Helm Philosophien Charly No Limit Jet, Icaro Nerv 2.0 und die Anderen

[lukkomotive]

Ich kenn auch in meiner Laufbahn niemanden der sich die Fresse beim Startlauf derart zugerichtet hat. Ich kenn nur die Ammenmärchen davon.

Dito. Aus dem selben Grund stelle ich auch den Vergleich mit Downhill-Bikern in Frage.

[flydive2]

Jetzt mal wieder zurück zu was Sachlichem! Frage zu dem Kinnbügel, erzeugt dieser zusätzliche Windgeräusche? Wäre mal spannend wie da die Unterschiede sind bzw. ob es da überhaupt welche gibt...

[Oasis]

Das Geräuschniveau änderte sich durch die Montage des Kinnbügels bei meinem Helm nicht. Windgeräusche entstanden aber damals bei meinem Vollvisierhelm Icaro 4-Fight. Gestört haben mich diese eigentlich nicht. Ich konnte der Visierfliegerei sogar einiges abgewinnen.

Praktisch war vor allem die Möglichkeit, durch die Stellung des (in meinem Fall verspiegelten) Visiers den Lichteinfall quasi stufenlos regeln zu können. Ich flog stets mit meiner "normalen" Gleitsichtbrille, hatte Sonnenschutz durch das Visier und konnte mir gegen Abend, wenn die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand, durch einen Handgriff Licht machen. Die Brillen während des Fluges zu tauschen ist schon sehr unpraktisch.

[Oasis]

Wenn auch selten, bin ich hier wirklich bei shoulders

Ganz weit entfernt bin ich davon ja auch nicht. Wie oben erwähnt, erwarb auch ich einen Jethelm, wenn ich diesen auch später probehalber um den Kinnbügel ergänzte, weil das mit keinerlei Einschränkungen verbunden war. Auch bin ich beim Radeln mit Renn- und Mountainbike immer noch ohne Helm unterwegs, wenn ich nicht im Verband mitfahre.

Auch ich nehme somit ganz bewusst gewisse Risiken in Kauf, weil ich mir große Mühe gebe, nicht unfreiwillig abzusteigen, und nach eigener Einschätzung einigermaßen sicher unterwegs bin. Allerdings lüge ich mir nicht in die eigene Tasche. Wer mit 35 km/h über den Lenker seines Bikes absteigt oder wem in felsigem Gelände beim Startlauf ein Mißgeschick passiert, wird während seines Abfluges nicht mal eben locker sein Gesicht wegdrehen.

[flydive2]

Das Geräuschniveau änderte sich durch die Montage des Kinnbügels bei meinem Helm nicht. Windgeräusche entstanden aber damals bei meinem Vollvisierhelm Icaro 4-Fight. Gestört haben mich diese eigentlich nicht. Ich konnte der Visierfliegerei sogar einiges abgewinnen.

Praktisch war vor allem die Möglichkeit, durch die Stellung des (in meinem Fall verspiegelten) Visiers den Lichteinfall quasi stufenlos regeln zu können. Ich flog stets mit meiner "normalen" Gleitsichtbrille, hatte Sonnenschutz durch das Visier und konnte mir gegen Abend, wenn die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand, durch einen Handgriff Licht machen. Die Brillen während des Fluges zu tauschen ist schon sehr unpraktisch.

welchen Fliegst du?

[shoulders]

Ich werd' mir doch gerade für den "Startlauf in felsigem Gelände" (erlebe ich auch eher selten: In geneigten Geländen sind das höchstens eine Handvoll Schritte und Nullwind-Startläufe in flachen Geländen mit vielen Felsen sind mir bisher noch nicht untergekommen) nicht freiwillig das periphere Sichtfeld mit einem Kinnbügel verengen - und womöglich deshalb überhaupt erst rumstolpern , Und selbst falls das dann doch mal passiert, ist ein Schaden am Laufapparat, Handgelenk oder Schulter ungleich wahrscheinlicher. Dass einen da ausgerechnet der Kinnbügel vor Ungemach bewahren soll, halte ich eher für "in die eigene Tasche gelogen".

Übrigens ermöglicht so ein Jethelm eine Form des Sonnenschutzes, die mit Integralhelm niemals ginge (mit Visier auch nicht). Da kann man nämlich wunderbar ein weiches, leichtes Läufer-Cap drunterziehen (besonders gut eigenen sich die von Jack Wolfskin mit dem Neoprenschild) und dessen Schirm nach Bedarf einfach rauf- oder runter klappen - und das völlig ohne kratzanfälliges Plastik vorm Gesicht. Einfach mal ausprobieren, das ist viel Zusatzkomfort für ganz kleines Geld

[Oasis]

welchen Fliegst du?

