkampfgeschehen um ein Umdenken bei den Piloten einzuläuten.
              Wer von uns möchte den für immer und ewig als Anfänger dastehen nur weil er sich tatsächlich für die einfachte und schönste Form des Fliegens entschieden hat(Fliegen hat unheimlich viel mit Prestige zu tun).
              Es ginge auch anders - schaut euch mal den "Attack-Falcon" (siehe unten) an - das Gerät ist der Hammer.
              Und die Hochleistungsorchideen können doch noch immer gebaut werden, wobei im OLC bei den Segelfliegern mittlerweile die Musik in der einfachsten Klasse, der Clubklasse, spielt.
              Und da müssen wir auch wieder hin.

              Fette Wolken

              Wichtelmann
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Wichtelmann; 02.07.2005, 12:24.

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                #8
                AW: Drachenflieger immer weniger

                Zitat von silencio
                ....Kann man die nicht so bauen, dass sie einfach wie ein Regenschirm aufgeklappt werden, Splint in die Spitze und fertig? Aufbauen in 10 Sekunden. Müsste doch irgendwie gehen?
                Das ist das kleinste Problem beim Drachen. Wenn ich mich beeile, bin ich mit
                meinem ASTIR in 12 Minuten startfertig. Darauf kommt es also wirklich nicht an.

                Gruß, Manfred

                Kommentar


                  #9
                  AW: Drachenflieger immer weniger

                  Zitat von manfred.ullrich
                  Das ist das kleinste Problem beim Drachen. Wenn ich mich beeile, bin ich mit
                  meinem ASTIR in 12 Minuten startfertig. Darauf kommt es also wirklich nicht an.

                  Gruß, Manfred
                  Recht hat er. Ausserdem ist das Prinzip des Regenschirms beim Delta ja schon integriert, ausser dass man nach der Flügelrohrarretierung noch die Basis festzurren und die Segellatten einstecken muss
                  Naja, ganz sooo einfach und schnell wie beim Regenschirm ist es nicht (und wird es auch nie sein, so ganz nebenbei gesagt). Wenn es so simpel wäre, gäbe es schon solche Modelle. Warum das nicht der Fall ist frägst Du am besten die Hersteller selber.

                  Greez,
                  René

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Drachenflieger immer weniger

                    @Wichtelmann

                    Die Klasseneinteilung finde ich sehr interessant und wohl überlegt!!!

                    Wenn man den Durchschnittspiloten mal anschaut, der hat (sehr Recht) oftmals seine Carbonanströmkante stark aus Prestigegründen gekauft! Man kennt das Phänomen, das die Jungs mit viel Kohle (in der Tasche und am Drachen) die beste Figur beim Aufbauen machen. Fliegen können Sie alle auch gar nicht übel, wobei meistens das Gerät mehr drauf hat, nur Landen (ohwe,ohwe) da sehens oftmals wie ein Anfänger aus. Da wird ein Randbogen nach dem anderen ins Nirvana gefeuert. Und das liegt mit Sicherheit schlichtweg daran, dass jeder der ein paar Stunden auf dem Buckel hat, sofort sich nen Hochleister holt...die sind ja auch nette Kisten, jedoch wäre das ähnlich, wie ein Fahranfänger nach einem halben Jahr Fahrerfahrung sich ein Formel1-Renner holt und Probleme beim Einparken hat, weil der Lenkwinkel zu klein ist und man so tief sitzt.

                    Hinsichtlich dieses Trends bei den Drachenfliegern, möglichst die 07 auf dem Vollmylarsegel zu haben, freut man sich immer wieder wenn junge oder alte Piloten zur Freude einen Bewerb fliegen, wie es noch oder wieder tatsächlich gibt.
                    So eine Art Newcomerchallange für DHV 1-2 oder 2er Geräte.

                    Ich habe immer wieder erlebt, das Leute ganz direkt nachgefragt haben, ob sie nicht mal kurz einen von diesen leichten "Querrohroffenen" haben können um ne Runde durch die Luft zu jucken, ohne 30 min Aufbauen und 40 kg Drumherum. Und wie Wichtelmann sagt: die Leistung ist immer noch deutlich besser als die eines Highend-Schirms. Verzicht wird dort in der Hinsicht geübt, wo verzichtbares weg lassen ein Zugewinn an Flugfreude bedeutet...

                    Da sehe ich sicherlich auch Potential, aber ohne den 3er-Geräten die Daseinsberechtigung abzusprechen.

                    Man sollte mal auf Bundesebene einen Bewerb ausrichten der sich ausschlieslich an Piloten von 1-2er und 2er wendet, wo man entspannt unter der Orga vom DHV, a)Wettbewerbsluft schnuppern kann und b) ohne den Einsatz von 10000 € das Fliegen mit der Einfachheit verbindet!

