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Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

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    #31
    AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

    Zitat von AxelN Beitrag anzeigen
    Karl,
    warum veränderst Du allein nach eigenem DHV-Gutdünken (Motivation???) die Zahlen des BFU und deren Einteilung in Segelflieger, solche mit Hilfsantrieb (Motor) und solche als Motorsegler und führst die viel höhere Summe dann an um Gleitschirmfliegen als "Sicherer" darzustellen???
    Laß mal gut sein, Axel, das tut Karl gar nicht. Ich habe die Monatsberichte der BFU von 2007 (außer Dezember, der ist noch nicht veröffentlicht) nochmal durchgesehen und bin auf folgende Zahlen gekommen: 14 Todesfälle in der Kategorie Segelflugzeuge, 10 bei den Segelflugzeugen mit Hilfsantrieb, 5 bei Reisemotorseglern, also sogar 24, nicht 23, wie Karl sagte, bei den ersten beiden *) . Das Zusammenziehen der zwei Kategorien, wie es die BFU in ihren Jahresberichten (anders als bei den Monatsberichten) praktiziert, ist völlig in Ordnung und entspricht auch der Praxis: In meinem Verein gibt es einige Segelflugzeuge mit Quirl, aber sie werden praktisch als reine Segelflugzeuge genutzt, der Motor wird nur äußerst selten und dann nur als Heimkehrhilfe eingesetzt und selbst der Start erfolgt fast ausschließlich im F-Schlepp. Da argumentiert Karl korrekt.

    Die andere Frage ist, was man denn da vergleicht. In beiden Fällen deutsche Piloten im In- und Ausland, auch mit im Ausland zugelassenen Flugzeugen im Fall der BFU. Aber auf welche Zahl will man denn die Unfallziffern beziehen? Auf die der Scheininhaber? Nun, als Gleitschirmflieger hat man den Schein auf Lebenszeit, die Segelflieger mußten ihn bis vor kurzem alle 2 Jahre erneuern lassen gegen entsprechenden Praxisnachweis. Das hat sich ja nun auch verändert, aber der Anteil der Aktiven unter den Segelfliegern dürfte doch sehr viel höher liegen als bei der entsprechenden Vergleichszahl für Gleitschirmflieger. Jeder seriöse Umgang mit solchen Statistiken muß also auch immer betonen, wie wenig vergleichbar diese Zahlen sind.

    Die Erbsenzählerei führt da nicht weiter. Fest steht, daß 2007 in Bezug auf tödliche Unfälle für die Gleitschirmflieger ein außergewöhnlich "gutes" Jahr war, während die Segelflieger mit genau doppelt so vielen Toten gegenüber dem Vorjahr einen Ausreißer nach oben verbuchen mußten. Die Zahlen fluktuieren natürlich von Jahr zu Jahr, 2001 war's zuletzt umgekehrt.

    Viel interessanter ist etwas ganz anderes: Die Statistiken zeigen nämlich, daß es auf der einen Seite einen kontinuierlichen und signifikanten Rückgang der Unfallrate (also Unfälle pro 100 zugelassener Flugzeuge) seit Anfang der 90er-Jahre gibt - auf 40 % gegenüber 1990 bei den Segelfliegern! Dieser Rückgang ist überall festzustellen, bei Segelfliegern, Motorfliegern, Gleitschirmen. Auf der anderen Seite gibt es einen stark fluktuierenden, im Groben aber gleichbleibenden "Bodensatz" tödlicher Unfälle. Warum das so ist, ist mir offen gesagt nicht klar, aber es ist auffallend.

