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Thermikfliegen im Flachland Wie bleib ich oben??

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    #16
    tschau bebbi!

    bist du auch sonen easy-going-student wie ich und hast unter der woche immer zeit zum fliegen? nächste woche gehts zur sache

    greez,

    zürchair

    Kommentar


      #17
      leider ein bisschen länger...

      Hi Dirk,

      deine Theorie, dass man eher im Lee des Wolkenschattens suchen muss (also von der Lee-Schattenkante zur Sonne hin) habe ich auch so erlebt, und dann je höher desto mehr wieder zum Schatten hin (was auch logisch wäre bei stärkerem Wind in der Höhe, also Schatten ist fast immer schneller als der Bodenwind).

      Die Theorie von Thermik-Sammelstellen und getrennt davon Thermik-Ablöse-Stellen (kann auch weiter voneinander entfernt sein!) finde ich auch einleuchtend.

      Bei erwarteten Abrisskanten vermute ich die Thermik direkt darüber oder dann auch mehr oder weniger deutlich im Luv von dieser vermuteteten Ablöse-Stelle (so hab ichs erlebt), in der Höhe mit dem entsprechenden Lee-Versatz, wie es schon von den anderen beschrieben wurde, und der entsprechenden Rechts-Drehung des Windes in der Höhe.

      Beim Aufdrehen lohnt es sich, tendenziell immer das Luv der Thermik abzuchecken (Wind-Drehung, wie ziehen die Wolkenschatten?). So bleibst du im stärksten Steigen und kannst nicht hinten rausfallen.

      Dusties sind die ‚Sekundär’-Wirbel im Lee der Thermik. So habe ich das jedenfalls erlebt, dass es immer eher im Luv von dem Dustie hochgeht, nicht direkt drüber (vorausgesetzt es gibt ueberhaupt einen deutlichen Wind).

      Die unten gelinkte Hexagonal-Theorie (Goretzki und Goldsmith) finde ich auch sehr einleuchtend – also linienförmiges Steigen und parallel dazu auch Saufen, nach ca. 20KM knickt das dann ab, dann irgendwann wider zurück (Winkel und Länge je nach Wind).

      Die ganz unten stehenden Höhenkarten sind die grösste Hilfe, die ich kenne - wenn man’s beim Fliegen noch weiss, z.B. auch, wo man überhaupt ist

      Bei blauen/trockenstabilen Tagen (meistens heisse Süd-Lagen) ist es an Flussläufen oder Wasserkanten oft labiler als ganz im Trockenen. Das Lee eines Flusses ist immer noch das Lee (also eher sch…) aber man kann luvseitig oder auch direkt ueber dem Fluss eine ganze Weile im Steigen fliegen – grosse Flussbiegungen sind Abrisskanten.

      Fliegen ohne Motor wird nie langweilig – das weiss ich.

      Viel Spass beim Weiterlesen,
      Georg


      Gut für´s Flachlandfliegen Will Gadd Thermikführer

      Weitere Links von der DCB-Seite http://www.dcb.org/ORGA/links.shtml
      z.B. zu empfehlen


      Armin Harich (Gleiti-Flachland) mit Bernd Goretzki (Segler-BB-flachland) im E-Mail-Gespräch


      Jeromes Seiten gibt’s teilweise in deutscher Übersetzung (ebenda), die anderen sind Englisch. Neu bei ihm sind drei Artikel von Dennis Pagen zum Streckenfliegen, erste Sahne.

      Cross Country Magazine is a paragliding, paramotoring and hang gliding magazine covering news, reviews, travel, adventure and techniques

      Auf xcmag gibt’s Bruce Goldsmith’s Hexagonal-Theorie und viele sehr gute Artikel zum ‚howto’ des Strecken- und Wettbewerbsfliegens.


      Davis Straub’s OZ Report ist ein täglich aktualisiertes E-Zine, hier gibt’s alles fuer Drachen und Starrfluegler, viele Comp-Reports.

      Zum Mitfliegen:


      XC-Berlin Berichte auf den DCB-Seiten

      Icaro2000.com > top pilots und Aeros USA:
      Comp-Reports von Paris Williams – hier fliegt das Herz mit

      Thermikkarte:
      Ist auch auf DCB verlinkt. Die Segelflieger machen jetzt eine neue aus den OLC-Daten, sehr vielversprechend, sollte demnächst im web stehen.