Ich musste zunächst im Netz suchen. Offensichtlich ist der Helm im Aussterben begriffen.

Es ist der AirStyle Felix; hier der Link zu einem Shop, der den Helm noch im Angebot hat.

Meiner sieht nach Jahren noch aus wie neu. Positiv ist auch, dass das Futter bis heute nicht müffelt. Deshalb überlege ich gerade, ob ich mir nicht eventuell noch einen davon bestelle. Ich bin nämlich sehr zufrieden mit dem Teil.

[flydive2]

Danke! Sieht in jedem Fall hübscher aus, als der von Ozone

[winDfried]

... Ich kenn auch in meiner Laufbahn niemanden der sich die Fresse beim Startlauf derart zugerichtet hat. Ich kenn nur die Ammenmärchen davon.

Aber ich kenne gleich zwei Gleitschirm-und Drachen-FluglehrerInnen, bei denen ein freundliches Lächeln überwiegend
werthaltige Medizinprodukte aus Keramik und Titan freilegt, weil die eine harte Landung auf dem Gesicht
von demselben nur wenig Original-Substanz übrig gelassen hat.
Details zu anfallenden Kosten kann der hier nicht immer freundlich willkommene Zahnarzt sicher beisteuern.

Und weil von anderer Seite hier eigene Erfahrungen besonders hoch bewertet wurden:

Ich habe in 20 Jahren Drachen- und Gleitschirmfliegen drei Helme verbraucht.
Hätte ich keine, oder nur Jethelme auf dem Kopf gehabt, wäre meine Lebensqualität jetzt deutlich eingeschränkt.

Der erste war ein Charly Insider. Mit dem bin ich nach einer Baumlandung mitsamt Flugausrüstung Kopf voraus
bis auf den steinigen Waldboden runter gerumpelt.
Der Insider war zertrümmert, auch das Integral gebrochen, aber meine Birne war klar. Der restliche Körper war voller blauer Flecken,
aber ich habe selber die Überbleibsel meiner Flugausrüstung weg gepackt.

Der zweite war ein Icaro 4 fight cut. Mit dem bin ich nach Berührung eines Seilbahnkabels Kopf voraus zu Boden gestürzt.
Der Helm ist mir trotz Integral beim Aufprall ins Gesicht gerutscht, hat meine Brille zerstört, und mir das Nasenbein gebrochen.
Aber ich war bei Bewusstsein und ansonsten unverletzt. Die Schäden am Helm waren offensichtlich.

Der dritte war ein Charly No limits. Mit dem hat mich am Startplatz eine Windbö ausgehebelt und ich bin hinter dem Startplatz mit dem Kopf zuerst auf einem Feldweg aufgeschlagen.
Helm gerissen, Gehirnerschütterung mit etwa 10 min Gedächtnisverlust, ansonsten keine Verletzungen.

Jeder einzelne Helm, obwohl die genannten Modelle ziemlich teuer sind, hat seinen Anschaffungspreis bezahlt gemacht.
Nur mit geschlossenem und sitzendem Riemen kann ein Helm seine Schutzwirkung entfalten.

Bei der Wahl des Helmes kommt es vor allem darauf an, dass die Schale auf die Nuss passt.
Es gibt Menschen, die haben eine etwas rundlichere Kopfform, denen passt ein Icaro Helm besser.
Auf meinen Quadratschädel passen die Charly Helme besser.
Das kann jeder Pilot nur durch Ausprobieren für sich herausfinden. Darum ist es wichtig, dass Flugschulen eine passende Auswahl vorrätig haben.

Einen Jethelm? Braucht mir niemand anbieten.

[Oasis]

Danke! Sieht in jedem Fall hübscher aus, als der von Ozone

Die sind auch vom Finish wirklich top. Ich wählte das erste Mal einen weißen Helm, was mich heute noch freut. Vorher hatte ich immer schwarze Helme, die in der Sonne glühten.

Offensichtlich sind die Helme baugleich. Dass der Helm auch aus dem Ozone-Regal zu beziehen ist, werte ich positiv. Mit meiner Einschätzung stehe ich dann wohl nicht allein da.

