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DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

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    AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

    @Pedro,

    denn was für den einen gefährlich ist ist für den Anderen Routine
    Damit meine ich z.B Starten bei 20km/h und 45 Grad Wind von der Seite. Da versuchen dann noch viele vorwärts zu Starten. Routinierte Piloten Starten bei diesen Bed. Rückwärts, und das Sicher.
    z.B Pulkfliegen: Piloten mit wenig Routine sind sehr mit sich und Ihrem Schirm beschäftigt und haben scheinbar die um sie herumfliegenden nicht immer so im Auge,wie es sein sollte(Schirmgucker!). Ich hatte dieses Jahr zwei Begegnungen die verdammt knapp waren.


    Wer ist mit diesem knappen Erfahrungsschatz überhaupt in der Lage eigenstäding und verantwortungsvoll einzuschätzen ob das ein Genuss-Gleitflug wird? Ich schau z.B. grad seit 30 Minuten einem "Genußflieger" dabei zu wie er über dem See versucht Höhe abzubauen. Ohren bringens offensichtlich nicht, Spirale traut er sich anscheinend nicht. Es trägt verdammt gut, er verliert keine Höhe.... Das hat er sich so nicht vorgestellt - ist er doch extra spät gestartet und hat den ganzen Tag am Berg gewartet. Sorry, 15 Flüge im Jahr sind zu wenig.
    Ein gutes Beispiel Von Saturn


    Meine Erfahrung zeigt mir, das die meisten Genusspiloten eben nicht nur Abgleiten wollen und dabei öfter an Ihre Grenzen stoßen als Vielflieger.

    @Wolfgang62

    Ok,Ausnahmen bestätigen die Regel,bei Viel- und bei Genussfliegern

    MFG Rob
    Zuletzt geändert von Schirmschoner; 08.07.2012, 16:57.
    Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten!

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      AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

      Hallo,
      Ich wollte mal meine Erfahrungen schildern:
      ich bin weder Anfänger noch wenig Flieger, das nur so am Rande. Ich war auf der Suche nach einem neuen Schirm, da mein alter LTF A Schirm so langsam durch war und habe Testivals genutzt um möglichst verschiedene Schirme Probe zu fliegen. Ich wollte jedoch gerne wieder einen A Schirm haben und nicht auf ein B Gerät oder höher umsteigen. Leider musste ich feststellen, dass viele Hersteller gar keine Testschirme Ihrer LTF As bei Testivals dabei haben. Begründet wurde damit, dass fast nie jemand diese Schirme Probe fliegen möchte und es sich einfach nicht lohne diese mit zu Testivals zu schleppen.
      Für mich Schade, aber eigendlich zeigt es doch, dass die Hersteller das anbieten, wonach am meisten verlangt wird.

      Kommentar


        AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

        Zitat von SATurn Beitrag anzeigen
        Hallo Sebastian, ...
        Mal angenommen, eine A-Lizen-Prüfung würde im Schnitt nach 1,5 - 2,5 Stunden Airtime abgelegt, dann wären demgegenüber 5 Stunden doch schon relativ viel, oder? Wer tatsächlich pro Jahr 5 Stunden auf 30 Abgleiter verteilt, sollte ohne Probleme starten und landen können. Wenn er dagegen nur 15 Flüge macht, sich also (als Gelegenheits-Genussflieger außerhalb der thermisch aktiven Zeiten) im Schnitt 20 Minuten halten kann, muss er sogar fliegerisch schon irgendetwas richtig machen.

        Ich glaube nicht an diese nur-wer-20-Meter-Bodenspiralen-beherrscht-ist-sicher-unterwegs-These. Die, die dieses Niveau erreicht haben, werden mehrheitlich auf dem Weg dorthin schon einige brenzlige Situationen erlebt haben. Zuviel Ehrgeiz, so ein Ziel zu erreichen, wird sich auch eher negativ auf die Sicherheits-Bilanz auswirken.

        Ich denke (wie wohl auch Seba) dass man grundsätzlich durchaus auch mit sehr wenig Übung ein gewisses Niveau halten kann, das bei ansonsten richtigen Entscheidungen ausreicht, weitgehend sicher zu fliegen.

        Mit mehr Übung hat man natürlich auch mehr drauf - und kann dann auch mehr riskieren...

