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Absturz, weil zu langsam!

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    #16
    AW: Absturz, weil zu langsam!

    zusätzlich:
    Der Windgradient kann in Bodennähe recht ausgeprägt sein. (unten weniger Gegenwind als oben)
    >> Der nächste Grund für Fahrtreserve.

    Kommentar


      #17
      AW: Absturz, weil zu langsam!

      Ich bin der Meinung man sollte schon in der Lage sein einen Drachen komplett ohne Instrumente zu fliegen.
      Wer prinzipiell nicht in der Lage ist anhand von Windgeräuschen und Bügeldruck zu merken daß er zu langsam wird sollte wirklich seine Aufmerksamkeit schulen!

      Das ist doch eine der schönen Seiten des Drachenfliegens daß man nach Gefühl fliegen kann und nicht dauernd Instrumente im Auge behalten muß wie im Flugzeug.
      Ein Motor- oder Segelflugzeug gibt halt vergleichsweise wenig sensorisches Feedback, da geht vor allem das Gefühl für die Geschwindigkeit oft ziemlich verloren.

      Bei der Landeeinteilung mit dem Drachen, die ja üblicherweise deutlich kürzer erfolgt als mit dem Flugzeug, würde es mich eher ablenken immer wieder auf den Geschwindigkeitsmesser zu schauen, zumal man den normalerweise ja auch nicht gerade direkt vor der Nase hat.

      Der Geschwindigkeitssensor ist durchaus nützlich, aber eher im Bereich Flugtaktik beim Streckenfliegen als bei der Landung.
      Zuletzt geändert von CarstenM; 15.04.2014, 08:48.

      Kommentar


        #18
        AW: Absturz, weil zu langsam!

        Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man ohne Fahrtmesser landen können muss.

        Ganz wichtig ist tatsächlich, mit genug Überfahrt um Endanflug unterwegs zu sein. Unzählige Youtube Videos zeigen, dass hektisches Gebastel in einem zu kurzen Endanflug mit geringer Geschwindigkeit zu einer miesen Landung führen.

        Ich klappe mein Vario vor der Landung meist nach oben, das Pitot Röhrchen ist dann eh nicht mehr richtig im Luftstrom und mir würde eine zu geringe Geschwindigkeit angezeigt. Ich verlasse mich lieber auf meine Sinne und sehe zu, mit genug Geschwindigkeit unterwegs zu sein.

        Während des Fluges liefert mir der Geschwindigkeitsmesser interessante Informationen in Hinsicht auf meine Geschwindigkeit bezüglich der Umgebungsluft und in Verbindung mit der GPS Messung über Windrichtung und Stärke.

        Um aufgerichtet die Geschwindigkeit im Endanflug beizubehalten, fasse ich mit der linken Hand die Mitte der Basis und ziehe, während die Rechte am Seitenrohr ist. Erst, wenn ich langsam genug bin, fasse ich um.

        Ich plane, sofern es möglich ist, schon in recht großer Höhe meine Landung: Position, Gegen-, Quer- und Endanflug und ziehe es dann auch so durch. Mir hilft es auch, schon den Queranflug mit größerer Geschwindigkeit zu fliegen und diese Geschwindigkeit zu halten.

        Kommentar


          #19
          AW: Absturz, weil zu langsam!

          Zitat von CarstenM Beitrag anzeigen
          Das ist doch eine der schönen Seiten des Drachenfliegens daß man nach Gefühl fliegen kann und nicht dauernd Instrumente im Auge behalten muß wie im Flugzeug.
          Ein Motor- oder Segelflugzeug gibt halt vergleichsweise wenig sensorisches Feedback, da geht vor allem das Gefühl für die Geschwindigkeit oft ziemlich verloren.
          .
          Sorry, dass ich Dir da wiedersprechen muss! Ein Segelflugzeug wird in der Regel nach Horizontbild und nach sensorischem Feedback und eben nicht stur nach Fahrtmesser geflogen! Gerade im Endanflug mit dem Blick auf den Punkt zum Ausrunden ist es durch die Flugzeugnase im Blickfeld sehr leicht möglich, die Geschwindigkeit ohne Blick auf die Instrumente perfekt einzuhalten! Jede noch so kleine Pitchänderung wird dadurch nämlich sofort sichtbar! Somit bist Du in einem Segelflugzeug wesentlich direkter und feinfühliger über den momentanen Anstellwinkel informiert als bei vielen anderen Fluggeräten.

