steigen überall?- Kein Gewitter---

[soundglider]

AW: steigen überall?- Kein Gewitter---

-und was hat sie gemacht... gar nichts.

Ich war zufällig zum selben Zeitpunkt am selben Ort, evtl. einen Tick später in der Luft. Als es zu Tröpfeln angefangen hat, ging es großflächig nur noch rauf. Nicht allzu stark, so 1-2m/s. Bin dann in leichtem Regen vollbeschleunigt zum LP geflogen und hatte dort immer noch Startplatzhöhe. Ich würd also sagen du hattest schon recht mit deiner Einschätzung, und nur Pech/Glück, dass du halt zufällig den Ort/Moment verpasst hast.

Wir hatten an dem Tag NO-Wind, dh wenn du von Kössen rausfliegst und denkst dass du unter der Wolke sein müsstest, steht das eigentliche Aufwindgebiet noch etwas nordöstlich. Vermutlich warst du also genau im vorauslaufenden Abwindbereich der Wolke. Ein Schauer bedeutet nicht, dass die Wolke keinen Aufwind mehr bietet.

[Steffen]

AW: steigen überall?- Kein Gewitter---

Auf der anderen Seite gibt es aber auch die rein intuitiven Typen, die wissen nicht viel und fliegen zu 90% aufgrund von irrationalen Bauchentscheidungen. Unterm Strich sind sie nicht schlechter und sie werden auch nicht öfter von Gewittern gefressen.
.

Grundsätzlich stimme ich Dir schon zu, aber bei der Frage, ob und inwieweit zur Intuition das "Nichtwissen" gehört, da bin ich nicht bei Dir!

In meinen Augen sind intuitive Typen alles Menschen, die sehr genau beobachten! Die Grenze zwischen den rationalen und den intuitiven Typen würde ich so ziehen, dass der rationale Mensch sich eine Beobachtung hinterher nochmal auf dem sprichwörtlichen "Blatt Papier" in Einzelteile zerlegt, während der intuitive Typ bei einer späteren, ähnlichen Beobachtung, die Folgen, die er beim letzten Mal Beobachtung abgespeichert hat, auf die neue Situation extrapoliert. Ohne dabei jetzt gleich eine widerspruchsfreie, wissenschaftliche Erklärung parat zu haben. Somit würde ich das nicht als irrationale Bauchentscheidungen bewerten und beiden Personengruppen sowohl bei Intelligenz etc. und auch bei den Erfolgsaussichten der jeweiligen Strategie keine Unterschiede festmachen wollen.

Sehr wohl glaube ich aber, dass man ohne genaues Beobachten oder wahlweise Aufdröseln von Fakten weder eine rationale noch eine intuitive Entscheidung treffen kann. Das würde ich dann rein als Glück bezeichnen.

Grüße,
Steffen

[seidenschwan]

AW: steigen überall?- Kein Gewitter---

Ich war zufällig zum selben Zeitpunkt am selben Ort, evtl. einen Tick später in der Luft. Als es zu Tröpfeln angefangen hat, ging es großflächig nur noch rauf. Nicht allzu stark, so 1-2m/s. Bin dann in leichtem Regen vollbeschleunigt zum LP geflogen und hatte dort immer noch Startplatzhöhe. Ich würd also sagen du hattest schon recht mit deiner Einschätzung, und nur Pech/Glück, dass du halt zufällig den Ort/Moment verpasst hast.

Wir hatten an dem Tag NO-Wind, dh wenn du von Kössen rausfliegst und denkst dass du unter der Wolke sein müsstest, steht das eigentliche Aufwindgebiet noch etwas nordöstlich. Vermutlich warst du also genau im vorauslaufenden Abwindbereich der Wolke. Ein Schauer bedeutet nicht, dass die Wolke keinen Aufwind mehr bietet.

Da schau einer an Finde ich jetzt mal interessant... Selber Ort bisschen andere Zeit. Da soll noch wer sagen die Sach` wär einfach.

Johann

[Lord of the Wings]

AW: steigen überall?- Kein Gewitter---

Hallo zusammen,

ja, ja, das ging mir auch schon einmal so....

War in Sillian,mitten im Winter, kein Wind, alles flach bedeckt, keine Sonne, die Basis ca. 300 Meter über dem Startplatz.Vormittags gemütliches boarden und ich dachte ... mach doch einen gemütlicher Winter-Abgleiter in`s Tal...

Nix wars - kaum navch dem Start über dem Wald angekommen gings los, nur noch steigen, zwar kontrollierbar mit 3-4 Meter, aber dennoch irgendwie Respekt einflössend - hab dann mit angelegten Ohren und immer wieder moderaten Spiralen fast 30 Minuten gebraucht bis ich wieder am Boden war.

Alles gut, aber das meterologische Phänomen konnte ich mir nicht wirklich erklären.
Peter

Hallo Peter,
Das Phänomen heisst Konvergenz. Im Pustertal zwischen Silian und Toblach ist eine Wasserscheide, da gehn die Flüsse in zwei Richtungen weg. Folglich sind die Talwinde auch aus unterschiedlichen Richtungen und treffen dort aufeinander. Mal näher Richtung Toblach, mal näher Richtung Silian, je nachdem wie der Überregionale Wind ist. Meist sieht man das an der Wolke, die irgendwo in Talmitte schwebt.
Ja wenn man nicht weiss warum es rauf geht kann es schon unheimlich sein. Man sollte es wie einer unserer Gleitschirmpioniere Sepp Gschwendtner machen: Auch wenn man über einem See fliegt und es sollte wider erwarten rauf gehen, wo es doch gar nicht möglich ist, dreh ein! (frei zitiert)
Schöne furchtlose Flüge
Chris

[Tino]

AW: steigen überall?- Kein Gewitter---

Dieses gleichmäßige Steigen abends nennen wir Abendrauscher. Meist hat man es an stabilen Tagen wenn thermisch nicht viel ging. Die Täler haben sich richtig aufgeheizt, und gegen Abend löst sich die Warmluft vom Boden. Dann geht es meist so eine Stunde butterweich nach oben. Drei Meter sind da oft drin, absolut turbulenzfrei. Viele Piloten kommen an solchen Tagen erst gegen Abend zum Startplatz und fliegen dann eine Stunde wo Andere den Tag über nach drei Minuten am Boden gestanden haben. Ich hatte das Glück meinen ersten Mittelgebirgsflug so erleben zu dürfen. Im Zillertal ist es auch manchmal so. Selbst beim Windenschlepp, wenn man lange genug wartet.

[Stabilo]

AW: steigen überall?- Kein Gewitter---

Woanders heißt das (dort heiß geliebte) Phänomen "Moselwunder" oder schlicht Umkehrthermik. Konvergenz trifft sicher auch zu.