Gleitschirm-Erstausrüstung

[martin2005]

Das ein Freestylegurt (ich denke mal ihr redet vom MK-spezial)

Nein ich rede von einem "normalen" GZ

aber der Argumentation von DQ, dass Wendegurte schlecher als z.B. das Axess sind,, weil die Designer auch an den Rucksackteil denken müssen. Kann ich nicht folgen. ...

DQ schreib auch

... als dies bei den superleichten Modellen meist der Fall ist ...

(Hervorhebung von mir). Ich persönlich würde den Platzhirsch WV hier eher als "dumpf" einstufen, kenne aber auch ein ziemlich nervöses Wendegurtzeug.

[Stephan Knips]

Hallo!
Ich würde Euch bitte, doch mal Namen zu nennen. Also: Welche Wende, bzw. Luftsack-Gurtzeuge habt ihr als wendig, mitteilsam, oder gar Freestyletauglich empfunden?

Ich gebe mal ein Beispiel: Mein Altix 2 scheint mir durchaus auf der mitteilsamen und agilen Seite zu sein. Weder meinem Optik 1, als auch mit meinen Annapurna (EN-A) komme ich mir totgedämpft vor.

Sogar meinen früheren Prion3, allerdings an der Obergrenze belastet, habe ich damit als wendig und spassig in Erinnerung.
Allerdings ist es weder besonders kompakt noch besonders leicht, und daran will ich was ändern.

Knipsi

[shoulders]

Eigentlich ist das die Art Thread, zu der ich nichts beizutragen habe, aber weil Du's bist: seit vielen Jahren nutze ich für Freestyle (sagen wir mal so bis SAT & Heli) ein Nervures Fusion mit herausnehmbarem Sitzbrett und unterschiedlich großen Wendeadaptern (für die Spaßmacherei den kleineren 950g-"Passagieradapter").

Kein LTF, aber solider & sicherer als viele "mit" - in meinem Alter interessieren einen die eigenen Knochen mehr als irgendwelche Stempel, und außerhalb der "Zertifizierungsrepublik" hat die Firma einen hervorragenden Ruf.

CU
Shoulders

[Stephan Knips]

Wußte ich schon von Dir. Integrierte Rettung , wie ichs bevorzuge, hat es, glaube ich, in keiner Ausbaustufe, soweit ich gelesen habe.
Muß es mir trotzdem mal anschauen.

[shoulders]

Na ja, Du sagtest ja "Freestyle" - da ist mir ein Retter, an den ich (a) mit beiden Händen komme und den ich (b) nach einer Wasserlandung zum Weiterspielen erst mal schnell austauschen kann, lieber

[SoaringErnie]

Wobei gerade ein etwas älteres Advance Sitz-GZ bei einem ST, bei dem ich dabei war, nicht gut bewertet wurde vom Trainer. Hatte fast eine Kreuzverspannung und der Pilot schaffte es schwer in die Spirale und andere Übungen wo Körpersteuerung gefragt war.

Ich fliege ein uraltes Success, weil es einfach unverwüstbar ist.
Und niemand hat bisher behauptet, dass meine Körpersteuerung nicht gut wäre, eher das Gegenteil. Meine Spiralen sehen 1a aus, eindrehen, abkippen - so wie es sein soll.

Ich denke, dass es auch hier an der Erfahrung des Piloten liegt. In einem ST soll man nicht nur Klapper und Spiralen fliegen, sondern vor allem heraus bekommen, wie man seine Kombination dazu bekommt, das tun tun, was der Pilot will, sowohl postiv (Spirale) wie negativ (bei Störungen).
Sonst hat man nur was für die Beruhigung der Nerven getan.

[Bruno63]

Hier wird nach Erstausrüstung gefragt. Da ist es vielleicht etwas anders. War schon länger nicht mehr in einer Gleitschirmschule. Grundsätzlich finde ich aber, dass dem Thema Gewichtsverlagerung zu viel Gewicht beigemessen wird. Auf einem längeren Streckenflug bin ich nicht fähig stundenlang mit Unterstützung des Gewichtsverlagerns zu Fliegen. Mein Schirm ( jetzt Delta 4 vorher Sigma 10) sind agil genug um fast ausschliesslich mit den Bremsen zu steuern.

Mein Gurtzeug ist ein Ava Sport Tantoo Light. Ist trotz des Namenszusatz light, bleischwer. Hat ein riesiges Packmass und Gewichtsverlagerung ist nahezu unmöglich. Aber es ist unschlagbar bequem. Ist sogar mein zweites Tantoo Light. Als das Erste durch war, habe ich gleich wieder eines gekauft. Damit kann ich 10 Stunden fliegen und die nächsten Tage auch noch. Es dämpft so ziemlich alles weg. Was mein Popometer merkt reicht mir, was es nicht registriert brauche ich auch nicht. So fliegt es sich über Stunden sehr ruhig und entspannt. Das ich deswegen Nachteile gegenüber meinen Fliegerkumpels hätte habe ich auch nie empfunden. Acro und solches Zeug, kann und will ich nicht können.

Mein Zweitgurtzeug für Hike&Fly ist das pure Gegenteil. Gewichtsverlagerung geht prima, aber das Gewackel nervt manchmal.

