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Fliegen nach einer Verletzung

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    #16
    AW: Fliegen nach einer Verletzung

    Hallo Ewa,

    auf die Schnelle wünsche ich Dir gutes Gelingen. Werde mich, wenn ich mehr Zeit habe nocheinmal zu dem Thema äussern - auch in Bezug auf meinen eigenen schweren Unfall im April.

    Hier ein paar Tips:

    - autogenes Training
    - positive und negative Dinge aufschreiben
    - Ziele aufschreiben
    - sich vor den Spiegel stellen und sich fragen, was man eigendlich wirklich will.
    - ausführliche Analyse des Unfalls/Fehler/Wetter u.s.w.
    - Schubladentechnik


    - Flüge in ruhiger Luft/angenehme Thermikflüge

    Ein negatives Erlebnis sollte verarbeitet werden und dies braucht seine Zeit. Dies geht leider nicht von heute auf morgen. Denke jedoch, wenn Du viel fliegst und Dich mit der Situation konfrontierst, dann wird das schneller gehen- als z.B. bei mir, obwohl es schneller gegangen ist, als ich dachte.

    Ansonsten würde ich Dir einen Therapeuten (Verhaltenstherapeut- arbeitet in der Gegenwart und bezieht die nahe Vergangenheit mit ein) empfehlen - der sich mit sportlichen Niederlagen/Verletzungen/Traumen auskennt.

    Werde mal nachfragen bei meinem Ex (ist selbst Arzt und Psychotherapeut), der kennt sicherlich ein paar gute Therapeuten aus Deiner Gegend. Achso frag doch mal Ecki- der kennt sich mit mentalem Training sehr gut aus.


    lg, cosima
    Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

    Kommentar


      #17
      AW: Fliegen nach einer Verletzung

      "Ich bin für ein gutes Rezept auch empfänglich. Es gibt sicher Leute die Tipps und Tricks haben, könnten ja auch aus einer anderen Sparte kommen.

      Grüsse und gute Besserung im Unterbewusstsein

      Markus"

      hallo markus,

      lies mal im internet über nlp.
      von den rückmeldungen, die ich bisher erhalten habe scheint mir das hier am sinnvolsten zu sein.
      aber jeder darf da natürlich eigene meinung dazu haben.

      gruss
      birdy

      Kommentar


        #18
        AW: Fliegen nach einer Verletzung

        Hallo Ewa,

        im gegensatz zu den andern habe ich keinen konkreten Tip.

        Ich möchte dir lediglich den größt-möglichen Erfolg in deinem Projekt "Überbewustsein" wünschen.

        Es gibt niemanden in den letzten Jahren, der mehr für unserem Sport (und nicht nur Wettkampf) gebracht/getan hat, als du.

        Egal wie dein Projekt verlaufen wird, darauf kannst du wirklich stolz sein!

        Gute "Besserung" :-))) und hoffentlich in alter Frische nächstes Jahr in der Liga. Viel Spaß in Mexico

        Gruß

        Stephan Meyer

        Kommentar


          #19
          AW: Fliegen nach einer Verletzung

          Hallo Ewa,

          ich vermisse in Deiner Anfrage/Problembeschreibung einen wesentlichen Punkt: Bevor man/frau sich an die Umsetzung seiner/ihrer Ziele macht (in diesem Fall "wie schaffe ich es, wieder so zu fliegen wie vor dem Unfall"), sollte eine intensive Zieldefinition/Überprüfung stattfinden in folgendem Sinne:

          Willst Du tatsächlich wieder so fliegen wie vorher? Objektiv gesehen hat Dich Deine Art zu fliegen/zu entscheiden fast Dein Leben gekostet. Wenn Du wieder genau so weitermachst, wirst Du Dein Leben wieder riskieren. Willst Du das wirklich oder soll es zukünftig anders sein? Wenn anders im Sinne von weniger Risiko, wie willst Du das tatsächlich umsetzen, z.B. größere Sicherheitshöhe, Retter eher werfen, konservativere Einschätzung der Flugbedingunhgen, konservativere Wahl des Fluggerätes?