                    An die Herren vom DHV!!!Das wäre es doch.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Drachenflieger immer weniger

                      Zitat von Wichtelmann
                      Hallo zusammen,
                      für mich kommt der Rückgang der Drachenfliegerzahlen aus einer Kombination von unterschiedlichem Fehlern seitens der Hersteller, Schulen und der Verbände zustande.
                      Die Verbände haben es versäumt den sportlichen Aspekt der Drachenfliegerei durch die Schaffung von verschiedenen Wettkampfklassen zu verbreitern.
                      Die Hersteller haben in den vergangenen 20 Jahren permanent kompliziertere, schwerere, teurere und dabei nicht immer bessere Geräte für die Minderheit der Wettkampfpiloten gebaut und dann der Masse an Piloten aufgrund fehlender Alternativen aufgedrängt.
                      Meiner Meinung nach wäre es ziemlich einfach die Drachenfliegerei wieder zu beleben.
                      Zuerst sollten die Verbände 4 Klassen bei HGs offiziell einführen: Starre, Turmlose, Turmgeräte und "Querrohr außen".
                      Für diese Klassen sollte es eigene Wettkampfgruppen und eigene OLC Wertung geben.
                      Dann könnte nämlich die Gerätewahl zugunsten eines Perfex, (Attack-)Falcon oder vergleichbarer Geräte "hipp" sein und würde nicht wie jetzt dazu führen einen Piloten der mit diesem Gerät zufrieden ist (es gibt sehr viele Gründe dafür) als ewigen Anfänger abzukanzeln.
                      Manfred Ruhmer hat vor kurzem ausgiebige Vergleichstest mit dem Icaro-Einsteiger(Reflex?) und einem GL Boomerang (?) gemacht.
                      Steigen und bestes Gleiten war gleich, im Gleiten im höheren Geschwindigkeitsbereich war der HG besser.
                      Es ist möglich die Geräte mit offenem Querrohr und Kielstange mit einem Gesamtgewicht von ca. 20 kg, einem Packmaß von 2 m und einer Aufbauzeit von 5-10 Minuten zu konstruieren.
                      Preise werden (oder sind) ähnlich wie die von Hochleistungsschirmen, die Leistung dieser Einfach-HGs aber spürbar besser. Die Geräte mit kurzem Packmaß (derzeit nicht alle), können in jeder Wohnung gelagert werden, man bekommt Sie in jede Bergbahn (oder fast jedes Auto), kann Sie auf den Berg tragen und hat wieder Lande- und Startmöglichkeiten zur Verfügung an die man mit den aktuellen HGs gar nicht zu denken braucht.
                      Somit wären alle derzeitigen Vorteile eines GL egalisiert, das schönere Fluggefühl des Drachen wäre immer noch da.
                      Im Prinzip fehlt einfach die imagemässige Anerkennung der "leichteren" Geräteklassen durch Einbindung in das Wettkampfgeschehen um ein Umdenken bei den Piloten einzuläuten.
                      Wer von uns möchte den für immer und ewig als Anfänger dastehen nur weil er sich tatsächlich für die einfachte und schönste Form des Fliegens entschieden hat(Fliegen hat unheimlich viel mit Prestige zu tun).
                      Es ginge auch anders - schaut euch mal den "Attack-Falcon" (siehe unten) an - das Gerät ist der Hammer.
                      Und die Hochleistungsorchideen können doch noch immer gebaut werden, wobei im OLC bei den Segelfliegern mittlerweile die Musik in der einfachsten Klasse, der Clubklasse, spielt.
                      Und da müssen wir auch wieder hin.

                      Fette Wolken

                      Wichtelmann



                      Ich glaube da seit ihr ziemlich auf dem Holzweg. Wer interessiert sich schon für Wettbewerbe, sind doch sowieso die wenigsten. Irgendwelche neuen Klassen bringen da gar nichts.

                      20 Kg alleine das Gerätegewicht plus Brotzeit, Wechselklamotten, Wasser, Instrumente da bist Du mindestens bei 25 Kg Rucksack der dann noch zwei Meter lang ist.

                      Wer hat denn Lust so was freiwillig den Berg hoch zu schleppen wenn es gleichzeitig GS – Ausrüstungen gibt die komplett vielleicht 8 Kg wiegen, mit allem vielleicht 12 Kg und in einen 45 Liter Wanderrucksack hineinpassen.

                      Und wer hat lust so einen 25 Kg Packsack jedesmal in den dritten Stock einer Altbaubohnung zu balancieren?

                      Was Du da vorträgst ist eher Wunschdenken.