        Uns Anfänger und Wenigflieger vor uns selbst beschützen zu wollen, mag gut gemeint sein, geht aber offensichtlich an unseren Bedürfnissen vorbei, und Dein Vertrauen in (womöglich auch noch fremde) Tandempiloten teile ich nicht.

        Das 30-Minuten-Beispiel ist etwas speziell:
        Großflächiges Steigen am Abend über einem See und so stark, dass man mit Ohren nicht mehr runterkommt? Vielleicht so zwischen 6-8 m/s?
        Welche Unwetterwarnung (oder spezielles lokales Windsystem) hätte er denn mit mehr Airtime besser verstanden?

        LG Jochen
        ambitionierter Sonntagsflieger

        Kommentar


          AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

          Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
          Ich glaube nicht an diese nur-wer-20-Meter-Bodenspiralen-beherrscht-ist-sicher-unterwegs-These. Die, die dieses Niveau erreicht haben, werden mehrheitlich auf dem Weg dorthin schon einige brenzlige Situationen erlebt haben. Zuviel Ehrgeiz, so ein Ziel zu erreichen, wird sic

          LG Jochen
          Hi,

          ich glaube auch nicht dass Saturn einen 20m Bodenspiraler gegenüberstellen wollte. Das ist auch eine sehr extreme Gegenüberstellung.
          Viel Fliegen und viel Flugpraxis zu haben ( deutlich grösser als 5 Std ) bedeutet nicht automatisch mehr riskieren. Der Vorteil von Vielfliegerei
          ist ja auch dass mann viel Bockmist unterwegs sieht, und von anderen mitlernen kann.
          Wiegesagt, wir sprechen hier nicht von Fahradfahren. Persönlich will ich aber niemanden bevormunden, ich gehe von Eigenverantwortung aus.

          Kommentar


            AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

            Hallo Jochen,

            Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
            Mal angenommen, eine A-Lizen-Prüfung würde im Schnitt nach 1,5 - 2,5 Stunden Airtime abgelegt, dann wären demgegenüber 5 Stunden doch schon relativ viel, oder? Wer tatsächlich pro Jahr 5 Stunden auf 30 Abgleiter verteilt, sollte ohne Probleme starten und landen können. Wenn er dagegen nur 15 Flüge macht, sich also (als Gelegenheits-Genussflieger außerhalb der thermisch aktiven Zeiten) im Schnitt 20 Minuten halten kann, muss er sogar fliegerisch schon irgendetwas richtig machen.
            Zu Quantität und Qualität: Bei vielen Startbergen in den Alpen dauert es im Schnitt 20 Minuten (in toter Luft) vom Starten bis zum Landen. Das wären 15 Flüge oder eben 5 Stunden. Was lerne ich dabei? Starten und Landen vielleicht. Diesselbe Quantität an Airtime, Starts und Landungen erreicht man mit einem Tag Starkwindspielen auf geeignetem Gelände. Bei wesentlich höherer Qualität. Man muß also nicht unbedingt in den Bergen wohnen... ;-)

            Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
            Ich glaube nicht an diese nur-wer-20-Meter-Bodenspiralen-beherrscht-ist-sicher-unterwegs-These.
            Von Bodenspiralen hat niemand etwas gesagt. Ich bin aber sehr wohl der Meinung, daß ein Pilot, der in den Alpen bei thermischen Bedingungen fliegen will, eine Steilspirale mit 12 Metern Sinken beherrschen muß. Mir ist natürlich bewußt daß z.B. auch viele Streckenflieger keine Spiralen fliegen können/wollen und dies auch mit den bekannten Argumenten begründen. Manche erwischt es dann auch leider irgendwann.


            Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
            Das 30-Minuten-Beispiel ist etwas speziell ... Welche Unwetterwarnung (oder spezielles lokales Windsystem) hätte er denn mit mehr Airtime besser verstanden?
            Mit etwas mehr Auseinandersetzung mit dem Flugsport und damit einhergehend der Meteorologie, wäre es klar gewesen das es gestern Abend labilisiert und zusätzlich die normale Abendthermik einsetzt. Für die meisten Piloten kein Problem - die sind gemächlich abspiralt...

            Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
            Uns Anfänger und Wenigflieger vor uns selbst beschützen zu wollen, mag gut gemeint sein, geht aber offensichtlich an unseren Bedürfnissen vorbei, und Dein Vertrauen in (womöglich auch noch fremde) Tandempiloten teile ich nicht.
            Ich will niemanden beschützen, dies ist ein Weckruf: Hallo, Aufwachen! Seid bereit Zeit und Energie in Euer Hobby zu investieren! Vergesst die Material- und Zertifizierungsgläubigkeit, nur durch euch selbst werdet ihr zu guten Piloten. Übt. Seid wissbegierig, seid neugierig. Geht bei jeder Gelegenheit auf die Wiese oder den Übungshang. Spielt. Macht euch mit eurer Ausrüstung vertraut. Fliegt. Oder lasst es bleiben.
            Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.
            Gruß, Mike

            Kommentar


              AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

              es gibt noch ein anderes problem von diesen "15std flieger". das ist das üben am boden. boden händling ist einfach die grundausbildung um später zu spüren wie, wo, und was der schirm macht und vor allem beim starten. es zeigt sich immer wieder das diese pilotengruppe auch keine zeit haben für dies und beim starten, meist auch grosse probleme haben.

              ich bin ein befürworter von flyingparks, wo sich solche piloten anmelden können, um unter aufsicht zu fliegen. jeder flyingpark trägt in ein flugbuch ein, wie er den pilot einschätzt und auch sein können. auch haben sie das recht, ein schlecht startenden pilot wieder an den übungshang zu schicken. ich würde auch eine art immer fliegen unter betreuung unterstützen für solche piloten, das heisst, eine gute grundschulung und dann aber kein schein machen. hier würde dem pilot viele sachen abgenommen, aber er würde auch vieles lernen auf längere zeit, da vor jedem flugtag ein gutes briefing stattfinden müsste. der pilot entscheidet immer noch selber, ober dann doch mal den schein machen will, um selbständig zu fliegen. eine ausrüstung könnte er ja mieten und wenn er mal mehr zeit hat zum fliegen auch eine eigene kaufen. aber das beste ist halt immer noch viel fliegen, denn nur so kommt das können und die sicherheit zum piloten.

              ihl piti
              www.flytours.ch

              Kommentar


                AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                Zitat von piti Beitrag anzeigen
                ich bin ein befürworter..jedemengebullshit....
                Ok, ich schlage dich auf jeden Fall als Leiter des Reichsgleitschirmministeriums vor. Du kannst dann
                gemeinsam mit Sebastian Frankenberger alle an den Übungshang schicken.

                Kommentar


                  AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                  Zitat von SATurn Beitrag anzeigen
                  Von Bodenspiralen hat niemand etwas gesagt.
                  Hallo Mike,

                  danke für die ausführliche Antwort.

                  Die Abgleiter während der Ausbildung waren bei 5-6-hundert Höhenmetern tatsächlich nur zwischen 5 und 10 Minuten lang und um die (Flachland-)Flüge nach der Ausbildung auf 20 Minuten zu verlängern, war schon irgendeine zusätzliche Aktivität nötig (Hangkratzen oder Zentrierübungen).

                  Die Bodenspiralen waren nicht polemisch gemeint, sondern in der Absicht überzogen formuliert, eine verbreitete Anspruchshaltung von "erfahrenen Vielfliegern" gegenüber "unerfahrenen Gelegenheitsfliegern" zu symbolisieren. Spiralein- und Ausleitung sollte aus meiner Sicht jeder gemacht haben, einfach um zu wissen, wann der Schirm zu spiralen beginnt, wie sich das anfühlt, und wie man es sauber beendet. Die Notwendigkeit sie soundsolange fliegen zu können, entsteht aber wohl wirklich erst nach einer fragwürdigen Flugplanung, oder nicht?

                  Natürlich muss sich insbesondere ein Neuling der ohne FS-Betreuung fliegen will intensiv mit der Materie auseinandersetzen, mit Büchern, Videos, Fluglehrern, Pilotengesprächen (mit entsprechend kritischer Distanz kann man auch in diesem Forum ein paar wichtige Anregungen finden). Wenn Dein Beispiel-Pilot sich also in Bedingungen rausgehauen hat, die ihn überfordern, sehe ich den unmittelbaren Fehler in eben dieser Entscheidung. Erst wenn er vernünftige Entscheidungen treffen kann, erfüllt er die Minimalvoraussetzung, Airtime zu sammeln.

