AW: Swing SENSIS EN B
Man kann die DHV-Sicherheitstests nicht mit den EN/LTF-Tests vergleichen. Beide folgen einer anderen Philosophie. (Übrigens wurden die EN-Tests beim Sensis auch vom DHV geflogen).
Bei EN/LTF geht es um ein streng standardisiertes Verfahren. Klapper müssen z.B. so gezogen werden, dass die Klapplinie in einem definierten Messfeld liegt. Für Steilspiralen werden bestimmte Sinkgeschwindigkeiten als Standard erflogen und geschaut, wie die Kappe dann reagiert.
Die Safety-Tests des DHV sind - vereinfacht gesagt - Maximaltests. Da dürfen/sollen die Testpiloten mal ohne Rücksicht auf Messfelder etc. an den Leinen reißen, um mal zu sehen, wie die Schirme sich bei richtig großen Klappern oder bei richtig heftigen Steilspiralen verhalten.
Bei den Safety-Tests des DHV sind nicht einmal die Ergebnisse der verschiedenen Schirme direkt miteinander vergleichbar. Denn diese Tests kennen keine Norm, sondern die Ergebnisse werden v.a. darüber definiert, wie ein Schirm auf heftiges Reißen an den Leinen reagiert. Es gibt Schirme, denen man leichter große Teile der Kappe "weghauen/-ziehen" kann als bei anderen. Im aktuellen Safety-Test ist z.B. der Prion von Nova beschrieben als ein Schirm, bei dem gar keine richtig großen Klapper gezogen werden können. Im Text ist dann erwähnt, dass der Schirm vielleicht in freier Wildbahn dennoch auch mal heftiger klappen und dann vielleicht auch heftiger reagieren könnte.
Wie praxisrelevant bzw. aussagekräftig die DHV-Safety-Tests tatsächlich sind, darüber lässt sich trefflich streiten. Ist z.B. ein Schirm, bei dem sich leicht sehr große Klapper mit steiler Knicklinie ziehen lassen (mit entsprechend heftigen Reaktionen) in der Praxis deswegen besonders gefährlich? Oder könnte es sein, dass der gleiche Schirm im Flugalltag bei Turbulenzen i.d.R. schon viel früher mal ein Ohr reinnimmt und damit diese Unterschneidungstendenz gar nicht mehr zeigt? Die Safety-Tests geben darauf keine Antwort.
Bei den Safety-Tests sollte man weniger auf die Noten achten, als auf das Kleingedruckte darunter. Da steht die Einschätzung in Worten als eine Art Expertenmeinung. Die sollte man als zusätzliche Anhaltspunkte für die Beurteilung Flügels im Verhältnis zum eigenen Flugkönnen heranziehen. Steht da etwas von stabiler Steilspirale, ist das ja kein Todesurteil für den Piloten, sondern v.a. der Hinweis: Wer sich mit diesem Flügel auf eine Steilspirale einlässt, sollte schon wissen, wie er diese auch wieder sauber ausleitet bzw. wie man aus einer stabilen Steilspirale herauskommt. Wer das nicht weiß, sollte von diesem Manöver erst einmal Abstand halten und sich darum kümmern, es richtig zu erlernen.
Zitat von flyaxxis
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Bei EN/LTF geht es um ein streng standardisiertes Verfahren. Klapper müssen z.B. so gezogen werden, dass die Klapplinie in einem definierten Messfeld liegt. Für Steilspiralen werden bestimmte Sinkgeschwindigkeiten als Standard erflogen und geschaut, wie die Kappe dann reagiert.
Die Safety-Tests des DHV sind - vereinfacht gesagt - Maximaltests. Da dürfen/sollen die Testpiloten mal ohne Rücksicht auf Messfelder etc. an den Leinen reißen, um mal zu sehen, wie die Schirme sich bei richtig großen Klappern oder bei richtig heftigen Steilspiralen verhalten.
Bei den Safety-Tests des DHV sind nicht einmal die Ergebnisse der verschiedenen Schirme direkt miteinander vergleichbar. Denn diese Tests kennen keine Norm, sondern die Ergebnisse werden v.a. darüber definiert, wie ein Schirm auf heftiges Reißen an den Leinen reagiert. Es gibt Schirme, denen man leichter große Teile der Kappe "weghauen/-ziehen" kann als bei anderen. Im aktuellen Safety-Test ist z.B. der Prion von Nova beschrieben als ein Schirm, bei dem gar keine richtig großen Klapper gezogen werden können. Im Text ist dann erwähnt, dass der Schirm vielleicht in freier Wildbahn dennoch auch mal heftiger klappen und dann vielleicht auch heftiger reagieren könnte.
Wie praxisrelevant bzw. aussagekräftig die DHV-Safety-Tests tatsächlich sind, darüber lässt sich trefflich streiten. Ist z.B. ein Schirm, bei dem sich leicht sehr große Klapper mit steiler Knicklinie ziehen lassen (mit entsprechend heftigen Reaktionen) in der Praxis deswegen besonders gefährlich? Oder könnte es sein, dass der gleiche Schirm im Flugalltag bei Turbulenzen i.d.R. schon viel früher mal ein Ohr reinnimmt und damit diese Unterschneidungstendenz gar nicht mehr zeigt? Die Safety-Tests geben darauf keine Antwort.
Bei den Safety-Tests sollte man weniger auf die Noten achten, als auf das Kleingedruckte darunter. Da steht die Einschätzung in Worten als eine Art Expertenmeinung. Die sollte man als zusätzliche Anhaltspunkte für die Beurteilung Flügels im Verhältnis zum eigenen Flugkönnen heranziehen. Steht da etwas von stabiler Steilspirale, ist das ja kein Todesurteil für den Piloten, sondern v.a. der Hinweis: Wer sich mit diesem Flügel auf eine Steilspirale einlässt, sollte schon wissen, wie er diese auch wieder sauber ausleitet bzw. wie man aus einer stabilen Steilspirale herauskommt. Wer das nicht weiß, sollte von diesem Manöver erst einmal Abstand halten und sich darum kümmern, es richtig zu erlernen.
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