                      Kommentar


                        #12
                        @ weber

                        Zitat von weber
                        Und wer hat lust so einen 25 Kg Packsack jedesmal in den dritten Stock einer Altbaubohnung zu balancieren?
                        Ähem, mein GS-Packsack hat komplett bestückt mit allem drum und dran (Schirm/Gurtzeug/Rettung/Helm/[Ersatz-]Klamotten/Elektronikkrust/2 Liter Wasser/Müsliriegel etc.) auch etwa 23 Kilo und ist groß und schwer. Nur mal so als Hinweis, daß die heutigen GS-Ausrüstungen nicht mehr so richtig leicht sind wie früher......
                        Viele Grüße
                        Christian

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Drachenflieger immer weniger

                          Warum fliegen die meisten Neueinsteiger PG.
                          Weil diese Geräte leicht, unkompliziert und billiger als Drachen sind und außerdem mehr Flugzeit produzieren.

                          Ich war heute am Landeplatz Wasserkuppe.
                          Es waren ca. 10 Drachen da und ca. 50 PGs.
                          Von den Gleitschirmlern kamen ungefähr 10 an die Basis, ein Großteil der anderen hatte Flugzeiten von 1/2 bis 11/2 Stunden.
                          Die Drachen sind alle abgesoffen bis auf einen der ca. 20 Minuten in der Luft war.

                          Da lag es übrigens nicht am Können der Piloten, es waren halt für diese engräumigen und schwachen Bedingungen am heutigen Tag die falschen Geräte.
                          Ich behaupte, hätten die gleichen Drachenpiloten jeweils ein Gerät der Kategorie 1 gehabt, hätten sie sich genauso in die entsprechenden "Ecken" reinstellen können und wären oben dabei gewesen. Und die Abgesoffenen hätten ihr Gerät schnell abegaut, wieder hoch und ein weiterer Versuch. Heute haben Sie ewig bis zum Start gewartet, abgesoffen und das wars.

                          So sieht ein Neueinsteiger die Piloten, die viel weniger Gerät mitschleppen, die viel schneller aufbauen viel länger in der Luft und das sind die Gleitschirmler.
                          Und wenn er dann auch noch aus Interesse am Landeplatz einen aktuellen Litespeed 4.5 hochhebt, spätestens dann ist die Entscheidung für die PGs gefallen.
                          Und diese Verhältnisse haben wir an vielen Tagen im Jahr an vielen Fluggebieten.

                          Wenn es also mehr gute Drachenpiloten gäbe (z.B. die älteren Herren mit viel Flugerfahrung die keine 50 kg mehr schleppen wollen), die ein Gerät dabei hätten das ebenfalls leicht ist, schnell aufgebaut ist, super aussieht (Reflex, Attack Falcon) und unterm Strich bei allen Flugbedingungen besser als jeder PG ist, dann würde die Zahl der HG Piloten sicher wieder steigen.
                          Aber ohne Image- oder Prestigezuwachs dieser Geräteklasse durch Wettkampfkategorien hängt sich doch kein alter Hase auch nur zum Spaß in ein 1er-Gerät. Wer fliegt den freiwillig einen "Anfängerdrachen" auch wenns viel mehr Spaß macht und man doch eh nicht mehr die Megastrecken machen will.
                          Wobei ich überzeugt bin, daß es nur eine Frage der Zeit wäre bis mit einem Gerät der Katerorie 1 die 300 km auch geknackt wären (schaffen die GLer auch).

                          Und so bekommt man diese Geräte meisten nur bei Schulungsflügen zu sehen, oft schon ziemlich ramponiert, mit riesigen Rädern an der Basis und mit Piloten darunter hängend die das tatsächliche Potential dieser Geräte vielleicht zu 25% nutzen können und die so schnell als möglich auf einen "richtigen" Hängegleiter wechseln wollen.

                          Fette Wolken

                          Wichtelmann (der den Attack Falcon megastark findet).
                          Zuletzt geändert von Wichtelmann; 02.07.2005, 18:56.

