- Anzeige -
KONTEST =:= GLEITSCHIRMSERVICE
- Anzeige -
TURNPOINT - European Brands for Pilots
- Anzeige -
= fly it your way =
- Anzeige -
AUS LEIDENSCHAFT AM FLIEGEM
- Anzeige -
http://www.skyman.aero/de/gleitschirme/sir-edmund.html

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

    Zitat von BeKu Beitrag anzeigen
    Eine schwere Turbulenz, die imstande ist einen Drachen in Sekundenbruchteilen senkrecht aufzustellen und ihm abrupt die Vorwärtsfahrt zu nehmen, wird sicher nicht darauf Rücksicht nehmen, die Tragflächenhälften bilderbuchmäßig symmetrisch zu umströmen.

    Gerade wenn der Drachen kopfüber anfängt durch zu rotieren und das Segel beginnt sich gegen die Sprogs zu drücken, hat die Böigkeit aufgrund der geringen Eigengeschwindigkeit und dem nun völlig entlastetem, leichtem Drachen (lockere Aufhängung!) leichtes Spiel.
    Nun denn, in diesem Fall sehe ich es so, dass so wie du geschrieben hast durch die geringe Eigengeschwindigkeit das Aufrichtende Moment sehr klein ist.
    Ob es rechts nun etwas weniger als sehr klein oder gleich klein wie links ist, ist unerheblich. Die beginnende Rotation kann nur durch sofortiges beherztes ziehen des Bügels abgebremst werden. Die Stellung der Sprogs ist da nicht so wichtig, es liegt ja fast keine Strömung an (so wie du schreibst: ...abrupt die Vorwärtsfahrt zu nehmen...). Wenn dieses Ziehen schnell genug und stark genug geschieht hat man Glück, die Rotation wird in Relation zum Pilotenkörper gebremst und die Strömung legt sich wieder an, das Pitch beginnt zu greifen und der Drachen fängt ab. In dem Moment wo die Strömung sich wieder anlegt sind die Strömungsgeschwindigkeiten sicherlich von keinen hohen Differenzen links und rechts geprägt. Jeder der so etwas schon erlebt hat weiß, dass es sehr rasant abwärts geht!

    Zitat von BeKu Beitrag anzeigen
    Meiner Ansicht nach ist es sogar wahrscheinlich, dass dabei die Sprogs ihren zusätzlichen Freiheitsgrad nutzen werden, um der aerodynamischen Belastung auszuweichen (gewissermaßen wie ein auswehendes Ruder hinsichtlich des Ausgleichs links/rechts). Dadurch reduziert sich der Widerstand des Drachens, was dazu führt, dass ihm weniger kinetische Energie entzogen wird, welche aber zur Erzeugung von zusätzlichem Pitch-up genutzt hätte werden können (Energieerhaltung). Die Folge ist ein reduziertes Pitch-up.

    Ein stark idealisiertes Gedankenexperiment zur Erläuterung:

