Wieso gibt es für Einsteiger keine A-/B Gleitschirme im Jahres-Abo?

[Born2Fly]

Bei mir war's umgekehrt. Komplette Ausbildung mit Leihmaterial (welches sehr preiswert war), der Fluglehrer hat mir empfohlen einen gebrauchten Low B zu kaufen.

So habe ich es auch gemacht und im den ersten dreiviertel Jahr drei Schirme gekauft (Low b, High b, c), da war gebraucht genau richtig.

Bei einem Mietmodell wäre ein Klassenwechsel auch einfacher.

[Skade]

Bei mir war's umgekehrt. Komplette Ausbildung mit Leihmaterial (welches sehr preiswert war), der Fluglehrer hat mir empfohlen einen gebrauchten Low B zu kaufen.

So habe ich es auch gemacht und im den ersten dreiviertel Jahr drei Schirme gekauft (Low b, High b, c), da war gebraucht genau richtig.

Bei einem Mietmodell wäre ein Klassenwechsel auch einfacher.

Habe meinen Schein bei einer sehr bekannten Flugschule im Frankfurter Raum gemacht. Während der Ausbildung von einem Flugschüler (B-Schein) die noch fast neue, auch bei der ansässigen Flugschule gekauften..Ausrüstung seine Freundin gekauft.
Damls kannte ich die ich Szene noch nicht. Deswegen habe ich es auch dem Chef..der mich fragte wann ich meine Ausrüstung kaufen will..erzaehlt.
Keine gute Idee. Danach war ich der gefährliche Typ vor dem man sich in acht nehmen muss.

[BIKEandFLY]

Ach, Du gehörst also auch zu den fahrlässigen B-Schirm-Piloten, die solche heißen Kisten nur deshalb fliegen, weil sie ihr fehlendes Selbstwertgefühl durch protzen aufpolieren müssen.

Soso, gut zu wissen!

[James]

Super, wenn man mehr Leute zum Fliegen bringen möchte. Hier meine Erfahrung zum Thema Hürden und Hindernisse. Ich hatte mal einen Versuch gestartet für Drachenflieger was zu machen, hier war es sogar so, dass der Verein zwei komplette Ausrüstungen (Flügel, Gurtzeug, Rettung) gekauft hat, welche sich Vereinsmitglieder kostenlos jederzeit ausleihen konnten (jährlicher Vereinsmitgliedsbeitrag Eur 30). Im Gleitschirmbereich haben wir auch schon mit Schulen das ein oder andere versucht.

Auch wenn Drachenfliegen nicht mehr „In“ ist. Mein Fazit dazu: Ich glaube nicht, dass der Kostenfaktor ausschlaggebend ist, ob jemand sich auf ein Hobby einlässt oder nicht. Insbesondere das Fliegen. Ich war auch mal der Meinung die Eintrittskosten wäre ein Hindernis, aber bei den meisten Interessenten bei denen es zu Beginn um das Geld ging, ging es am Ende dann doch wieder um andere Gründe. Insbesondere in der Fliegerszene werden sehr wohl Leute gefördert die Fliegen wollen, und sich vll. nicht gleich alles leisten können.

Was aus meiner Erfahrung wichtig ist:

• Lust & Wille, egal welches Alter
• Gleichgesinnte mit denen man zum Fliegen gehen kann. Anfänger anbieten, dass man sie mit nimmt zum Fliegen und auch mal etwas auf sie warten.
• Gute Flugschule

Ein Verein oder lokale Fliegerrunde, hilft bei beiden oben genannten Punkte sehr.

[sbuvo]

Tatsächlich zeigt sich aus den Umfrage-Ergebnissen, dass man als Flugschüler zunächst mit sehr wenig Erfahrung der Flugschule "ausgesetzt" ist. Es entsteht häufig ein rückblickender Unmut gegenüber der Fluschule ("hätte ich das damals gewusst, hätte ich das nie gemacht; viele Schirmwechsel waren notwendigetc."). Misstrauen, dass man dann doch mehrmals Schirme wechseln musste und/oder unnötig einen neuen Schirm gekauft hat. 71% der A-Schirmflieger sind nach spätestens 24 Monaten bei einem B-Schirm... Dabei geht der Trend sehr klar zu Gebrauchtschirmen: wenn die Flugschule was hat, super. Ansonsten muss man mühevoll anderweitig suchen, hat im besten Fall noch Vereine oder Freunde die helfen. Aber dann ist man doch im Gewissenskonflikt weil die Flugschule notwendigerweise (Quersubventionierung der Ausbildung) zum Kauf drängt. Und außerdem in einem "gefährlichen" Sport der Ausbilder ist an dem im Zweifel das Leben hängt.