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                            #14
                            AW: Drachenflieger immer weniger

                            Die Dikussion ist ja recht interessant, weil sehr viele zu dem Thema posten, die nur den GS kennen. Ist ja gut zu erfahren, dass jemand, der von einem Fluggerät keine Ahnng hat so viel wichtiges und bahnbrechendes von sich geben kann. Ist es denn wirklich so, dass junge Flieger über ein paar Kilo an Gewicht oder an einer etwas längeren Aufbauzeit scheitern. Auch die viel zitierte kleine Wohnung, in der der HG nicht untergebracht werden kann ist ein Thema, das höre ich schon seit fast dreißig Jahren. Anscheinend haben plötzlich alle GS-flieger nur kleine Wohnungen. Ist ja interessant! Und das Landen sei angeblich auch so enorm schwer. Ich will nicht sagen es sei schwer, es ist vielleicht anspruchvoller.
                            Ach ja, ich habe noch das kleine Auto vergessen, auf dem der HG ja auch nicht transportiert werden kann.
                            Es dürfte unschwer zu erkennen sein, dass ich einer von denen bin, die noch mit dem HG fliegen und das schon seit längerer Zeit.
                            Genau gesagt seit 26 Jahren. Das Gewicht, oder die Aufbauzeit war und ist auch heute nicht das Thema. Das Tragen ( vielfach auch -schleppen- genannt ) war und ist bis heute ebenfalls kein Thema.
                            Es wurde auch dann nicht zu Thema als ich 1988 meinen GS -Schein gemacht habe.
                            Jetzt wisst ihr es, ich fliege mit HG und GS. Ich kann deshalb bei HG und GS mitreden.
                            Ich will auch nicht behaupten, dass der HG das einzig gute ist und der GS nichts wäre, so vermessen bin ich nicht.
                            Abschließend will ich noch anmerken, dass es mich auch nach der langen Zeit immer noch mehr unter den HG zieht ( da kann ich mich nicht dagegen wehren und will es auch gar nicht) als unter den GS.

                            Weiterhin eine schöne Diskussion im Forum wünscht euch ein besessener HGler, dem das Tragen, das Gewicht, das Aufbauen, der Platz in der Wohnung und das angeblich so schwere Landen nichts, aber auch gar nichts ausmacht.
                            Der Grund dafür dürfte wahrscheinlich in der unbeschreiblichen Faszination und Dynamik liegen die vom HG ausgeht.

                            Florian Geyer
                            Florian

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                              #15
                              AW: Drachenflieger immer weniger

                              Es sieht nicht überall so schlimm mit dem Nachwuchs aus.

                              Wir (DFC Hochries-Samerberg) sind ein reiner Drachenfliegerclub mit etwas über 100 Mitgliedern. Ungefähr die Hälfte unserer Mitglieder ist in den letzen 4 Jahren beigetreten. Teilweise hatten wir 20 Neumitglieder in einem Jahr - fast alles Drachenfluganfänger!

                              Zu verdanken haben wir diese große Zahl an Fluganfängern größtenteils der Flugschule Hochries. Hier zeigt sich wie eminent wichtig es ist, eine Flugschule vor Ort zu haben, die noch im großen Stil Drachenflugausbildung betreibt. Dazu kommt ein Anfängertaugliches Gelände und wohl auch die relativ gute Erreichbarkeit von München aus.

                              Unser Verein ist durch die vielen Neumitglieder ganz entscheidend belebt worden. Wir haben jetzt auch ein großes "junges" Team an sportlich interessierten Piloten. Im OLC fliegen mehr als 20 und bei der Bayrischen Meisterschaft stellen wir schon mal 1/3 aller Teilnehmer. Wir haben ein ambitioniertes Trainingsprogramm aufgezogen mit Seminaren und Briefings bei gemeinsamen Streckenflugtagen. Auch dieses Programm hat uns - ganz unbeabsichtigt - eine Menge Neumitglieder gebracht, die gemerkt haben daß bei uns "was läuft".

                              Von der Flugschule ist zu hören daß sie wieder mehr Drachenflugschüler haben als noch vor einigen Jahren. Ich fürchte allerdigs, daß das weniger ein Aufwärtstrend bei den Drachenanfängern ist als vielmehr die Folge eines Konzentrationsprozesses. Es gibt ja im Bayrischen Alpenraum sonst nur noch ganz wenige Flugschulen die die ganze Saison über Drachenflugschulung anbieten. Auf die konzentrieren sich die Schüler nun.

                              Für mich sind die Flugschulen der ganz Entscheidende Faktor für die Zukunft des Drachenfliegens. Anscheinend ist die Drachenflugschulung weit weniger lohnend als die Gleitschirmschulung - wo ja auch meist ein lukratives Anschlußgeschäft in Sachen Schirmverkauf möglich ist. So wird vielfach die Drachenschulung eingestellt oder nur noch lustlos betrieben. Unschlüssige Anfänger werden meist zum Gleitschirmfliegen überredet.
                              Wenn die Drachenfligerei gefördert werden soll, dann wäre hier wohl der geeignetste Ansatzpunkt. Wenn sich Drachenflugschulung wieder lohnt, werden die Flugschulen wohl selber wieder für entsprechende Werbung sorgen.
                              Zuletzt geändert von CarstenM; 02.07.2005, 22:49.

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