      Höhenkarte:
      Die simpelste Art, weit zu fliegen – reite die Höhenzuege ab (ja, die im Flachland). Leider nix fuer umsonst im Netz, also die OLC-Karte in deiner Region ankucken (irgendwer ist doch da bestimmt schon geflogen, sonst die Segler), oder die Deutschland-Karte von Max-Punkte (‚Relief zeichnen, Flachlandoptimiert’, Zoom-Funktion ueber Maus)

      Kommentar


        #18
        Eine weiter Idee wäre noch, sich mal geologische Karten anzuschauen. Hat die Segelflugnationalmannschaft bei der WM 99 in Bayreuth/Bayern auch genutzt.

        Ich weiß zwar nicht auf was man genau achten sollte, aber man kann sicher Sandboden/ Löß (z.B. am Fläming, Schwabach südl. Nbg.) oder Lehmboden (Zwickau) unterscheiden.
        Man müsste wohl auf die unterschiedl. Wärmeleitkoeffizienten achten.

        Weiters gibt es an windschwachen (!) heißen Tagen über Flussauen nach Thermikende (ca ab 19:00) die bekannte Umkehrthermik.

        Außerdem gibt es im Mittelgebirgsraum oft Thermikabsaugeffekte durch Mittelgebirge. Im näheren Bereich vom Gebirgsrand ist die Thermik dann meist sehr schlecht.

        Auch gibts im Flachland sogar Bergwindzirkulation mit Abwind über dem Tal: Über U-förmigen Tälern (z.B. Naabtal zw. Frankenalb u. Oberpfälzerwald) sind dann nicht selten 'Blaue Löcher' mit Luftmassenabsinken.

        Überm Nördlinger Rieß steht nicht selten ein Hammerbart genau über der Stadt Nördlingen.

        Große Quellwolken (ab Cumulus mediocris) 'saugen' die Thermik in der Umgebung ab.

        Manchmal gibt es über den Wolkentops eine 90°- Windscherung mit eingelagerter Eigenschwingung, also den Thermikreihungen überlagerten Wellen, die die Wolken(-straßen) in konstanten seitlichen Abständen gliedert.

        Wenn man gerade in einem überdurchschnittlich starken Bart gestiegen ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines weiteren starken Bartes in der Nähe sehr gering (rein statistisch).

        Ich weiß nicht, ob ihr Textilflieger das schon erlebt habt, aber ich als Harzbomberpilot konnte schon mehrmals an der Luvseite von Cumuluswoklen ca 500m über die Basis und über die Wolkentops im absolut laminaren 'Hang'-Aufwind steigen.
        Bei einem Mal, könnte eine vom Fichtelgebirge induzierte Welle eine Rolle gespielt haben, bei den anderen Fällen wars über der Fränk. Schweiz.
        Das war jedesmal bei westl.-nordwestl. Winden, die in Basishöhe ca 40-50 km/h erreichten. Zum Gradienten und der Großwetterlage kann ich nix sagen (vergessen). Ich musste nur an der Basis ca 200m vor die Wolkenkante fliegen und dann dort kreisen (ging besser als Hangachtenfliegen).
        Es bildete sich jedesmal eine 'schildförmiger' Wolkenfetzen etwas vor der Luv-flanke des Cumulus.
        Die Luft war dort oben absolut turbulenzfrei und die Sicht natürl. gigantisch.

        Gibt noch so viele Tipps....

        Tom

        Kommentar


          #19
          Geheim!

          Tom schrub:
          Gibt noch so viele Tipps....

          Hallo Tom,
          lass mal Ping Pong spielen, vielleicht steigt ja auch noch wer mit ein.

          Geheim: Ich habe ca. 10 Jahre gebraucht, um einigermassen die Flachland-Fliegerei zu checken. Dabei hat mich gestoert, dass ich sehr wenig Tips bekam und fuer mich das Rad neu erfinden musste. Bei den Seglern gibt es Leute, die einem nix verraten wollen, weil sie selber sich das erarbeiten mussten, was sie wissen. Wenn das ueberall so waere, gute Nacht!
          - oder ist das auf diesem Forum auch so???