Es zeichnet sich also eine Verbesserung für alle Marktteilnehmer ab wenn die Flugschule anbieten kann:

Option a) Flexibler Mietkauf inkl. erlaubter Schirmwechsel - der Übergang von Schulungsschirm auf z.B. Low B Schirm wird damit für alle Beteiligten einfach, entspannt und günstig
Option b) immer ausreichend gebrauchte A-Schirme in allen Größen verfügbar (wäre ein riesen Vorteil für Flugschulen wenn der Gebrauchtmarkt stärker über sie abgewickelt wird)
Option c) Neuschirme wie bisher

Gurtzeuge und Retter werden bevorzugt an den Flugschulen gekauft werden (Unterschiede, Einstellungen, Sicherheitsaspekt, Beratungsintensität).

Wie hier von vielen angemerkt: Lust & Wille führen zum Schein. Kosten etc. sind zweitrangig und lassen sich "irgendwie lösen". Dass sich viele Flugschüler aber unnötigerweise so viele Gedanken bei der ersten Anschaffung machen müssen, lässt sich deutlich vereinfachen. Hier nochmal das Angebot was aus allen Meinungen entstanden ist. Diskutiert das gerne kritisch:

https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSckcQ9dcVvTV7kLHFaNELPuDRjK2iF6J-EapD1e-B71kLh34A/viewform

VG
Sam

[Skade]

Ich denke das Mindset der Jugend ist heute ein anderes. Ich hatte früher auch kein Geld. Trotzdem das letzte Geld zusammengekratzt und mit ein billiges gebrauchtes Motorrad gekauft.
In unserer Firma .. Ausgaben gehen ins Auto, Smartphone, Computer. Outdoorsport macht keiner. Motorradfahrer sind Exoten.
Letztendlch ist es doch in allen üblichen "verwegenen" Sportarten so. Die meisten fangen mittlerweile erst mit 40 an.
Ist beim Motorradfahren so, angeblich beim Tauchsport so und im Flugsport sowieso.

Das ist auch meiner Meinung nach keine Geldfrage.Der Zeitgeist ist einfach ein anderer oder die Prioritäten was man macht oder wie man sein Geld ausgibt sind einfach anders gelegt.
Vielleicht genügt den jungen Leuten das Smartphone oder PC als Freizeitbeschäftigung?

Ich sehe da eine Verlagerung der Hobbies. Was früher die Jungen mit Anfang 20 gemacht haben, machen jetzt die >40 Jährigen.

Vielleicht hätte ich damals, wenn es damals schon Smartphones und tolle PCs gegeben hätte, mir auch kein Motorrad gekauft ?

[Thomas10951]

ich würde das ganze auch so sehen wie Skade, das ist heutzutage alles viel zu Aufwändig und daher setzt man sich lieber auf die Couch und Netflix oder an den Rechner.
Was eigentlich ziemlich schade ist denn wir haben doch ein ziemlich interessantes Hobby.

[Gast]

Hallo
ich bin seit nicht ganz zwei Jahren Gleitschirmflieger.
Außerdem bin ich im Kajaksport im Verein aktiv.

Meine Beobachtungen / Meinung dazu: in beiden Sportarten hat man die gleiche Art Interessenten. Outdoor-Sportbegeisterte, meist junge Erwachsene, meist in einem guten Job.

Also ist Geld hier nicht das größte Problem.
Ich rede hier jetzt mal von Erwachsenen Einsteigern. Jugendliche klammere ich mal aus. Aber da ist es oft so, das die Eltern einen guten Job haben.
–> den klassischen „Bandarbeiter“ findet man ehr selten (dazu gab es sogar mal eine Studienarbeit, die sich mit den Gründen beschäftigt).
Finde das übrigens sehr schade, da man so auch mit seinen Sportfreunden in einer „Blase“ lebt

Um beim Kajak gut zu werden muss man genauso wie beim Fliegen viel Zeit investieren.