          Grüße,
          Steffen

          Kommentar


            #20
            AW: Absturz, weil zu langsam!

            Absturz weil zu langsam..was ein...Tread Titel

            Die meisten Drachen sind so gutmütig das glaubt man manchmal nicht, meine Relax kann ich bei ruhigen Bedingungen im Stall aus 20 meter Höhe landen genau wie ich ihn im 45 Grad Winkel runterziehen kann, mit meinem turmlosen Laminar und angeknallter VG geht geht das natürlich gar nicht.
            Bei den meisten Unfällen stimmte so einiges mehr als nur die Fahrt nicht.

            Dirk und Michael haben es schon auf den Punkt gebracht,
            die Faktoren einer kontrollierten sicheren Landung egal bei welchen Bedingungen und mit welchem Gerät sind:
            • Planen der Landung in ausreichender Höhe für einen sauberen Position, Gegen-, Quer- und Endanflug mit leichter Überfahrt und diese Geschwindigkeit auf dem Gleitpfad halten.
            • Das Gurtzeug und die Einhängehöhe ist sehr wichtig: das Aufrichten und Aufrecht-Bleiben muss funktionieren. Ich sehe das sehr viele Piloten zu hoch eingehängt und mit schlecht eingestelltem Gurtzeug fliegen.
            • Um aufgerichtet die Geschwindigkeit im Endanflug beizubehalten, bleiben beide Hände bis zum Einflug in den Bodeneffekt an der Basis, dann wird erst mit einer am Seitenrohr geflogen bis die Fahrtenergie ziemlich abgebaut ist erst dann wird komlett umgefasst und ausgeflährt. Das ungeschickteste was man machen kann schon in größerer Höhe komplett umgreifen, Schaut euch die Videos von Jonny Durand an der macht das in Perfektion und genauso hab ich mir das auch angewöhnt und habe eine nahezu 100% Rate beim Landen- Ok mit dem Relax spiele ich manchmal rum und überspanne den Bogen etwas aber dafür sind die Dinger ja da, zum Spass haben
            • Es ist nicht nötig ganz oben fast in den Trapezkopf zu greifen um einen Drachen sauber zu stallen das nimmt einem den letzten Rest von Kontrolle, es kommt nur auf das Timing und die Konsequenz an, einen Drachen kann man auch an der Basis austoßend landen wenn auch schwerer.


            Und das ganze muss man auch üben, möglichst oft fliegen und landen. Mir hat der Relax als Zweitgerät nicht nur viel Spaß gebracht sondern auch die Anzahl der Starts und Landungen verdoppelt weil ich damit auch an Tagen fliege wo ich meinen Z9 nicht aufbaue.
            Die Landungen mit dem schnellen turmlosen gewohnt laufen wie in Zeitlupe ab, da kann man schön nebenbei seine Technik perfektionieren.

            Happy Landings

            Frank
            Zuletzt geändert von Glockenflieger; 15.04.2014, 13:29.
            Frank Eigenmann

            Hang Glider Experts SW

            Kommentar


              #21
              AW: Absturz, weil zu langsam!

              Ich denke, man muss nach den Ursachen des Langsamflugs suchen. Denn sicher weiß jeder Drachenflieger grundsätzlich, dass es einen Strömungsabriss gibt, wenn man zu langsam fliegt. Die Geschwindigkeit (gegenüber der Luft) schätzt man beim Fliegen über Wind und Fahrtgeräusche und über den Bügeldruck ein, wie schon geschrieben wurde. Und diesen Empfindungen wird aus irgendwelchen Gründen manchmal im falschen Moment keine Beachtung geschenkt. Ich vermute, das wird meist durch Stress oder Hektik ausgelöst.

              Beim Start richten viele Piloten ihre Drachen mit der Nase zu tief aus. Ich habe selber immer wieder gesagt bekommen: "Nase runter!". Wenn man sich das heute anschaut, stehen viele Piloten mit einem Anstellwinkel am Start, der einer Fluggeschwindigkeit von 50-60 km/h entspricht. Das kann man eigentlich gar nicht erlaufen! Folglich lässt man während des Startlaufs die Nase hoch gehen, weil man irgendwie merkt, dass der Drachen so nicht trägt und irgendwas tun möchte, damit der Drachen abhebt. Viel sinnvoller ist es, beim Ausrichten bewusst den Anstellwinkel zu wählen, mit dem man abheben möchte, und den dann während des Startlaufs beizubehalten.

