AW: Sicherheitstraining mit Tandem
Hallo zusammen,
Es sind solche Statements, wie die von Heini, die mich eigentlich abhalten, mich in soche Diskusionen einzumischen. Man kann auf Salven von argumentations schwachen Aussagen gefasst sein und um solche zu beantworten ist mir meine Zeit zu schade.
Komm ich dennoch zum Thema. Wir haben von Juni bis September praktisch jedes zweite Wochenende Siku am Walensee, zusammen mit den fest von Schulen und Clubs gebuchten Kursen ergibt das im Schnitt zwischen 100-150 Piloten im Jahr. An spitzen Jahren haben wir 250 Gäste. Diese Spitzen resultieren nicht durch die Kaufkraft der Kundschaft oder die Belegung unserer Kurse (die sind primär ausgebucht) sondern werden nur durch das Wetter beeinflusst.
Wenn man pro Teilnehmer einen Schnitt von 20 Manöver (3-4 pro Flug) pro Kurs rechnet so kommen wir auf über 2000 Manöver im Jahr. Dies zu den Zahlen, auf welchen meine Erfahrungen unter Anderem basieren.
Fakt ist, dass jeder SiKu-Trainer seine eigenen Philosophien vertritt und entsprechend unterschidlich fallen Lehrmeinungen aus. Dies wurde schon in anderen Threads diskutiert. Die hier von mir gemachten Aussagen müssen nicht für jederman relevant oder gleich aussagekräftig sein. Daher bitte ich nicht meine Aussage zu diskutieren sondern, wie die ursprüngliche Frage dies verlangte, nach dem Sinn bzw. den Problematiken eines SiKu’s mit dem Tandem nach zugehen.
Grundsätzlich muss ich jegliche Art von Weiterbildung unterstützen. Dies völlig unabhängig bei wem, in welchem Ausbildungsstadion und in welche Stielrichtung.
Aussagen wie diejenige von Heini sehe ich als fundamentlos und somit nicht relevant. Habe kürzlich einen Bericht gesehen über die Ansteckungsgefahr in einem Spital. Die daraus resultierenden Todesfälle sind ähnlich hoch wie derjenigen im Strassenverkehr. Trotz dieser Tatsache kann ich jedem empfehlen wenn es die Situation erfordert Hilfe im Spital zu suchen und nicht im Lehrbuch oder selber Hand anzulegen.
Weiterbildung bedeutet für sich Neuland unter fachmänischer Betreuung zu erforschen um sein eigenes Wissensspektrum zu erweitern, damit ungeklärte Fragen beantwortet werden können. Jegliche Horizonterweiterung hilft gestellte Fragen schneller, ruhiger und präzieser zu beantworten.
Wenn wir uns der Ur-Frage nun widmen, so habe ich eigentlich schon alles gesagt. Ja, es macht Sinn sich mit dem Tandem der Weiterbildung zu stellen. Egal in welcher Konstellation man sich dieser Herausforderung stellt, mit nichtfliegendem Passagier oder zusammen mit einem Pilot, man wird enorm viel profitieren können und sein eigenen Wissenstand erweitern können. Dies bedeutet nicht, dass man nachher besser oder höher fliegt, extremere WO macht oder bei jedem Flug ein Stall erfliegen wird, sondern lediglich, dass man seinen eigenen grünen Berich nach oben erweitert und somit in Grenzsituationen schneller, ruhiger und präzieser reagieren kann und im Endeffekt einen sichereren Flugstiel aufweist.
Angst vor einem SiKu oder bestimmten Manövern sollte man auch mit einem Tandem keine haben. Die Einschätzung des Pilotenkönnens liegt in der Verantwortung des Kursleiters. Er sollte den Pilot, sprich das Gespann, so gut kennen dass er die Weiterbildung stufengerecht ansetzen kann. Aus diesem Standpunkt sind keine Unterschiede zum Solo-Kurs vorhanden.
technisch sind natürlich Unterschiede vorhanden. Einige solcher Unterschiede sind bereits erwähnt worden. Diese Unterschiede können aber in keinem Fall pauschalisiert werden, da sie Pilot, Gespann, Schirm, Situations, Tagesform und von vielen anderen Details abhängig sind.
Solche Unterschiede jedoch bis ins Detail zu kennen, entsprechend richtig weiter zu geben und zu betreuen ist bestimmt nicht einfach. Mir kommt die Testerei für solche Fälle sicher entgegen.
Nun zu Dir moses (heist Du eigentlich richtig moses? Ist eine persönliche Frage...), Ich empfehle Dir mach doch mal ein SiKu bei einem renomierten Anbieter und mach Dir Dein eigenes Bild. Grundsätzlich sind praktisch alle Manöver auf dem Tandem wie auf dem Solo erfliegbar, wenn entsprechendes Wissen, bzw. beim Tandem entsprechende Kraft vorliegt. Aus dieser Sicht können alle Manöver „getestet“ werden.