Hier kommt jetzt aber meiner Meinung nach der große Unterschied:
Beim Kajak ist es kein Problem, wenn ich nur 1x im Jahr im Urlaub eine Woche paddeln gehe.
Ich suche mir dann einen Fluss der meinem Können entspricht.
Ich behaupte mal 80% in dem Sport sind auf dem Level unterwegs

Beim Fliegen muss ich noch mehr Zeit investieren und bin extremst vom Wetter abhängig.
Da klappt es nicht nur 1x im Jahr nen bisschen zu fliegen.
Beim paddeln schwimme ich „nur“ wenn es schief geht. Beim fliegen liegen ich am Boden…

Ich denke das ist ein Grund warum der Sport bei vielen wieder einschläft.
Heutzutage hat man nicht nur „das“ Hobby, sondern fliegen ist eins von vielen.
Ich würde behaupte das das zumindest auf viele zutrifft.
Man merkt halt das man „Opfer“ bringen muss und sich bewusst dafür entscheiden muss fliegen als Sport zu betreiben.

Wenn ich mir die Zahlen von der Flugschule wo ich war so anschaue haben die nicht zu wenig Nachwuchs.
Sie erweitern ihr Kursangebot jedes Jahr um noch mehr „durchzuschleusen“ (nicht negativ gemeint).
Ein Fluglehrer hat mir aber mal gesagt: im Schnitt sind pro Kurs 1-2 nach zwei Jahren noch wirklich aktiv dabei.


Was das Material angeht: da muss ich im nach hinein auch sagen:
hätte ich mir mal nen Schirm geliehen oder was altes gekauft.

Inzwischen weiß ich das mein Schirm eine Nummer zu Groß und das Gurtzeug zu klein ist.
Das hätte ich auch ohne Beratung falsch kaufen können :-)
(Es war schon so: das was auf Lager ist ist natürlich das beste Material überhaupt…)
Da ich aber keine Ahnung hatte (und so geht es doch den meisten Anfängern) glaubt man den Empfehlungen.
Leihmaterial wird da ehr ungern gesehen. Es wird aber auch offen zugegeben das die Kursgebühren nicht kostendeckend sind

[albretty]

Hallo

und welche Anfänger der einmal im Jahr fliegt gibt 99.- im Monat aus .
da wäre es doch sinnvoller dass Flugschulen Ausrüstungen verleihen.

[marcel1]

71% der A-Schirmflieger sind nach spätestens 24 Monaten bei einem B-Schirm...

Dann ist die Umfrage vermutlich sehr verzerrt, weil die Antwortenden sicher weitab von einem repräsentativen Querschnitt waren.

Ein Fluglehrer hat mir aber mal gesagt: im Schnitt sind pro Kurs 1-2 nach zwei Jahren noch wirklich aktiv dabei.

Ähnliches berichtet man auch unter der Hand von Deutschlands bekanntester Ausbildungsanstalt.

Aus meiner Vereinserfahrung heraus würde ich sagen, daß von denen, die dabei bleiben, sicher mehr als 30% erst mal auf ihrem Einstiegsschirm bleiben und den durchaus was länger fliegen als 1-2 Jahre. Ersetzt wird der A-Schirm dann bei Abnutzung je nach Entwicklung des Fliegers irgendwann durch low-B oder high-B bei den Ambitionierteren. Letztere steigen oft schneller um als die wenig Ambitionierten und überspringen oft low/mid-B. Manch einer fängt auch mit nem low-B an, wobei das etwas rückläufig ist, seit Ausbildung nur noch En-A zulässig ist.

Hier nochmal das Angebot was aus allen Meinungen entstanden ist. Diskutiert das gerne kritisch

Das Übernahmeangebot zu UVP-10% und hälftiger Anrechnung der Miete (der Schirm wurde dann faktisch zum UVP! gekauft mit 1 Jahr Verzögerung) ist arg mäßig. Faktisch hat man dann meist rund 15% des UVP für die 1 Jahr Vorfinanzierung bezahlt. Bei nicht-premium Marken eher noch mehr und ich habe etwas die Vermutung, daß die großen Marken schwerer zu überzeugen sein werden.

Ansonsten sind die aufgerufenen Nettopreise ohne Schirmwechsel:
ca. 820 EUR für 8 Monate bzw. 1050 EUR für ein Jahr.