    Während der Drachen anfängt durch den Anstellwinkel für Nullauftrieb zu rotieren wird der linke Außenflügel mit 20 km/h sauber umströmt. Aufgrund der starken Böigkeit sieht der rechte Außenflügel aber lediglich 10 km/h. Die Anteile am Pitch-up links/rechts verhalten sich bei symmetrischen Sprog-Stellungen aufgrund der Proportionalität zum Staudruck dann etwa 4:1. Insgesamt also 5. Angenommen, der wechselseitige Ausgleich bei gegenläufiger Kopplung führt auf der linken Seite zu einer Halbierung, dafür auf der rechten Seite zu einer Verdoppelung des Pitch-up, so ergibt sich dann ein Verhältnis von 2:2. Insgesamt also 4. In diesem idealisierten Beispiel ergibt sich für diesen konkreten Fall also ein Verlust an Pitch-up von 20% (4 statt 5) gegenüber einem Sprog-System ohne Kopplung.
    Hier finde ich deine Annahme irreführend. Nehmen wir an dieses vereinfachte Modell stimmt annäherungsweise. Dann würde das bedeuten bei einem aufrichtenden Moment von Beispielsweise 200 Nm, das bei deiner Annahme nur mehr 160 Nm (200 Nm minus 20% = 160 Nm) zur Verfügung stehen würden.
    Das würde allerdings bedeuten, dass das gesamte aufrichtende Moment von den äusseren Sprogs erzeugt wird.
    Dein Modell kann allerdings nur einen unendlich dünnen Profilschnitt am Angriffspunkt des äußeren Sprogs der Stützlatte berücksichtigen.
    Vereinfachen wir etwas und sagen dein Modell wird auf die äußere Stützlatte erweitert. Das aufrichtende Moment wird allerdings durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht. Innerer Divestick, S-Schlag, Randbogen etc.
    Jetzt muss ich eine Annahme treffen mangels Wissen. Ich nehme an der Anteil des äußeren Divesticks am gesamten aufrichtenden Moment beträgt 20%. Das wären 40 Nm. Diese 40 Nm nun reduziert um deine Annahme (minus 20%) ergibt 32 Nm.
    Das Gesamtmoment hätte sich dadurch von 200 Nm auf 192 Nm reduziert. Also um 4% und nicht um 20%! Wenn, WAS WIR ALLE NICHT WISSEN UND DESHALB NUR SPEKULIEREN, die Gütesiegelanforderungen des DHV um 10 % übererfüllt werden, wäre dieser Drachen immer noch mehr als im grünen Bereich.
    Und deshalb finde ich es nicht in Ordnung wenn spekulativ und suggestiv die Sicherheit der ICARO Drachen untergraben wird. Der Titel des Fadens impliziert ja schon einen Sicherheitsverlust!

    Ich gehe noch weiter, wenn deine Annahme stimmt, behaupte ich das dieses Kompensationssystem ein Sicherheitsgewinn ist!
    Ein Szenario wie du es beschreibst könnte (!!!) hier aufgetreten sein.

    Das Video kennen wahrscheinlich eh alle (ab 8:12):

    Hang gliding series "Rhythm of Flight" episode #1 "In the Beginning", for blogs and photo's go to http://www.rhythmofflight.com/Wolfi Siess and Jonas Lobitz...


    In diesem Fall müsste der linke Flügel (von vorne) durch die differenzierte Kompensation ein Höhenruder gegenüber dem rechten Flügel erzeugen und die Rotation abbremsen!

    Naja, das glaub nicht einmal ich. In dem Fall hilft nur ein gut gepackter und beherzt gezogener Retter!
    Alles andere ist eine rein akademische Diskussion in einer durchzechten Nacht auf der Landewiese!

    Zitat von BeKu Beitrag anzeigen
    Es geht mir oben nur darum, mein persönliches Verständnis zu erläutern, dass eben unterschiedliche Sprog-Stellungen links/rechts bei einem gegenläufig kompensierten System m.M.n. zwangsläufig zu einem gewissen Verlust an Pitch-up führen.

    Dass in der Praxis über viele Jahre hinweg auch mit deutlich weniger Sicherheitsreserve als die DHV-Vorgabe völlig unbehelligt geflogen werden kann, zeigten uns ja die Ergebnisse der Vermessungen von Abspannhöhen und Sprog-Winkel (alter Beitrag von „dumdidum“).

    Kommentare wie „ich fliege seit Jahren begeistert meinen Drachen und hatte noch nie ein Problem damit“ halte ich für ähnlich hilfreich wie die Aussage „ich fahre begeistert ein Auto ohne Airbag und hatte noch nie ein Problem damit“.
    Ich sehe es so: Ich fahre seit Jahren ein Auto mit Airbag. Aber ehrlich gesagt weiß ich gar nicht ob einer drinnen ist...ich habe nie nachgesehen. Ich vertraue trotzdem darauf das er funktioniert. Ich weiß aber auch wenn ich mit 150 kmh gegen einen Baum fahre wird er mir nichts mehr nützen....

    So wie bei Monsterturbulenzen mein Pitch völlig egal sein wird.

    Zitat von BeKu Beitrag anzeigen
    @Walter
    Vielleicht könntest du ja auch mal einen fachlichen Beitrag schreiben?
    Beispielsweise einen physikalischen Nachweis führen, warum deiner Ansicht nach bei gekoppelten Sprog-Systemen bei drohendem Überschlag sicher kein Verlust an Pitch-up auftreten kann. Das würde dann auch zum Titel des Threads passen. Danke.
    Sorry, kann ich nicht, ich bin kein Physiker, erlaube mir aber trotzdem eine Meinung zu haben.

