AW: Rettung in der Praxis
Hallo Harald,
grundsätzlich will ich (noch" nicht all zu viel aus dem Nähkästchen verraten aber Entwicklung im Generellen ist im Kopf und auf dem Papier recht schnell gemacht, in Realität sieht dann vieles sehr schnell komplexer aus. Gerade im Bereich Rettungsgeräte wurden im letzten Jahrzehnt doch einiges "entwickelt", dass sich in der Praxis als Unsinn, nicht funktionsfähig oder als Flop bewahrheitet hat. Aus diesem Grund versuchen wir neue Systeme umfangreich und detailliert zu testen und erproben. Dies ist oft aufwändiger als man denkt und benötigt nebst Zeit auch immer Personal, entsprechende Location und vom Wetter schon gar nicht zu sprechen. Ein Testflug mit dem Gleitschirm kann ein Testpilot für sich nach dem Feierabend noch schnell machen. Beim Rettungsgerät Testen ist der Aufwand um einiges grösser. Darüber hinaus habe ich als Konstrukteur von Gleitschirmen einige Erfahrungen über die Jahre sammeln können. Im Rettungsgerätebau bin ich erst sein wenigen Jahren richtig aktiv und muss mir noch viel erarbeiten.
Wie bereits einige male erwähnt, will ich hier noch einmal festhalten, dass weder Rundkappen noch Kreuzkappen per se eine Vorwärtsfahrt generieren und auch nicht grundsätzlich pendelstabil sind. Eine korrekt konzipierte Kreuzkappe zeigt eine deutlich stabilere und pendelfreiere Sinkfahrt als dies eine Rundkappe systembedingt tut. Dies kann man sich zu Nutzen machen und ein pauschal runderes Konzept erstellen als dies mit einer Rundkappe machbar ist. So kann zum Beispiel die Öffnungszeit reduziert werden durch kürzere Leinen. Kurze Leinen erhöhen grundsätzlich die Pendelgefahr was bei der Kreuzkappe jedoch lange unkritisch bleibt. Hingegen machen lange Leinen es schwieriger die Wurfenergie bis zur vollen Streckung zu erhalten. Ebenso lässt sich dank dem stabileren Sinken (kein Pendeln, höhere Resistenz gegen Störungen vom Hauptschirm) die Fläche marginal verkleinern, weil das Sinken grundsätzlich weniger Abweichungen aufweist. Es gibt Hersteller die der Kreuzkappe ein kleineres Sinken attestieren. Das ist falsch! Die Kreuzkappe bremst ein Körper nur durch reinen Luftwiderstand ab. Wird der Kreuzkappe konstruktiv eine Vorwärtsfahrt aufgezwungen, so wird man mit den gleichen Problemen konfrontiert wie man es in solch einem Fall bei der Rundkappe konfrontiert wird - Pendeln (kann mit längeren Leinen reduziert werden, nimmt dabei aber eine längere Öffnungszeit in Kauf), Scherenstellung, erhöhte resultierende (vertikale- und horizontale Geschwindigkeit) Geschwindigkeit usw..
Die Sinkwerte bei Kreuz- und Rundkappen lassen sich einfach und simpel errechnen. Dabei spielt primär die Fläche eine Rolle. Der Luftwiderstandsbeiwert ist bei solchen Geräten im Bereich von ca. 0,6 bis maximal 1 angesiedelt. Es gibt nach wie vor Hersteller die uns glaubhaft machen wollen, dass sie einen Cw-Wert von 2 und mehr aus ihrer Kreuz- oder Rundkappe locken können - das ist physikalischer Schwachsinn!
Bei einer Rundkappe empfehle ich eine maximale Flächenlast von weniger als 3kg/qm. Die Kreuzkappe kann auch mal auf 3-3,5kg/qm belastet werden.
Ein Problem welches sich bei den Rogallos bereits gezeigt hat, tut sich nun bei einigen Kreuzkappen ebenso hervor. Wird das Rettungsgerät mit unterschiedlich langen Stammleinen gebaut, so besteht beim Öffnungsvorgang eine erhöhte Gefahr von Leinenüberwürfen. Bei der Kreuzkappe bedeutet dies meist einen Totalausfall des Retters. Dies ist der Grund weshalb wir bei unseren Produkten auf einen symmetrischen Aufbau und gleich lange Leinen gesetzt haben. Darüberhinaus macht es die Packerei einfacher.
Mit dem Wissen welches wir uns die letzten Jahre erarbeitet haben, sind wir nun daran die Entwicklung im Rettungsgerätebau weiter voran zu treiben. Wir sind mit verschiedenen Systemen in der Erprobungsphase. Einige Testwürfe konnten wir die letzten drei Wochen am Gardasee erfolgreich abschliessen. In der jetzigen Situation sind wir jedoch noch weit von einer Serienreife entfernt und es ist ebenso verfrüht von Details zu berichten. Wir können jedoch bestätigen, dass wir auf dem erarbeiteten Vorsprung uns nicht ausruhen und weiter mit viel Engagement daran arbeiten auch in Zukunft innovative und vor allem ausgereifte Produkte zu lancieren.