          Oder bist Du tatsächlich bereit, das Risiko weiter zu akzeptieren (was ich nicht ausschließe oder ablehne, ich akzeptiere mit meiner Lebensweise und Freizeitgestaltung mit GS-Fliegen, Motorradfahren und Berufswahl als Bergbauingenieur insgesamt auch deutlich mehr Risiken als Otto Normalverbraucher)?

          Bevor das nicht konkret geklärt und aufgearbeitet ist, wird sich dein Unterbewusstsein nicht austricksen lassen.

          Grüße aus dem Kosovo

          Michael

          Kommentar


            #20
            AW: Fliegen nach einer Verletzung

            Zitat von paraminerII
            ... sollte eine intensive Zieldefinition/Überprüfung stattfinden in folgendem Sinne:

            Willst Du tatsächlich wieder so fliegen wie vorher? Objektiv gesehen hat Dich Deine Art zu fliegen/zu entscheiden fast Dein Leben gekostet. Wenn Du wieder genau so weitermachst, wirst Du Dein Leben wieder riskieren.
            Michael

            @michael

            Ist die Herleitung von Kausalzusammenhang (Art des Fliegens->Unfall) nicht etwas einfach?? Ich sträube mich entschieden, dass hier ein 100% kausaler Zusammhang bestehen muss. Ich sträube mich überhaupt nicht zu glauben, dass es eine psoitive Korrelation zwischen Wettberbsfliegen auf internationalem Niveau und erhöhtes Risiko gibt, was aber nicht zwangsläufig den Schluss zuläßt, das erhöhte Risiko zu individualisieren.

            Oder anders ausgedrückt, Fliegen in Wettbewerben bedeutet höheres Risiko, aber keine zwangsläufige Folge mit Verletzung. Unfälle passieren ebenso bei "Freifliegern", Fehler die ein "Freiflieger" verunfallen läßt passieren Ewa mit Sicherheit nicht, die Routine eines Weltklassepiloten reduziert das Risiko erheblich.

            Allerdings halte ich diese Seite des Risikomangements auch relativ untergeordnet wichtig. Viel wichtiger ist, meiner Meinung nach, das Eruieren, warum etwas passiert ist und inwiefern die Gründe des Unfalls häten bewußt vermieden, bzw. sich ausschalten hätten lassen und ebenso, die positiven Seiten des Unfalls zu beleuchten: "Inwiefern habe ich mich richtig verhalten, dass dieser Unfall nicht schlimmere Folgen hatte."

            In jeder Sportart mit erhöhten Risiken für Leib und Leben, treten diese Mechanismen der Bewußtmachung früher oder später auf (manchmal auch nicht...dazu gehört aber viel Glück). Wenn Du, Michael, beispielweise übers Motorradfahren sprichst, muss man mal das Augenmerk auf diejenigen legen, die das professionell betreiben. Ich kenne keinen Motorradrennfahrer, nehmen wir mal die Creme de la Creme...die MotoGP, der nicht schon mehrfach einen erheblichen Abgang mit sehr schmerzhaften Folgen hatte. Nehmen wir mal Mick Doohan (etwas älter zu 2-Takter-Zeiten), der an seinem Körper wahrscheinlich weniger nicht gebrochene Knochen hat wie schon mal zerbröselte. Er fuhr allerdings immer wieder, bis seine Karriere letzendlich durch einen Abgang beendet wurde. Allerdings hat er immer wieder geschafft während seiner aktiven Laufbahn, nach Stürzen zurück in den Sattel zu finden und auf höchstem Niveau zu fahren. Sicherlich hat jeder eine andere Art des Traumamangements, aber ein tieferen Blick auf diejenigen, die das fast schon berufsmäßig machen, ist sicherlich auch Ewa hilfreich.