          Tagestypische Besonderheiten:
          Steigwerte in verschiedenen Hoehen, Inversionen, Windspruenge, wo zieht die Wolke?, ...

          Aenderungen innerhalb eines Tages:
          Von schwachen zu starken Bedingungen - kenne ich eigentlich nur, wenn man sehr frueh startet
          Stark zu schwach - passiert mir haeufiger, einwandernde Cirren, Abtrocknung, Abend,.. Selten gibt es eine schwache Periode und dann ziehts wieder an - wohl dem, der das voraussieht.

          Ihr seid wieder dran (los jetzt, heraus mit dem Geheimwissen!)
          Georg

          Kommentar


            #20
            Wen es interessiert:

            Für den Bereich Hohenlohe, Ostalb, Altmühltal gibt es auf meiner Homepage eine Karte mit markanten Thermikquellen und Gebieten die ehr thermisch weniger aktiv sind. Die Karte hat ein Segelfliegerkamerad erstellt der die markanten Aufwindquellen über mehrere Jahre bei ähnlichen Wetterbedingungen festgehalten hat. Aus meiner vergangenen Zeit als Segelflieger und jetzt als Gleitschirm-Flachlandflieger hab ich ebenfalls die Erfahrung gemacht dass die Karte eigentlich ganz brauchbar ist.

            Schaut sie Euch einfach mal an:



            Die Thermikkarte findet Ihr dann unter "Streckenflug"

            Gruß

            Markus

            Kommentar


              #21
              Es gibt das Phänomen der thermischen 'Mittagspause':
              Wenn sich bis ca 12:00 starke Cumulusbew. bildet und der Bedeckungsgrad ansteigt, kühlt dadurch etwas die Auslösetemperatut ab und die Thermik schwächelt.
              Bilden sich die Wolken wieder zurück und steigt die Temperatur dann im tageslauf an, wird das Kondensationsniveau angehoben, der bedeckungsgrad bleibt dann stabil.

              Ist denk ich oft hinter Fronten, bei noch relativ hoher Luftfeuchte der Fall.

              Eine fiese Sache ist immer Warmluftadvektion in der Höhe- meist bei alternden Hochs- aber auch sonst.
              Es deutet sich in den Höhenwindkarten an, wenn der Wind mit der Höhe nach rechts dreht (im Uhrzeigersinn)- nicht zu verwechseln mit der Drehung des gradientwindes durch die abnehmende Bodenreibung bis etwa 1500m.
              Kaltluftadvekton, dann Linksdrehung.
              Außerdem sehen die Cumuluswolken dann zerzaust aus- zerflederte Basis und eben Blubber-Thermik.
              Dann heißts Abbrechen oder ins Hügelland ausweichen.

              In Ostbayern gibt es auch im Sommer einen bodennahen kalten Wind, der manchmal aus dem böhmisch Becken über den Oberpf. Wald schwappt (Böhm. Wind) bzw. gesaugt wird (?).
              Man erkennt das daran, dass dann über den höheren Hügeln im Osten keine Wolken mehr stehen, sondern nur noch Richtung Fränk. Schweiz.
              Hab da schon krasse Cumuluswolkengrenzen gesehen (=Luftmassengrenze).

              Bei stabilen Wetterlagen ist im unteren Drittel meist schlechtere Thermik- vor allem in der ersten tageshälfte.

              Man sollte sich gleich am Anfang, also beim ersten bart- die Versetzung (sprich ein 3d-Muster) des Bartes und die rel. Position zur Wolke merken. das bleibt dann meist den ganzen tag so.
              Thermikschläuche haben mit zunehmender Höhe das bestreben sich zu vereinigen- man trifft ja meist an der basis mit andern in der Nähe kreisenden Seglern/Deltas/Gleitis zusammen.
              Also nich wundern, wenn man tief unten scheinbar 'neben' der Wolke gut steigt.

              Allgemein stehen viele Tipps eigentlich eh in büchern- alles von Manfred Kreipl ist zu empfehlen ! (z.B. das Thermikhandbuch)

              Viell. fällt mir noch was ein....