    Nur zur Klarstellung: ich finde es nicht in Ordnung das ein Drachenhersteller der in keinster Weise auffälliger geworden ist als andere so diskreditiert wird!
    Keine der aufgestellten Theorien ist belegt worden.
    Die Drachen sind geprüft und tausende fliegen damit weltweit. Spekulieren und Diskutieren ist spannend, allerdings nur wenn nicht diskreditierend suggestiv spekulierend.
    Das ist nur meine Meinung, ich gestehe jedem anderen zu eine andere zu haben!

    Fliegen ist wunderschön!
    Gute Nacht
    Walter

    Zitat von BeKu Beitrag anzeigen
    PS:
    Nur zur Klarstellung: Diesen Thread habe ich nicht wegen der MastR-Unfälle aufgemacht, sondern weil an anderer Stelle über die Details der gegenläufigen Sprog-Kompensation geschrieben wurde. Diese Gedanken habe ich mir schon vor vielen Jahren gemacht.

    Kommentar


      #17
      AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

      Hallo Bertram, Walter,
      Ich habe auch eine andere Meinung als Bertram .
      Ein Grund, warum Wettkampfpiloten früher die Sprogs runtergedreht haben, war die bei hoher Sprogstellung eingeschränkte Segelbeweglichkeit, was zu größerem Kraftaufwand beim Ein- und Ausleiten von Kurven führte ( wie gesagt, ein Grund...).
      Wenn dieser Grund durch die Differentialwirkung bei Icaro-Hochleistern wegfällt, können die Sprogs höher d.h näher an die Segeloberseite angestellt werden/bleiben, sie greifen früher, der Pitchverlauf ist eher auf der sicheren Seite. Dazu kommt, dass die Situationen bei denen die Sproogs wirken müssen, selten schön symmetrisch auftreten, symmetrische Sproogstellung ist also auch nicht unbedingt erforderlich.
      Meiner Meinung nach ist die gekoppelte Sprog-Kompensation eine tolle Entwicklung von Icaro.
      Wie Bertram sagt hat die Sproogansteuerung auch sehr wenig mit der MastR- Steilspirale zu tun - für das Verhängen eines Ansteuerseils gibt es bisher keine Hinweise.
      @ Walter, ich glaube nicht, dass Icaro in diesem Fred diskreditiert wird. Soweit ich gelesen hab ist es eine weitgehend sachliche Diskussion über eine besondere Entwicklung von Icaro.
      lg Bert
      Zuletzt geändert von bertS; 14.01.2016, 22:08. Grund: Überschneidung mit Walter

      Kommentar


        #18
        AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

        Hallo Bert,

        ich denke ich verstehe was du meinst: Das gekoppelte System ermöglicht es ggf. die Mittelstellung der Sprogs höher zu stellen, um mehr Pitch-up bei symmetrischer Umströmung und trotz differentiellem Ausgleich auch noch ausreichende Wirkung bei unsymmetrischen Bedingungen zu haben.

        Der Haken ist dann aber doch folgender:
        Werden auf dem Messwagen (bei symmetrischer Messung) nur knapp die DHV-Vorgaben erfüllt (und damit das Gütesiegel erteilt), ist dies noch nicht ausreichend, um auch bei stark unsymmetrischen Verhältnissen das Erreichen der Pitchwerte des nicht gekoppelten Systems zu garantieren. Die DHV-Vorgabe würde konventionelle Systeme benachteiligen und macht dann streng genommen keinen Sinn.

        Die Frage ist natürlich, wie viel das alles tatsächlich ausmacht. Soweit ich weiß, können ein paar Zentimeter Sprogauslenkung hin oder her aber durchaus ihre Wirkung haben.

        Viele Grüße, B.
        Zuletzt geändert von BeKu; 14.01.2016, 23:00. Grund: RS

        Kommentar


          #19
          AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

          Hallo Bertram (Beku),

          Folgende Aufgabe für dich:

          Notiere dir die Sprog Schränkungswinkel laut Kennblatt aller relevanten Turmlosgeräte aus der DHV Datenbank.
          Gehe an die Start- und Landeplätze dieser Welt und vergleiche das was auf dem Kennnblatt steht mit der Realität.