Fazit wäre für mich:
1. Für den bis zu 24 Monate alten EN-A sehe ich niemanden, für den das Angebot interessant ist.
2. Für den low-B wäre das Angebot evtl. für ultra-ambitionierte Anfänger interessant. 8 Monate für 820 EUR mieten, in 5 Monaten 100h auf den low-B brennen, gegen mid-B tauschen, noch mal zig Stunden in den verbleibenden 3 Monate. Gibt sehr wenige Anfänger, auf die das Profil zutrifft.
3. Die Kategorie ich will nur das Beste und Neueste und kann es mir leisten mietet eher sowieso nicht.
4. Der Rest kommt mit nem Gebrauchtschirm ziemlich deutlich preiswerter weg. Für 1050 EUR finde ich problemlos nen Einsteigerschirm, der noch 2 Jahre hält. Dann habe ich halt ein älteres Modell für 2 Jahre. Und den krieg ich oft noch für 300 EUR nach 2 Jahren weg.

Ist schwer für den normalen Einsteiger, sich für das Mietmodell zu begeistern.

da wäre es doch sinnvoller dass Flugschulen Ausrüstungen verleihen.

Wenn Du eine geführte Reise bei ner Flugschule buchst und eine großzügige Spende für die Kaffeekasse anbietest, wirst Du Schulen finden, die dir für die Woche nen Tester stellen. Das passiert auf der Ebene also schon. Du hast dann nur nix zum üben für das Restjahr und diese Vertreter hören totsicher bald auf bei der minimalen Übung.

[free solo pilot]

"Wieso gibt es für Einsteiger keine A-/B Gleitschirme im Jahres-Abo?

19.03.2021, 14:59

Hi zusammen. Wir, ein paar Chiemgauer Flieger, möchten herausfinden wieso wir so wenige Nachwuchspiloten an den Start bekommen und hatten einige Diskussionen mit Herstellern und Flugschulen dazu "

Ihr, ein paar Chiemgauer Gleitschirmflieger wollt herausfinden warum ihr so wenig Nachwuchspiloten an den Start bekommt???

Ich weiß gar nicht wie Ihr auf die Idee kommt zu glauben, dass es an Nachwuchspiloten mangelt?

Habt Ihr nicht mitbekommen, dass es im Chiemgau (und vermutlich nicht nur hier) auf den Startplätzen mittlerweile so zugeht, dass diese teilweise für Gastpiloten gesperrt werden?
laut DHV boomt unser Sport, und gerade die jungen Nachwuchspiloten drängen auf die Berge. Also wo sind da die Nachwuchssorgen?
Als normaler "Chiemgauer Gleitschirmflieger" hat man momentan kein Interesse, dass es noch mehr werden.

Sagt doch einfach offen und ehrlich, dass Ihr eine Idee für ein Mietmodell habt, und startet Eure Marketingumfrage diesbezüglich.

Und erzählt nicht den Quatsch von Chiemgauer Gleitschirmfliegern die sich Sorgen darum machen dass der Sport aussterben könnte!

Beste Grüße aus dem Chiemgau!

[Born2Fly]

Tatsächlich sieht man an den Startplätzen viele junge Piloten (im Alter 15-25).

Es ist sehr auffällig, dass die meisten von ihnen in irgendeiner Form gesponsert werden.
Also kein Bedarf für ein Mietmodell. Und in einen Verein mit lauter alten wollen sie wahrscheinlich auch nicht.

[Thomas10951]

Tatsächlich sieht man an den Startplätzen viele junge Piloten (im Alter 15-25).

...

Und in einen Verein mit lauter alten wollen sie wahrscheinlich auch nicht.

Danke, jetzt fühle ich mich mit meinen 28 zum ersten Mal alt

[Fliegerbob]

Naja,
die Leute leasen ja auch Ihr Auto oder sogar Handy - obwohl allgemein bekannt, dass man am Ende drauf zahlt. Immer der Jeck zu sein mit dem neusten Schrei ist halt dem ein oder anderen ein Aufpreis wärt. Von daher gehe ich mal sehr stark davon aus dass es genüg Dämel gibt, die sich auch noch ein Gleitschirm-Abo ans Bein kletten.
Wenn Ihr was guates tuan wollt - warum nicht 10 Schirme "zum reinschnuppern" als Verein kaufen? Damit können die Jünglinge(innen) dann ihr erstes Jahr bestreiten. Im Schnitt wird es genug geben, die deutlich weniger fliegen als ehemals gedacht - somit die Ausrüstung eine gute Weile halten.

PS: Auto Abo ist ja auch in - geil, geil, nur tanken.

Grüße,
Bob (der das vielleicht alles etwas veraltert sieht.