                  Wie würdest Du Dich eigentlich selbst einschätzen, nachdem Du ein Jahr komplett hättest aussetzen müssen? Als Anfänger, der nicht in der Lage ist, einen Morgenabgleiter zu planen und durchzuführen? Oder doch als jemand, der`s halt am ersten Tag danach etwas ruhiger angehen lassen und vielleicht vorher noch ein Stündchen handlen (händeln) sollte? (Oder mach gleich fünf Jahre draus, mit `nem Schirm der übernächsten Generation). Ich hatte das gerade mit Ski (Telemark): Ging nach fünf Jahren Pause nahtlos genauso schlecht wie vorher. Oder Moped nach 25 Jahren Pause: Die ersten 5 Minuten ein bisschen ungewohnt.

                  LG Jochen
                  ambitionierter Sonntagsflieger

                  Kommentar


                    AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                    Ich will niemanden beschützen, dies ist ein Weckruf: Hallo, Aufwachen! Seid bereit Zeit und Energie in Euer Hobby zu investieren! Vergesst die Material- und Zertifizierungsgläubigkeit, nur durch euch selbst werdet ihr zu guten Piloten. Übt. Seid wissbegierig, seid neugierig. Geht bei jeder Gelegenheit auf die Wiese oder den Übungshang. Spielt. Macht euch mit eurer Ausrüstung vertraut. Fliegt. Oder lasst es bleiben.
                    Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.
                    Trifft genau meine Einstellung:
                    Nicht die Einstufung des Geräts ist entscheidend, sondern der Respekt gegenüber der ganzen Bandbreite der Fliegerei und das Rantasten an die Möglichkeiten der Kombination Pilot/Gerät. Fliege seit 23 Jahren, seit 8 Jahren Competition-Geräte im Flachland und in den Bergen, bin kein XC-Junkie, aber freue mich auch über 80km-Flüge.
                    Hatte nie einen Unfall, keine extremen, nicht zu stabilisierenden Stunts, wahrscheinlich weil ich mich mit dem Flugverhalten meiner Schirme in Kombination mit meinem Vermögen/Unvermögen immer intensiv beschäftigt habe.
                    Habe auch das Glück, vor der Haustür an der Winde fliegen zu können und nutze dies natürlich weidlich aus.
                    Zitat Coach:"Fliegen lernst du nur durch Fliegen, Fliegen, Fliegen,...."
                    Gruß Pit
                    Zuletzt geändert von tinctura; 08.07.2012, 19:47.
                    Gruß Pit

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                      AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                      Zitat von SATurn Beitrag anzeigen
                      Hallo Sebastian,

                      egal wieviele Flüge Du draus machst, es ist zu wenig. Wer ist mit diesem knappen Erfahrungsschatz überhaupt in der Lage eigenstäding und verantwortungsvoll einzuschätzen ob das ein Genuss-Gleitflug wird? Ich schau z.B. grad seit 30 Minuten einem "Genußflieger" dabei zu wie er über dem See versucht Höhe abzubauen. Ohren bringens offensichtlich nicht, Spirale traut er sich anscheinend nicht. Es trägt verdammt gut, er verliert keine Höhe.... Das hat er sich so nicht vorgestellt - ist er doch extra spät gestartet und hat den ganzen Tag am Berg gewartet. Sorry, 15 Flüge im Jahr sind zu wenig.

                      Als ich noch als Fluglehrer gearbeitet habe, wurde das bei uns auch so kommuniziert: Fliegen lernt man nur durch fliegen. Wenn Du dafür keine Zeit hast, flieg lieber Tandem.
                      Hallo Mike,

                      ich war am Wochenende in den Bergen beim laufen und fliegen und antworte daher erst jetzt: Es scheint, dass wir da unterschiedliche Ansichten haben. Ich bin ein klarer Befürworter von Eigenverantwortung. Mir gefällt es sehr gut, wenn es bei Wettbewerben wie den Crossalps oder X-Alps nur auf die Eigenverantwortung der Teilnehmer gesetzt wird. Der Trend zu mehr Regeln um Menschen vor sich selbst zu beschützen ist falsch und es braucht auch keinen Weckruf, der weitergedacht auf eine weitere Regel rauslaufen soll. Profis und Wenigflieger (und alle dazwischen) sollen bitt weiter für sich selbst entscheiden wann und wo sie fliegen. Wenn der Wenigflieger das Wetter und die Bedingungen selber nicht einschätzen kann, dann kann er doch in ein bekanntes Gebiet fahren, schauen ob dort gerade geschult wird, sich bei einem Local eine Einweisung holen und dann sicher fliegen. Start und Landung in einfachem Gelände sind wirklich keine Herausforderung. Wer das mal gut konnte, wird das auch bei wenig Flügen pro Jahr können. Und wenn es nicht so gut aussieht ist es ja auch nicht so schlimm. Videobeispiele von interessanten Starts bei schwierigen Bedingungen von Vielfliegern gibt es genügend und ich würde mich wundern, wenn Du nicht auch schon mal einen Start versemmelt hast.