              Tom

              Kommentar


                #22
                Advektion=Annäherung

                @Tom,

                Mittagspause: Logische Erklärung mit dem Bedeckungsgrad, das hiesse, dass es bei Blauthermik keine Mittagspause gibt? Bei uns (Süd-Brandenburg, Fläming) ist es immer gut, früh hochzukommen, dann ca. 13-15 Uhr schwierig – ich glaube, auch im Blauen.

                Kaltluft/Warmluftadvektion (=einfluss) in der Höhe: Super, guter Hinweis. Ab welcher Höhe sollte man da kucken, 3.000/5.000m oder mehr?

                Fliegen unter nicht-idealen Bedingungen : Dazu kann man sicher auch einiges schreiben, weil’s ja der Normalfall ist, also z.B.:
                Nach der Front (wie Tom es beschrieben hat), zu feucht, Mittagspause

                Einwandernde Cirren: Meine bisherigen (Drachen,Gleiti) Versuche, ihnen zu entkommen, waren illusorisch. Es geht aber oft noch unter den Cirren zum Weiterfliegen. Manchmal gibt es auch blaue Lücken nach den ersten Streifen. Sollte man tagsüber unter dicken Cirren schon auf Umkehrthermik spekulieren?

                Klassische Kaltfront (aktiv/labil): Da bin ich auch im Flachen sehr vorsichtig geworden, in den Bergen bleibt man Bodenbrüter.

                Zu starke Thermik: Ja, gibt es so was überhaupt? Eigentlich schon, aber wer würde dann schon am Boden bleiben? Fast alle schweren Unfälle bei uns ereigneten sich an absoluten Hammertagen (kein Starkwind).

                Jetzt ihr wieder

                Kommentar


                  #23
                  Hi georgweb &all,

                  also im Blauen hab ich so ne 'Mittagspause' eigentlich noch nicht so erlebt.
                  Es ist natürl. so, dass mit steigender Basis die Abstände der Thermik größer werden (nach Lehrbuch 2,5 mal Basishöhe ü. GND); außerdem scheinen sich die Thermikschläuche mehr zu 'vereinen' im mittleren Niveau.
                  Zudem sieht man die Thermik mit abtrocknenden Wolken (durch das Anheben des Kondensationskonvektionsniveaus, bedingt durch den Temperaturanstieg) ja nicht mehr, was die Sache auch schwieriger macht, auch für uns Segelflieger.

                  Bei Böden mit hohem Wärmeleitkoeff., sprich Böden die sich schnell erwärmen, wie Kalkstein (Wettersteingeb.) oder Sand (Fläming), ist es so, dass sie einerseits gute Thermik liefern, andererseits auch schnell abkühlen, wenn mal ne Abschattung drüberzieht- dadurch ist die Thermik natürl. schlagartig weg und es setzt Absinken ein.

                  Die Warmluftadvektion erkennt man schon an den Windkarten im Segelflugwetterbericht: Die Winddrehung zw. 1500m- 3000m ist aussagekräftig- heute z.B. drehte der Wind von ca 290° auf 270° (glaub ich), was Warmluftadv. bedeutet...und es war ja auch nur geringe blauthermik (typ. für antizykl. SW-Lage).

                  Zu nicht-idealen Bedingungen: Z.B. sind Ausbreitungstendenzen oder Überentwicklungen in Laufe des Tages ja immer stressig.
                  Ausbreitungstendenz: Erkennt man an markanter Absinkinversion (Temp) und an der rel. Feuchte in Basishöhe (-> 850 hPa oder 500hPa Karte !)
                  Überentwicklung: Höhentief ! -Nur in den 500hPa Karten zu entdecken
                  Oder Troglinie- erkennbar an zyklonalem Isobarenknick bzw. Windsprung in der Bodenkarte; oder rel. Feuchte.