Die DHV Klassifizierung ist bei Sologeräten und Tandems 1:1 gleich oder sollten es zumindest sein. Die Reglementierung sieht keine spezielle Einstuffung, mal abgesehen davon, dass es sich eben um einen Tandem, sprich doppelsitzigen Schirm handelt, vor. Die Manöver werden vom DHV-Testpilot gleich geflogen und gleich bewertet. Also ne 1-2 beim70%igen Seitenklapper darf wie beim Soloflügel auch beim Tandem nicht mehr als 45° Nick- oder Rollwinkel aufweisen.
Fakt ist, dass gesagte Klapper zumindest als Schwächling wie mir nicht nur von mir alleine als Pilot eingeleitet werden sondern die unterstützende Hilfe vom Passagier gefordert wird. In wie fern der Mike solche Kraftakte selber ausführen kann entzieht sich meiner Kenntnis. Unbestritten ist auch, dass sein Bizeps besser trainiert ist als der Meinige.
Zurück zum Thema! Wie Du bestimmt bereits selber erkannt hast, ist es von Vorteil, wenn dein Passagier ein wenig weiss um was es beim Gleitschirmfliegen geht, sprich selber Pilot ist (hat aber unter Umständen auch Nachteile, da er Dir dauernd reinredet oder wegen mangelndem Vertrauen sich gegen die Manöver wehrt). Auch als sehr gut hat sich ein schon ein gespieltes Team erwiesen. Meist geniest der Pilot in solchen Gespann’s uneingeschränktes Vertrauen und entsprechend entwickeln selbst Frauen genügend Kraft um den gewünschten 70%er zu provozieren. Die Kraft ist jedoch meist nicht das Problem Nummer Eins, denn die kann somit einigen Tricks und Gags überlistet werden.
Die psychologischen Hemmschwellen sind übrigens auch beim Solo-Akteur die grösseren Bremsklötze. Aber auch für solche Problemchen hat ein versierter Trainer so seine Tricks und so stehen einem ungetrübten Lernerfolg eigentlich nichts mehr im Wege (wenn, da solche Mismacher, Pessimisten und Besserwisser in solchen Foren nicht währen)......
So, nun genugt gelabert, ich hab noch zweieinhalb Stunden Fahrt vor mir. Mich erwartet „Sir Zoller“ morgen zum Lasttest und da ist heute Nacht ein Etapenstopp im Hotel „Mama“ angesagt....
Mit freundlichen Grüssen und immer „happy landing“
Dani
Hallo zusammen,
Es sind solche Statements, wie die von Heini, die mich eigentlich abhalten, mich in soche Diskusionen einzumischen. Man kann auf Salven von argumentations schwachen Aussagen gefasst sein und um solche zu beantworten ist mir meine Zeit zu schade.
Komm ich dennoch zum Thema. Wir haben von Juni bis September praktisch jedes zweite Wochenende Siku am Walensee, zusammen mit den fest von Schulen und Clubs gebuchten Kursen ergibt das im Schnitt zwischen 100-150 Piloten im Jahr. An spitzen Jahren haben wir 250 Gäste. Diese Spitzen resultieren nicht durch die Kaufkraft der Kundschaft oder die Belegung unserer Kurse (die sind primär ausgebucht) sondern werden nur durch das Wetter beeinflusst.
Wenn man pro Teilnehmer einen Schnitt von 20 Manöver (3-4 pro Flug) pro Kurs rechnet so kommen wir auf über 2000 Manöver im Jahr. Dies zu den Zahlen, auf welchen meine Erfahrungen unter Anderem basieren.
Fakt ist, dass jeder SiKu-Trainer seine eigenen Philosophien vertritt und entsprechend unterschidlich fallen Lehrmeinungen aus. Dies wurde schon in anderen Threads diskutiert. Die hier von mir gemachten Aussagen müssen nicht für jederman relevant oder gleich aussagekräftig sein. Daher bitte ich nicht meine Aussage zu diskutieren sondern, wie die ursprüngliche Frage dies verlangte, nach dem Sinn bzw. den Problematiken eines SiKu’s mit dem Tandem nach zugehen.
Grundsätzlich muss ich jegliche Art von Weiterbildung unterstützen. Dies völlig unabhängig bei wem, in welchem Ausbildungsstadion und in welche Stielrichtung.
Aussagen wie diejenige von Heini sehe ich als fundamentlos und somit nicht relevant. Habe kürzlich einen Bericht gesehen über die Ansteckungsgefahr in einem Spital. Die daraus resultierenden Todesfälle sind ähnlich hoch wie derjenigen im Strassenverkehr. Trotz dieser Tatsache kann ich jedem empfehlen wenn es die Situation erfordert Hilfe im Spital zu suchen und nicht im Lehrbuch oder selber Hand anzulegen.