                      Die Freiheit der Eigenverantwortung kann nur in beide Richtungen gehen. Ob der ambitionierte Pilot bei seinem Flug ein grösseres oder geringeres Risiko als der Wenigflieger eingegangen ist, gilt es noch zu untersuchen. Ich hab noch keine belastberen Zahlen einer Unfallhäufigkeit von Wenigfliegern gesehen.

                      Ein verunfallter Freizeitpilot schadet dem Sport nicht mehr oder weinger als ein verunfallter Profi. Beide schaden im Wesentlichen sich selbst.

                      Mein "Weckruf": Mehr Toleranz, mehr Respekt vor der Eigenverantwortung aller Menschen und alles etwas lockerer sehen.

                      Sebastian

                      P.S. Hast Du mit dem beobachteten Genussflieger nach seiner Landung gesprochen und gefragt ob er die Situation auch so deutet wie Du?
                      Zuletzt geändert von Seba; 08.07.2012, 22:18.

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                        AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                        Zitat von wolfgang62
                        Na dann mal Butter bei die Fische: Wie viele Starts und wie viel Airtime sollte ein Pilot pro Jahr haben um einen Schein machen bzw. behalten zu duerfen?
                        Jeder so viel wie er selbst für sich braucht. Genau wie beim Führerschein, Sportbootführerschein, etc. und das ist gut so. Vernunft ist schlecht in Zahlen ausdrückbar...

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                          AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                          Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
                          Die Abgleiter während der Ausbildung waren bei 5-6-hundert Höhenmetern tatsächlich nur zwischen 5 und 10 Minuten lang und um die (Flachland-)Flüge nach der Ausbildung auf 20 Minuten zu verlängern, war schon irgendeine zusätzliche Aktivität nötig (Hangkratzen oder Zentrierübungen).

                          Wenn Dein Beispiel-Pilot sich also in Bedingungen rausgehauen hat, die ihn überfordern, sehe ich den unmittelbaren Fehler in eben dieser Entscheidung. Erst wenn er vernünftige Entscheidungen treffen kann, erfüllt er die Minimalvoraussetzung, Airtime zu sammeln.

                          Ich hatte das gerade mit Ski (Telemark): Ging nach fünf Jahren Pause nahtlos genauso schlecht wie vorher. Oder Moped nach 25 Jahren Pause: Die ersten 5 Minuten ein bisschen ungewohnt.

                          LG Jochen
                          Guten Morgen Jochen,
                          wie immer stellst du schöne, anregende Fragen.

                          Mal rückwärts antwortend:
                          leider ist in diesem Fall Ski oder Moppedfahren nur bedingt mit dem Gleitschirmfliegen zu vergleichen.
                          Man kann nicht mal soeben Nebenhin fahren.

                          Bei den Unfallzahlen trifft der Vergleich aber wohl doch.
                          Die erfahrenen, untrainierten, früher sehr rouitinierten Fahrer, erleben genauso
                          eine Unfallhäufung, wie die, sich überfordernden, Wiedereinsteiger.

                          Zu deiner ersten Ausführung: der Unterschied genau zwischen diesen "kleinen Aktivitäten" wie Hangkratzen und Thermikfliegen
                          und Abgleitern ist im Bild ähnlich wie der morgendliche Berufsverkehr und Motocross, oder Autorennen.

                          ein hocherfahrener Abgleiterflieger der "Hände hoch Fraktion" kann mit einer, aus Spass, am neuen Gleitschirm eingeleiteten
                          Steilspirale, tot sein.
                          Einem ambitionierten Groundhandler, der jede woche 2x auf der Wiese hinterm Haus die Schirmreaktionen auf seinen
                          Bremseninput trainiert, ist auch in eher turbulenten Thermikbedingungen, gut gegen Überraschungen durch seinen Flügel
                          gewappnet.
                          Sogar, wenn er nur 3x im Jahr ´ne Stunde fliegt.
                          cu flying
                          bernd

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                            AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                            Ich antworte mal nur kurz, muß gleich zur Seilbahn ;-)

                            Zitat von nikolaus Beitrag anzeigen
                            Wie würdest Du Dich eigentlich selbst einschätzen, nachdem Du ein Jahr komplett hättest aussetzen müssen? ... (Oder mach gleich fünf Jahre draus, mit `nem Schirm der übernächsten Generation).
                            Hallo Jochen, ich habe mich nach so einer Pause - weil schon erlebt - als motorisch ungeübt eingeschätzt. Für mich bedeutete das ab auf die Wiese, dann über Wasser, dann an die Düne, dann erst auf den Berg.