                  Bei Cirrostratus krieg ich auch immer Schiss, weil das meist auch stabilere Luftmassen in der Höhe ankündigt.
                  Wenn sie nicht allzu dicht werden kann man über thermisch gutem Gelände, sprich Hügelland noch obenbleiben.
                  Auch, wenn es (feucht-)labil genug ist.
                  Z.B. sind durchziehende Altocumulusfelder nicht so dramatisch, mal abgesehen vom großen Schatten.
                  Denke mal, das Problem bei Cirren ist- wenn sie zu dick werden-, dass die Strahlung nicht mehr reicht, um die Auslösetemperatur zu erreichen, die ja mit der Tageserwärmung auch mitsteigt.
                  Die Folge ist ein abruptes Thermikende, und nur noch extrem gute 'Heizflächen', z.B. der Sandboden am Fläming, erzeugen noch Bärte.

                  Umkehrthermik: Entsteht durch die unterschiedlich schnelle Auskühlung der versch. Böden. Abends kühlt es denk ich mal schneller ab, als unter Cirren, so dass der Wärmespeicher (man gehe mal abends durch den (Laub-)Wald oder Flussauen !) eher 'gezwungen' (temp./druckunterschied !) wird sein Wärme freizugeben. Deshalb glaub ich nicht an Umkehrthermik, eher an normale shcwache Konvektion über Böden, die Wäme besser speichern bzw. über gradientstärkerer Orographie (Mittelgeb.).

                  Für euch leichten und langsamen Textilflieger ist natürl. auch im Flachland manche Ablösung zu stark; die Turbulenzen am Thermikrand schütteln auch die schwereren Segler noch ganz schön durch- Stichwort Schultergurte

                  Tom

                  Kommentar


                    #24
                    Original geschrieben von TOM81
                    Eine weiter Idee wäre noch, sich mal geologische Karten anzuschauen. Hat die Segelflugnationalmannschaft bei der WM 99 in Bayreuth/Bayern auch genutzt.

                    Ich weiß zwar nicht auf was man genau achten sollte, aber man kann sicher Sandboden/ Löß (z.B. am Fläming, Schwabach südl. Nbg.) oder Lehmboden (Zwickau) unterscheiden.
                    Man müsste wohl auf die unterschiedl. Wärmeleitkoeffizienten achten.

                    Weiters gibt es an windschwachen (!) heißen Tagen über Flussauen nach Thermikende (ca ab 19:00) die bekannte Umkehrthermik.

                    Außerdem gibt es im Mittelgebirgsraum oft Thermikabsaugeffekte durch Mittelgebirge. Im näheren Bereich vom Gebirgsrand ist die Thermik dann meist sehr schlecht.

                    Auch gibts im Flachland sogar Bergwindzirkulation mit Abwind über dem Tal: Über U-förmigen Tälern (z.B. Naabtal zw. Frankenalb u. Oberpfälzerwald) sind dann nicht selten 'Blaue Löcher' mit Luftmassenabsinken.

                    Überm Nördlinger Rieß steht nicht selten ein Hammerbart genau über der Stadt Nördlingen.

                    Große Quellwolken (ab Cumulus mediocris) 'saugen' die Thermik in der Umgebung ab.

                    Manchmal gibt es über den Wolkentops eine 90°- Windscherung mit eingelagerter Eigenschwingung, also den Thermikreihungen überlagerten Wellen, die die Wolken(-straßen) in konstanten seitlichen Abständen gliedert.

                    Wenn man gerade in einem überdurchschnittlich starken Bart gestiegen ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines weiteren starken Bartes in der Nähe sehr gering (rein statistisch).

                    Ich weiß nicht, ob ihr Textilflieger das schon erlebt habt, aber ich als Harzbomberpilot konnte schon mehrmals an der Luvseite von Cumuluswoklen ca 500m über die Basis und über die Wolkentops im absolut laminaren 'Hang'-Aufwind steigen.
                    Bei einem Mal, könnte eine vom Fichtelgebirge induzierte Welle eine Rolle gespielt haben, bei den anderen Fällen wars über der Fränk. Schweiz.
                    Das war jedesmal bei westl.-nordwestl. Winden, die in Basishöhe ca 40-50 km/h erreichten. Zum Gradienten und der Großwetterlage kann ich nix sagen (vergessen). Ich musste nur an der Basis ca 200m vor die Wolkenkante fliegen und dann dort kreisen (ging besser als Hangachtenfliegen).
                    Es bildete sich jedesmal eine 'schildförmiger' Wolkenfetzen etwas vor der Luv-flanke des Cumulus.
                    Die Luft war dort oben absolut turbulenzfrei und die Sicht natürl. gigantisch.