          Manfred hat den Hinweis gegeben:
          Wenig VG> sehr hohe erforderliche Schränkung
          Viel VG> deutlich weniger erforderliche Schränkung

          Habe ich keine Kompensation muss ich die Sprogs auf den hohen Wert einstellen ansonsten habe ich genau da wo ich es am nötigsten brauche, nämlich bei weniger VG deutlich reduzierte Sicherheit.
          Bei den losen VG Stellungen stehen im Kennblatt nicht selten 13- 18 Grad das kann man schon mit bloßem Auge sehen ob ein Sprog wirklich so hoch eingestellt ist.
          Wie gesagt schaut euch die Geräte um euch herum genauer an, ich tue das immerzu.

          @ Jan Schuecken > genau deshalb schrauben manche die Sprogs runter und leider hatte das in der Vergangenheit oft den Effekt das zu viel runtergeschraubt wurde und so mancher Kollege runtergeschraubt hat obwohl das eigentlich bei seinem Drachen gar nicht nötig war. Und genau deshalb veröffentlicht man besser keine Videos mit aufliegenden Sprogs ohne den richtigen Kontext weil sonst einige wieder anfangen runterzuschrauben ohne zu wissen was sie da tun.

          Einer der Gründe warum ich einen Laminar fliege ist genau dieses Sprogystem was nicht nur erhöhte Sicherheit bei wenig VG bietet, sondern auch erlaubt mit Gütesiegeleinstellung Weltmeisterschaften zu gewinnen ohne dass man am Gerät schrauben muss.

          Eine rein theoretische negative Komponente die sich durch die unterschiedliche Schränkungswinkel ergeben könnte (Ganz high Level 2x 13 Grad könnte vom gesamt Pitch Wert besser sein als 1x16 und 1x10) oder einen seitliche Überschlag provozieren ist durch die von vornherein höhere Sicherheit mindestens kompensiert und die Bewegungsfreiheit ist auch eingeschränkt so dass sich keine zu starke Verwindung ergibt.

          Die Statistik der letzten Jahre belegt das doch eigentlich sowieso, denn mir ist kein Tuck mit einem Laminar bekannt obwohl das Gerät unter härtesten Bedingungen geflogen wird nebenbei 7 Weltmeisterschaften geonnen hat und obwohl ein Tuck natürlich bei entsprechendem Flugstiel und Bedingungen theoretisch mit jedem Flexi passieren könnte.

          Ein System das sogar mal von Christpoh Kratzner im DHV Info als besonders sicher erwähnt wurde (wegen der Kompensation, den 5 unterstützten Segellatten, auch weiter außen, am Flügelende), das in mittlerweile weit mehr als 2000 Icaro Drachen eingebaut sein dürfte ab Laminar 07, MastR und Orbiter, die zudem alle eher durch nicht Tucken auffallen, hier einfach aus dem Nichts heraus so beharrlich in Frage zu stellen, das finde ich schon ein starkes Stück und ich frage mich wirklich was die Hintergründe dafür sein könnten.

          Happy Landings

          Nachtrag: Das ist Manfreds WM Laminar (Bildquelle: Facebook Garda Big Sur Flight Park), das hätte man sich vor Jahren nicht träumen lassen das solche flachen Schränkungen beim Flexi möglich und fliegbar sind. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern als manche fest der Meinung waren das ein Drachen mit weniger als 2 Grad Segeltunnel (alte Hasen kennen das noch) sich nicht fliegen lässt.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Manfred.jpg
Ansichten: 1
Größe: 28,1 KB
ID: 819528

          Nachtrag: Der Laminar hier hat innen 3.6° und außen 8.35° an den Sprogs und beide liegen bei Voll-VG auf (ja so ein Video gibt es). Dank der Verwindungskompensation ist das Ganze zumindest besser steuerbar und ohne müsste man die Sprogs für ein erträgliches Handling runter drehen, aber so tief wäre ja dann fast gar nichts mehr? Aber nein so was macht ja niemand
          Ich habe den Post leider nicht mehr gefunden in denen Bernhard Wienand uns mal vorgerechnet und in einer Grafik gezeigt hat das diese Segelschränkungen beim Flex nicht möglich seien und eine unendlichen Segelspannung erfordern würde. Ich glaube damals behauptete er das unter 20 Grad nicht möglich wären. Hat er wohl stillschweigend gelöscht, langsam sollte es Käsesahnenverbot geben
          Zuletzt geändert von Glockenflieger; 19.01.2016, 16:33. Grund: Sprogwinkel hinzugefügt
          Frank Eigenmann