              Dann sieht man viele Piloten lossprinten anstatt gleichmäßig zu beschleunigen. Auch das führt in der Regel zu einer Vergrößerung des Anstellwinkels, wenn man nicht mit Gewalt die Nase ranhält (was auf Kosten des Gefühls für den Drachen geht). Und manchmal sieht man, dass das Umgreifen viel zu früh, hektisch und unkontrolliert erfolgt.

              Und noch ein Fact, der nicht allen Fliegern bewusst ist: Solange beim Startlauf die Aufhängung nicht straff ist, kann man den Drachen durch Unterlaufen steuern. Das bedeutet, wenn mein Drachen beim Start z.B. nach rechts abkippt, laufe ich nach rechts solange die Aufhängung noch nicht straff ist und gehe mit Straffung der Aufhängung dann in eine Linkskurve über und steuere aerodynamisch.

              Zur Landung wurde ja schon einiges gesagt. Eine vernünftige rechtzeitig geplante Landeeinteilung vorausgesetzt, kommt man mit genügend Zeit und Höhe in den Endanflug und kann sich auf die Landung an sich konzentrieren. Ich mache das Umgreifen und Aufrichten inzwischen wieder Lehrmeinungskonform frühzeitig mit 10-20m Höhe, so kann ich meine volle Aufmerksamkeit auf die Landung richten. Das funktioniert super, auch bei stärkerem Wind und Turbulenzen. Wer sich beim Aufgerichtetfliegen unsicher fühlt, sollte das einfach mal ein bisschen im freien Luftraum üben (siehe Beitrag vom Dirk)... es funktioniert.

              Beim Umgreifen birgt eine extrem hohe Geschwindigkeit die Gefahr des Verreißens, also kann es durchaus sein, dass das Abschmieren nicht durch zu langsame, sondern ursprünglich durch zu hohe Geschwindigkeit verursacht wurde. Deswegen fliege ich beim Umgreifen nicht allzuschnell, ziehe danach aber nochmal etwas ran. Bei starkem Wind aufgrund des Windgradienten etwas mehr. Generell ist es sinnvoll, mal in ruhiger Luft verschiedene Geschwindigkeiten bewusst zu erfliegen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, bei welchen Geschwindigkeiten der Drachen wie gut fliegt und wie gut er dabei steuerbar ist (und dabei auch bewusst auf Wind und Fahrtgeräusche und Bügeldruck achten). Ich habe jedenfalls ein deutlich besseres Fluggefühl entwickelt, seitdem ich mich auch bewusst mit dem langsam Fliegen beschäftigt habe.

              Die korrekte Abfang- und Ausgleithöhe ist übrigens so, dass die Füße bei gestreckten Beinen 10-20cm über dem Boden sind. So kann man im Fall des Durchsackens einfach mitlaufen bzw. Rausdrücken und mitlaufen. Damit hat man keinen Stress mehr, den Drachen genau im richtigen Moment rauszudrücken und kann sich langsam an den richtigen Moment zum Ausstoßen rantasten.

              Und zuletzt: Videoanalyse ist für Start und Landung eine unglaublich förderliche Sache. Leider ist es für manche Piloten nicht leicht, zwischen einer guten und einer nicht so guten Analyse zu unterscheiden.

              Kommentar


                #22
                AW: Absturz, weil zu langsam!

                Hi Dirk,

                hast Recht, als gefährliche Folge des zu kleinen Anstellwinkels beim Ausrichten ist der Hechtsprung vielleicht sogar weiter verbreitet als das Aufmachen (hängt wohl auch mit der Windstärke und Anlauffläche zusammen). Jedenfalls wollte ich illustrieren, wie ein zu kleiner Anstellwinkel auch zu einer Abhebephase mit zu geringer Geschwindigkeit führen kann.

                Zufällig bin ich mal auf ein Flaschenhalsgriff-Video gestoßen. Ich war erstaunt, dass der Start so harmonisch aussieht. Für mich zeigt es, dass bei gleichmäßiger Beschleunigung kaum Kraft benötigt wird um den Anstellwinkel zu halten (trotzdem ist der Flaschenhalsgriff nicht zu empfehlen).



                Das Korrigieren durch Unterlaufen in der Startanfangsphase ist vielleicht übertriebenes Feintuning. Ich habe in letzter Zeit ein bisschen damit rumprobiert und bekomme dadurch noch mehr Ruhe und Kontrolle in den Start und wollte es deshalb nicht für mich behalten. Natürlich ist es vom Bewegungsablauf etwas komplexer und das Starten funktioniert ja auch ohne (und auf schmalen Rampen geht es sowieso nicht ;-)).