                            Zitat von Seba Beitrag anzeigen
                            Mein "Weckruf": Mehr Toleranz, mehr Respekt vor der Eigenverantwortung aller Menschen und alles etwas lockerer sehen.
                            Hallo Sebastian, da bin ich voll bei Dir. Eigenverantwortung bedeutet aber auch diese wahrnehmen zu wollen. Und nicht an den Flug-TÜV abzugeben und erwarten daß der Schirm alles von alleine regelt.

                            Zitat von Seba Beitrag anzeigen
                            Hast Du mit dem beobachteten Genussflieger nach seiner Landung gesprochen und gefragt ob er die Situation auch so deutet wie Du?
                            Hab ich. Er wollte runter, konnte aber nicht. War ihm unangenehm.
                            Gruß, Mike

                            Kommentar


                              AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                              So wie die Diskussion erst um Schirme ging, gehts nun ums Können.
                              Beides sind Risikofaktoren. Aber es gibt genügend weitere Risikofaktoren, immer.
                              Also wenn wir schon von Risikofaktoren sprechen, muss man die Gesamtheit im Auge haben, daraus sein persönliches Risiko einschätzen können (mit der entsprechenden Marge wenn man als Wenigflieger dies eben weniger präzis kann) und dann seine persönlichen Flugentscheide treffen.
                              Hier ist für mich der springende Punkt: Wieso werden immer wieder zu riskante Entscheidungen getroffen? (Meteo, Flugfiguren, Flugplan, Ausrüstung....)
                              Hütet euch davor zu sagen "weil sie es nicht besser konnten"! Hier sind ganz vieles Schutzbehauptungen um sich besser zu fühlen, was zugegebenermassen manche Situationen lockerer meistern lässt, aber im Geist dem "Autofahren ist gefährlicher" entspricht und verhindert genügend kritisch sich selbst zu hinterfragen.
                              Das Phänomen trifft jeden von uns, natürlich nicht gleich quanti und qualitativ, aber eben doch!
                              Sondern eben weshalb?!
                              Und da das quo vadis Gleitschirmsport: Es werden dank den vielen extrem guten Piloten, tollen Geräten so viel unglaubliches bei oft auch unglaublichen Bedingungen geflogen und das in Kombination mit Doku im OLC, YouTube, .... dass die Schwelle was "normal" ist und was "fliegbar" ist, verschoben wird. Wenn jeder sich näher an seine persönliche Grenze tastet und nicht genügend Puffer für zufällige Ereignisse und unvermeidbare Fehler lässt, geht höheres Risiko ein.
                              Darf ja auch sein, auch Unfälle dürfen sein. Bitte aber im Wissen, dass man das Risiko bewusst wahrgenommen und akzeptiert hat und kein Gejammer, "wenn ich das gewusst hätte" und dann keine falsche Betroffenheit bei tatsächlichen Unfällen. Jeder ist seines Glücks Schmid heisst eben auch, jeder bastelt seinen Unfall selbst.
                              Mir geht das ""mit diesem Gerät", "mit diesem Könnensstand" "mit jener Massnahme", bin ich und kannst auch du sicher unterwegs sein" auf den Keks, den es stimmt so einfach nicht. Ob dies die Flugschule, der Verein die Werbung der GS Hersteller, der bessere Pilot oder wer auch immer sagt greift nicht nur zu kurz, sondern verleitet zuerst mal sich, dann aber auch alle anderen zu rosa Denkmuster.
                              Und da sehe ich überall, auch hier, dieselbe Mär: Gleitschirmfliegen ist toll und kann sicher sein, wenn nur alle es so wie ich (oder ich sage) machen würden. Stimmt nicht!!!

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                                AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                                Urs, sehr guter Beitrag. Da hast Du recht. Thumbs up!

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