            Mir persönlich ist beim Fliegen noch nichts ernsthaftes passiert, allerdings kenne ich das Bewältigen von unangenehmen Situationen gerade vom Kunsstturnen. Wenn es mich bsp.weise beim Reckturnen nach Flugteil aufs Genick gesetzt hat, so hat mein Trainer immer sofort daraufbestanden, das gleiche Teil nochmals und sofort zu turnen (trotz, wie sich nacher rausstellte mit Haarriss im Kahnbein) um keine unterbewußte Angstbarriere aufzubauen.

            Ich denke, dieses sofortige Wiederkonfrontieren mit dem Ablauf des Unfalls ist eine relativ profane aber wirksame Bewältigungsstrategie, auch gerade beim Fliegen, um sich das Gefühl zu nehmen, man könnte etwas verhindert haben, was nicht verhindert wurde.

            Man kann das auch sicher Aufbauen von Selbstbewußtsein nennen, oder externalisieren von "Unfallschuld" zur Ursachenbewältigung.

            @Ewa

            Ich hoffe, Du wirst wieder ganz vorne mitfliegen, daran Freude haben und den Mädels und Jungs des PWC richitg einheizen!!

            gruß

            Kommentar


              #21
              AW: Fliegen nach einer Verletzung

              Kleine Korrektur:
              es ist vermutlich nicht bloss: "....unangenehmen Situationen..."
              sondern: "Angst". Es dreht sich um Angstbewältigung.
              Stiller Mitleser :-)

              Kommentar


                #22
                AW: Fliegen nach einer Verletzung

                @ michael,

                in der vorgehensweise hast du recht. natürlich habe ich meine ziele definiert und auch schon lösungsmöglichkeiten entwickelt. über die möchte ich aber nicht unbedingt auf dieser platform reden.

                @ "hamburger"

                da hast du auch recht: sobald wie möglich wieder einsteigen. bei mir ging es halt erst nach fast 3 monaten. genug zeit zum nachdenken. aber ich sehe sehr wohl die positiven seiten des unfalls und weiss, dass ich intuitiv richtig reagiert habe.
                in 20 m höhe frontklapper, sinken laut gps mit 2 sek interwall -16,5m/sek beim vorletzten track-punkt und -7,5m/ beim letzten. also schnelle reaktionszeit und der klapper ging grad noch "rechtzeitig" auf.

                die lebnserfahrung, die es mit sich brachte möchte ich auch nicht missen.

                und, dass ich keinem was beweisen muss weiss ich auch. bin ja schliesslich bald 35

                grüssli
                Zuletzt geändert von "birdy"; 04.12.2006, 15:53.

                Kommentar


                  #23
                  AW: Fliegen nach einer Verletzung

                  Zitat von birdy
                  da hast du auch recht: sobald wie möglich wieder einsteigen. bei mir ging es halt erst nach fast 3 monaten. genug zeit zum nachdenken. aber ich sehe sehr wohl die positiven seiten des unfalls und weiss, dass ich intuitiv richtig reagiert habe.
                  in 20 m höhe frontklapper, sinken laut gps mit 2 sek interwall -16,5m/sek beim vorletzten track-punkt und -7,5m/ beim letzten. also schnelle reaktionszeit und der klapper ging grad noch "rechtzeitig" auf.

                  und, dass ich keinem was beweisen muss weiss ich auch. bin ja schliesslich bald 35

                  grüssli

                  @birdy

                  Betrachten wir die Situation mal positiv ( ):

                  -Mit 16,5 m/s vertikal einzuschlagen wäre wahrscheinlich mit erheblicheren Folgen zu Rechnen gewesen.

                  - Kräftiger Frontklapper mit Proto, 20 m Höhe....das wäre für einen weniger routinierten Wettkampfpiloten unter Stress fast schon unhandlebar. Da wäre dann der Pilot zum Passagier geworden.

                  - 7,5 m/s vertikal reicht sicherlich aus, trotz Protektor, eine massive HWS Verletzung zu verursachen. Eine Krafteinwirkung senkrecht zur menschlichen Hochachse ist dummerweise von der Evolution noch nicht so ganz vorgesehen und verursacht fiese Kompressionsschäden, die im besten Falle langwierig, im schlimmsten Fälle zur Imobilität führen. -> Glück (mit Verstand) gehabt.