                Beim Hochgreifen vor der Landung praktiziere ich auch beide Methoden. Das späte Umgreifen sieht halt echt cooler aus, der Gleitwinkel ist besser und gerade mit Hochleistungsdrachen hat man auch mehr als genügend Zeit im Bodeneffekt. Für anfängertauglicher halte ich trotzdem das frühe Umgreifen (aber da Frank und viele anderen absolut keine Anfänger sind, können sie natürlich umgreifen wie sie wollen :-)).

                LG, Johannes.

                Kommentar


                  #23
                  AW: Absturz, weil zu langsam!

                  Zitat von Glockenflieger Beitrag anzeigen
                  • Das Gurtzeug und die Einhängehöhe ist sehr wichtig: das Aufrichten und Aufrecht-Bleiben muss funktionieren. Ich sehe das sehr viele Piloten zu hoch eingehängt und mit schlecht eingestelltem Gurtzeug fliegen.
                  Wie wichtig dieser Hinweis von Frank ist, haben wir am vergangenen Wochenende eindrücklich vor Augen geführt bekommen: Bei einem Piloten funktionierte das Gurtzeug so schlecht, dass er sich nur sehr mühsam aufrichten konnte und sich regelrecht an den Trapezseitenrohren festhalten musste. Das führte bei einem Landeanflug mit frühem Aufrichten bei thermischen Bedingungen zu viel zu langsamer Fluggeschwindigkeit und totalem Kontrollverlust. Man kann es nicht oft genug sagen: Ein gut passendes Gurtzeug, an dem man auch im aufgerichteten Zustand stabil hängt, ist extrem wichtig.

                  Ich neige auch zum späten Umgreifen, nämlich im Bodeneffekt kurz vor Erreichen der Trimmgeschwindigkeit. Aber ich gebe zu, dass es auch Gründe für ein frühes Umgreifen gibt, und dass das Steuern an den Trapezseitenrohren, wenn man es richtig macht (Hände rutschen erst unmittelbar vor dem Rausdrücken nach oben), ganz gut geht. Ich glaube mittlerweile, dass die beste Technik (frühes oder spätes Umgreifen) von der individuellen Kombination Pilot-Drachen-Gurtzeug abhängt.

                  Gruß
                  C.
                  Zuletzt geändert von czuelch; 16.04.2014, 10:02. Grund: "Aufrichten" durch "Umgreifen" ersetzt; so war es gemeint...

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Absturz, weil zu langsam!

                    Beim Hochgreifen vor der Landung praktiziere ich auch beide Methoden. Das späte Umgreifen sieht halt echt cooler aus, der Gleitwinkel ist besser und gerade mit Hochleistungsdrachen hat man auch mehr als genügend Zeit im Bodeneffekt. Für anfängertauglicher halte ich trotzdem das frühe Umgreifen (aber da Frank und viele anderen absolut keine Anfänger sind, können sie natürlich umgreifen wie sie wollen :-)).
                    Wie so oft das Problem mit dem richtigen lesen und interpretieren.

                    Ich schrieb nichts geschrieben von sehr spätem umgreifen das cooler aussieht, sondern vom nicht zu früh umgreifen weil bei Turbulenzen die Kontrolle über sein Gerät verlieren oft nicht so cool aussieht.
                    Mit beiden Händen an den Trapezseitenstangen hat man wenn es darauf ankommt nur ein Bruchteil der Steuerwirksamkeit und nicht umsonst hatten in den 70ern die Geräte zum sitzend fliegen eine andere Unterverspannung damit die Basis weiter vorne sitzt und später dann auch weit ausladenden Speedbars.

                    Vielmehr habe ich geschrieben/ gemeint:
                    Beim Einflug in den Bodeneffekt erst eine Hand an die Trapez Seitenstange von da aus hat man noch mindestens 5-10 Sekunden Zeit bis zum Aufsetzen und durch die andere Hand an der Basis noch in der Lage die Geschwindigkeit zu halten. Ich bin zu diesem Zeitpunkt in meinem Tenax Gurt auch schon fast voll aufgerichtet, wegen des Widerstandes und damit ich jederzeit schnell umgreifen und ausstoßen kann, vom aufrichten auf den letzten Drücker halte ich auch nichts obwohl das geübt bei ruhigen Bedingungen auch gut funktionieren kann.