          Hang Glider Experts SW

          Kommentar


            #20
            AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

            Hallo Bertram,
            Ich meine, dass es kaum Notwendigkeit gibt für Icaro die Pitchwerte gerade noch zu erfüllen. Laut Kratzner, den ich zu diesem Thema mal vor einigen Jahre gesprochen habe, waren die Icaro - Pitchwerte damals wohl im erstaunlich gesunden Bereich. So jetzt ist Icaro zumindest von mir genug gelobt worden, wir lesen im "Spiralen -Fred" weiter.
            Auf diesem Weg wünsche ich Christoph Kratzner gute Besserung.
            lg Bert
            PS: Frank und ich haben uns überschnitten.
            Zuletzt geändert von bertS; 15.01.2016, 00:44.

            Kommentar


              #21
              AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

              Hallo Frank,

              es geht mir hier nicht um die seit langem übliche VG-Kompensation, sondern ausschließlich um die gegenläufige Sprog-Kopplung, wie sie meines Wissens ausschließlich bei Icaro-Geräten im Außenflügel eingesetzt wird.

              Es geht um das hier:

              Zitat von Glockenflieger Beitrag anzeigen
              Eine rein theoretische negative Komponente die sich durch die unterschiedliche Schränkungswinkel ergeben könnte (Ganz high Level 2x 13 Grad könnte vom gesamt Pitch Wert besser sein als 1x16 und 1x10) oder einen seitliche Überschlag provozieren...
              Also darum, dass dann, wenn zwei ansonsten identische Drachen im Gütesiegeltest (idealisierte symmetrische „Laborbedingungen“) die exakt gleichen Pitchwerte erreichen, derjenige mit wechselseitiger Sprog-Kompensation (also mit diesem einen zusätzlichen Freiheitsgrad des „Auswehens“) aufgrund der zugrunde liegenden Physik zwangsläufig auch ein geringeres Pitch-up bei unsymmetrischen Bedingungen hat.

              Wie relevant dieser Verlust an Pitch-up in der Praxis tatsächlich ist, ist eine ganz andere Frage, die so einfach sicher nicht beantwortet werden kann, weil es in der Natur keine genormten, dreidimensionalen Tuck-Strömungsfelder gibt.

              Andererseits ist dann aber auch klar, dass zumindest dann, wenn man „mehr Pitch-up“ in Bezug auf die Tuck-Resistenz als grundsätzlich hilfreich ansieht (dies ist ja die etablierte Meinung nahezu seit den Anfängen der Drachenfliegerei), als logische Konsequenz die Sicherheitsreserve des Drachens mit wechselseitiger Kompensation dann auch geringer ist (um welchen Betrag auch immer).

              Fliegergrüße,
              B.

              PS:
              Es gibt keine „Hintergründe“, außer, dass ich mich als Freizeitflieger auch für die Technik von Hängegleiter interessiere (irgendwie scheint das hier aber schon fast strafbar zu sein). Ich persönlich hätte auch überhaupt kein Problem damit, einen Laminar zu fliegen. Vielleicht würde ich mal das Ausgleichsseil in Mittelstellung blockieren, um zu sehen, ob es für meine Spaßfliegerei überhaupt irgendwelche Handlingvorteile bietet.

              Kommentar


                #22
                AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

                Mein letzer definitiv letzer Post:
                Vor Gericht würde ein Anwalt sagen: "Einspruch unbewiesene Annahme"

                aufgrund der zugrunde liegenden Physik zwangsläufig auch ein geringeres Pitch-up bei unsymmetrischen Bedingungen hat.
                Welcher Physik die Theorie sagt hier das die Summe des Pitcht erst mal wieder gleich ist wie kommst du auf ein zwangsläufig geringeres Pitch >reinen Annahme von dir, die die Praxis und die Gesiegeltest nicht zeigen

                Also darum, dass dann, wenn zwei ansonsten identische Drachen im Gütesiegeltest (idealisierte symmetrische „Laborbedingungen“)
                Labor?? Die Messfahrten findet im Freien statt, zwar in möglichst ruhiger Luft aber definitiv nicht unter Laborbedingungen und wir hatten auch schon einen unserer eigenen Starrflügel auf dem Testwagen ich weis also ungefähr wovon ich rede.