                    Gibt noch so viele Tipps....

                    Tom

                    Kommentar


                      #25
                      Sorry, habe ich mich vertippt.

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat:
                        "Ich weiß nicht, ob ihr Textilflieger das schon erlebt habt, aber ich als Harzbomberpilot konnte schon mehrmals an der Luvseite von Cumuluswoklen ca 500m über die Basis und über die Wolkentops im absolut laminaren 'Hang'-Aufwind steigen."

                        Kenne ich auch, als ich noch "Aluminiumbomber L-13 Blanik" geflogen habe. Weil die Wolke ein Hinderniss darstellt, kann mann auf der Luvseite "aufsoaren".

                        Kommentar


                          #27
                          Top

                          Ich wollte nur das Thema mal wieder nach oben bringen, da mich die Tips sehr interessieren.
                          Leider kann ich keine geben, da ich immer absaufe und mich freuen würde, wenn ich in Stapelburg mal von der Winde in die Thermik komme...und zwar nicht nur durch Glück.

                          Grüße
                          Michael

                          Kommentar


                            #28
                            vom Geist zum Instinkt

                            und weiter geht’s,

                            wann muss ich oben warten? @tom, hier ist sicher ein grosser Unterschied zu euch Seglern, wir brauchen Thermik in ca. 5 KM (Gleiti) bis 10KM (Drachen) Umkreis. Also z.B. wie du geschrieben hast, ein sehr starker Bart, dann abgleiten – ich bin genau wie du sagst, oft aus der Maximalhöhe abgeglitten und am Boden gestanden.
                            Also: im Zweifelsfall oben warten, bis in der Nähe ganz klar eine Entwicklung abzusehen ist – im Blauen schwierig, könnte sich aber auch lohnen, in einem Aufwindfeld solange zu warten, bis es schwächelt.

                            Da ich nach wie vor denke, dass Erhebungen (im Flachland!) das alles entscheidende Kriterium sind, die Frage: Wie erkenne ich Erhebungen?
                            Cool: beim Aufdrehen in 100-500m Höhe in Flugrichtung den Horizont absuchen und dann sich das merken und immer wieder abchecken, bis man da ist – sehr schwierig.
                            Einfacher: Wie schon erwähnt wurde, alles, was theoretisch auf Anhöhen oder Höhenlinien gebaut wird, könnte gehen, also jegliche Masten, Türme (unsere alten Truppenübungsplatz-Türme!). Windräder/Windmühlen, Eisenbahndämme, Strassen (bei engen Kurven könnte Gefälle sein, aber in welche Richtung?).
                            Sehr tief: jedweder Bewuchs, der strudelt, wackelt. Durch Bewuchs angezeigter Wind, der markant zu einer Stelle hinweht – oder weiter oben auch Rauch, Windräder, die aus verschiedenen Richtungen zu einer Stelle zeigen.

                            Mit dem Wind: Mein Standard-30KM-Flug sah früher so aus: Aufdrehen, genau mit dem (vermeintlichen) Wind und so schnell wie möglich fliegen (man ist ja Streckenflieger!), noch ein, zwei Aufwinde finden, landen. Jetzt schaue ich vor dem Flug, wo eine Linie zum Nachfliegen wäre (zu Hause auf der Karte und Wolkenoptik beim Aufbauen auf dem Platz). Ich fliege dann nach der Wetter-Optik (mikro) im Flug auch bis 90° quer zum Wind, immer da hin, wo es am besten aussieht oder da hin, wo es auf der Karte gut aussieht.
                            Weiterhin benutze ich die weiter oben im Thread erwähnte Hexagonal-Theorie, erwarte also irgendwann einen Knick in der tragenden Linie (also makro, 5-20KM). Mit Gleiti kann man auch zusätzlich versuchen, bei gleicher Gasstellung immer mit der maximalen GPS-Groundspeed zu fliegen, dann würde man theoretisch die Hexagonal-Linien abfliegen.