                  => Der Unfall als solcher ist wahrscheinlich am Besten unter "Things happen" oder unvermeidbar (außer man bleibt am Boden) zu verbuchen. Die Folgen sind zwar unangenehm und machen Dir berechtigterweise Gedanken, allerdings bist Du in der glücklichen Lage überhaupt über eine Entscheidung wieder zu Fliegen nachzudenken.

                  UND: Man sollte auch nie all die Momente vergessen, bei denen das Fliegen einem so viel gibt, die Momente mit denen Du auch gerade im sportlichen Bereich die Erfolge gesammelt hast, die Siege mit deinem Proto, die ganze wunderschöne (?) Zeit in der Luft...

                  Trotzdem: Ich drück Dir die Daumen, dass Du es "trotz schon" fast 35 ( ) ganz bald schaffst, wieder ganz vorne oben an der Basis deinem Schirm den Beschleuniger zu geben!!!

                  gruß

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Fliegen nach einer Verletzung

                    Liebe Ewa,
                    nach neun Wochen (4 mal Sprunggelenk) weiß ich was Du meinst. 4 mal auf nem Hügel gestanden und gemerkt das es noch nicht geht.

                    Ich habe einen sehr guten Rat für Dich: Nimm mich mit nach Mexiko!

                    Mal ehrlich, Für Dich hat wahrscheinlich das Unterbewusstsein das Fliegen übernommen.
                    So wie beim gehen , schwimmen oder Rad fahren! Mache erstmal alles sehr bewusst, im Prinzip wie ein Anfänger.
                    Hinterfrage, lasse Angst zu, mache positive Erfahrungen, sag auch mal nein wenn Du Dich nicht fühlst!!!
                    Es braucht viel Zeit! ....und ich drücke Dir die Daumen, genau wie allen anderen, das wir es schaffen wieder unseren Traum zu erleben.
                    Einen lieben Gruß Andreas Wiedeking

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Fliegen nach einer Verletzung

                      hi andreas,

                      natürlich kannst du mit.
                      wir haben noch plätze frei
                      AiR-touch ist die Nomaden-Flugschule. Wir reisen in die wunderschönen Gebiete dieser Welt und bringen euch das Fliegen mit dem Gleitschirm bei. Entdecke mit AiR-touch das Abenteuer des Gleitschirmfliegens!


                      birdy

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Fliegen nach einer Verletzung

                        Hallo Ewa

                        Ich würde, wie oben beschrieben und im Hinblick auf die professionelle Ausübung deines Berufes, mir auch professionelle Hilfe holen, sprich doch mit Psychologen/Psychiatern über dein Problem und hole dir von diesen auch Tips zur Bewältigung deiner Ängste ein. Ich denke dammit wirst du auch schnell wieder deine vorherige Form finden.

                        Viel Glück beim Gelingen


                        Grüße


                        Marc
                        www.project50paragliding.de

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Fliegen nach einer Verletzung

                          @sollbruchstelle

                          Habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Ich habe nach allem was man aus der bzw, über die Wettkampfszene so liest, hört und sieht nicht den Eindruck, das Birdy besonders riskant fliegt oder entscheidet. Vielmehr bin ich überzeugt, dass Sie im Vergleich zu anderen Wettkampfpiloten eher denfensiv und überlegt fliegt. Außerdem glaube ich, dass sie ihr Gerät wirklich extrem gut beherrscht-sonst hätte der Unfall wahrscheinlich viel schlimmere Verletzungen zur Folge gehabt.

                          Gerade deshalb aber sehe ich für Sie keine einfache Strategie, sowas in Zukunft zu vermeiden bzw. das Risiko weiter zu minimieren - wäre der Unfall zum Beispiel bei irgendwelchen Faxen wie Wingovern im Lee mit unbekanntem Gerät passiert, könnte Sie auf sowas einfach in Zukunft verzichten und ihr persönliches Risiko wäre problemlos deutlich verringert.