                Einen nicht zu harmlosen Testflug und eine brachiale Belastungsfahrt gibt es ja dann auch noch.

                Das genug Pitch da ist ist bewiesen! also was soll das, der Verlust durch die Flexibilität des Gestänges, der Segellatten der Randbögen, des Segels ist um ein vielfaches größer. Ohne diese vielen Flexibilitäten bräuchten wir die Sprogs ja gar nicht. Der Flexwing ist quasi eine einzige Pitch-schlupf Konstuktion die durch die Sprogs im selten eintretenden Bedarfsfall korrigiert wird

                Übrigens eine seitlich Komponente im Falle eines Tucks wäre eigentlich eher positiv zu sehen da man größere Chancen hätte aus der Figur von alleine wieder rauszukommen, denk mal darüber nach.(aber bitte nicht posten)


                Andererseits ist dann aber auch klar, dass zumindest dann, wenn man „mehr Pitch-up“ in Bezug auf die Tuck-Resistenz als grundsätzlich hilfreich ansieht (dies ist ja die etablierte Meinung nahezu seit den Anfängen der Drachenfliegerei.
                Stimmt auch nur bedingt, siehe die Abhandlungen von Michael Schönherr über den Tuck "Ein zu viel an Pitch kann ein Männchen begünstigen und dadurch einen Tuck erst einleiten" (Siehst du so fühlt sich Spitzfindigkeit an)


                Ich meine du hast doch hier in diesem Fred schon so viel Gegenwind bekommt das sich etwas aus den Finger saugen irgendwie keinen Sinn mehr macht oder.

                Mir stinkt es langsam echt solche schwachsinnigen Dinge zu lesen obwohl schon die jahrelange Praxis das wiederlegt und indirekt zweifelst du ja damit noch das komplette Gütesiegel an!

                Dieses Forum ist leider tot weil viele die etwas Sinnvolles beizutragen haben hier mit endlosen besserwisserischen spitzfindigen Argumenten totgepostet oder mit aus dem Arodynamikbuch abgeschriebenen Formeln erschlagen werden. (Dieser Satz stammt nicht von mir stimmt aber)

                Denk lieber mal über das Gerät nach das du selbst fliegst anstatt andere Geräte schlecht zu machen, immerhin lesen hier auch Anfänger mit die sich Gedanken machen welche Gerät sie sich vielleicht nach der Schulung anschaffen werden und damit schadest du indirekt ICARO die das bestimmt nicht verdient haben, denn irgendetwas negatives bleibt immer hängen ob etwas dran ist oder nicht.


                Happy Landings
                Zuletzt geändert von Glockenflieger; 15.01.2016, 19:47. Grund: RS und zu viel Text ein Argument genügt
                Frank Eigenmann

                Hang Glider Experts SW

                Kommentar


                  #23
                  AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

                  Unter den aktuellen Umständen könnte man schon glauben, mit diesem Thema solle Icaro was angehängt werden.

                  Aber warum sollte man Sicherheitsbedenken in einem Punkt zurückstellen, nur weil ein Hersteller in einer anderen Sache bedrängt ist?

                  Und inzwischen scheint ja das 'Imperium' Morgenluft zu wittern und diese Vorlage aufzugreifen, um unter dem Schutz einer Meinungsmehrheit 'zurück zu schlagen', auch wenn erst einmal nur die Hilfstruppen, sogenannte 'Hanglider(?) Experts', auftreten, die am Ende wieder wie gewohnt in polemische und abwertende Äußerungen entgleisen.

                  Wieso sollte durch diese Diskussion Icaro ein Schaden entstehen?
                  Es ist doch eine willkommene Gelegenheit, dieses Alleinstellungsmerkmal von Icaro einmal mehr positiv heraus zu stellen.

                  Wenn Bertram darauf hinweist, dass ein gewollt nachgebender Sprog eine zusätzliche flexible Stelle eines Flexiblen darstellt, was für das Pitchup nachteilig sein könnte, finde ich das erst einmal berechtigt.
                  Denn es gibt ja genau die Seite nach, die mehr gefordert ist, während sich die andere Seite aufstellt, die weniger gefordert ist. Man kann also prinzipiell keinen vollwertigen Ausgleich erwarten.