                    Wenn die Überfahrt abgebaut ist so das der Drachen nicht mehr wegsteigen, dann greift man komplett um was bei mir immer noch ungefähr 2-3 Sekunden vor dem Ausstoßen passiert.
                    Ein insgesamt sehr kontrollierter nicht hektischer 2 Stufen Vorgang der hilf die Kontrolle und Ruhe im Gerät auch bei turbulente Bedingungen zu halten.

                    Beim Drachenlanden gibt es zwei Knackpunkte , der erste ist der Anflug an sich, um sauber ins Landefeld zu kommen und mit sauberem Gegen- Quer- Endanflug klapp das immer, der Zweite dann die Landung auch ohne Crash abzuschließen und hier hapert es bei vielen wegen falschem Material und falscher Technik gleichermaßen was unsere Gleitschim Kollegen dann sehr belustigt und abschreckt obwohl die Verhältnismäßig gesehen auch nicht besser Landen es scheppert nur nicht so laut.

                    Happy Landings

                    Frank
                    Zuletzt geändert von Glockenflieger; 16.04.2014, 10:47.
                    Frank Eigenmann

                    Hang Glider Experts SW

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Absturz, weil zu langsam!

                      Also ein Lese- oder Interpretationsproblem liegt meinerseits nicht vor ;-). Ich weiß wie Du landest und habe nichts dagegen einzuwenden, bin auch selber eine Weile so gelandet und mache es gelegentlich immer noch.

                      Aus Interesse "teste" ich seit einundhalb Jahren das Landen nach der DHV-Lehrmeinungsmethode. Und damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Sowohl bei ruhiger Luft als auch bei stärkerem Wind und Turbulenzen habe ich kein Problem, den Drachen auf Kurs zu halten. Für das aufgerichtete Fliegen in turbulenter Luft ist natürlich ein bisschen Gewöhnung notwendig, es ist aber nicht schwer und es stimmt nicht, dass man nur einen Bruchteil der Kontrolle hat. Der Vorteil aus meiner Sicht ist, dass man 10-15 Sekunden Zeit hat, den Verlauf des Steuerbügeldrucks zu erfühlen und nicht bloß 2-3, und dass man sich in der Schlussphase der Landung nicht noch zusätzlich aufs Umgreifen konzentrieren muss.

                      Wenn ich 5-10 Sekunden im Bodeneffekt umrechne, komme ich auf ca. 75-150m Ausgleitstrecke. Das finde ich cool (ganz ehrlich!), aber für eine sichere Landung ist so viel nicht nötig. Ich bin für genügend Geschwindigkeit und Überfahrt vor der Landung, und wer es damit übertreiben möchte, kann das gerne tun (lieber zu schnell als zu langsam). Nur müssen wir diese übertriebene Geschwindigkeit nicht als Maßstab für alle setzen. Ich kann mir vorstellen, dass einige Piloten davon überfordert werden bzw. dadurch ein bisschen das Gefühl für angepasste Geschwindigkeit verlieren und sich gerade dadurch Fehler einschleichen.

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                        #26
                        AW: Absturz, weil zu langsam!

                        Die gemeldeten Unfälle und meldepflichtige Unfälle mit Personen- und Sachschaden sind keine Lappalien. Insofern halte ich den Begriff 'Absturz' für angemessen, auch wenn viele Abstürze mit dem Drachen, z.B. ein Absturz in die Bäume, glimpflich ausgehen.
                        Von den alltäglichen missglückten Landungen mit verbogenem Trapez, Prellungen und Verstauchungen ist ja keine Rede.

                        Ziel der Meldepflicht und der Unfall-Statistik ist eine Verbesserung der Sicherheit. Piloten sollen durch die Berichte auf Gefahren hingewiesen werden, von denen auch sie betroffen sein könnten.
                        Und wenn wir Drachenflieger schon so wenige sind, so sollten wir verstärkt an unserer Qualität, unserer Sicherheit arbeiten.

                        Deswegen liegt mir auch an einem kameradschaftlichen Umgang, in dem ohne jede Missbilligung über Fehler gesprochen werden darf.

                        Übrigens liegt die Anzahl der Drachen-Unfälle bezogen auf die Mitgliedzahlen des DHV und die erteilten Lizenzen über der Anzahl der Gleitschirm-Unfälle, wobei beim Drachen die meisten Unfälle bei Start und Landung passieren, beim Gleitschirm durch Klapper.