    Wenn wir uns mal von der Fixierung auf tödliche Unfälle lösen und diesen übergeordneten Unfallrückgang betrachten, fällt einem bei den Gleitschirmen natürlich zuerst die fortschreitende Gerätetechnik seit 1990 ein. Die spielt aber bei den "Hartschalen"-Fliegern keine Rolle mehr, hier kommen eigentlich nur Fortschritte in der Ausbildung infrage - interessanterweise ist der Effekt bei den Vereinsausbildungs-orientierten Segelfliegern noch um einen Tick deutlicher als bei den Flugschul-geprägten Motorfliegern. Und das deckt sich auch mit dem, was ich über die Jahre in meinem Umfeld beobachtet habe: Eine wesentlich verbesserte Ausbildung im Gefolge eines deutlichen Umdenkens in Sicherheitsfragen (es kommt selten vor, daß man eine Entwicklung so eindeutig auf ein Ereignis beziehen kann. Bei den Segelfliegern war es die Rede von Bruno Gantenbrink, die enorm viel in Bewegung gebracht hat. Drum finde ich es schade, daß der DHV Axels Vorschlag, das Gespräch mit Bruno zu suchen, nicht aufgenommen hat, davon könnte man doch eigentlich nur profitieren!). Wenn ich es richtig interpretiere, gibt es in der Gleitschirmwelt noch heftige Widerstände gegen ein solches Umdenken, wie es die Segelflieger meiner Beobachtung nach bereits vollzogen haben.

    Karl, ich akzeptiere Deine Entschuldigung in Richtung Segelflugvereine, sehe aber schon eine gewisse Haltung dahinter. Du sprichst von den "... Vereinen, wo die Professionalität der Flugschulen fehlt...", mußt freilich eine Viertelstunde später zugestehen, daß es damit auch nicht allzuweit her ist, wenn das Ausbildungsprogramm mancherorts zwar unterschrieben, nicht aber wirklich absolviert wird. Ich denke schon, daß die vereinsorientierte Ausbildung der Segelflieger ein bedenkenswertes Gegenmodell zu den Flugschulen darstellt - mit Vor- und Nachteilen auf jeder Seite, klar! Aber daß es "nicht funktioniert"... ???

    Und da schließt sich für mich der Kreis mit Hannes' Anregungen auf der Podiumsdiskussion. Nämlich nach Wegen zu suchen, aus der Find's-selber-raus-Kultur der Gleitschirmflieger (beim Schirmwechsel, beim Erkunden neuer Fluggebiete, beim Rantasten an heftigere Bedingungen etc.) auszubrechen und eine kommunikative, gegenseitig verantwortliche Kultur, wie sie etwa bei den Segelfliegern herrscht, zu befördern. Wie auch immer: Stärkung der Vereine, Hannes Vorschlag betreuter Fluggebiete - ich denke, das geht in die richtige Richtung. Und da gibt es bei den Segelfliegern schon einiges abzukucken, weshalb man deren Welt auch nicht so abtun sollte!

    Eigentlich erstaunt es mich nicht, daß es ein Verein war, der diese spannende und potentiell tiefgreifende Diskussion angestoßen hat und nun verbandsweit kommuniziert: Herzlichen Dank an die Bodenlosen, mich hat das Video sehr nachdenklich gemacht!

    Schöne Grüße

    Rüdiger



    *) Anmerkung: Auch Karls Zahl "23" ist nachvollziehbar: Ich hatte den Fall, wo jemand am Platzrand vom Windenseil mitgerissen wurde, nicht berücksichtigt, während zum Zeitpunkt von Karls Statement der Novemberbericht mit zwei Toten in Südafrika noch nicht veröffentlicht war.
    Zuletzt geändert von ruewa; 16.02.2008, 17:47. Grund: Anmerkung hinzugefügt

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      #32
      AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

      ...................................
      Zuletzt geändert von Gast; 15.10.2009, 14:21.

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        #33
        AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

        Hallo Axel,

        das Thema "Motor" würde ich da nicht so hoch hängen. Schaut man sich die Unfallursachen bei den Hilfsmotor-Seglern an, stellt man fest, daß es eigentlich immer aus typischen Segelflugsituationen zu Unfällen kam. Wenn jemand beim Kurbeln in die Bergwand kracht, spielt es keine Rolle, ob der Flieger eine Kilo-Zulassung hat. Echte motorbedingte Unfälle hat es, ohne mich jetzt festlegen zu wollen, in den letzten Jahren meiner Erinnerung nach keine, oder kaum mehr gegeben (das war vor allem in den Anfangsjahren der Rappelkisten so).