                          Vielleicht entspricht ihre Situation tatsächlich dem von Dir gewählten Beispiel von Mick Doohan - der hatte nur die Wahl zwischen aufhören (Motorradrennen bzw. Wettkämpfe) oder Risiko weiterhin akzeptieren.

                          Grüße aus dem Kosovo

                          Michael

                          PS
                          Meine "Verletzungskarriere" bisher:
                          1 mal alle Bänder am linken Fuß extrem überdehnt (Diskustraining mit falschen Schuhen), 1 mal schwere Bauchmuskelzerrung (Krafttraining auf Geheiß des Trainers nach Verletzung zu früh wieder angefangen), jede Menge Prellungen und blaue Flecken vom Hobby-Motocross, 1 mal Muskelfaserriß Wade vom Volleyball, 1 mal Fersenprellung von harter Landung auf Stein beim GS-Grundkurs.

                          Da ich im Zusammenhang mit GS-Fliegen und Motorradfahren noch nie ernsthaft verletzt war, konnte ich bisher auch in haarigen Situationen immer ohne Angstblockade oder angstbedingte Überreaktion im Rahmen meines Könnensstandes optimal agieren (Angst habe ich höchsten hinterher und Respekt vorher). Durch einen Unfall gerade aus einer alltäglichen Situation heraus könnte sich das sicher so dramatisch ändern, dass mein Risiko danach auch bei bewusst defensiven Entscheidungen eher höher wäre als jetzt.

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Fliegen nach einer Verletzung

                            Zitat von paraminerII

                            Gerade deshalb aber sehe ich für Sie keine einfache Strategie, sowas in Zukunft zu vermeiden bzw. das Risiko weiter zu minimieren - wäre der Unfall zum Beispiel bei irgendwelchen Faxen wie Wingovern im Lee mit unbekanntem Gerät passiert, könnte Sie auf sowas einfach in Zukunft verzichten und ihr persönliches Risiko wäre problemlos deutlich verringert.

                            Vielleicht entspricht ihre Situation tatsächlich dem von Dir gewählten Beispiel von Mick Doohan - der hatte nur die Wahl zwischen aufhören (Motorradrennen bzw. Wettkämpfe) oder Risiko weiterhin akzeptieren.

                            Grüße aus dem Kosovo

                            Michael
                            Wahrscheinlich geht man leicht der Annahme auf den Leim, dass Risiko eines Unfalls durch minimieren aller beinflussbaren Größen beherrschbar machen zu können. Das ist leider (zum Glück) nicht der Fall. Natürlich kann man alles richtig machen, Risiken scheuen, Gefahren aus dem Weg gehen, den Übermut mit Vernunft dämpfen, gar nicht Fliegen, beim Fliegen Lees scheuen, mit Schräglagenbegrenzer kurbeln, einen 1er Fliegen, auf leistungsorientertes Wettkämpfefliegen verzichten, mental und körperlich topfit sein, Routine erfliegen, auch mal nein sagen können, aber man vergisst allzu leicht, dass Fliegen nicht das einzige Risiko des Lebens ist.

                            Aktuellstes Beispiel meiner Person: nach dem Radtraining auf nassen Strassen, im Pulk mit 180er Puls und 5 cm am Hinterrad und 65 km/h den Hügel runter pfeifend, beim Anbremsen der Kurve den (fast) vernachlässigbaren Nassreibungskoeffizient zwischen Bremsgummi und Carbonfelge verflucht gesund und glücklich zu Hause angekommen, aus der Dusche gestiegen, ausgerutscht, Knie verdreht, Meniskus gequetscht und hinteres Kreuzband ab......6 Wochen Pause und Krücken...besser im Spätherbst als im Frühjahr...