Gruss
Hallo Harald,
grundsätzlich will ich (noch" nicht all zu viel aus dem Nähkästchen verraten aber Entwicklung im Generellen ist im Kopf und auf dem Papier recht schnell gemacht, in Realität sieht dann vieles sehr schnell komplexer aus. Gerade im Bereich Rettungsgeräte wurden im letzten Jahrzehnt doch einiges "entwickelt", dass sich in der Praxis als Unsinn, nicht funktionsfähig oder als Flop bewahrheitet hat. Aus diesem Grund versuchen wir neue Systeme umfangreich und detailliert zu testen und erproben. Dies ist oft aufwändiger als man denkt und benötigt nebst Zeit auch immer Personal, entsprechende Location und vom Wetter schon gar nicht zu sprechen. Ein Testflug mit dem Gleitschirm kann ein Testpilot für sich nach dem Feierabend noch schnell machen. Beim Rettungsgerät Testen ist der Aufwand um einiges grösser. Darüber hinaus habe ich als Konstrukteur von Gleitschirmen einige Erfahrungen über die Jahre sammeln können. Im Rettungsgerätebau bin ich erst sein wenigen Jahren richtig aktiv und muss mir noch viel erarbeiten.
Wie bereits einige male erwähnt, will ich hier noch einmal festhalten, dass weder Rundkappen noch Kreuzkappen per se eine Vorwärtsfahrt generieren und auch nicht grundsätzlich pendelstabil sind. Eine korrekt konzipierte Kreuzkappe zeigt eine deutlich stabilere und pendelfreiere Sinkfahrt als dies eine Rundkappe systembedingt tut. Dies kann man sich zu Nutzen machen und ein pauschal runderes Konzept erstellen als dies mit einer Rundkappe machbar ist. So kann zum Beispiel die Öffnungszeit reduziert werden durch kürzere Leinen. Kurze Leinen erhöhen grundsätzlich die Pendelgefahr was bei der Kreuzkappe jedoch lange unkritisch bleibt. Hingegen machen lange Leinen es schwieriger die Wurfenergie bis zur vollen Streckung zu erhalten. Ebenso lässt sich dank dem stabileren Sinken (kein Pendeln, höhere Resistenz gegen Störungen vom Hauptschirm) die Fläche marginal verkleinern, weil das Sinken grundsätzlich weniger Abweichungen aufweist. Es gibt Hersteller die der Kreuzkappe ein kleineres Sinken attestieren. Das ist falsch! Die Kreuzkappe bremst ein Körper nur durch reinen Luftwiderstand ab. Wird der Kreuzkappe konstruktiv eine Vorwärtsfahrt aufgezwungen, so wird man mit den gleichen Problemen konfrontiert wie man es in solch einem Fall bei der Rundkappe konfrontiert wird - Pendeln (kann mit längeren Leinen reduziert werden, nimmt dabei aber eine längere Öffnungszeit in Kauf), Scherenstellung, erhöhte resultierende (vertikale- und horizontale Geschwindigkeit) Geschwindigkeit usw..
Die Sinkwerte bei Kreuz- und Rundkappen lassen sich einfach und simpel errechnen. Dabei spielt primär die Fläche eine Rolle. Der Luftwiderstandsbeiwert ist bei solchen Geräten im Bereich von ca. 0,6 bis maximal 1 angesiedelt. Es gibt nach wie vor Hersteller die uns glaubhaft machen wollen, dass sie einen Cw-Wert von 2 und mehr aus ihrer Kreuz- oder Rundkappe locken können - das ist physikalischer Schwachsinn!
Bei einer Rundkappe empfehle ich eine maximale Flächenlast von weniger als 3kg/qm. Die Kreuzkappe kann auch mal auf 3-3,5kg/qm belastet werden.
Ein Problem welches sich bei den Rogallos bereits gezeigt hat, tut sich nun bei einigen Kreuzkappen ebenso hervor. Wird das Rettungsgerät mit unterschiedlich langen Stammleinen gebaut, so besteht beim Öffnungsvorgang eine erhöhte Gefahr von Leinenüberwürfen. Bei der Kreuzkappe bedeutet dies meist einen Totalausfall des Retters. Dies ist der Grund weshalb wir bei unseren Produkten auf einen symmetrischen Aufbau und gleich lange Leinen gesetzt haben. Darüberhinaus macht es die Packerei einfacher.
Mit dem Wissen welches wir uns die letzten Jahre erarbeitet haben, sind wir nun daran die Entwicklung im Rettungsgerätebau weiter voran zu treiben. Wir sind mit verschiedenen Systemen in der Erprobungsphase. Einige Testwürfe konnten wir die letzten drei Wochen am Gardasee erfolgreich abschliessen. In der jetzigen Situation sind wir jedoch noch weit von einer Serienreife entfernt und es ist ebenso verfrüht von Details zu berichten. Wir können jedoch bestätigen, dass wir auf dem erarbeiteten Vorsprung uns nicht ausruhen und weiter mit viel Engagement daran arbeiten auch in Zukunft innovative und vor allem ausgereifte Produkte zu lancieren.
Gruss
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