Weiterbildung bedeutet für sich Neuland unter fachmänischer Betreuung zu erforschen um sein eigenes Wissensspektrum zu erweitern, damit ungeklärte Fragen beantwortet werden können. Jegliche Horizonterweiterung hilft gestellte Fragen schneller, ruhiger und präzieser zu beantworten.
Wenn wir uns der Ur-Frage nun widmen, so habe ich eigentlich schon alles gesagt. Ja, es macht Sinn sich mit dem Tandem der Weiterbildung zu stellen. Egal in welcher Konstellation man sich dieser Herausforderung stellt, mit nichtfliegendem Passagier oder zusammen mit einem Pilot, man wird enorm viel profitieren können und sein eigenen Wissenstand erweitern können. Dies bedeutet nicht, dass man nachher besser oder höher fliegt, extremere WO macht oder bei jedem Flug ein Stall erfliegen wird, sondern lediglich, dass man seinen eigenen grünen Berich nach oben erweitert und somit in Grenzsituationen schneller, ruhiger und präzieser reagieren kann und im Endeffekt einen sichereren Flugstiel aufweist.
Angst vor einem SiKu oder bestimmten Manövern sollte man auch mit einem Tandem keine haben. Die Einschätzung des Pilotenkönnens liegt in der Verantwortung des Kursleiters. Er sollte den Pilot, sprich das Gespann, so gut kennen dass er die Weiterbildung stufengerecht ansetzen kann. Aus diesem Standpunkt sind keine Unterschiede zum Solo-Kurs vorhanden.
technisch sind natürlich Unterschiede vorhanden. Einige solcher Unterschiede sind bereits erwähnt worden. Diese Unterschiede können aber in keinem Fall pauschalisiert werden, da sie Pilot, Gespann, Schirm, Situations, Tagesform und von vielen anderen Details abhängig sind.
Solche Unterschiede jedoch bis ins Detail zu kennen, entsprechend richtig weiter zu geben und zu betreuen ist bestimmt nicht einfach. Mir kommt die Testerei für solche Fälle sicher entgegen.
Nun zu Dir moses (heist Du eigentlich richtig moses? Ist eine persönliche Frage...), Ich empfehle Dir mach doch mal ein SiKu bei einem renomierten Anbieter und mach Dir Dein eigenes Bild. Grundsätzlich sind praktisch alle Manöver auf dem Tandem wie auf dem Solo erfliegbar, wenn entsprechendes Wissen, bzw. beim Tandem entsprechende Kraft vorliegt. Aus dieser Sicht können alle Manöver „getestet“ werden.
Die DHV Klassifizierung ist bei Sologeräten und Tandems 1:1 gleich oder sollten es zumindest sein. Die Reglementierung sieht keine spezielle Einstuffung, mal abgesehen davon, dass es sich eben um einen Tandem, sprich doppelsitzigen Schirm handelt, vor. Die Manöver werden vom DHV-Testpilot gleich geflogen und gleich bewertet. Also ne 1-2 beim70%igen Seitenklapper darf wie beim Soloflügel auch beim Tandem nicht mehr als 45° Nick- oder Rollwinkel aufweisen.
Fakt ist, dass gesagte Klapper zumindest als Schwächling wie mir nicht nur von mir alleine als Pilot eingeleitet werden sondern die unterstützende Hilfe vom Passagier gefordert wird. In wie fern der Mike solche Kraftakte selber ausführen kann entzieht sich meiner Kenntnis. Unbestritten ist auch, dass sein Bizeps besser trainiert ist als der Meinige.
Zurück zum Thema! Wie Du bestimmt bereits selber erkannt hast, ist es von Vorteil, wenn dein Passagier ein wenig weiss um was es beim Gleitschirmfliegen geht, sprich selber Pilot ist (hat aber unter Umständen auch Nachteile, da er Dir dauernd reinredet oder wegen mangelndem Vertrauen sich gegen die Manöver wehrt). Auch als sehr gut hat sich ein schon ein gespieltes Team erwiesen. Meist geniest der Pilot in solchen Gespann’s uneingeschränktes Vertrauen und entsprechend entwickeln selbst Frauen genügend Kraft um den gewünschten 70%er zu provozieren. Die Kraft ist jedoch meist nicht das Problem Nummer Eins, denn die kann somit einigen Tricks und Gags überlistet werden.
Die psychologischen Hemmschwellen sind übrigens auch beim Solo-Akteur die grösseren Bremsklötze. Aber auch für solche Problemchen hat ein versierter Trainer so seine Tricks und so stehen einem ungetrübten Lernerfolg eigentlich nichts mehr im Wege (wenn, da solche Mismacher, Pessimisten und Besserwisser in solchen Foren nicht währen)......
So, nun genugt gelabert, ich hab noch zweieinhalb Stunden Fahrt vor mir. Mich erwartet „Sir Zoller“ morgen zum Lasttest und da ist heute Nacht ein Etapenstopp im Hotel „Mama“ angesagt....
Mit freundlichen Grüssen und immer „happy landing“
Dani
Kommentar