                            und jetzt ihr wieder,
                            Georg
                            PS: Hallo Dirk 747, biste noch am Leben?

                            Kommentar


                              #29
                              Frage

                              Jetzt mal eine Frage an den admin (oder jemand ven Euch, der sich auskennt)

                              Das hier ist ein Thema, das mich brennend interessiert.
                              Kann man da alle Beiträge und Antworten zusammenfassen und ausdrucken ???

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                                #30
                                Ihr Gleitis solltet echt in Teams zusammen XC-fliegen und dabei mit Funkgeräten (die ohne Lizenz) kommunizieren. Im Flachland sind die Thermikablösestellen halt nicht so offensichtlich wie im Gebirge.
                                Das muss auch garnich übermäßig eng sein, aber wenn ihr euch gegenseitig objektive(!) Infos, also keine Gequassel, zukommen lasst könnt ihr euren bedingten Gleitradius damit etwas wettmachen.
                                Z.B. könnt ihr bei parallelem Flug besser großflächiges Luftmassensinken erkennen, oder Vorausfliegende melden die Thermikgüte; ihr könnt relevante Beobachtungen oder auch Einschätzungen (aber halt objektiv !) austauschen.

                                Aber auch ohne Funkgerät is es schon ein Gewinn, wenn 2-4 Gleitis in Sichtweite fliegen. Einer fällt dann viell. mal weg und muss landen, das is halt dann hart; aber bei mehreren Teamflügen profitieren alle mit der Zeit.
                                Das Leistungsniveau und das meteorologische Wissen sollten aber etwa gleich sein.

                                Zur sache mit dem Abwarten: Es ist wichtig, auch für Gleitzahl-40-Segler, immer mindestens eine Alternative offen zu haben, also nie auf eine Karte, sprich Wolke, zu setzen.
                                Wenn eine Abschattung reinzieht muss man das frühzeitig erkennen und eben 'alles mitnehmen'; da kanns auch mal besser sein, mit geringstem Sinken zu fliegen.
                                Ansonsten muss man halt schon beim Aufkurbeln die Veränderung der nahestehenden Cumuli einschätzen; bauen sie ab oder sind sie noch frisch, wenn man da ankommt? Wo hat lange Zeit die Sonne hingeschienen und ist das guter Thermik-Nährboden ? Dann könnte sich da gleich ein Flusen bilden. Bildet sich ein größerer Cumulus, der viell. nahestehende Thermik absaugen könnte ? Wie passen sonnige Flächen, Wolkenschatten und Bodenwind zusammen ? Wo könnten sich am Boden gute Temperaturgegensätze bilden (mentaler Spaziergang am Boden !) und passt eine Abrisskante (je nach Windstärke !) dazu ?

                                Zu den Thermikabrissstellen: Je stärker der Bodenwind umso dicker ist die bodennahe Turbulenzschicht und umso höher oder ausgeprägter muss die Abrisskante für die Thermik sein. Also bei schwächstem Wind, kann schon eine seichte Bodenwelle, ein Bauernhof, Buschreihe die Warmluftblase ablösen; wird der Wind stärker muss es schon ne Waldkante, Dorfrand, See sein; Bei frischem Wind braucht's schon richtige Hügel/ Berge.

                                Thermik hat auch den Drang, sich an Hänge bis zu 20° Neigung 'anzuschmiegen' und nicht gleich senkrecht aufzusteigen. Also auch in Mittelgebirgen gilt dann ähnliches wie für steiles Hochgebirge.

                                Die Geländeerhebungen (in Nordeutschland ja eh selten) muss man sich wohl anhand topograf. karten einprägen; genauso wie Bodenbesonderheiten und kleine Flüsschen.

                                Die Höhe des Grundwasserspiegels ist auch intereassant; man erkennt schnell Feuchtgebiete/ Sümpfe.

                                In brenzligen ,sprich tiefen, Situationen sollte man den Rückenwind nutzen um die Gleitzahl und damit das Suchgebiet zu vergrößern. Bei Gleitis sollte das schon in mittleren Höhen, viell. bei unter 600m ?, sein. Ohne Aufwind dauert der Flug dann nämlich nur noch 5- 6 min. bis zur Landevolte !

                                Tom

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