[marcel1]

bei denen ein freundliches Lächeln überwiegend
werthaltige Medizinprodukte aus Keramik und Titan freilegt, weil die eine harte Landung auf dem Gesicht

Oh, und ich kenne jetzt gleiche mehrere ziemlich routinierte Flieger, die an der holl. Düne immer ohne Protektor, ohne Rettung und komplett ohne Helm rumfliegen! Übrigens mit breitem titanfreiem Grinsen.
Und ja, so ne Düne wird ziemlich hart, wenn man mit Rückenwind da rein brettert. Es hat dort schon schwere Unfälle gegeben.

So, jetzt könnt ihr euch weiter aufregen. Ich würde es auch nicht als ideale Vorbildfunktion ansehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, das ist denen auch so was von Schnurz ... die fliegen einfach weiter mit breitem Grinsen ihre Soaring-Enzos.

[flügli93]

Aber ich kenne gleich zwei Gleitschirm-und Drachen-FluglehrerInnen, bei denen....

und das ist beim Gleitschirmfliegen, und hier speziell beim Start passiert?

Ist es so schwierig nicht immer verschiedene Themen miteinander zu vermischen?

[lukkomotive]

Um mal wieder vom unsäglich langweiligen Kinnbügel-Thema wegzukommen (will der Thread-Opener ja eh keinen):

Frage hierzu: Bedeutet UV-Beständigkeit auch immer UV-Undurchlässigkeit? Wäre blöd, wenn der Helm zwar lange hält, man sich aber die Augen schädigt.

Das darf man pauschal nicht annehmen. Aber da die Möglichkeiten heute so vielfältig und kaum teurer sind, mit Additiven oder Beschichtungen praktisch alle Kunststoffteile mit zusätzliche Funktionen auszustatten, machen dies seriöse Hersteller im Normalfall aus Eigeninteresse.

95% aller Brillen und quasi alle Sonnenbrillengläser sind aus Polycarbonat. Dieses ist von Haus aus 99-100% UV-undurchlässig und muss nicht zusätzlich mit Additiven versehen oder beschichtet werden, wie die alten Echtglas-Sonnenbrillen. UV-Schutz ist heutzutage ein reiner Marketinggag, man braucht sich da keinerlei Gedanken dazu machen.

Anders sieht es mit dem Blaulichtanteil knapp unterhalt des UV-Spektrums aus. Der soll auf Dauer auch ganz schön schädlich sein und dagegen gibt es spezielle Gläser ("Blaulichtfilter", z.B. von Adidas – jetzt Evil Eye).

Das hat insofern mit der Helmfrage zu tun, als dass das Visier das UV-Problem löst (keine verbrannte Nase, keine UV-Schädigung der Augen), aber eine gute Sonnenbrille mit Blaulichtfilter eben nicht entbehrlich macht. Wer darauf Wert legt, ist mit der Kombination aus qualitativ hochwertiger Sonnenbrille mit Blaulichtfilter und klarem Visier ziemlich gut bedient.

[shoulders]

Reden wir hier vielleicht von Leuten, die nicht lange am Startplatz verweilen, gleich beim Auto landen und schon gar nicht auf den Berg hiken? Sorry, das hatte ich nicht so richtig auf dem Schirm und deshalb auch Visiere wohl nicht hinreichend gewürdigt - da ich oft rund um den eigentlichen Flug herum noch viel mehr Zeit an der frischen Luft verbringe, habe ich immer auf Sonnencreme für die Nase und - Brille für die Augen gesetzt und abseits des Fluges weder auf ein Visier achten noch einen Integralhelm herumtragen wollen. Mit einer schweren Wettkampfausrüstung (oder auch nur einer schweren Ausrüstung) fällt das aber gar nicht mehr so ins Gewicht.

[Slople.com]

Ich habe mit keiner Sonnencreme (egal ob chemischer oder physikalischer Schutz) die Nase endgültig schützen können. Man hat es mir immer gut angesehen, wenn ich fliegen war.
Seit ca. 3 Jahren nutze ich eine Anon-Skibrille, für die es magnetische "Buffs" gibt. Diese halten über die ganze Breite perfekt geschlossen an der Brille, lassen sich zum Essen/Trinken mit einer Hand entfernen und genausoleicht wieder "einhängen*.
Die Buffs selbst gibt es in diversen Gewichten, so dass es im Hochsommer und auch im Winter sehr angenehm damit ist.

Für mich die beste Variante.