        Egal, weg von dieser Statistik-Diskussion, die führt nicht weiter! Ansonsten, Axel, bin ich einverstanden, würde den Blick aber etwas weniger stark auf den DHV richten und dafür eher die ausgeprägte Individualkultur (diese Find's-selber-raus-Mentalität) der Gleitschirmwelt problematisieren. Könntest Du dem zustimmen?

        Gruß

        Rüdiger
        Zuletzt geändert von ruewa; 16.02.2008, 18:39.

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          #34
          AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

          Grüßt Euch,

          sicherlich wird man immer ein unterschiedliches Niveau in den Gleitschirmschulen haben. Ist ja im Bereich des KFZ Führerscheins auch nicht anders. Auch spielt die subjektive Wahrnehmung eine nicht unerhebliche Rolle ("Wie gut kann ich persönlich mit dem Fluglehrer").

          Bei aller Diskussion zum Thema Sicherheit wünsche ich mir keine weitere Reglementierung. Vor allem nicht in Richtung Vereine. Die ganze Vereinsmeierei mit 3tem Schriftführer, Kassenwart usw. finde ich schrecklich. Jetzt ist es schon teilweise schwierig an vereinseigenen Fluggebieten als Gast fliegen zu dürfen. Die Aufnahme gleicht schon der einer schlagenden Studentenverbindung.

          Ich persönlich habe das Gefühl, dass von Wenigfliegern vermehrt die Angebote der Flugschulen zu betreuten Reisen wahrgenommen werden. Wenn ich wirklich fliegen will, kommt aber immer der Punkt, an dem ich mich alleine an den Berg stelle. Das ständige Verlassen auf den Lehrer am Funk fördert nicht einen guten Piloten, der selbständig die Lage einschätzen kann und Störungen selber ausleitet.

          Also bitte keine weiter Reglementierung und nicht noch mehr Vereine!!!
          Zuletzt geändert von Gast; 16.02.2008, 19:56.

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            #35
            AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

            „ruewa“ hat in seinem Beitrag #32 sehr gut dargestellt, warum Statistiken nicht besonders aussagekräftig sind.

            Hinzufügen mochte ich, dass bei der Berufsfliegerei die Basis der Statistiken sehr präzise ist, weil man praktisch keine Dunkelziffer haben kann, da sich kaum ein Vorfall verschleiern lässt.
            Hinzu kommt, dass auch Vorfälle ausgewertet werden, die zu Unfällen hätten führen können, und wo der Unfall entweder durch richtige korrigierende Maßnahmen oder durch Glück vermieden wurde.
            Nur so bekommt man den Überblick über Ursachen für Unfälle und deren Verhinderung.

            Bei der Sportfliegerei im allgemeinen und GS- oder HG-Fliegerei im Besonderen ist die Dunkelziffer riesig, und oft ist es auch so,
            dass der einzelne Pilot gar nicht mitgekriegt hat, in welcher Gefahr er sich befand.

            Aber nicht nur das.

            Im Allgemeinen nehmen wir an, dass, wenn zwei Ereignisse aufeinander folgen, die einen Gegenstand betreffen, dass das zweite Ereignis die Folge des ersten ist.
            Man nimmt einen Zusammenhang an.

            Statistiken haben es an sich, dass oft zahlenmäßige Zusammenhänge geknüpft werden. Das ist der Gegenstand von Statistiken,
            und häufig genug werden so Zusammenhänge dargestellt, die in Wirklichkeit keine sind.

            In dem Beitrag #32 ist ein solches Beispiel die Motor-Segelflugzeuge und die Segelflugzeuge ohne Motor, und der Bezug zu den Unfällen.

            Bei den GS und HG Unfällen gibt es eine Unmenge Situationen, wo überhaupt nicht klar ist, welche Ursachen b.z.w. welche Tatsachen einen Unfall herbeiführen.
            Typisch ist, dass einfach Tatsachen als Ursache behauptet werden, die dem „Berichterstatter“ schon lange „stinken“ bzw. „auf der Seele brennen“.