                        Der Drachen ist eben das anspruchsvollere Gerät, aber gute Starts und Landungen müssen keine Glückssache sein, sondern sind erlernbar, und wenn man es kann, ist es ein Genuss, für den Piloten wie für den Zuschauer. Auch das macht den Reiz des Drachenfliegens aus.

                        Schwere Unfälle in der Ausbildung finde ich besonders schade, da sie oft zum Abbruch der Ausbildung oder zum Wechsel zum Gleitschirm führen. Und unter der Anleitung und Aufsicht eines Lehrers sollten sie m.E. nicht passieren.

                        Lande- und Starttechnik:

                        Wie eine perfekte Landung zu erfolgen hat, haben wir schon oft gelesen und gehört: Landeeinteilung, Peilwinkel etc.
                        Mit Fahrtreserve an den Boden, dann kann man schon mal nicht mehr tief fallen. In Bodennähe keine Kurve mehr. Daraus ergibt sich je nach Gleitwinkel die Länge des Endanflugs. Durch das Ausgleiten dicht über dem Boden muss man dann 'nur' noch die Geschwindigkeit abbauen.

                        Man kann solche Beschreibungen sicher nicht oft genug lesen und hören. Noch besser ist es m.E., sich gute Landungen abzugucken. Man kann nicht nur aus Fehlern lernen, sondern auch durch Vorbilder.
                        Frank hat einen guten Landestil mit spätem Aufrichten anschaulich beschrieben und auf einen Könner (Jonny Durand) hingewiesen.
                        Und dann gilt natürlich: Übung macht den Meister.

                        Es gibt aber auch Umstände, bei denen schon ein früheres Aufrichten, schon im Endanflug, sinnvoll sein kann:
                        - Wenn ich früh Energie vernichten muss, weil ich kleinräumig landen will/muss oder zu hoch reinkomme.
                        - Oder wenn ich ein Gurtzeug habe, dass sich nicht genügend (leicht) aufrichtet, so dass ich mit der Neigungsverstellung nachhelfen muss. Dann ist es besser, wenn ich das umständliche und wackelige Aufrichten schon erledigt habe, bevor ich dicht über dem Boden bin.

                        Das frühe aufgerichtete Fliegen hat aber seine Tücken, weshalb Frank das späte Aufrichten favorisiert:
                        - Im Trimmflug verlaufen die Trapezseitenrohre nur wenig vor den Schultern des aufgerichteten Piloten. Wenn dieser dann mit der gewohnten angewinkelten Armhaltung die Seitenrohre fasst, ist der Anstellwinkel zu groß, er wird langsamer oder gar zu langsam. Erst beim Ausgleiten stehen die Seitenrohre weiter vorne. Für die nötige Fahrtreserve im Endanflug oder gar die Überfahrt zum Vernichten von Energie muss man die Seitenrohre dagegen noch weiter nach hinten ziehen (oder drücken), was schon eine gewisse Verrenkung erfordert. Daher sagt Dirk: Schon mal in der Höhe ausprobieren und üben.
                        - Noch schwieriger ist es, wenn sich das Gurtzeug nicht weit genug aufrichtet. Dann muss man noch sein Gewicht halten und hat kein Gefühl für den Flügel.
                        - Und dann spielt noch eine Rolle, wie hoch ich aufgerichtet hänge: Hänge ich hoch, liegen die Seitenrohre erschwerend weiter hinten, hänge ich tief, muss ich breit greifen, was Kraft und Weg zum Ausstoßen reduziert.

                        Es sind aber keineswegs nur die Landungen, sondern auch die Starts, die durch geringe Geschwindigkeit gefährlich werden:
                        - Das nachlassende Gewicht des Flügels kann einen zum Reinschmeißen verführen.
                        - Ein zu großer Anstellwinkel zieht einen schon bei zu geringer Geschwindigkeit hoch, so dass man nicht weiter beschleunigen kann.
                        - Ein schlechtes Gurtzeug kippt den Piloten nach vorne, wenn Zug auf die Aufhängung kommt (sieht aus wie Reinschmeißen).

                        Noch zum Geschwindigkeitsmesser:
                        Wenn ich ihn bequem im Blick habe und er genau misst, wie z.B. beim Segelflugzeug, ist er für mich bei Start und Landung eine zusätzliche Referenz.
                        Bei Start und Landung mit dem Drachen habe ich weder eine korrekte Messung noch Gelegenheit, die Anzeige abzulesen.
                        Ich kann im Flug aber lernen, welche Sinneseindrücke (Fahrtwind, -geräusch etc.) welcher (angezeigten) Geschwindigkeit entsprechen.