Gruss Bruno

[Celestiale]

Um ganz ehrlich zu sein, ich stehe vor EXAKT der selbigen Überlegung... habe den A-Schein in der Tasche und bin während der Ausbildung auf unterschiedlichen A-Schirmen geflogen - einen "low B" hatte ich natürlich noch nicht über mir. Aber die Überlegungen gehen in eine ähnliche Richtung, ich will in den Fingern spüren... was mein Teampartner dort oben tut, fühlt oder gar "geplant hat" - bei all den Schulungsschirmen spürte ich nichts, selbst mit geschlossenen Augen und ersten, leichten Thermikflügen... quasi NIX. Da muss doch mehr Feedback möglich sein, auch für einen Anfänger. Nächster Punkt, klarer und ehrlicher Punkt wäre.... ich kann (oder sagen wir so, ich könnte - DARF ABER NICHT) zu dick in die Haushaltskasse greifen. Es sollte ein leicht gebrauchter Schirm sein und dieser sollte mich dann zumindest für eine Weile begleiten. Geplant ist auch, durchaus häufiger als auf 1-2 Flugreisen in die Luft zu kommen.

Nach welchem "low B - Schirm" könnte ich mich umsehen, welche durchaus noch den Sicherheitsgedanken in sich führt und doch LEISTUNG verkörpern möchte...
Ich wiege "all in" ca. 90kg und bin 184 groß.

Ich fliege meinen ION 5 jetzt seit 4 Tagen im Rahmen meiner Ausbildung (Soloflüge 14-24) und bin sehr zufrieden damit.
Im Flug ist er deutlich reaktiver als der Bolero (habe leider keinen anderen Vergleich), insbesondere in der Thermik kommt auch viel mehr Feedback durch. Heute hatten wir ne sehr zerissene Thermik + Hangaufwind in Bassano, das hat sich teilweise angefühlt wie in der Achterbahn. Wenn einem das nichts ausmacht (ich finde es spitze!), kann ich den Schirm auf jeden Fall empfehlen. Sonderbarerweise hatte mein Kollege mit seinem A-Schirm (weiß leider nicht welches Modell) bei den heutigen Bedingungen 2 Klapper, während mein ION alles ohne den kleinsten Zucker geschluckt hat. Ich fühle mich beim Fliegen generell nicht weniger sicher als mit dem Bolero.
Der Start war am Anfang etwas gewöhnunsbedürftig - scharfes Anbremsen ist nach dem Aufziehen nötig, das kannte ich von dem Bolero nicht, bei dem musste man einfach hochziehen und loslaufen.
Die Landung muss auch anders angegangen werden, da die Gleitzahl viel viel besser ist als beim Bolero. Bei den ersten 2,3 Landeanflügen musste ich abachtern, aber gestern und heute kam das Vertrauen in die besseren Gleiteigenschaften, das klappt jetzt auch super.
Ich habe den Schirm als 1-jährigen Demoschirm direkt von Nova für 2150€ erhalten, was denke ich ein absoluter Schnapper ist.
Ich kenne mich bei den anderen Marken in High-A und Low-B leider nicht so aus und weiß nicht welche Schirme vergleichbar sind, aber der ION 5 ist als ambitionierter Anfänger auf jeden Fall top!
Die Waage hat bei mir summa summarum 91kg gezeigt, und ich fliege den S.

[Bruce Bunt]

[…] ich will in den Fingern spüren... was mein Teampartner dort oben tut, fühlt oder gar "geplant hat" - bei all den Schulungsschirmen spürte ich nichts, selbst mit geschlossenen Augen und ersten, leichten Thermikflügen... quasi NIX. Da muss doch mehr Feedback möglich sein, auch für einen Anfänger.

Das „quasi nichts Spüren“ kenne ich auch aus eigener Anfänger-Erfahrung. Erst beim Umstieg auf einen B habe ich zu meiner großen Überraschung erlebt, was und wie ein Schirm wirklich dem Piloten über die Luft alles erzählen kann. Das auch nicht mit jedem B-Schirm gleichermaßen (habe natürlich mehrere leihweise probiert).

Zuvor hatte ich jahrelang nacheinander zwei A-Schirme besessen, den ersten eher in der Mitte geflogen, den zweiten exakt am oberen Gewichtsrand. Bei beiden hatte ich auch mehr raten müssen, was los ist, denn spüren konnte ich darunter eher wenig. Das fehlende Feedback ist natürlich beim Starten und Landen besonders unfein.

Ob das sich nun einstellende Gespür am Schirm alleine liegt, bleibt IMHO im Reich der Spekulationen. Ich nehme an, dass auch die Kombination Schirm/Gurtzeug eine Rolle spielt, genauso wie die Bedingungen in der Luft – vielleicht lernt auch der Pilot auch doch noch dazu.

Zu Deiner Überlegung: vermutlich bist Du ein Kandidat für eher redselige Low/Mid-B-Schirme. Dann wären Flügel wie Epsilon, BGD Epic oder eines von Phi einen Probeflug wert. Viele A-Umsteiger mögen genau dieses ständige Geschnacke nicht, empfinden es als „nervös“ und fühlen sich unter so einem Schirm unsicher. Ich empfand es, nach erstem kleinen „Hoppala“, schon beim ersten Flug als genau mein Ding. Hat man sich einmal an die ständige Nachrichtenübermittlung über die Hände – und noch mehr über den Arsch – gewöhnt, wird das Fliegen insgesamt viel bewusster und relaxter. Bin dann doch recht schnell bei dem Epic geblieben und die Wahl nie bereut.

Als immer noch Anfänger habe ich schon in der ersten Woche in Bassano mit dem Schirm gefühlt viel mehr gelernt als in den Jahren zuvor mit den A, hübsche Frontklapper in eingelagerter Thermik inklusive, aber auch die eingebaute Thermik-Navi bei diesem Flügel genossen.

Ob diese Schirme in Dein skizziertes Budget passen, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Viele Grüße