            Leider weis ich auch nicht, wie man das Problem in denn Griff kriegen kann,
            aber das Problem als solches begrenzet die Aussagekraft „der Zahlenspiele“, die man Statistik nennt, doch sehr.
            Eine möglichst „objektive“ Untersuchung einzelner Vorkommnisse und Unfälle bringt wahrscheinlich mehr,
            vorausgesetzt, die Berichterstatter lassen ihre „Lieblingsargumente“ mal beiseite.

            C
            Zuletzt geändert von Cacao; 18.02.2008, 09:22.

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              #36
              AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

              ....................................
              Zuletzt geändert von Gast; 15.10.2009, 14:21.

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                #37
                AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

                Zitat von AxelN Beitrag anzeigen
                .... wisst Ihr warum jedes Jahr 1000-2000GS Piloten (in Deutschland) mit dem Fliegen aufhören?
                Diese Zahlen hörte ich hier zum ersten Mal.

                Das sind die Ersten, die für sich die berühmte "Eigenverantwortung" übernehmen und mit dem Sport, der soo einfach zu erlernen ist, wieder aufhören.

                Bei einigen mag auch die Familie dahinterstehen, die nicht jedes fliegbare WE alleine sein will.

                Wir alle wissen, daß nach den leichten Anfängen am Übungshang, der "Virus" ist vermutlich bald einmal gesetzt, das eigentliche verantwortungsvolle Fliegen beginnt und da haben wir uns doch sicher alle schon einmal gewundert, wie es in der Thermik so abgehen kann oder die Starts/Landungen nicht immer so einfach sind wie im Schulbetrieb erlernt. Einige wollen halt diese "Durststrecke" vom Erhalt des Scheines bis zum verantwortungsvollen erfahrenen Piloten, nicht durchstehen und brechen ab. Sehr vernünftig meine ich.

                Dann war das eben nur ein Strohfeuer!

                Für Wenigflieger ist sicher ein "Flypark" oder "Vereinsobhut" eine gute Sache, aber es gibt noch die "Freidenkenden" und die wollen sicher nicht, daß alles zureglementiert wird oder schöne Gebiete nur für Clubangehörige zu befliegen sind. Es reicht in DE an Reglementierung.

                An der Ausbildung könnte man ein bisschen feilen, will mich aber hier nicht wiederholen.

                Gruß, WA
                Grüßle,
                Wolfgang http://www.dgf-fn.de/

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                  #38
                  AW: Bodenlos-Podiumsdiskussion "Pilotensicherheit Quo-Vadis?" - Video nun online

                  Grüßt Euch,

                  ich rühr mich auch nochmals zum Thema "Flypark".

                  Ich hatte damals die Erfahrung gemacht, dass wenn man an einem Flugberg kommt, sich kurz vorstellt und erwähnt, dass man noch Beginner ist, dann wird dir eigentlich auch immer geholfen. Kommt man öfters an den Berg, kennen einen die Kollegen schon und haben auch ein Auge auf einem.

                  Fliegt man nach der Ausbildung am Schulungsberg seiner Flugschule weiter, können einem die Fluglehrer auch auf grobe Fehler hinweisen oder Tipss geben.

                  Ich hatte es zu einem anderem Thema schon mal geschrieben. Meiner Meinung nach begeben sich Wenigflieger, die 2 mal im Jahr in die Alpen fahren und den Schirm auspacken eher in Gefahr, als der Beginner, der generell noch eher Respekt hat und den Theorie-Teil der Ausbildung noch im Hinterkopf hat (Lee, Wetter...). Jede Flugschule bietet ja inzwischen x betreute Flugreisen im In- und Ausland an, so dass bei Bedarf so ein Angebot auch angenommen werden kann.

                  Also bitte keine Pflicht-Vereinsmitgliedschaften für Fluganfänger oder ähnliche Ideen. Dann lieber die Ausbildung ausweiten (Rückwärtsstart, Steilspirale, verpflichtendes Sicherheitstraining innerhalb des ersten Flugjahres ... )

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