                        Psychologische Faktoren:

                        Neben all diesen oftmals bekannten Dingen, habe ich bei Eröffnung dieses Themas mehr noch an psychologische Faktoren gedacht, die zu diesen Unfällen (weil zu langsam) führen, nicht nur in der Ausbildung, sondern auch bei Routiniers.

                        Nur ganz selten erwähnen die Unfallberichte (es wird auch nicht abgefragt), welche Gedanken des Piloten zu dem Unfall geführt haben.
                        Danke daher für die Beiträge von kaimartin, Vne, Carsten Muth und Steffen.
                        Deswegen hatte ich auch meine Fehler geschildert.

                        Gefährliche Gemütslagen sind offenbar Ärger, Angst, Hast, Instinkt, Irritation (Ablenkung), Fixierung, Übermut oder Hochmut etc.
                        Jeder kennt den Windsack oder den Busch oder Baum, der den Piloten magisch anzieht.
                        Im Südwesten des Landeplatzes Greifenburg steht ein Holzschuppen, der bei Ostwind (wie meist) regelmäßig zu missglückten Landungen führt, weil die Piloten unbedingt außen herum wollen, auch wenn sie längst zu tief sind.
                        Wenn Piloten vergessen, sich einzuhängen, ist oft Hast und Ablenkung im Spiel.

                        Es gibt beim Fliegen diese Situationen, in denen wir (als Landtier) gegen unseren Instinkt handeln müssen: Gerate ich in sinkende Luftmassen, muss ich ziehen und steiler, weil schneller, hindurch gleiten, anstatt zu drücken, um erst einmal die Höhe zu halten, aber dafür länger in ihnen zu verweilen und somit insgesamt Höhe zu verlieren.

                        Wie kann ich solche Dinge dem aufgeregten Schüler klar machen?
                        Wie kann ich ihm begreiflich machen, dass Geschwindigkeit nicht sein Feind, sondern sein Freund ist?

                        Da hat die aufwendige Tandem-Schulung Vorteile, wenn der Schüler einen provozierten Strömungsabriss miterleben kann, was ihm voraus geht bzw. wie er sich ankündigt und wie man wirksam reagiert.

                        Happy starts und landings, Bernhard

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                          #27
                          AW: Absturz, weil zu langsam!

                          Wenn ich 5-10 Sekunden im Bodeneffekt umrechne, komme ich auf ca. 75-150m Ausgleitstrecke. Das finde ich cool (ganz ehrlich!), aber für eine sichere Landung ist so viel nicht nötig. Ich bin für genügend Geschwindigkeit und Überfahrt vor der Landung, und wer es damit übertreiben möchte,
                          Ich richte mich ja nicht ganz unten im Bodeneffekt auf sondern beim Einflug (2 Meter) aber immer erst wenn der direkte Kurs auf den Landepunkt stabilisiert ist.
                          Ich passe meine Geschwindigkeit immer den Bedingungen an, von etwas über Normalfahrt bis 55 km/h je nach Platz und Turbulenzen, mehr ist niemals nötig.
                          Ferner geht es mir nicht um Aufrichten an sich, sondern um den Moment wenn man beide Hände weg von der Basis an den Seitenrohren hat.
                          Es geht hier also um 2 Meter Höhe aufrichten vs. in 5- 10 Meter Höhe aufrichten bzw. komplett umgreifen was fatal sein kann, denn du bist nicht in der Lage mit beiden Händen am Trapezseitenrohr deinen Drachen noch schnell und effektiv genug zu beschleunigen und zu steuern wenn dich eine Böe kalt erwischt.
                          Seit 1975 bin ich beim Drachenfliegen dabei und seit 1980 selbst als Pilot und ich beobachte das immer wieder.

                          @ Bernhard ,diejenigen die es "sicher" und souverän können als Beispiel zu nehmen halte ich für sinnvoll.

                          Eigentlich sollte ich mich wirklich hier abmelden, spart Zeit, aber wenn es wenigstes einem hilft...
                          Zuletzt geändert von Glockenflieger; 17.04.2014, 16:02.
                          Frank Eigenmann

                          Hang Glider Experts SW

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                            #28
                            AW: Absturz, weil zu langsam!