                  Aber wie oft kommen solche Situationen vor? Sind sie nicht extrem selten, z.B. im Zentrum eines Dustdevils?
                  Nein, wir haben sie bei jedem Kurvenflug, bei dem der kurveninnere Flügel etwas langsamer angeströmt wird als der kurvenäußere.
                  Dennoch halte ich solche Unterschiede in der Praxis für zu gering, um das System in Frage zu stellen.

                  Was jedoch in jedem Fall für das Icaro-System spricht, hat bereits BertS in #17 dargelegt. Durch das Icaro-Differential hat das Segel beim Kurvenhandling selbst dann genügend Spiel, wenn die Sprogs dicht unter dem Segel stehen 1). Andere Hersteller müssen dazu beide äußeren Sprogs etwas tiefer stellen, nämlich etwa so viel tiefer, wie der eine tiefer stehende Sprog von Icaro. Wenn dem so ist, müsste sich das in den Datenblättern (von vergleichbaren Hochleistern) wiederspiegeln, und das tut es auch. So hat z.B. der Litespeed RS 3,5 von 2007 mit 13,7 qm für die äußeren Sprogs (Swivel) 7,35 Grad (100%VG) und 10,2 Grad (0%VG), also einen Hub von nur 2,85 Grad, während der Laminar Z9 von 2008 mit 13,7 qm für die äußeren Sprogs 11,6 Grad (100%VG) und 19,6 Grad (0%VG) hat, also einen Hub von 8 Grad (nehme an, die Angaben in den Datenblättern stimmen).
                  Also in jedem Fall ein Sicherheits-Plus für Icaro (habe ich nach meiner Erinnerung schon mal im Zuge der Sprogdiskussionen hier im Forum erwähnt).

                  Aber warum wird diese Mimik von anderen Herstellern dann nicht abgekupfert?
                  - Hat sich Icaro dieses System schützen lassen?
                  - Erwarten sie von diesem System keinen Vorteil?
                  - Haben sie Sicherheitsbedenken?
                  - Ist ihnen der Zusatzaufwand zu hoch?
                  - Ist ihnen der Zusatzaufwand im Vergleich zum erwarteten Nutzen zu hoch?

                  Diese letzte Frage ist auch meine Frage.
                  Bei einem Hochleister, wo das Segel sehr flach gezogen werden kann, mag dieser Zusatzaufwand Vorteile bringen.
                  Aber stimmt das auch für Intermediates oder gar Anfängerdrachen, bei denen die Segel viel höher stehen?

                  Übrigens hatte ich dafür keinen Videobeweis verlangt, sondern lediglich empfohlen.
                  Denn mich als Kunde würde so ein Videoclip, bei dem ich dieses System bei meinem Drachen arbeiten sehe, viel mehr überzeugen als alle Werbeversprechen.

                  Gruß, Bernhard

                  PS 16.1.: Zu 1): Bei Sprogs, die in den Segeln liegen, sind die Abspannseile dann kaum locker.
                  Zuletzt geändert von Bernhard Wienand; 16.01.2016, 18:00. Grund: PS

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

                    Zitat von Bernhard Wienand Beitrag anzeigen
                    Und inzwischen scheint ja das 'Imperium' Morgenluft zu wittern und diese Vorlage aufzugreifen, um unter dem Schutz einer Meinungsmehrheit 'zurück zu schlagen', auch wenn erst einmal nur die Hilfstruppen, sogenannte 'Hanglider(?) Experts', auftreten, die am Ende wieder wie gewohnt in polemische und abwertende Äußerungen entgleisen.
                    Nur gut wenn man selber über den Dingen steht und nie polemisch oder abwertend ist

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Verlust an Pitch-up bei gekoppelter Sprog-Kompensation (System ICARO)?

                      Hallo Walter,

                      Du hast natürlich Recht.

                      Manchmal ist es einfach besser, solche Pflegeleien einfach stehen und wirken zu lassen.

                      Aber ich bin wohl nicht der Typ, der sich anpissen lässt und dabei noch still hält.

                      Alles Gute, Bernhard

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X