                            Irgendwann wird das vermeintliche Minimieren von Risiken insofern gefährlich, als es das objektive Einschätzen von Gefahren, gerade beim Fliegen, pauschalisiert. Jede vermeintlich Risikosituation wird spontan und kategorisch vermieden, ohne zunächst über die Qualität des Risikos zu urteilen, und dann sich evtl. durch Vermeidung in eine noch gefährlichere Situation zu bringen.

                            Um erfolgreich Wettkämpfe zu fliegen, ist ein gesundes Verhältnis zwischen Risikoaffinität und -aversion von entscheidender Bedeutung. Ein traumatisches Erlebnis bringt aber genau dieses kognitive Erfahrungsverhältnis stark ins Wanken. Man fängt an seine Erfahrungen und Fähigkeiten der Vergangenheit auf den Prüfstand zu stellen und sucht darin die Ursachen eines Unfalls. Dies ist zwar legitim aber leider nicht zwangsläufig kostruktiv. Unter Beachtung eines nicht zu mindernden Restriskos allerdings kann diese Reflektion durchaus zu Wiedererlangung der Fähigkeiten taugen, gerade dann wenn man lernt zu akzeptieren, dass Ursache und Wirkung von Fehlentscheidungen nicht immer zwangsläufig zu Unfällen führen müssen.

                            Ein pauschales Abkehren von risikobehafteten Situationen ist wahrscheinlich, gerade für Ewa, ebenso traumatisch und weniger sinnvoll (wer will schon auf das Fliegen verzichten, auf Unfälle aber natürlich jeder), in meiner Situation würde es wahrscheinlich meinen Mitmenschen ganz schnell stinkig werden, wenn ich nun ab jetzt nicht mehr duschen würde...


                            gruß
                            Zuletzt geändert von sollruchstelle; 04.12.2006, 19:30.

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Fliegen nach einer Verletzung

                              OK, Du Zahlst und ich übernehme Deine Psyche!
                              Wann soll ich am Flughafen stehen und wie lange bleiben wir?
                              Wenn wir dann wieder zurück sind fliegst Du nicht unbedingt mit nem besseren Gefühl, aber dann bist Du so verrückt wie ich und Dir ist es dann eh egal!

                              Liebe Grüße und viel Spaß! (snief)

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Fliegen nach einer Verletzung

                                @sollbruchstelle

                                Genau so sehe ich das auch - fliege daher weiterhin einen (gutmütigen!?) älteren 2er-Schirm (dessen Reaktionen ich aber seit 6 Jahren kenne), fahre meine geliebte 89er FZ 750 Genesis mit manuellem ABS (funktioniert tatsächlich automatisch aus dem Unterbewußtsein). Ich würde aber niemals meine Frau am Tandem mitnehmen (auch wenn ich die passende Lizens hätte) oder mit ihr gemeinsam Motorrad fahren, solange die Kinder minderjährig sind - weil das Risiko letztendlich nicht beherrschbar ist.

                                Ich habe übrigens eine Verletzung vergessen-wirklich nicht daran gedacht, ist mir gerade erst wieder eingefallen: Bin beim Inlinern an einem Hinderniss hängen geblieben und habe mir beim Fallen den Arm in die Niere gerammt. Konnte nach 2 Minuten wieder atmen und weiter fahren, eine Stunde später kam beim Pinkeln aber kein Urin, sondern jede Menge Blut raus. Bei der Fahrt in´s Krankenhaus dachte ich ich sterbe, weil selbst das Überfahren einer Markierungslinie unerträgliche Schmerzen verursachte und ich kaum noch Atmen konnte. War dann Nierenkelchabriss mit inneren Blutungen - nach 3 Stunden nächtlichem Geduldsspiel für den Cherfartzt, der mir durch die Harnröhre eine Dränage bis in den abgerissenen Nierenkelch gefummelt hat und 10 Tagen Krankenhaus wars wieder gut, nach 1 Monat bin ich wieder gefahren (hätte eigentlich länger warten sollen).

                                Ist weder körperlich noch psychisch was zurückgeblieben-hatte es wirklich nicht präsent - warum auch immer.

                                Gruß

                                Michael

                                Kommentar

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