                            Ein Aspekt der fürs späte Umgreifen im Bodeneffekt bei Trimm-Geschwindigkeit (weil kräftefrei) spricht ist vielleicht auch der, dass bodennahe Böen keine fiesen Vertikalkomponenten haben.

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                              #29
                              AW: Absturz, weil zu langsam!

                              Was den Zeitpunkt des Aufrichtens betrifft, so sollte ein Pilot je nach Situation variieren können.

                              Es gibt Piloten, die dazu tendieren, sich früh aufzurichten. Das kann, wie gesagt, leicht zu zu geringer Geschwindigkeit führen, muss es aber nicht.

                              Es gibt (meist gute) Piloten, die sich gerne möglichst spät aufrichten, eher am Ende des Ausgleitens. Manchmal glaube ich, sie finden es schick, so lange so tief über die Landewiese zu schweben.

                              Einen guten Kompromiss hat Frank beschrieben.

                              Wichtig ist aber, dass man überhaupt in ein Ausgleiten mit Bodeneffekt kommt (und nicht mit zu langsamer Geschwindigkeit reinplumpst). Nach Dubs erweitert der Bodeneffekt den Stallpunkt und erhöht den Auftrieb um bis zu 20%, führt also zu geringerer Mindestgeschwindigkeit. Das verlängert zwar etwas die Landestrecke, vereinfacht aber die letzten Meter und das Ausstoßen.


                              Was die Angst vor zu schnellem oder zu hohem Landeanflug betrifft, möchte ich hier einmal (mehr) auf die Wirkung von Landeklappen hinweisen. Die Starren haben sie, und sie vereinfachen das Landen gewaltig. Ein Starrer ist nach meinen Erfahrungen viel einfacher zu landen als ein Hochleister.

                              Aber auch die kleinen Klappen von Tomas Pellicci sollte man nicht unterschätzen.
                              Ihre Wirkungsprinzip ist mit der des Flettner-Ruders zu vergleichen. Sie verändern (erhöhen) für die gesamte Fläche den Anströmwinkel, wobei die Hauptfläche günstiger angeströmt wird, die Mindestgeschwindigkeit wird geringer.
                              Ihre Bremswirkung ist allerdings nicht mit der der größeren Klappen der Starren zu vergleichen.
                              Der Nick-Moment-Haushalt wird durch das Setzen innen liegender Klappen nicht negativ beeinflusst. Die Wölbung des Innenflügels nimmt zwar zu, was das aufrichtende Moment reduziert, dafür nimmt aber auch die Schränkung zu, was das aufrichtende Moment erhöht.
                              Daher halte ich ein Nachrüsten von Flexiblen mit solchen Klappen für ungefährlich, wobei ich davon ausgehe, dass ihre Anbringung auch hohen Geschwindigkeiten standhält. Sie vereinfachen das Landen und können so zu weniger missglückten Landungen und weniger Landeunfällen beitragen.

                              Happy Landings und immer genügend Strömung um den Flügel, Bernhard

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                                #30
                                AW: Absturz, weil zu langsam!

                                Also des ist die Geraetmarke worauf ich vorgestern zu fliegen versuchte ( УТ СЛАВУТИЧ / UT SLAVUTYCH) . Immer wieder Boen gekriegt nicht rechtzeitig ballansiert hab und mitr Drachennase in die Erde gelandet , gewaechselt links , rechts . Der Lehrer erklaerte dass es dadurch passiert ,dass ich fast gar nicht zu ballansieren versuche .... doch ich spuerte nicht den Moment wann es noch moeglisch war den Drachen gerade auf zu richten ... Buegelchen gabs schon, aber Wind fast keins nur 1m.p.s . Ist es OK. fuer den ersten mal auf soenem Geraet /oder eher i bin a Deppstudent ? Helm aufn Trapezrohr a bissel zerschlagen keine Verlaetzung ghobt , aber nah dran scho gween...Irgendwie hab ichs ned geklaert bekommen dass man minimaal 30 kmh fliegen sollte wobei sich der Drache gut ballansieren laesst und immer bei zuniedrig Geschwindigkeiten notgelandet und zu fiel rausgedruekt ( Drachnase zu hoch gehalten ) alles irgendwie voll unkontrolliert , fremdlisch , stressreich wars ...
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von Mykko; 10.06.2014, 23:01.
                                Ich bin gerade dabei mir einen eigen Skyradl selber zu entwerfen und zu bauen

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